Russland interessiert an deutschem Mautsystem

Der russische Verkehrsminister zeigte sich beeindruckt vom Erfolg des deutschen Systems. Lewitin sagte, Russland stehe bei der Verkehrsinfrastruktur vor großen Herausforderungen. In nächster Zeit will Russland Entscheidungen über die Strecke Moskau-St. Petersburg treffen.

"Wir haben in Deutschland nach einem schwierigen Start hervorragende Erfahrungen mit der Maut gemacht. Deutschland verfügt im internationalen Vergleich über die innovativste Technik. In einem nächsten Schritt schlage ich vor zu prüfen, ob das deutsche Mautsystem unter russischen Bedingungen zum Einsatz kommen kann. Ich bin mit meinem Kollegen Lewitin einig, dass dies ein viel versprechender Weg für eine Kooperation sein könnte", sagte Tiefensee in Tomsk.

Tiefensee und Lewitin einigten sich darauf, dass dazu kurzfristig eine hochrangige Arbeitsgruppe unter Leitung der Staatssekretäre eingesetzt werden soll. Auf deutscher Seite wird sie von Verkehrsstaatssekretär Jörg Hennerkes geleitet.

Diese Arbeitsgruppe soll nach dem Willen beider Minister außerdem beraten, wie auf ausgewählten Routen in Russland Eisenbahnhochgeschwindigkeitsverkehre realisiert werden können. Die russische Seite ist dabei sowohl am Aufbau von qualitativ hochwertigen Schienensträngen als auch an schnellen Zügen interessiert. Insbesondere ist eine Realisierung im Rahmen eines PPP-Projektes zu prüfen.

Der Warenaustausch Russlands mit der Europäischen Union und insbesondere mit Deutschland hat sich in der vergangenen Zeit deutlich intensiviert. Auf russischer Seite besteht daher ein besonderes Interesse an einer optimalen Logistik und Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger. Aus diesem Grund hat Bundesverkehrsminister Tiefensee seinen Amtskollegen eingeladen, auf dem Logistikkongress im Oktober in Berlin das Partnerland Russland zu repräsentieren. Lewitin sagte zu, die Grundsatzrede zu übernehmen.