Diesen Artikel drucken HTML-Format: https://www.autosieger.de/saab-9-3-cabriolet-von-magna-steyr-in-oesterreich-gefertigt-article3913.html Thema: Wirtschaft & Handel |
Saab 9-3 Cabriolet von Magna Steyr in Österreich gefertigtDas vor einem Jahr eingeführte 9-3 Cabriolet ist der jüngste Beweis der rund 20-jährigen Mitgliedschaft des viersitzigen Modells in der Spitzengruppe dieses Segments. Zudem ist es das Produkt einer erfolgreichen Partnerschaft zwischen der Saab Automobile AB (Trollhättan) und dem weltweit operierenden Zulieferunternehmen Magna Steyr als Spezialfahrzeug-Bauer. Dabei geht die enge Kooperation zwischen Saab und den Experten im Magna Steyr Werk in Graz (Österreich), mit seiner über 100 Jahre zählenden Erfahrung in Automobil-Entwicklung und -Produktion, wesentlich weiter als eine gewöhnliche Geschäftsbeziehung zwischen Auftraggeber und Lieferant: Sie berücksichtigt alle Anforderungen der Herstellung eines so augenfälligen Premiumprodukts. Die Produktion des Saab 9-3 Cabriolets in Österreichs zweitgrößter Stadt Graz (rund 238.000 Einwohner), gleichzeitig Hauptstadt der Steiermark, begann im Juni 2003. Dies war allerdings nur ein weiterer Schritt in der Zusammenarbeit, die schon vor mehr als drei Jahren begann. Bereits vor den ersten Entwicklungsschritten des neuen "oben offenen" Modells beschloss Saab zur Sicherung der Topqualität, dass der Partner und der Ort, an dem das Fahrzeug gebaut wird, eine entscheidende Rolle bei den Designdetails und Warum wird das 9-3 Cabriolet nicht einfach im eigenen modernisierten Werk im schwedischen Trollhättan gefertigt, sondern in einem Werk, das 1.300 Kilometer entfernt in Zentraleuropa liegt? "Die besonderen Anforderungen eines Cabrios – das Stoffdach, sein Einbau, die einzigartige Karosserie, die gesamte Elektronik und die verhältnismäßig geringen Stückzahlen – erfordern eigene Produktionsabläufe. Sie weichen ab von der Linie, auf der unsere anderen Produkte hergestellt werden", erklärt Kent Johansson, bei Saab Projektmanager für das neue Cabrio. Johansson greift auf die Entwicklungsgeschichte zurück: "Zu sagen, das 9-3 Cabrio basierte auf der Sport-Limousine, ist nicht zutreffend. Beide Autos wurden zwar parallel entwickelt, praktisch aber nebeneinander. So konnten die jeweiligen Teams von Designern und Ingenieuren schon in sehr frühen Stadien ihre besonderen Anforderungen einbringen. Damit gelang es, faule Kompromisse oder Lösungen zu vermeiden, welche die Arbeit der einen oder der anderen Gruppe stark beeinträchtigt hätten." Johansson weiter: "Aus demselben Grund beschlossen wir auch, unbedingt das Unternehmen einzubinden, welches das Cabrio baut, ehe dessen endgültiges Design schlussendlich feststand. Ein Unternehmen wie Magna Steyr mit seiner herausragenden Tradition in Sachen Entwicklung und Karosseriebau ist in der Lage, mehr als nur die Schlussmontage zu übernehmen." Saab und Magna Steyr arbeiteten eng zusammen, um Qualitätsstandards zu sichern, die auch in der Serienproduktion gehalten werden können. Schließlich ist es wesentlich leichter, ein potenzielles Problem in der Design- und Entwicklungsphase zu erkennen und zu korrigieren als später in der Produktion in der Fabrik. Zum Bau des neuen Saab Cabriolets gibt es im Werk von Magna Steyr eine Karosseriestraße, auf der die Fahrzeugstruktur zusammengeschweißt und montiert wird, eine Lackierstraße und ein speziell auf das Saab Modell zugeschnittenes Montage-Areal, in dem das Auto mit Motoren, Getrieben und allen seinen Interieur- und Exterieur-Features ausgestattet wird. Im Brennpunkt der Arbeit steht dieses 25.000 Quadratmeter große Montage-Areal mit rund 300 Mitarbeitern (insgesamt arbeiten 750 Mitarbeiter von Magna Steyr in allen Bereichen der Saab Cabriolet-Produktion) – und nur einem einzigen Roboter. Und genau hier setzt Magna Steyr Maßstäbe für die hohe Kunst des Fahrzeugbaus. Denn es grenzt schon fast an Ironie: Aber der beste Weg für den Einbau eines automatischen Präzisions-Stoffdaches von zwei Metern Länge, das mit einer Toleranz von plus/minus gerade mal zwei Millimetern (gleichbedeutend einer Fehlerquote von 0,0001 Prozent) und in nur 20 Sekunden öffnet oder schließt, sind immer noch geschulte Augen und kundige Hände. Die Einpassung und Dichtung der Seitenfenster sind ebenso Arbeiten, bei denen es keinen Ersatz für menschliches Können gibt. "Ein Roboter ist nicht in der Lage, solch enge und bündigen Standards zu produzieren, die wir für eine hervorragende Versiegelung und geringe Windgeräusche brauchen", betont Joachim Schmiedhofer, Manager für das Saab Cabrio bei Magna Steyr. "Nur das Auge eines Fachmanns kann die richtige Einstellung erkennen. Das ist Arbeit für Experten und unsere Mannschaft ist auf solche Anforderungen spezialisiert." Die hohe Aufmerksamkeit, die für den Bau und die Qualität eines Stoffdach-Modells nötig ist, damit es alle Funktionen als "Auto für alle Jahreszeiten" akkurat erfüllt, lässt sich an der geringen Produktionsrate von nur sieben Fahrzeugen pro Stunde ablesen. Das ist nur etwa ein Fünftel des Tempos eines "normalen" Autowerks. Im Zwei-Schichten-Betrieb liegt die maximal mögliche Jahreskapazität bei rund 25.000 Fahrzeugen, mit einer dritten Schicht kann sie um weitere 10.000 Einheiten gesteigert werden. Im Gegensatz zu den Erfordernissen eines vollautomatischen Autowerks wurden 55 Prozent der Belegschaft für die Arbeit am Saab Cabrio speziell geschult. Neben ihrer handwerklichen Kunst besitzen sie zudem Kenntnisse im Maschinenbau sowie in der Elektrik und Elektronik. Bevor die Autos per Lastwagen oder Zug ausgeliefert werden oder zur Verschiffung für Übersee-Märkte nach Zeebrügge (Belgien) kommen, durchläuft jedes Cabrio eine abschließende Qualitätskontrolle. Dazu gehört ein Check aller Systeme – eingeschlossen sind Tests auf dem Rollenprüfstand und einer Teststrecke. Die Wetterfestigkeit wird in einer Spezialkammer getestet, in der das Auto fünf Minuten lang mit 1.500 Liter Wasser "bombardiert" wird. Joachim Schmiedhofer erklärt nicht ohne Stolz, dass mindestens 90 Prozent der Fahrzeuge am Ende der Produktion völlig in Ordnung sind und nicht nachgearbeitet werden müssen. Und er ergänzt: "Wir sind nahe an der Null-Fehler-Grenze, was zwei Dinge beweist: die Richtigkeit aller Planungen von uns und Saab für dieses Projekt und den hohen Standard der Arbeitsqualität." Selbst beim Serienanlauf, erfahrungsgemäß jene Zeit, die Kinderkrankheiten eines neuen Autos zu Tage treten lässt, wurden nur ganz wenige Fehler registriert. "Wir waren zufrieden, aber kaum überrascht, wie flüssig der Produktionsstart lief", ergänzt Kent Johansson von Saab: "Wir haben erwartet, dass alles gut gehen würde. Schließlich haben wird die Anforderungen des Entwicklungsplanes des Fahrzeuges Wort für Wort erfüllt. Magna hat ganz genau das geliefert, was wir wollten." |
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