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Thema: Motorsport


Rallye Deutschland - 11. Lauf zur Rallye-WM - Vorschau

Makellose Erfolgsbilanz: In den bisherigen drei Ausgaben der Rallye Deutschland seit ihrem Debüt im WM-Kalender führte an den Michelin-Partnern Sébastian Loeb und Citroën kein Weg vorbei. Auch den als Generalprobe fungierenden Europameisterschaftslauf in der Saison 2001 entschied mit Citroën-Pilot Philippe Bugalski ein Partner des französischen Reifenherstellers für sich. Diese Erfolgsserie möchten die Experten aus Clermont-Ferrand am kommenden Wochenende ausbauen. Gemeinsam mit Citroën, Ford und Skoda peilen Michelin Motorsport-Direktor Pierre Dupasquier und sein Team auf den ausgesprochen anspruchsvollen Asphaltpisten rund um Trier den insgesamt fünften Sieg bei der Rallye Deutschland in Folge an.

Aus drei mach eins: Die Rallye Deutschland hat sich in ihrer bislang eher kurzen Geschichte als WM-Lauf bei Fahrern und Fans einen hervorragenden Ruf erworben. Die Beteiligten schätzen unter anderem, dass die Veranstaltung drei gänzlich unterschiedliche Charaktere vereinigt. So führen die Strecken am ersten Tag hauptsächlich durch die Weinberge an der Mosel. Hier warten extrem schnelle Wirtschaftswege und enge Spitzkehren auf die Piloten und ihre rund 300 PS starken WRC-Boliden. Durch die hohen Weinreben pfeilen die Piloten dabei wie durch eine Art Tunnel, der den Straßenverlauf oftmals nur erahnen lässt und der Rolle der Beifahrer eine nochmals größere Bedeutung verleiht. Am Samstag steht dann der Truppenübungsplatz Baumholder auf dem Programm, der sich vor allem durch seine extrem rauen und schmutzigen Betonpisten sowie die berühmt-berüchtigten Hinkelsteine als Streckenbegrenzung auszeichnet. Die tückischen Hindernisse am Wegesrand wurden schon so mancher Radaufhängung zum Verhängnis. Für den Schlusstag weist das Roadbook schließlich die geschwungenen Asphalt-Strecken im Sankt-Wendeler-Land aus. "Es sind praktisch drei verschiedene Rallyes an einem Wochenende", beschreibt Michelin- und Skoda-Pilot Armin Schwarz.

Zusätzliche Würze: die - gerade in diesem Sommer - unvorhersehbaren und wechselhaften Wetterbedingungen, die auf den unterschiedlichen Asphaltarten immer wieder für Überraschungen sorgen können. "Das waren die schwierigsten Wertungsprüfungen, die ich in meiner Karriere je gefahren bin", erinnert sich zum Beispiel Sébastien Loeb an das Vorjahr, als sintflutartige Regenfälle die Baumholder-Prüfungen in spiegelglatte Rutschbahnen verwandelten.

Die Rallye Deutschland aus Sicht von Michelin

Vor dem Hintergrund der vielfältigen Charakteristika der Rallye Deutschland kommt den Reifen besondere Bedeutung zu. Zwei verschiedene Laufflächenprofile darf Michelin seinen Partnern pro WM-Lauf zur Verfügung stellen. Die Partner des französischen Herstellers entschieden sich für das kommende Wochenende einstimmig für den Michelin N für trockene Bedingungen und den Regenreifen Michelin TA. Beide Pneus stehen je nach Temperatur sowie Länge der Wertungsprüfungen und Verschleißintensität des Asphalts in unterschiedlichen Laufflächen-Mischungen bereit. Dank seiner flachen Schulter bietet der Michelin N äußerst stabile Seitenführungskräfte, die sehr hohe Kurvengeschwindigkeiten erlauben. Zu den herausragenden Stärken des Michelin TA zählen die breiten Drainagerillen, mit denen er das auf der Strecke befindliche Regenwasser souverän aus dem Weg schafft. Durch das so genannte "Cutten", also das Nachschneiden des Profils per Hand, lassen sich seine Drainage-Eigenschaften noch weiter optimieren. Bis zu 20 Liter Wasser pro Sekunde kann der Regenspezialist dann verdrängen.

"Im Vorjahr gewann der Michelin TA sämtliche Wertungsprüfungen der Rallye Deutschland, die im Nassen ausgetragen wurden", erinnert sich Aimé Chatard, bei Michelin verantwortlich für das Rallye-Programm. "Auch bei sintflutartigen Regenfällen, wie wir sie zum Beispiel bei der Rallye Spanien 2003 erlebten, erwies sich dieser Reifen immer wieder als siegreich. Die Erfolgsserie des Michelin N im Trockenen hält bereits seit der Saison 1998 ununterbrochen an. Zuletzt gewann Sébastien Loeb mit ihm die Rallye Monte Carlo im vergangenen Januar."

Für das kommende Wochenende sieht Chatard sehr gute Chancen, diese Erfolgsstatistiken weiter zu schreiben. "Wir haben für alle denkbaren Bedingungen sehr gute Lösungen im Gepäck", verrät der Franzose. "Entscheidend wird die Reifenwahl. Zwischen den Pausen im Service-Park und dem WP-Start liegen zum Teil bis zu drei Stunden. Gerade für Asphalt-Rallyes bedeutet dies eine sehr große Zeitspanne, in der sich die Bedingungen deutlich verändern können."

Selbstverständlich rüstet Michelin sämtliche Reifen für die Rallye Deutschland mit dem bewährten ATS-System ("Appui Temporaire Souple") aus. Dieses Pannensystem, das bei Beschädigungen des Reifens die Weiterfahrt in nahezu unverändertem Wettbewerbstempo erlaubt, könnte den WRC-Piloten vor allem auf den Baumholder Prüfungen mit den scharfkantigen Betonplatten und den tückischen Hinkelsteinen wertvolle Dienste leisten.

Bis zum 22. August müssen die Piloten der Rallye-Weltmeisterschaft ihre persönliche Reifenliste für die Rallye Deutschland erstellt und der obersten Motorsportbehörde FIA vorgelegt haben. Jeder WRC-Teilnehmer nominiert insgesamt 75 Reifen, von denen er während der drei Wettbewerbstage 45 einsetzen darf.

Das erwarten die Partner-Teams von Michelin

Für Citroën scheint die Zielsetzung klar: Mit der Fortsetzung der Rallye Deutschland-Erfolgssträhne der vergangenen Jahre wollen die Franzosen die Führung in der Markenweltmeisterschaft zurückerobern. Hilfreich dabei, dass Sébastien Loeb sich in den noch ausstehenden sechs Saisonläufen nicht damit zufrieden geben will, seinen deutlichen Vorsprung in der Fahrer-WM lediglich zu verwalten. "Sobald ich Chancen auf einen Sieg sehe, greife ich an." Auch sein Teamkollege François Duval, der im Vorjahr den zweiten Rang belegte, zeigt sich hoch motiviert: "Die Rallye zählt zwar nicht zu meinen Lieblingsveranstaltungen, aber die Prüfungen kommen mir entgegen. Ich peile einen erneuten Platz auf dem Podium an."

In ähnliche Regionen will auch Ford-Pilot Toni Gardemeister vorstoßen: "Unser Ford Focus WRC hat sich in der Vergangenheit auf Asphalt als ausgesprochen konkurrenzfähig erwiesen", so der Finne. "Ich denke daher, dass wir über gute Chancen auf Podestplatzierungen verfügen." Auch Roman Kresta freut sich auf die Rallye Deutschland. Nach Ausfällen in den vergangenen beiden Jahren, möchte der junge Tscheche am kommenden Wochenende auf jeden Fall ins Ziel kommen. "Wenn alles glatt läuft, können wir hier mit Sicherheit ein gutes Punkteergebnis einfahren", so Kresta.

Große Vorfreude auch bei Skoda: "Deutschland stellt für die Marke Skoda einen wichtigen Markt dar", weiß Teamchef Martin Mühlmeier. "Wir verzeichneten in den vergangenen Wochen große Fortschritte in puncto Zuverlässigkeit, verfügen über eine ausgezeichnete Fahrerbesetzung und absolvierten zuletzt umfangreiche Testfahrten. Wir sind bereit." Neben Lokalmatador Armin Schwarz wird Alex Bengue für das tschechische Team auf Punktejagd gehen. Der Franzose gewann vor wenigen Wochen quasi als Generalprobe die Eifel-Rallye. Am Steuer eines dritten Fabia WRC geht Jan Kopecky an den Start.

So verlief die Rallye Deutschland 2004 aus Sicht von Michelin

Der Titelfavorit siegte erneut in überzeugender Manier: Citroën-Pilot Sébastien Loeb dominierte zum dritten Mal in Folge die WM-Rallye Deutschland. Bereits auf der zweiten von insgesamt 24 Wertungsprüfungen übernahm der Elsässer mit seinem Michelin-bereiften Xsara WRC die Führung, die er mit insgesamt acht Bestzeiten bis ins Ziel verteidigte. Trotz zum Teil haarsträubender Witterungsbedingungen, die speziell auf der vornehmlich im Truppenübungsgebiet Baumholder ausgetragenen zweiten Etappe für heimtückische Verhältnisse sorgten, leistete sich der Tabellenführer keine Schwächen - im Gegensatz zu so manchem Verfolger. Für den Reifenspezialisten aus Clermont-Ferrand könnte die Bilanz beim zehnten von 16 Saisonläufen kaum besser ausfallen: Michelin eroberte nicht nur sämtliche Wertungsprüfungs-Bestzeiten, sondern rüstete auch die sieben Erstplatzierten mit Rallye-Pneus aus.

Statistisches

  • Rallye Deutschland, 11. Lauf zur Rallye-WM 2005 (26. bis 28.8.2005);
  • Gesamtlänge: 1.298,25 Kilometer, davon 19 Wertungsprüfungen über 355,40 Kilometer;
  • Start/Ziel: Trier;
  • Streckenbeschaffenheit: Asphalt;
  • längste Prüfung: WP 1/4 "Ruwertal / Fell" (26,60 km);
  • kürzeste Prüfung WP 13/19 "Spectator Stage St. Wendel" (6,24 km);
  • größte WP-Distanz zwischen zwei Servicepunkten: 59,69 km (WP 1 bis 3 und WP 4 bis 6);
  • Reifenwahl: Michelin N, Michelin TA.
  • Michelin-Bilanz Rallye Deutschland: 4 Siege in Folge (2001: EM-Status).

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