Sommerreifen richtig einlagern - Einfache Tipps
Egal ob Highspeed-Trip auf der Autobahn oder spitze Bordsteinkanten: Im Alltag müssen Reifen so einiges wegstecken. Für die Sommerpneus heißt es jetzt erst einmal "ab ins Winterlager", doch auch in Keller, Schuppen oder Garage drohen Risiken. Deshalb sollte man bei der Aufbewahrung einige Dinge beachten. Das macht kaum Aufwand, sorgt jedoch für ein langes und pannenfreies Reifenleben mit Vorteilen für Sicherheit und Geldbeutel. Wolfgang Schiwietz, Leiter Technik und Tuning bei YOKOHAMA, sagt, worauf es ankommt:
- Prima Klima: Reifen bekommen zwar keinen Sonnenbrand, zu viel UV-Strahlung schadet jedoch auch ihnen. Die Weichmacher verfliegen und der Reifen wird spröde. Deshalb sollte zur Aufbewahrung ein lichtgeschützter Ort gewählt werden. Zudem sollte das Überwinterungsquartier keine extremen Temperaturen aufweisen.
- Vorsicht vor der chemischen Keule: Ein feiner Schmierfilm auf dem Boden, das Regal mit den angebrochenen Farbdosen oder der Heizöltank, dessen Nähe durch den strengen Geruch eindeutig auszumachen ist sind keine gute Nachbarschaft für Reifen. Öle, Benzin, Fette, Lösungsmittel und andere chemische Substanzen können durch Berührung oder Dämpfe das Gummi angreifen.
- Hängend lagern: Stabile Wandhaken oder ein Felgenbaum sind das bevorzugte Quartier für Kompletträder. Nicht ganz so optimal, aber gerade bei wenig Platz eine gangbare Alternative: Die Lagerung im Stapel. Werden Reifen ohne Felgen aufbewahrt, sollte man dies allerdings unterlassen. In diesem Fall lieber einzeln hochkant hinstellen.
- Die Reise fürs Winterlager vorbereiten: Nach dem Abmontieren sollten die Reifen mit Kreide oder einem speziellen Markierungsstift nach Positionen gekennzeichnet werden (z.B: VL für vorne links). So weiß man in der nächsten Saison, wo welcher hingehört. Vor dem Einlagern sollten Pneus und Felgen gereinigt werden. Wird hierzu ein Dampfstrahler verwendet, gilt es Vorsicht zu bewahren und je nach Druckniveau des Geräts einen Mindestabstand von 40 cm einzuhalten. Ansonsten kann der scharfe Strahl das Gummi beschädigen. Zudem sollte das Profil auf Schäden und Fremdkörper untersucht werden. Steinchen etc. lassen sich mit einem nicht allzu spitzen Schraubenzieher leicht entfernen. Bei tiefer eingedrungenen Objekten sollte im Zweifel jedoch der Reifenfachmann hinzugezogen werden.
- Nur für Typen mit der nötigen Tiefe: 1,6 mm Profil muss ein Pneu laut Gesetz noch auf den Rippen haben, zur eigenen Sicherheit sollten es jedoch mindestens drei sein. Vor der Einlagerung sollte man deshalb untersuchen, ob es sich überhaupt noch lohnt oder der Reifen gleich in die Entsorgung wandern kann. Wer keinen Profiltiefemesser zur Hand hat, nimmt eine 1-Euro-Münze. Einfach in eine der breiten umlaufenden Rillen halten: Ragt der goldene Rand über den Reifen hinaus, wird es Zeit Lebwohl zu sagen. Da das Profil an der Antriebsachse in der Regel am schnellsten abgefahren wird, kann man die Pneus auch regelmäßig achsweise tauschen. Von einem seitenverkehrten oder "diagonalen" Tausch ist jedoch abzuraten.
- Nur "Bares" ist Wahres: Es ist durchaus sinnvoll, auch den Luftdruck noch ein letztes Mal zu prüfen. Wer möchte, kann ein halbes Bar mehr als den Normalwert einfüllen. Dies hat den Vorteil, dass der Reifen auch während der Lagerung schön prall bleibt und keine Druckstellen und Ähnliches bekommt.
- All-inclusive-Quartier beim Reifenhändler: Sollte kein geeigneter Platz zum Überwintern vorhanden sein, übernimmt dies gegen eine geringe Gebühr meist auch der Reifenfachhändler. Er hat optimale Lagerbedingungen und reinigt die Reifen in der Regel auch und prüft sie auf Schäden.
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