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Rallye Spanien 2011: Doppelpodium für Ford WerksteamMit einer Distanz von 406,52 Kilometern, verteilt auf 18 Wertungsprüfungen (WP) und 3 Etappen, zählte die Rallye Spanien zu den längsten Läufen des diesjährigen WM-Kalenders. Einst als reine Asphalt-Veranstaltung bekannt, zeichnete sich die Veranstaltung in den katalonischen Bergen in diesem Jahr durch gemischte Straßenverhältnisse aus: Stand der Freitag ganz im Zeichen anspruchsvoller Schotter-WP, ging es auf der 2. und 3. Etappe auf befestigten Straßen weiter. Für die Teams bedeutete dies: Sie mussten ihre World Rally Cars in der Nacht auf Samstag von Schotter- auf Asphalt-Spezifikation umbauen. Starker Staubnebel, der auf der ersten Etappe nach dem ersten Fahrzeug die Sicht für alle Nachfolgenden massiv beeinträchtigte, erwies sich für die beiden Werkspiloten von Ford als Handicap. Dennoch gelang es Latvala im Laufe der Nachmittagsschleife, mit einer engagierten Vorstellung die Führung an sich zu reißen. WP 6, ausgefahren bei Dunkelheit, wurde ihm jedoch zum Verhängnis: Ohne freie Sicht erlaubte sich der 26-Jährige einen Dreher und beschädigte einen Reifen. Zeitverlust: gut 45 Sekunden. Anschließend ließ der Finne jedoch seinen bislang stärksten Auftritt auf Asphalt folgen und setzte den Führenden Sébastien Loeb nochmal unter Druck. Insgesamt setzte Latvala 6 Bestzeiten, bevor er sich durch einen 2-minütigen Stempelfehler bewusst zurückfallen und Hirvonen den Vortritt auf den 2. Rang ließ. "Aus meiner Sicht haben wir ein fantastisches Wochenende erlebt, so schnell waren wir hier in Spanien noch nie", fasste der Finne zusammen. "Ich habe jetzt auch auf Asphalt das notwendige Vertrauen in den Fiesta RS WRC, um konkurrenzfähig zu sein. Ich hoffe, dies kann ich demnächst auch bei anderen Rallyes dieses Typs abrufen. Mein Dreher am Freitag ärgert mich noch immer. Das war klar unser Fehler und kostete uns alle Chancen auf den Sieg. Aber in dieser Wertungsprüfung waren die Bedingungen nicht für alle gleich. Dennoch nehmen ich viel Positives aus diesem WM-Lauf mit." Mikko Hirvonen ließ am Freitag angesichts der schlechten Sicht Vorsicht walten und beendete die 1. Etappe auf dem 3. Rang. Obwohl er sich mit seiner Fahrweise und auch der Abstimmung seines Fiesta RS WRC zufrieden zeigte, konnte er das Tempo der Führenden zu seiner eigenen Überraschung am Samstag nicht mitgehen. Dank eines modifizierten Fahrstils kam er am Sonntag besser in Schwung und entschied eine Wertungsprüfung für sich. "Für uns erwies sich dieses Wochenende als sehr schwierig", gestand der 31-Jährige. "Ich war einfach nicht schnell genug – erst als ich meinen Fahrstil etwas angepasst habe, wurde es besser und ich konnte einiges an Selbstvertrauen zurückgewinnen. Es hat eine Weile gedauert, bis wir verstanden haben, was wir verändern müssen, aber jetzt fühle ich mich gut. Danke an Jari-Matti Latvala für seine tolle Unterstützung, der WM-Kampf hält für uns vor dem Finale noch immer alle Möglichkeiten offen. Jetzt, wo die Asphalt-Rallyes für diese Saison hinter uns liegen, kann ich mich voll auf das Finale in Großbritannien konzentrieren. Ich mag die Bedingungen dort. Ich muss den letzten Saisonlauf gewinnen, habe aber auch weiterhin alles selbst in der Hand – das ist ein gutes Gefühl." "Unsere Fahrer haben genau das gemacht, was notwendig war", betont Malcolm Wilson, der Direktor des Teams Ford Abu Dhabi. "Jari-Matti Latvala konnte einmal mehr seine Rolle als Teamplayer unter Beweis stellen, obwohl er und der Ford Fiesta RS WRC noch nie zuvor so schnell auf Asphalt waren. Mikko Hirvonen stand an diesem Wochenende unter enormem Druck. Er musste das Ziel so weit vorne wie möglich erreichen – jetzt reist er nach Wales und hat noch alle Chancen auf seinen ersten WM-Titel." Gerard Quinn, Motorsport-Chef von Ford Europa, ergänzte: "Wir wissen, dass Asphalt- Prüfungen nicht das ureigentliche Geläuf unserer Fahrer darstellen. Dennoch haben wir uns vorgenommen, hier aus Spanien so viele WM-Punkte wie nur möglich zu entführen. Mit Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala auf dem Podest ist uns dies gelungen. Ich bin sehr erfreut über die neue Schnelligkeit, mit der Jari-Matti und unser Ford Fiesta RS WRC auf Asphalt auftrumpfen können. Jetzt blicken wir voller Vorfreude der Titelentscheidung entgegen." Khalid Al Qassimi und Michael Orr im dritten Fiesta des Werksteams von Ford erreichten das Ziel auf dem 12. Rang, obwohl sie am Freitag unliebsamen Kontakt mit einem Baum aufgenommen hatten. Ein letztes Wort widmete Malcolm Wilson dem tödlichen Unfall des MotoGP-Rennfahrers Marco Simoncelli in Malaysia: "Dieses tragische Ereignis überschattet auch diese Rallye. Marco hat uns erst vor wenigen Wochen besucht und einen Ford Fiesta RS WRC getestet. Sein Enthusiasmus und die pure Freude, die er am Steuer unseres Auto zeigte, hat uns begeistert. Wir sind extrem traurig und bestürzt und möchten seiner Familie, seinen Freunden und Kollegen unser tiefes Bedauern ausdrücken." News Die Ergebnisse der übrigen Ford Fiesta RS WRC-Teams: Mads Östberg/ Jonas Andersson belegten in Spanien Rang 6, Henning Solberg/ Ilka Minor und Dennis Kuipers/ Frederic Miclotte fuhren auf Rang 8 und 9. |
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