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Stolpe fordert serienmäßigen Einbau von Fahrstabilitätssystemen

Bundesverkehrsminister Dr. Manfred Stolpe fordert die Automobilindustrie auf, alle Neufahrzeuge serienmäßig mit Fahrstabilitätssystemen auszustatten. "Gerade im unteren Preissegment gibt es aber noch Defizite. Stabilitätssysteme tragen sehr deutlich zur Verbesserung der Verkehrssicherheit bei. Vor allem schwere Unfälle können vermieden werden. Ich erwarte daher von den Autoherstellern, dass sie sich innerhalb der nächsten sechs Monate selbst verpflichten, alle Neufahrzeuge serienmäßig mit elektronischen Fahrstabilitätssystemen auszustatten. Andernfalls werde ich alle notwendigen Maßnahmen auf europäischer Ebene ergreifen, um eine gesetzliche Regelung zu erreichen. Auch eine nationale Regelung schließe ich nicht aus", sagte Stolpe heute in Berlin.

Selten konnten technische Neuerungen derart spürbare und nachweisbare Erfolge für die Verkehrssicherheit erreichen wie Fahrstabilitätssysteme. Insgesamt könnten etwa 20 Prozent sämtlicher Schleuderunfälle vermieden werden. "In der Bundesrepublik sind zwar bereits mehr als 64 Prozent aller neuen Personenkraftwagen mit derartigen Systemen ausgerüstet. Das reicht mir aber noch nicht. Gerade bei Kleinwagen sind Fahrstabilitätssysteme leider noch nicht die Regel. In diesem Bereich müssen die Hersteller mehr tun", forderte Stolpe. Die serienmäßige Ausstattung könne sich zudem zu einem deutlichen Marktvorteil für die deutsche Automobilindustrie entwickeln. "Deutsche Autos könnten in Sachen Sicherheitstechnik führend sein. Die Nachfrage nach Stabilitätssystemen wächst nicht nur in Europa, auch in den USA interessiert man sich dafür."

"Deutschland hat sehr früh die Chancen dieser technischen Innovation erkannt und gefördert, obwohl es für diese Systeme keine speziellen Vorschriften gibt. Ich hoffe vor allem, dass sich auch bei den Nutzfahrzeugen der Trend zu einer Ausrüstung mit Stabilitätssystemen durchsetzt. Auch hier muss es eine verbindliche Regelung auf EU-Ebene geben, da bei diesen Fahrzeugen bei Abkommen von der Fahrbahn auch die Unfallfolgen noch schwerwiegender sind. Hier sind wir bereits aktiv: Mit deutscher Unterstützung wurde bei der UN-ECE (United Nations Economic Commission for Europe) eine Arbeitgruppe zur Erarbeitung einer solchen Regelung beauftragt", teilte Stolpe mit. Deutschland habe sich bereits erfolgreich dafür eingesetzt, dass die Europäische Kommission die obligatorische Ausrüstung von Bussen und Gefahrguttransporten prüft.


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