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Rallye-Weltmeisterschaft 2007 - Saisonauftakt 75. Rallye Monte Carlo47 Teams aus 16 Nationen läuten hier die neue Rallye-Saison 2007 mit 16 WM-Runden in 15 Ländern und auf drei Kontinenten ein. Rasanter Startschuss für einen spannenden Actionthriller mit zwölf Monaten Laufzeit, in dem primär die Werksabordnungen von Citroen, Ford und Subaru das Drehbuch schreiben. "Die Monte ist die allererste Standortbestimmung für 2007", glaubt Subaru-Star Petter Solberg und denkt dabei an den erfolgten Fahrzeug-Feinschliff der letzten sechs Wochen sowie das Debüt des neuen Citroen C4 WRC mit dem amtierenden Champion Sébastien Loeb. Der Norweger Solberg – selbstredend vom Mut der Wikinger inspiriert – wagt erste Prognosen: "Unser Impreza WRC 2006 wurde so gründlich optimiert, dass wir bei den ersten drei Läufen in Monte Carlo, Schweden und Norwegen auf jeden Fall zu den Tempomachern zählen werden. Und der komplett neue Impreza WRC 2007 wird uns dann ab Mexiko die zusätzliche Sieg-Motivation verschaffen." Als probater Solberg-Flankenschutz operiert in dieser Saison wieder der australische Youngster Chris Atkinson, der nicht nur für die WM-Saison, sondern schon für die 15 Monte-Prüfungen persönliche Fortschritte anpeilt: "Bei der letzten Monte habe ich als Newcomer bereits einen respektablen fünften Platz errreicht – klar, dass ich jetzt aufs Podium schiele." Entscheidend für Sieg oder Niederlage sind auch bei dieser 75. Rallye Monte Carlo wieder die Reifen. Ende 2006 entschloss sich das "Subaru World Rally Team" von Pirelli-Pneus auf BF Goodrich-Gummis umzusteigen, so dass im letzten Dezember und Anfang Januar noch etliche Abstimmungs- und Testfahrten anstanden. "Das Reifen-Roulette bei diesem Winter-Klassiker ist mit jedem Reifen höchst schwierig", bilanziert Petter Solberg und diagnostiziert weiter: "Auf Schnee und Eis ist der Markenunterschied minimal, aber auf Asphalt werden wir demnächst deutlich schneller sein können." Neue Regeln für die neue WM-Saison Die FIA als oberste Motorsportweltbehörde schreibt nun für 2007 einige Kostendämpfungsmaßnahmen vor: So wurde zum Beispiel die Anzahl der erlaubten Testtage auf 48 gesenkt und für die insgesamt 16 WM-Läufe dürfen nur noch maximal zehn der rund 700.000 Euro teuren Rallye-Boliden vom Typ WRC gebaut sowie eingesetzt werden. Zudem dürfen nur noch maximal sechs Motoren (Stückpreis ca. 150.000 Euro) pro Saison verwendet sowie verplombte Getriebe, Differentiale, Rahmen und Lenkungen bei verschiedenen Rallye-Paarungen mehrfach genutzt werden. Dafür wurden allerdings die Service-Möglichkeiten erweitert: Zukünftig dürfen zwei Mechaniker plus Fahrer-Crew das Einsatzfahrzeug an bestimmten Streckenpunkte mit an Bord befindlichen Ersatzteilen reparieren. Maximal 50 Reifen darf nun ein Team bei der Monte benutzen – in früheren Jahren galten 200 Pneus als üblicher Standard. Solberg bewertet die Einschränkungen mit einem lachenden und einem weinenden Auge: "Natürlich ist es toll, wenn man als Fahrer aus dem Vollen schöpfen kann. Doch bevor uns die Kosten wie in der Formel 1 völlig davon laufen, machen diese Limits absolut Sinn. Diese Selbstbeschränkungen bringen uns aber gerade bei der Reifenwahl gehörig in Schwierigkeiten." Teamkollege Christ Atkinson grübelt: "Das Problem haben zwar alle Fahrer-Kollegen, aber so eine klassische Mammutprüfung wie die gleich 46 Kilometer lange St. Pierville-Etappe bringt mich da als Newcomer ziemlich ins Schwitzen. Ich werde wegen der richtigen Reifen wohl auf Petter schauen müssen – ansonsten könnte ich nur würfeln." |
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