Renault Kangoo Rapid feiert 10-jähriges

Sympathisches Design, zahlreiche Innovationen

Bei seiner Publikumspremiere auf dem Pariser Automobilsalon am 05. September 1997 kommt der Renault Kangoo Rapid auf Anhieb gut an. Das liegt zum einen am Design, welches das sympathische Erscheinungsbild des wenige Monate zuvor präsentierten und erfolgreich in den Markt gestarteten Pkw-Modells Kangoo aufnimmt, zum anderen an der außerordentlichen Variabilität, die den Kangoo Rapid zum echten Alleskönner macht. Bei nur vier Meter Länge bringt er es auf ein Ladevolumen von 2,75 Kubikmetern. Wahlweise sogar auf 3,0 Kubikmeter: Als Option lässt sich der Beifahrersitz des zweisitzigen Modells nach vorn klappen. Damit wächst die maximale Ladelänge auf rund 2,5 Meter.

Der Fahrer ist auch in dieser Konfiguration bestens vor verrutschender Ladung geschützt: Die um 90 Grad nach vorn schwenkbare Vario-Trennwand hält die Fracht zuverlässig von seinem Arbeitsplatz fern. Ein Detail mit hohem Nutzwert ist die serienmäßige Schiebetür auf der rechten Seite: Solch eine wertvolle Hilfe beim Be- und Entladen hat es in dieser Fahrzeugklasse zuvor nicht gegeben. Überhaupt ist der Kangoo Rapid ausgesprochen praktisch: Die asymmetrisch geteilte Heckflügeltür ermöglicht einen hervorragenden Zugang zum Laderaum. Sollte das Frachtabteil trotz umgeklapptem Beifahrersitz und Vario-Trennwand einmal zu knapp ausfallen, hilft wie bei den Vorgängermodellen die optionale Leiterklappe aus Kunststoff: Die Öffnung hinten auf dem Dach lässt auch den Transport überlanger Gegenstände zu.

Belastbar, vielseitig, komfortabel und sicher

Das Multitalent Kangoo Rapid tritt in zwei Nutzlastklassen mit 0,5 und 0,7 Tonnen Zuladung an. Das zulässige Gesamtgewicht beläuft sich auf maximal 1,9 Tonnen. Und nicht nur die Fracht, sondern auch Dokumente, Wasserflaschen und andere Kleinigkeiten für das alltägliche Arbeitsleben an Bord kommen dank des ausgeklügelten Ablagenkonzepts bestens unter.

Auch in puncto passive Sicherheit überzeugt der Kangoo Rapid. Zur Grundausstattung zählen Fullsize-Fahrerairbag, höhenverstellbare Dreipunktgurte und Kopfstützen, pyrotechnische Gurtstraffer, Gurtkraftbegrenzer und Seitenaufprallschutz. Hohe Sicherheitsreserven bietet ebenfalls das Fahrwerk. Hinten kommt eine Platz sparende Konstruktion mit gezogenen Längslenkern, vier im Achsrohr integrierten Torsionsstäben und längs liegenden Hydraulik-Stoßdämpfern zum Einsatz. Selbst grobe Straßenunebenheiten werden zuverlässig vom Fahrzeuginnenraum fern gehalten.

Dank der hohen Sitzposition behält der Fahrer stets die Übersicht. Weitere Annehmlichkeiten sind der komfortable Einstieg, die von innenverstellbaren Außenspiegel und nicht zuletzt die Ölstandsanzeige.

Neben den zahlreichen Varianten ab Werk präsentiert Renault bereits zur IAA Nutzfahrzeuge 1998 spezielle Branchenmodelle wie den Werkstattwagen oder die Variante für den Frischdienst-Einsatz. Für zügigen und wirtschaftlichen Transport stehen im Kangoo Rapid jeweils zwei Benziner und Dieselmotoren zur Wahl. Die Leistungsspanne reicht von 44 kW/ 60 PS bis 55 kW/ 75 PS.

Einzel- und Großkunden setzen auf den Kangoo Rapid

Dank seines maßgeschneiderten Konzepts setzt sich der Kangoo Rapid bereits im ersten vollen Produktionsjahr 1998 an die Spitze seines Segments. Gleichzeitig erobert Renault die Position als Nummer eins unter den Herstellern leichter Nutzfahrzeuge in Europa. Auch in Deutschland überzeugt der Kangoo Rapid unzählige Betriebe in Handel und Handwerk ebenso wie viele Großkunden. So ordert die Deutsche Post ab 1998 über 5 Jahre hinweg insgesamt rund 20.000 Fahrzeuge. Der Paketdienst United Parcel Service (UPS) und die Deutsche Telekom bestellen den Kangoo Rapid in jeweils dreistelliger Stückzahl.

Bis heute hat Renault in Deutschland rund 90.000 Kangoo Rapid abgesetzt. Das ist mehr als von jedem anderen Lieferwagen. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zählt zum Jahresbeginn 2007 einen Bestand von 71.360 Kangoo Rapid – auch damit ist er die Nummer 1 seines Segments.

Vergrößerter Überhang und ein erster Turbodiesel

Ein Grund für den dauerhaften Erfolg besteht darin, dass Renault das Kangoo Rapid-Programm fortwährend weiterentwickelt und neue Varianten einführt. Schon im Herbst 1999 erscheint der Kangoo Rapid Maxi mit größerem hinterem Überhang. Der um 32,5 Zentimeter verlängerte Laderaum bringt einen halben Kubikmeter zusätzliches Volumen. Der Kangoo Rapid Maxi wird später durch die Variante "Plus" mit 2. Sitzreihe und insgesamt 4 Sitzplätzen noch flexibler. Im Jahr 1999 durchbricht die Fertigung des Kangoo Rapid erstmals die "Schallmauer" von 100.000 Exemplaren. Diese Marke wird er im Laufe seiner Karriere Jahr für Jahr übertreffen.

Anfang 2000 debütiert mit dem Kangoo Rapid 1.9 dTi die erste Modellvariante mit einem Turbodiesel-Direkteinspitzer unter der Motorhaube. Der neue Selbstzünder ist gleichermaßen temperamentvoll wie wirtschaftlich, leistet 59 kW/ 80 PS und bringt es auf das ansehnliche Drehmomentmaximum von 160 Nm. Zusätzlich kommen Versionen mit proaktivem Automatikgetriebe, zweiter Schiebetür und erhöhter Bodenfreiheit auf den Markt.

Allradantrieb eröffnet ein neues Segment

Im Jahr 2001 eröffnet Renault mit der Allradvariante Kangoo Rapid 4 x 4 eine neue Marktnische. Das einzige vierradgetriebene Modell im Segment der kompakten Nutzfahrzeuge bis zwei Tonnen zulässiges Gesamtgewicht spricht vor allem gewerbliche Kunden an, die häufig abseits befestigter Straßen unterwegs sind – wie beispielsweise Forstbetriebe, Energieversorgungsunternehmen, Vermessungsbüros oder Wasserwerke. Die adaptive Hydraulikkupplung verteilt die Kraft abhängig von Schlupf und Geschwindigkeit zwischen den Achsen. Mit 15-Zoll-Rädern und 200 Millimeter Bodenfreiheit kommt der Lieferwagen auch auf schwierigem Terrain zurecht.

Entsprechend seinem anspruchsvollen Einsatzgebiet verfügt der Kangoo Rapid 4 x 4 über zwei kraftvolle Motoren: Wahlweise kommen der Benziner 1.6 16V mit 70 kW/ 95 PS und der moderne Common-Rail-Diesel 1.9 dCi mit 59 kW/ 80 PS und 180 Nm Drehmoment zum Einsatz. Beide Triebwerke führt Renault zeitgleich auch für den frontgetriebenen Kangoo Rapid ein. Das neue Motorenprogramm umfasst jetzt vier Benziner zwischen 43 kW/ 60 PS und 70 kW/ 95 PS sowie drei Diesel mit der Leistungsspanne von 40 kW/ 55 PS bis 59 kW/ 80 PS.

Parallel zur Aktualisierung der Motorisierungen modifiziert Renault die Radaufhängungen an Vorder- und Hinterachsen und stattet den Lieferwagen mit größer dimensionierten Bremsscheiben vorn aus. Außerdem erhält der Kangoo Rapid breitere Seitenschutzleisten, ein aufgefrischtes Interieur und eine optimierte Geräuschdämmung.

Zweite Generation zum Frühjahr 2003

Bereits im Frühjahr 2003 legt Renault mit einer rundum erneuerten Auflage des Kangoo Rapid weiter nach. Das Multitalent erhält eine neue Frontpartie mit dem typischen zweiteiligen Renault Kühlergrill, dazu Klarglas-Scheinwerfer und eine flexible Spoilerlippe am vorderen Stoßfänger. Eine zweifarbige Armaturentafel mit neuer Mittelkonsole wertet den Kangoo Rapid ebenso auf wie neue Sitze und eine nochmals verbesserte Geräuschdämmung.

Im Zentrum der Aktualisierung steht indes die Einführung des neuen 1.5 dCi-Dieselmotors. Das hochmoderne Common-Rail-Aggregat ist ein Beispiel für das Downsizing von Motoren, einige Jahre bevor der Begriff modern wird. Das kompakt bauende Triebwerk übertrifft manche deutlich größeren Dieselmotoren in der Leistung und unterbietet sie im Verbrauch. Der Kangoo Rapid erhält den 1.5 dCi in gleich drei Leistungs- und Drehmomentstufen: Die Variante mit 42 kW/57 PS mobilisiert 130 Nm, die Ausführung mit 48 kW/ 65 PS stellt 160 Nm bereit, und die Version mit 60 kW/ 82 PS glänzt mit dem beachtlichen Drehmoment von 185 Nm. Dank der besonders präzisen Einspritzung und der optimierten Voreinspritzung arbeitet der 1.5 dCi nicht nur besonders wirtschaftlich, sondern auch akustisch zurückhaltend.

Attraktive Ausstattungspakete und ABS serienmäßig

Mit dem Fairway-Ausstattungspaket sorgt Renault Anfang 2005 für zusätzliche Attraktivität beim Kangoo Rapid. Zum günstigen Preis fasst der Hersteller darin Klimaanlage, CD-Radio und Telefonvorrüstung zusammen. Schnell avanciert das Fairway-Paket damit zu einem der beliebtesten Extras. Nicht weniger attraktiv ist das Varionutzen-Paket. Es umfasst die schwenkbare Vario-Trennwand mit umklappbarem Beifahrersitz und Leiterklappe.

Zum Modelljahr 2006 aktualisiert Renault den Lieferwagen erneut. Die neue Modellgeneration ist an ihrem dezent modifizierten Kühlergrill zu erkennen. Im Innenraum sind Details wie Lüftungsdüsen, Fensterkurbeln, Türöffner und Handschuhfach-Entriegelung farblich an den Instrumententräger angepasst.

Auch in der Technik gibt es Neuerungen: Alle Varianten verfügen jetzt serienmäßig über das Antiblockiersystem, und sämtliche Motoren erfüllen die Abgasnorm Euro 4. Darüber hinaus legen die Dieselmotoren an Leistung und Durchzugskraft zu: Das Spektrum beim 1.5 dCi reicht nun von 45 kW/ 61 PS Leistung und 130 Nm Drehmoment bei nur 1.250 1/min bis 62 kW/ 84 PS und dem beachtlichen Zugkraftmaximum von 200 Nm.

Besonders umweltfreundlich: Erdgasantrieb

Der steigenden Nachfrage nach besonders umweltfreundlichen Fahrzeugen wird der neue Kangoo Rapid 1.6 16 V mit bivalentem Benzin-/ Erdgasantrieb gerecht. In beiden Betriebsformen leistet das Triebwerk jeweils 60 kW/ 82 PS. Zum unverändert 50 Liter fassenden Benzintank addiert sich das Gasreservoir mit 13 Kilogramm Inhalt. Der Gastank ist unter einer festen Abdeckung hinter den Vordersitzen im Laderaum montiert. Die Reichweite im Gasbetrieb beläuft sich auf rund 220 Kilometer. Das ergibt zusammen mit der möglichen Strecke im Benzinbetrieb eine Reichweite von etwa 860 Kilometern. Das Umschalten von Gas- auf Benzinbetrieb erfolgt per Kippschalter im Instrumententräger.

Neues Programm im Jubiläumsjahr

Ins Jubiläumsjahr 2007 startet der Bestseller mit einem neu strukturierten Programm. Es setzt sich aus den Ausstattungsniveaus "Basis" und "Extra" zusammen. Darüber hinaus stehen attraktive Ausstattungspakete zur Wahl. Äußerlich ist die Generation 2007 an weißen statt wie bisher orangefarbenen Blinkleuchten zu erkennen. Unverändert überzeugt der Kangoo Rapid mit seiner außergewöhnlich umfangreichen Motorenpalette. Zur Wahl stehen sechs wirtschaftliche Triebwerke von 45 kW/ 61 PS bis 70 kW/ 95 PS, darunter die drei besonders sparsamen 1.5 dCi-Triebwerke und der 1.6 16V mit Benzin-/Erdgasbetrieb. Als weitere Antriebsvariante kommt der Kangoo Rapid 1.6 16V mit Automatikgetriebe hinzu.

Zwei Nutzlastklassen, die Variante mit erhöhter Bodenfreiheit sowie der Kangoo Rapid Maxi mit verlängertem Überhang und die viersitzige Variante Kangoo Rapid Maxi Plus komplettieren das vielfältige Angebot. Auch der Kangoo Rapid 4 x 4 bleibt zunächst noch im Angebot, allerdings läuft die Produktion im Sommer 2007 aus. Hinzu kommt eine Reihe maßgeschneiderter Branchenmodelle, die von renommierten Ausbauspezialisten entwickelt wurden. So ist der Kangoo Rapid als Servicefahrzeug, Sanitär- und Malermobil sowie als Gärtner- und Elektrikermobil erhältlich.

Gefertigt auf vier Kontinenten

10 Jahre nach dem Serienstart ist der Renault Kangoo Rapid eine feste Größe auf dem europäischen Markt für leichte Nutzfahrzeuge. Wichtigste Fertigungsstätte ist das Werk Maubeuge in Nordfrankreich. Rund 2.500 Mitarbeiter produzieren hier den Kangoo Rapid, den davon abgeleiteten Nissan Kubistar und das Schwestermodell Kangoo. Der Dauerbrenner unter den kompakten Nutzfahrzeugen ist sogar in Übersee erhältlich: Renault fertigt ihn in Argentinien, Marokko sowie in kleinen Stückzahlen auch in Malaysia. Damit wird der Kangoo Rapid auf vier Kontinenten produziert.

Erfolgreich unterwegs bei Wüstenrallyes

Eine weniger bekannte Seite des Renault Erfolgsmodells: Der Kangoo Rapid hat auch im Motorsport Lorbeeren errungen: Jedes Jahr starten zahlreiche Teams im Kangoo Rapid 4 x 4 bei der Wüstenrallye "Aïcha des Gazelles". Diese weltweit einzige Rallye allein für Frauen führt rund eine Woche lang über 2.000 Kilometer durch die marokkanische Sahara. Der erfolgreiche Einsatz bei dieser Härteprüfung für Mensch und Material ist ein weiterer Beweis für die Vielseitigkeit und Robustheit des Kangoo Rapid.