Serienproduktion von Goodyear Dunlop Runflat-Reifen in Hanau

Mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2004 zeigt sich die deutsche Tochter des weltweit größten Reifenherstellers Goodyear sehr zufrieden: Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres konnte die deutsche Organisation eine Umsatzsteigerung von über sieben Prozent sowie einen überproportionalen Anstieg des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 15 Prozent verzeichnen. Im Gesamtjahr 2004 wird das Unternehmen rund 40 Millionen Reifen verkauft haben.

Bei der Einweihung in Hanau bezeichnete Ministerpräsident Roland Koch die Investitionen als "Signal und Mutmacher für den Standort Deutschland". Das Engagement zeige, dass mit Spitzentechnologie in der Fertigung und innovativen Produkten Industriearbeitsplätze hierzulande eine Zukunft haben. "Zugleich ist das Bekenntnis von Goodyear Dunlop zum Werk Hanau eine Werbung für Hessen als Standort für die Automobil- und Zuliefererindustrie", sagte der Ministerpräsident.

Flexible Produktionstechnologie der Zukunft

Für den anspruchsvollen Fertigungsprozess der Runflat-Reifen wurde eine Maschine konstruiert, die in wesentlichen Teilen eine Eigenentwicklung der Goodyear-Dunlop-Gruppe ist. Mit dem so genannten Flexible-Manufacturing-System (FMS) können sowohl Runflat-Reifen als auch herkömmliche High-Performance-Reifen in unterschiedlichen Größen hergestellt werden. Die FMS-Maschine benötigt nur 10-20 Prozent der herkömmlichen Umrüstzeiten und kann damit innerhalb kürzester Zeit eine breite Palette unterschiedlicher Reifengrößen produzieren. Dabei arbeitet die Anlage mit einem bisher nicht erreichten Präzisionsgrad.

"Die modernen Fertigungsstraßen festigen unsere Marktführerschaft im zukunftsträchtigen und profitablen Segment der Runflat-Reifen", sagte Gerd Grünenwald, Vorsitzender der Geschäftsführung der Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH. Goodyear Dunlop Tires produziert als erster Reifenhersteller Runflat-Pneus in Großserie. Die Goodyear-Dunlop-Gruppe wird 2004 in Europa mehr als 1,3 Millionen Runflat-Pneus der Marken Goodyear und Dunlop verkaufen und ist damit Marktführer in Europa.

Hohes Marktwachstum von Runflat-Reifen

Die Runflat-Reifen haben eine verstärkte Seitenwand und können bei völligem Luftdruckverlust gefahren werden. Damit garantieren diese Pneus mit Notlaufeigenschaften Sicherheit und Mobilität im Pannenfall. Außerdem werden Platz und Gewicht gespart, da das Reserverad überflüssig wird. "Runflat ist die Reifentechnologie der Zukunft. Das Potenzial an Runflat-Reifen im gesamten europäischen Reifenmarkt wird deutlich zunehmen. Allein im Ersatzmarkt wird sich der Absatz von Runflat-Reifen in Europa bis 2007 mehr als verfünffachen", sagte Christian Stein, Geschäftsführer der Dunlop GmbH & Co. KG, "und wir werden diesen Prozess maßgeblich mitgestalten." Das Unternehmen vertreibt die Marke Dunlop in Deutschland und ist hier Lieferant von Runflat-Reifen unter anderem für die Marken BMW und Mini.

Bekenntnis zum Standort Deutschland

"In den Jahren 2001 bis 2004 haben wir hohe Investitionen von rund 250 Millionen Euro in den Ausbau unserer Fabriken getätigt. Das unterstreicht die Politik unseres Konzerns, sich für den Industriestandort Deutschland zu engagieren. Mit seinen exzellent ausgebildeten Fachkräften, einer hervorragenden Infrastruktur sowie der Nähe zu unseren Partnern in der Erstausrüstung ist Deutschland im internationalen Vergleich nach wie vor führend", sagte Gerd Grünenwald von Goodyear Dunlop Tires Germany. In der Unternehmensgruppe sind an sieben deutschen Standorten über 7.000 Mitarbeiter tätig. Die Mitarbeiterzahl hat sich in diesem Jahr deutschlandweit um rund 100 Beschäftigte erhöht. Das Werk Hanau hat 2.250 Beschäftigte. Erst kürzlich hat der Reifenhersteller den seit 1998 bestehenden Standortsicherungspakt mit dem Gesamtbetriebsrat bis Ende 2007 verlängert. Der Pakt gilt für alle Standorte und beinhaltet weitreichende Arbeitsplatzgarantien.

Die Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH repräsentiert sämtliche Konzernaktivitäten der Goodyear-Dunlop-Gruppe in Deutschland. Neben der Steuerung und der strategischen Ausrichtung des Unternehmens werden konzernübergreifende Aufgaben auf den Gebieten Produktion, Logistik, Forschung und Entwicklung, Einkauf sowie System- und Personaladministration wahrgenommen. Ziel ist die Etablierung von Shared Service Centern mit wettbewerbs- und marktfähigen Leistungen und Kosten.

Innerhalb des Unternehmensverbundes agieren fünf Vertriebsgesellschaften als selbstständige Geschäftseinheiten im Markt. Unter den bekannten Markennamen Goodyear, Dunlop und Fulda sowie mit weiteren, assoziierten Marken stehen sie eigenständig und unabhängig für spezifische Produktkompetenz. Die ebenfalls angeschlossene Goodyear Dunlop Handelssysteme GmbH bietet als Systemgeber Servicedienstleistungen für ein bundesweites Netzwerk von mehr als 700 Reifenfachhandelsbetrieben an.