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Stolpe fordert mit Nachdruck Bus-Sicherheits-Siegel

Auf Veranlassung von Bundesminister Dr. Manfred Stolpe fand am Dienstag in Bonn eine Bestandsaufnahme der seit den schweren Busunglücken vom Sommer 2003 erreichten Fortschritte bei der Verbesserung der Reisebussicherheit statt. Neben Beamten seines Ministeriums nahmen Vertreter der Berufsgenossenschaft Fahrzeughaltungen sowie von TÜV, Dekra, ADAC, AvD, VDA und DVR teil. Insbesondere ging es bei der Bilanz um die technische Fahrzeugsicherheit sowie Rechtsvorschriften und Kontrollen. Im Mittelpunkt der Diskussion stand das Bus-Sicherheits-Siegel oder Bus-Sicherheits-Zertifikat, ein Vorschlag, der ursprünglich vom Bundesverband Deutscher Busunternehmer (bdo) im Sommer 2003 entwickelt worden war. bdo und RDA, der Verband der Bustouristik-Unternehmen, hatten ihre Teilnahme an dem Gespräch jedoch kurzfristig abgesagt.

Der Minister bedauerte diese Verweigerungshaltung sehr, "denn ich habe den Vorschlag für ein Siegel begrüßt, und zwar auch deshalb, weil nicht sofort nach Regelungen durch den Staat gerufen wurde, sondern die Busunternehmerschaft damit von sich aus einen gewichtigen Beitrag zur Steigerung der Sicherheit im Reisebusverkehr leisten wollte. Damit sollte auch das Vertrauen der Reisenden in das grundsätzlich sehr sichere Verkehrsmittel Bus zurück gewonnen werden."

Das Busunglück, das sich am gestrigen Montag auf der A 565 ereignet hatte und glücklicherweise vergleichsweise glimpflich verlaufen war, hat aus Stolpes Sicht gezeigt, dass nach wie vor Handlungsbedarf auf dem Feld der Bussicherheit bestehe.

Stolpe lobte das Engagement all derer, die sich mit einem Bus-Sicherheits-Siegel intensiv befasst, zum Teil eigene Vorstellungen entwickelt und auch schon realisiert haben. "Wir brauchen aber nicht mehrere, unterschiedliche und konkurrierende Bus-Sicherheits-Siegel, sondern eines, das allseits akzeptiert wird." Dank der intensiven Bemühungen des DVR, die Beteiligten und Betroffenen zusammenzubringen und gemeinsam ein Siegel oder Zertifikat zu entwickeln, liegt nun ein erstes Ergebnis vor, ein Kriterienkatalog, an Hand dessen von neutraler Seite beurteilt werden kann, ob in einem Busunternehmen über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus Sicherheit groß geschrieben wird. Der Katalog umfasst die Bereiche Unternehmen (Organisation), Fahrer und Fahrzeug.

"Dieser Kriterienkatalog ist eine gute Ausgangsbasis. Ich appelliere an alle Beteiligten, gerade auch an die Busunternehmens-Verbände bdo und RDA, den eingeleiteten Prozess weiterzuverfolgen, das Ergebnis mitzutragen und umzusetzen", betonte der Minister. bdo und RDA sollten sich bei ihren Mitgliedern für mehr Akzeptanz für ein solches einheitliches Bus-Sicherheits-Siegel oder -Zertifikat auf der Basis des Kriterienkataloges einsetzen. "Ein einheitliches Bus-Sicherheits-Siegel könnte das Vertrauen der Busreisenden in das von ihnen ausgewählte Busunternehmen stärken und Gewissheit geben, dass es sich nicht um ein "schwarzes Schaf" unter den Unternehmen handelt. Die möchten doch auch bdo und RDA vom Markt fernhalten, deshalb nochmals mein Appell an beide Verbände: Macht mit!"


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