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Thema: Test & Wertung


Renault Scénic im Euro NCAP-Crashtest

Damit baut das französische Unternehmen seine Position als Anbieter der sichersten Modellpalette in Europa weiter aus. Nach Laguna, Mégane, Vel Satis und Espace erzielte jetzt auch der neue Scénic die Bestnote des New Car Assessment Programme (NCAP). Insgesamt erreichte der Scénic 34,12 von 37 möglichen Wertungspunkten. Darüber hinaus erhielt er wie alle Fünf-Sterne-Modelle von Renault vor ihm das Prädikat „Bester seiner Klasse” – ein weiterer Beleg für die kompromisslose Sicherheitsphilosohie des Herstellers.

Insassenschutz hat Top-Priorität

„Das gute Abschneiden des Scénic im Euro NCAP-Crashtest bestätigt unsere nachhaltige Sicherheitsstrategie”, erklärt Jacques Rivoal, Vorstandsvorsitzender der Renault Nissan Deutschland AG. „Der Insassenschutz hat für Renault absolute Priorität. Jedes Jahr stellt das Unternehmen hierfür ein Budget von 100 Millionen Euro bereit. Insgesamt beschäftigen sich bei Renault 600 Spezialisten ausschließlich mit Sicherheitsfragen”, so Rivoal weiter.

Der Euro NCAP-Crashtest wird seit 1997 von einem unabhängigen Konsortium aus zahlreichen europäischen Verbraucherschutzorganisationen, Automobilclubs, Regierungsstellen und dem internationalen Automobilverband FIA (Fédération Internationale de l’Automobile) durchgeführt. Er liefert detaillierte Informationen über das Niveau des Insassenschutzes beim Frontal- und Seitencrash. Im März 2000 kam als zusätzliche Wertung ein seitlicher Aufprall auf einen massiven Pfahl hinzu. Als erstes Fahrzeug überhaupt errang im März 2001 der Renault Laguna die Bestwertung von fünf Sternen, die bis dahin als unerreichbar galt. Im November 2002 folgten Mégane und Vel Satis, im Juni 2003 der neue Espace. Der Oberklassevan erzielte mit insgesamt 35,11 Wertungspunkten das bislang beste Ergebnis im Euro NCAP-Crashtest.

Programmiert verformbare Karosseriestruktur

Die jüngste Generation des Scénic basiert auf der Plattform des neuen Mégane, der im November 2002 als erster Kompaktwagen im Euro NCAP-Crashtest die Spitzenwertung von fünf Sternen erzielte. Die passive Sicherheit des Scénic beruht auf der Kombination einer aufprallabsorbierenden und programmiert verformbaren Karosseriestruktur an Front und Heck mit einer steifen Fahrgastzelle. Damit der Scénic ein ebenso hohes Sicherheitsniveau aufweist wie der Mégane, versteiften die Renault Ingenieure gezielt die Türschweller sowie die A-, B- und C-Säulen. Letztere leiten die Aufprallenergie gezielt zu den Türrahmen und -schwellern weiter.

Kritische Karosseriezonen bestehen zudem aus hochfesten Stählen, die dreimal mehr Energie als herkömmliche Stähle aufnehmen. Zudem sind die Aggregate und mechanischen Baugruppen unter der Motorhaube so angeordnet, dass sie bei einer Kollision die programmierte Verformung der Karosseriestruktur begünstigen, jedoch nicht in den Innenraum eindringen. Somit bleibt der Überlebensraum für die Insassen intakt.

Exzellenter Schutz auch bei einem Heckaufprall

Dank verstärkter, gezielt Energie ableitender Querträger sind auch die Fondpassagiere im Falle eines Heckaufpralls gut geschützt. Darüber hinaus bedeutet der für Kompaktvans vergleichsweise große Abstand zwischen Fahrzeugheck und Rücksitzen ein weiteres Sicherheitsplus für die Mitreisenden in zweiter Reihe. Im Notfall bleibt so ausreichend Raum für eine programmierte Verformung der Karosserie. Weiteres Kennzeichen des Scénic Aufbaus: Der Kraftstofftank liegt in einem durch stabile Quer- und Längsträger vor Deformationen geschützten Bereich. Die Folgen eines Seitenaufpralls verringern zusätzliche Verstärkungen in den Türen.

Um die Passagiere bei einem Frontal- oder Seitenaufprall noch wirksamer zu schützen, beseitigten die Renault Ingenieure obendrein alle potenziellen Verletzungsquellen in der Fahrgastzelle. Energie absorbierende Aufpolsterungen in den Türen, im Lenkrad und im doppelten Fahrzeugboden erhöhen zusätzlich den Schutz.

Die Lenksäule entkoppelt sich bei einer Kollision und kann so ebenfalls nicht weiter in den Innenraum eindringen. Zudem zieht ein mechanisches System bei einem Aufprall das Bremspedal zum Fahrzeugboden, weg von den Füßen des Fahrers.

Sechs Airbags schützen die Insassen

Mit optimierten Rückhaltesystemen offeriert Renault ein Sicherheitsniveau, das Maßstäbe unter den Kompaktvans setzt. Serienmäßig bietet der neue Scénic sechs Airbags:

  • zwei zweistufig auslösende Adaptiv-Airbags für Fahrer und Beifahrer

  • je zwei Seitenairbags in den Vordersitzen

  • zwei vorhangähnliche Windowbags, welche die Köpfe der außen sitzenden Fahrgäste in beiden Sitzreihen schützen

Intelligente Rückhaltesysteme vorn und hinten

Fahrer- und Beifahrersitz des neuen Scénic sind darüber hinaus mit dem Programmierten Rückhaltesystem der dritten Generation (PRS III) ausgestattet. Es umfasst als Novum im Kompaktvan-Segment ein doppeltes Gurtstraffersystem für Becken- und Schultergurt sowie – ebenfalls eine Neuheit in der Klasse – doppelte Gurtkraftbegrenzer. Ab einem bestimmten Schwellenwert reduzieren sie die auf den Oberkörper einwirkenden Gurtkräfte und verringern so das Risiko von Verletzungen durch den Gurt selbst. Der erste Gurtkraftbegrenzer ist auf eine maximale Belastung von 400 daN (entspricht der kinetischen Energie von 400 Kilogramm) kalibriert. Gurtkraftbegrenzer Nummer zwei für den Beckengurt ist auf 600 daN eingestellt.

Dazu kommen höhenverstellbare und – je nach Ausstattung – neigungseinstellbare Sicherheitskopfstützen für Fahrer und Beifahrer. Sie gewährleisten durch ihr Design einen geringen Abstand zum Hinterkopf und verringern so bei einem Auffahrunfall die Gefahr eines Schleudertraumas.

Auch die Rücksitze bieten ein hohes Maß an Sicherheit. Sie verfügen auf allen drei Plätzen ausnahmslos über Dreipunkt-Sicherheitsgurte mit Gurtkraftbegrenzern (600 daN) und höhenverstellbare Kopfstützen. Darüber hinaus sind die hinteren Außenplätze mit pyrotechnischen Gurtstraffern und – ebenso wie der Beifahrersitz – mit dem Isofix-Befestigungssystem für Kindersitze ausgestattet. Verstärkte Rückenlehnen verhindern, dass bei einer Kollision Gepäckstücke in den Passagierraum eindringen.

Adaptives Sicherheitskonzept berücksichtigt Aufprallschwere

Um je nach Aufprallschwere einen adäquaten Insassenschutz zu gewährleisten, bietet der Scénic ein „adaptives Sicherheitskonzept”. Dabei werden für Fahrer und Beifahrer je nach Verzögerungsenergie differenzierte, präzise aufeinander abgestimmte Schutzmaßnahmen eingeleitet. Zentrale Schaltstation ist ein Rechner, der 20 Auslöseparameter gleichzeitig verarbeiten kann. Nur wenige Millisekunden nach der Kollision verringern der erste Gurtstraffer am Fahrersitz und sein Pendant am Beifahrersitz die gefährliche Gurtlose.

Bei einem mittelschweren Crash entfaltet sich der Frontairbag – der Aufprallintensität entsprechend – nur teilweise. Gleichzeitig unterbricht der Rechner die Kraftstoffzufuhr, entriegelt die Türen und aktiviert die Warnblinkanlage. Bei einem heftigeren Aufprall wird der Airbag auf das volle Volumen aufgeblasen. Außerdem tritt der zweite Gurtstraffer in Aktion, zieht den Beckengurt stramm und verringert auf diese Weise das Verletzungsrisiko für Becken und Beine. Ist der Grenzwert erreicht, treten die Gurtkraftbegrenzer in Aktion und reduzieren die Gurtspannung, um Verletzungen durch den Gurt selbst zu verhindern.


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