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So lassen sich Autopannen vermeiden Erst einmal zur Schuldfrage: Eine Mitschuld am Spannungstief der Batterie haben nur solche Abnehmer, die auch Strom verbrauchen, wenn das Auto abgestellt ist. Während der Fahrt sorgt nämlich die Lichtmaschine (Generator) für ausreichend Saft. Motorsteuerung, GPS oder die Wegfahrsperre hingegen bleiben auf Stand-by, wenn der Motor abgestellt ist – das verbraucht Strom und belastet die Batterie. "Wird auch während des Stands Strom verbraucht, erhöht das die Zahl der Ladezyklen und verringert die Lebensdauer einer Batterie", erläutert Eberhard Lang von TÜV SÜD. Zwar sorgen heute stärkere Akkus und Lichtmaschinen, dickere Kabeldurchmesser und verbesserte Verbindungen stets für ausreichend Spannung an den Abnehmern. Wegen der vielen Verbraucher und damit steigenden Zahl der Ladezyklen wird das Ende der Lebensdauer jedoch früher als noch vor einigen Jahren erreicht – meistens bereits nach vier bis sechs Jahren. Wer dann noch nicht ausgetauscht hat, wird kalt und oftmals ohne Vorwarnung erwischt. "Moderne Batterien halten die Spannung bis zum Schluss. Oftmals ist dann ein Fehler wie der Zusammenbruch einer Akkuzelle oder die Entkopplung eines Akku-Pols für das Versagen verantwortlich", so der TÜV SÜD-Fachmann. Fahrer von Luxuslimousinen mit besonders hohem Ausstattungsniveau werden deswegen häufiger vom Spannungstief überfallen. Meistens rüsten die Fahrzeughersteller in solchen Fällen schnell nach. Inspektion: Der Batterie-Panne beugt deshalb am besten vor, wer sein Auto regelmäßig zur Inspektion bringt. Die Fachleute messen dabei nicht nur die Spannung und Stromstärke des Generators, sondern schauen auch auf Kraft und Alter der Batterie. Gibt es Schwankungen oder Abweichungen, wird die Batterie oder der Generator ausgetauscht. Wartung: Moderne Blei-Akkus gelten generell als wartungsfrei oder wartungsarm. Trotzdem sollte (wenn möglich) der Flüssigkeitsstand einmal im Jahr kontrolliert werden. Ist er zu niedrig, hilft destilliertes Wasser. Hängt der Flüssigkeitsverlust mit einem defekten Gehäuse zusammen, muss jedoch eine neue Batterie her. Bei völlig wartungsfreien Akkus sind die Zellen oft gar nicht mehr zugänglich. Ist eine solche Batterie zu schwach, helfen nur noch Aufladen oder Austausch. TÜV SÜD-Experten empfehlen darüber hinaus, die Oberfläche der Batterie sauber und trocken zu halten. Bei der jährlichen Kontrolle auch den festen Sitz der Polklemmen prüfen. Aufladen: Springt der Motor schlechter an, wenn es draußen kälter wird, können technisch Versierte versuchen, den Akku durch Aufladen noch einmal winterfit zu machen. Zum Aufladen das Kraftpaket unbedingt abklemmen (immer zuerst den Minuspol ab- oder anklemmen), denn manche Ladegeräte können kurz eine höhere Spannung erzeugen, als es der Bordelektronik lieb ist. Das gilt vor allem für leistungsstarke Schnellladegeräte, bei denen der Einschaltstrom oft recht hoch ist und es einen kurzfristigen Spannungsausschlag gibt. Achtung: Nach dem Abklemmen müssen Audiosysteme und individuelle Einstellungen der Bordelektronik oft neu programmiert oder kodiert werden. Beim Anschluss ans Ladegerät wieder auf die richtigen Pole achten (Rot heißt Plus!) und: Immer zuerst die Batterie ans Ladegerät und dann erst das Ladegerät ans Netz anschließen. Hat die Batterie Verschlussstopfen oder entfernbare Abdeckleisten für die sechs Zellen, sollten sie abgenommen werden (Vorsicht Säure). Beim Laden kann vor allem in der Schlussphase und bei älteren Ladegeräten Knallgas entstehen, das bei offenen Zellen leichter seinen Weg aus der Batterie findet. Eine gute Lüftung der "Ladestelle" ist deshalb nötig. Knallgas ist auch der Grund, warum Feuer und Zigaretten in der Nähe von ladenden Batterien nichts zu suchen haben. Beim Abklemmen der Anschluss-Zangen ist ebenfalls Vorsicht angesagt, damit kein Funken das Gas zünden kann. Deshalb immer zuerst das Ladegerät vom Netz trennen. Aufwärmen: Bei strenger Kälte vor dem Starten erst mal kurz (bis zu drei Minuten) Scheinwerfer einschalten. Dieser Tipp hört sich verrückt an, ist es aber nicht. Tatsächlich liefert eine (gesunde) Batterie damit einen höheren Startstrom. Ihr hilft eine Aufwärmphase. Bei einer kaputten oder ungenügend geladenen Batterie bringt die "Erleuchtung" aber nichts. Starthilfe: Ist der Notfall da und springt der Wagen nicht an, erst einmal alle unnötigen Stromverbraucher wie Licht, Klimaanlage, Sitzheizung, Radio und Co. abschalten. Reagiert der Motor in den ersten zehn Sekunden nicht, eine Minute bis zum nächsten Versuch warten, um die Batterie nicht zu überlasten. Hilft alles nichts, leistet ein Starthilfekabel wertvolle Dienste. Die Überbrückungshilfe im Gepäck zu haben, ist besonders sinnvoll, wenn die Batterie ohnehin schon älter ist. Schonen: Kurzstrecken schaden nicht nur der Umwelt, sondern auch der Batterie. Fahrten unter zehn Kilometern belasten den Akku, weil er nicht wieder vollständig aufgeladen wird. Stark beansprucht wird die Batterie bei kurzen Winterfahrten ebenfalls, weil viele Verbraucher wie Heckscheibenheizung, Gebläse, Motor-Heiz-Unterstützer und Co. eingeschaltet sind. Stop&Go-Verkehr und Ampelstopps mit viel Leerlaufbetrieb verstärken den negativen Effekt noch. Das beeinträchtigt sowohl die Lebensdauer als auch die Kaltstartleistung des Auto-Akkus. Manches vergebliche Orgeln an einem kalten Wintermorgen beruht nicht auf einer kaputten, sondern nur leeren Batterie. Hybrid- und Elektrofahrzeuge: Sie haben verschiedene Stromkreisläufe für den Antrieb und die elektrische Versorgung der Aggregate. Laufen Lichtmaschine, Anlasser, Klimaanlage und Co. weiterhin mit 12 Volt, ist der Elektromotor mit bis zu 1.000 Volt unterwegs. Alle Stromkreisläufe sind an leistungsstarke Batterien gekoppelt, die für die ausreichende Spannung im Stand sorgen. "Weil ein Leistungsaustausch zwischen den Kreisläufen stattfindet, ist mit einem Ausfall nicht zu rechnen", erläutert TÜV SÜD-Experte Lang. Während der Fahrt sorgt neben der Lichtmaschine auch die Rekuperationstechnik für ständiges Aufladen der Batterien. Dabei wird die Bremsenergie beim Verzögern umgewandelt und in die Batterie zurückgeführt. Dass der Hybrid nicht "anspringt", ist also mehr als unwahrscheinlich – los geht es ohnehin im Strombetrieb. Start-Stopp-Automatik: Immer mehr Autos werden serienmäßig mit einer Start-Stopp-Automatik ausgerüstet. Das schont die Umwelt, belastet aber die Batterie. Deswegen werden solche Fahrzeuge mit besonders leistungsstarken Generatoren und speziellen Akkus ausgestattet, die speziell für die häufigen Starts entwickelt wurden. Verstärken: Im Winter einfach mit einer zweiten Batterie für zusätzlich Saft sorgen? "Wenn der Akku schwächelt, bringt eine zusätzliche Batterie gar nichts. Denn die schwache Batterie zieht alle anderen mit sich", so der Fachmann. Apropos Zusatz-Batterie: Startbatterien sind generell Akkus, die für das kurzzeitige Bereitstellen hoher Ströme konzipiert sind, die beim Startvorgang benötigt werden. Sie eignen sich nicht für den Dauerbetrieb von zusätzlichen Geräten wie Kühlschränken oder Heizungen. Wer also seinen Bus aufrüsten will, sollte sich im Fachbetrieb über andere Versorgungsoptionen informieren. Schieben: Anschieben ist heute nur noch bei den wenigsten Fahrzeugen möglich, weil Motorsteuerung, Benzinpumpe, Luftmengenmesser und Co. soviel Strom schon vor dem und für den Start benötigen, der durch Anschieben und sehr kurzes Drehen des Generators nicht bereitgestellt werden kann. Auch ist der Anteil der Automatikfahrzeuge heute relativ hoch. Sie lassen sich ohnehin wegen des fehlenden Kraftschlusses nicht anschieben. |
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