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Renault F1 - GP Türkei - VorschauFernando Alonso startete seine Vorbereitung auf das 14. Saisonrennen mit frisch aufgeladenen Akkus. Richtig ernst wird es für den Spanier und seinen italienischen Teamkollegen Giancarlo Fisichella am Donnerstag, wenn sie erst mit dem Straßenauto einige Runden auf der neuen Strecke fahren und sie danach zu Fuß näher erkunden. "Dabei bekommen wir ein besseres Verständnis für die Ideallinien", sagt Fernando Alonso, "außerdem schauen wir uns wichtige Details wie zum Beispiel die Beschaffenheit der Randsteine an." Budapest abgehakt Die Enttäuschung von Budapest hat das Team schnell weggesteckt. "Ich bin immer noch wirklich motiviert und dieses Ergebnis setzt mich nicht zusätzlich unter Druck", meinte Fernando Alonso, der nach einer Startkollision den Frontflügel verlor. "Es war einfach ein Wochenende ohne Punkte, das ist alles." Mit der neuen Nase, die er sich an der Box abholte, war es aber nicht getan. Die Kollision hatte weitere Schäden an seinem Renault R25 verursacht, durch die er, wie die Auswertung der Daten zeigte, sieben Prozent Abtrieb verlor. "Das ist sehr viel auf einer Strecke, auf der Abtrieb der Schlüssel zum Erfolg ist", erklärte Renault F1-Cheftechniker Pat Symonds. "Wir denken, dass das rund 1,2 Sekunden pro Runde kostete." Nicht viel besser als dem Tabellenführer, der schließlich als Elfter ins Ziel kam, erging es Giancarlo Fisichella. Der Sieger des Saisonauftakts in Melbourne musste wegen Problemen mit dem Benzindruck einen zusätzlichen Boxenstopp einlegen und landete als Neunter knapp außerhalb der Punkteränge. Für Pat Symonds ist die Nullnummer auf dem Hungaroring kein Beinbruch. "Wir sind immer noch stark", sagte er, "sogar auf Kursen, die uns nicht unbedingt liegen." Dass McLaren-Mercedes der Hauptkonkurrent der Equipe Jaune im Kampf um den Titel ist, ist für ihn keine Überraschung, aber auch kein Grund zur Beunruhigung: "Sie sind im Moment wirklich sehr schnell, aber noch liegen alle Vorteile auf unserer Seite. Sie müssen attackieren, während wir uns darauf konzentrieren können, den Vorsprung, den wir uns bisher erarbeitet haben, zu bewahren." Logistische Herausforderung Der Große Preis der Türkei läutet die heiße Phase im Kampf um die WM-Titel ein. Eine Herausforderung ist das erste Rennen auf der neuen Strecke aber nicht nur für Fahrer und Ingenieure, sondern auch für die Logistiker. Derek Rogers, Logistikkoordinator von Renault F1, musste alle Vorkehrungen dafür treffen, dass das Team sofort nach seiner Ankunft an der Strecke mit der Arbeit beginnen kann. Seine Vorbereitung auf das neue Rennen im Formel-1-Kalender begann vor gut einem Jahr mit einem ersten Besuch in Istanbul, bei dem Hotels angeschaut und gebucht wurden. Bei der zweiten Reise an den Bosporus besichtigte er die Rennstrecke, um sich mit der Anlage, den Boxen und der Strecke vertraut zu machen. "Für uns war es wichtig, uns eine erste Orientierung zu verschaffen, zu wissen, welche Wege wir beispielsweise vom Flughafen zum Hotel oder vom Hotel zur Strecke benutzen werden", erläutert er. Auch die Zollformalitäten waren nicht einfach: Weil die Türkei noch nicht zur EU gehört, musste den Behörden eine komplette Liste mit allen in den zehn Lastwagen transportierten Einzelteilen vorgelegt werden – immerhin rund 12000. Die Anreise der Trucks in die Türkei ist die längste aller Rennen, allein die Fähre vom italienischen Triest nach Istanbul ist vier Tage unterwegs. Trotzdem ist Derek Rogers sicher: "Der Große Preis der Türkei wird ein erfolgreiches Debüt erleben." Zuverlässigkeit ist Trumpf Vor der Grand-Prix-Premiere am Bosporus steuert Renault F1 weiter auf Titelkurs. In der Fahrerwertung hat Fernando Alonso, der mit seinem Sieg im zweiten Saisonrennen in Malaysia die WM-Führung übernahm und danach noch fünf weitere Erfolge feierte, 87 Punkte auf seinem Konto. Sechs Rennen vor dem Ende der Saison liegt er damit 26 Punkte vor seinem stärksten Verfolger Kimi Räikkönen und gar 32 Punkte vor Titelverteidiger Michael Schumacher. Giancarlo Fisichella belegt den achten Platz. In der Konstrukteurswertung führt Renault F1 mit zwölf Punkten Vorsprung vor McLaren-Mercedes und mit 31 Punkten vor Ferrari. "Wir müssen in den letzten Rennen nicht mehr ganz so viel riskieren wie unsere Verfolger", sieht Spitzenreiter Fernando Alonso sich und Renault F1 im Vorteil, "wir können uns vielmehr auch auf unsere Zuverlässigkeit verlassen." |
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