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Thema: Autotipps


Standheizungen: Vorteile, Nachteile, Varianten

Kratzen, zugefrorene Türschlösser, kalte Finger – Minusgrade bremsen die gewohnte Mobilität erst einmal aus. Abhilfe schafft eine Standheizung. Sie sorgt für freie Sicht, freien Zugang, warme Füße und schont die Umwelt. Tipps von den TÜV SÜD-Experten zu Kauf und Nachrüstung.

"Mit einer Standheizung, die das Kühlwasser vorwärmt, sinkt die Emission von Kohlenwasserstoffen und Kohlenmonoxid um mehr als 50%", erläutert Eberhard Lang von TÜV SÜD: Die meisten Fahrzeuge lassen sich nachrüsten. Grundsätzlich gibt es technisch drei Möglichkeiten, das Auto vorzuwärmen – eine elektrische und zwei mit Sprit. Bei der elektrischen Variante erwärmen Heizstäbe am Motorblock das Kühlwasser. Vorteile: Der Motor hat schon beim Losfahren nahezu Betriebstemperatur und die Heizung wird schneller warm. Nachteil: Es wird eine externe Stromquelle benötigt. Kostenpunkt – ab 400 Euro.

Auch bei Spritvariante eins wird das Kühlwasser vorgewärmt – von einem kleinen Brenner, der sich seine Energie aus dem Fahrzeugtank holt. Vorteile: keine externe Versorgung, Programmieren per Zeitschaltuhr, Ein- und Ausschalten per Fernbedienung oder sogar Smartphone. Kostenpunkt: ab 700 Euro. Bei Spritvariante zwei erwärmt der Brenner nur die Raumluft. Nachteil: nur der Innenraum und nicht der Motor ist geheizt – günstige Effekte für die Umwelt durch einen vorgewärmten Motor entfallen.

Nachrüsten: Ob elektrisch oder mit Sprit – beide Typen sind für alle Fahrzeuge geeignet. Probleme gibt es nach den Erfahrungen von TÜV SÜD-Experte Eberhard Lang in einzelnen Fällen beim Platz für die Zusatzheizung. "Beim Autokauf gleich an die Nachrüstmöglichkeiten denken oder gleich ab Werk die Heizung mit bestellen", so der Tipp vom Fachmann. Die elektrische Variante braucht weniger Platz, ist aber auch lange nicht so komfortabel, weil die Vorteile sich erst nach Fahrtantritt zeigen. Achtung: Finger weg vom Selbsteinbau! Standheizungen sollten immer vom Fachmann montiert werden.

Diesel aufrüsten: Moderne Dieselmotoren sind oft mit einem so genannten Zuheizer ausgerüstet, weil solche Motoren einen sehr hohen Wirkungsgrad haben und im Betrieb wenig Abwärme produzieren. Sie liefern in der Start- und Warmlaufphase ohnehin schon die nötige Zuwärme und lassen sich mit Zeitschaltuhr und Wasserpumpe zu einer voll funktionsfähigen Standheizung aufrüsten. Welche Nachrüstmöglichkeiten es gibt, kann man in der Fachwerkstatt oder beim Hersteller erfragen. Kosten: bereits ab 300 Euro.

Umwelt schonen: Besonders wenn der Motor kalt ist, ist der Kraftstoffbedarf mit umgerechnet bis zu 40 Litern pro 100 Kilometer besonders hoch und der Schadstoffausstoß ebenso. Der Motor ist erst nach ungefähr vier Kilometern warm gefahren und erreicht dann seine normale Leistung bei normalem Verbrauch. Nachteile, die man mit der Standheizung umgeht. Sie verbraucht zwar etwas mehr als einen halben Liter Sprit pro Stunde. Aber 20 Minuten reichen aus, die Scheiben sind frei und der Motor ist so weit auf Temperatur gebracht, dass er durch den optimalen Betrieb den Mehrverbrauch der Standheizung beinahe wettmacht. Gesamtbilanz: 50% weniger Kohlenwasserstoffe und Kohlenmonoxid auf den ersten Kilometern und entsprechend weniger Spritverbrauch.


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