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Rallye Griechenland 2012: Ford-Pilot Latvala auf Rang 3Latvala – im Februar noch Sieger der Rallye Schweden – hatte zuvor den WM-Lauf in Argentinien auslassen müssen, nachdem er sich beim Skilaufen das Schlüsselbein gebrochen hatte. In Griechenland zeigte er sich in alter Frische und übernahm am ersten Tag zunächst die Führung. Auch auf der 2. Etappe konnte der Werksfahrer von Ford den Druck auf Loeb aufrecht erhalten und zum Teil bis auf 1 Sekunde verkürzen. Ein Reifenschaden, verursacht durch die Berührung einer Böschung, kostete jedoch gut 2,5 Minuten und beendete alle Hoffnungen auf den Gewinn des 6. Saisonlaufs vorzeitig. Die Aufgabe des Finnen als schnellster Jäger des Titelverteidigers übernahmen daraufhin Petter Solberg und Copilot Chris Patterson im zweiten Fiesta RS WRC der Werksabordnung. Der Norweger gewann drei Wertungsprüfungen hintereinander und halbierte dadurch seinen Rückstand auf Loeb vor der dritten Etappe bis auf 10,2 Sekunden. Sein Angriff auf den Spitzenreiter endete jedoch auf der 1. Prüfung des Sonntagmorgens, als auch der 37-Jährige unglücklich einen Erdwall traf und dabei ein Rad abriss. Nach dem Ausfall Solbergs konzentrierten sich Jari-Matti Latvala und Miikka Anttila darauf, ihren Turbo-Allradler sicher ins Ziel zu bringen. Auf der finalen "Power Stage" sicherten sie sich mit der zweitschnellsten Zeit zwei zusätzliche Bonus-Punkte für die Fahrerwertung. "Im Prinzip könnte ich mit dem Ergebnis zufrieden sein, denn vor der Rallye Griechenland hatte ich mir einen Platz auf dem Podium zum Ziel gesetzt", bilanzierte Latvala, der nun in der WM-Zwischenwertung auf Rang 5 liegt. "Trotzdem sind wir natürlich auch enttäuscht, denn wir hatten es durchaus in der Hand, diesen Klassiker zu gewinnen. Es ist gut, dass die lange Pause für uns zu Ende ist. Jetzt aber sollten wir endlich beginnen, Siege einzufahren. Unglaublich, dass wir erneut eine WM-Rallye angeführt haben, diese Position aber wieder nicht in ein entsprechendes Ergebnis umsetzen konnten. Wir erleiden in der laufenden Saison zu viele Rückschläge wie diese, es ist auch für das gesamte Team eine sehr frustrierende Situation. Es muss uns gelingen, diese kleinen Fehler auszumerzen, die uns immer so teuer zu stehen kommen. Hoffentlich geschieht dies nun endlich bei der Rallye Neuseeland." Ohne Punkte und entsprechend enttäuscht reist Petter Solberg aus Griechenland ab. "Wir sind in eine lange Linkskurve innerhalb einer sehr engen Bergab-Passage gepfeilt, als wir rechts die Böschung touchiert haben", so der Norweger, jetzt Viertplatzierter in der Fahrertabelle. "Dies ließ uns auch auf der anderen Seite den Erdwall treffen, worauf hinten links das Rad wegbrach – leider das Aus. Ich wollte hier gewinnen, jetzt bin ich auch für das Team unglaublich traurig. Unser Plan war es, bereits auf der ersten Sonntagsprüfung hart zu attackieren und Sébastien Loeb 2 bis 3 Sekunden abzunehmen, um ihn unter Druck zu setzen. Nach den ersten 10 Kilometern lagen wir praktisch gleichauf, also habe ich das Tempo nochmals leicht erhöht. Bis zum Abflug hatten wir uns keinen einzigen noch so kleinen Fehler erlaubt, deswegen ist der Ausfall besonders enttäuschend. Jetzt können wir nur nach vorne schauen und uns auf die bevorstehende Rallye Neuseeland konzentrieren." "Selten war eine WM-Rallye so hart umkämpft wie die diesjährige ,Akropolis‘", gab Team- Direktor Malcolm Wilson zu Bedenken. "Wir haben Jari-Matti im engen Duell um den Sieg verloren, hatten mit Petter Solberg aber noch ein zweites heißes Eisen im Feuer. Als auch er aufgeben musste, war das für uns natürlich eine doppelte Enttäuschung. Dennoch ist es tröstlich, dass Jari-Matt es noch aufs Podium geschafft hat und er ganz offensichtlich nicht von Spätfolgen seiner Sportverletzung beeinträchtigt wurde." Auch Gerard Quinn, Motorsport-Manager von Ford Racing, sah vor allem die positiven Aspekte dieses Resultats. "Jari-Matti Latvala hat sich in starker Form zurückgemeldet, die Podiumsplatzierung ist das Mindeste, was er sich für seine hohe Grundschnelligkeit verdient hat", so der Brite. "Der Kampf um den Sieg zog uns alle in den Bann – auch als Petter Solberg derjenige war, der das Duell an Stelle von Jari-Matti fortführte. An einem besseren Tag hätte er die Rallye Griechenland gewonnen. In dieser Motorsport-Kategorie entscheiden oftmals Bruchteile von Sekunden über Sieg oder Niederlage. Genau dies haben wir hier an diesem Wochenende erlebt." Andere Ford Fiesta RS WRC-Teams Mads Östberg und Beifahrer Jonas Andersson – Sieger der Rallye Portugal – fuhren mit ihrem Fiesta RS WRC auf Platz 4 und verbesserten sich mit diesem Erfolg in der Fahrerwertung auf Rang 3. Die 5. Position in Griechenland sicherten sich Martin Prokop und Zdenek Hruza im Auto des tschechischen Ford National Teams. Ott Tänak / Kuldar Sikk wurden mit dem Turbo-Allradler von M-Sport Ford WRT noch als Neunte gewertet, obwohl sie auf der 1. Etappe von Problemen eingebremst worden waren. Ihre Teamkollegen Evgeny Novikov / Denis Giraudet mussten am Samstag ihr Auto mit einem defekten Kühlsystem abstellen und nahmen am Sonntag gemäß der sogenannen "Rally2"-Regel wieder Teil – bis das Überhitzungsproblem sie erneut zu Aufgabe zwang. Für Daniel Oliveira und Carlos Magalhaes war die Rallye Griechenland auf der 1. Wertungsprüfung am Sonntagmorgen beendet. Ergebnisse Rallye Griechenland, 6. von 13 Läufen zur Rallye-WM 2012:
WM-Stand Fahrerwertung nach dem 6. von 13 Läufen: Fahrer; Marke; Punkte
WM-Stand Markenwertung nach dem 6. von 13 Läufen: Marke; Punkte
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