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Thema: Motorsport


Rallye Italien 2012: Drei Ford Fiesta RS WRC unter den Top 4

Mit den beiden schnellsten Zeiten für die Werksfahrer Petter Solberg und Jari-Matti Latvala auf der sogenannten "Power-Stage" und drei Fiesta RS WRC-Piloten auf den Plätzen 2 bis 4 hat Ford die WM-Rallye Italien beendet. Solberg konnte sich auf der letzten Wertungsprüfung (WP) um 0,2 Sekunden gegen Latvala durchsetzen. Beide waren gut 5 Sekunden schneller unterwegs als ihre Konkurrenten und fuhren auf diese Weise die Maximalausbeute von 5 WM-Bonuspunkte ein – ein versöhnliches Ende einer WM-Rallye, die für das Werksteam von Ford eher enttäuschend verlaufen war.

Das Potenzial des gut 300 PS starken Fiesta RS WRC zeigten die jungen Fahrer des Teams M-Sport Ford auf, die auf Sardinien die Plätze 2 und 3 eroberten. Portugal-Sieger Mads Östberg im Turbo-Allradler des Teams Adapta wurde nach spannender Aufholjagd zudem Vierter. Ebenfalls bemerkenswert: Insgesamt 8 der 16 Wertungsprüfungsbestzeiten gingen an einen Fiesta-Piloten.

Für Latvala und Solberg zerplatzte der Traum vom Sieg bei der Rallye Italien bereits auf der 2. Etappe. Der 27-jährige Finne musste seinen Fiesta RS WRC auf WP xx nach der Kollision mit einem Pfosten abstellen, sein 10 Jahre älterer Kollege rutschte auf der WP xx gegen einen Stein und konnte die Fahrt ebenfalls nicht fortsetzen. Beide nahmen die Rallye am Samstagmorgen dank des Rally2-Reglements wieder auf, konnten angesichts der massiven Zeitstrafen von 5 Minuten pro ausgelassener Wertungsprüfung aber nicht mehr in den Kampf um die Spitze eingreifen. Während sich der Norweger noch bis auf Rang 9 vorarbeitete, musste sich Latvala mit Platz 12 begnügen.

"Nach dem Ausfall am Freitag konnte ich nur noch an eines denken: den Sieg auf der ,Power-Stage‘", so der Norweger, der einen anfänglichen Rückstand auf Latvala im Schlussdrittel der letzten Prüfung noch in einen Vorsprung verwandeln konnte. "Entsprechend vorsichtig habe ich es noch auf der 3. Etappe angehen lassen, um heute mit aller Macht anzugreifen. Ich wusste, dass es zwischen mir und Jari-Matti eng werden würde.

Umso glücklicher bin ich, durch die Bestzeit und die damit verbundenen 3 Bonuspunkte doch noch etwas Zählbares von diesem Wochenende mitnehmen zu können. Wir hätten diese Rallye gewinnen können, wäre mir am Freitag nicht ein Fehler unterlaufen – eine große Enttäuschung für mich und das ganze Team. Wir müssen das jetzt schnell vergessen und uns voll auf das Finale in Spanien konzentrieren."

Auch Latvala will jetzt nur noch auf seine letzte Rallye am Steuer des Fiesta RS WRC schauen. "Es war gut, dass ich mein Selbstbewusstsein – das durch meinen Abflug am Freitag einen Knacks bekommen hatte – in den vergangenen beiden Tagen wieder zurückgewinnen konnte. Das ist für das Finale in Katalunien wichtig. Die Sardinien-Rallye Italien zählt eigentlich zu meinen Favoriten, ich hatte alle Mittel in der Hand, um hier zu gewinnen, doch es ging leider schief."

"Dank der Plätze 1 und 2 auf der ,Power-Stage‘ haben Petter Solberg und Jari-Matti Latvala noch ein kleines Erfolgserlebnis mitgenommen, das ihnen bei der Vorbereitung auf die Rallye Spanien helfen wird", so Malcolm Wilson, der Direktor des Werksteams von Ford. "Beide hatten in Italien keinen guten Lauf. Dafür haben unsere jungen Nachwuchsfahrer Evgeny Novikov und Ott Tänak ihre Chance genutzt und ihre Visitenkarte abgegeben."

Gerard Quinn, der Leitende Manager von Ford Racing, betonte: "Am Ende einer Woche, in der Ford seinen Ausstieg aus der Rallye-Weltmeisterschaft verkündet hat, waren die Abflüge von Jari-Matti Latvala und Petter Solberg eine große Enttäuschung. Die Bedingungen hier auf Sardinien stellten sich als sehr heimtückisch heraus, viele Topfahrer haben dies erleben müssen. Positiv ist, dass wir trotzdem zwei Fiesta RS WRC in den Händen von Evgeny Novikov und Ott Tänak auf dem Podium bejubeln durften – da haben zwei künftige Rallye-Stars ein Beispiel ihres Könnens abgeliefert."

Ergebnisse der weiteren Ford Fiesta RS WRC-Teams

Das Team M-Sport Ford hat mit den Fiesta RS WRC-Besatzungen Evgeny Novikov / Ilka Minor und Ott Tänak / Kuldar Sikk auf den Plätzen 2 und 3 das bisher beste Ergebnis seiner Geschichte errungen. Während der 22-jährige Novikov mit diesem Resultat seinen Zieleinlauf der Rallye Portugal wiederholen konnte, durfte Tänak (xx) erstmals an der Siegerzeremonie eines WM-Laufs teilnehmen. Platz 4 ging an Mads Östberg / Jonas Andersson und ihr Team Adapta, obwohl sich die Norweger auf der letzten Wertungsprüfung noch einen Reifenschaden eingefangen haben. Martin Prokop / Zdenĕk Hrůza ließen sich von Problemen nicht stoppen und beendeten die Rallye Italien auf dem 8. Rang.

Vorschau

Das Finale der Rallye-Weltmeisterschaft findet vom 08. bis zum 11. November rund um Salou in Spanien statt. Die Veranstaltung bietet einen Mix aus Schotterstrecken auf der 1. Etappe, die anschließend von reinen Asphaltstraßen abgelöst werden.

Ergebnisse Rallye Italien, 12. von 13 Läufen zur Rallye-WM 2012:

  • 1. Hirvonen / Lehtinen Citroën DS3 WRC 3:23.54,9 Stunden
  • 2. Novikov / Minor Ford Fiesta RS WRC 1.20,6 min. zurück
  • 3. Tänak / Sikk Ford Fiesta RS WRC 2.21,1 s. zurück
  • 4. Östberg / Andersson Ford Fiesta RS WRC 3.42,9 min. zurück
  • 5. Ogier / Ingrassia Skoda Fabia S2000 4.27,5 min zurück
  • 6. Atkinson / Prévot Mini JCW WRC 5.22,2 min. zurück
  • 7. Mikkelsen / Floene Skoda Fabia S2000 6.12,5 min. zurück
  • 8. Prokop / Hrûza Mini JCW WRC 9.29,3 min. zurück
  • 9. Solberg / Patterson Ford Fiesta RS WRC 9.52,3 min. zurück
  • 10. Pedersoli / Romano Citroën DS3 WRC 20.35,6 min. zurück

WM-Stand Fahrerwertung nach dem 12. von 13 Läufen:

Fahrer, Marke, Punkte

  • 1. Sébastien Loeb, Citroën, 244
  • 2. Mikko Hirvonen, Citroën, 198
  • 3. Mads Östberg, Ford, 137
  • 4. Jari-Matti Latvala, Ford, 133
  • 5. Petter Solberg, Ford, 124
  • 6. Evgeny Novikov, Ford, 87

WM-Stand Markenwertung nach dem 12. von 13 Läufen:

Marke, Punkte

  • 1. Citroën Total WRT, 413
  • 2. Ford WRT, 281
  • 3. M-Sport Ford WRT, 170
  • 4. Citroën Junior WRT, 72
  • 5. Adapta WRT, 71
  • 6. Qatar WRT, 71

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