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Mercedes-Benz S-Klasse (2013)


Mercedes-Benz S-Klasse 2013

Exterieur

Der Kühlergrill ist größer als bisher, aufrecht stehend und betont dreidimensional gestaltet. Die 4 Lamellen verjüngen sich nach außen und berühren den Chromrahmen nicht. Der untere Lufteinlass trägt kein Rautengitter mehr, sondern kleine Lamellen in hochglänzendem Schwarz, die geschwungen optisch der Form des Grills folgen. Den unteren Abschluss der Front bildet eine Chromleiste unten am Stoßfänger.

Die Scheinwerfer besitzen klar gezeichnete Konturen. Bei den dynamischen LED High-Performance-Scheinwerfern mit Intelligent Light System (Option) sind Blinker, Positionslicht und Tagfahrlicht so hinter dem Deckglas angeordnet, dass tags wie nachts die markentypische "Fackel" als Lichtsignet für eine hohe Wiedererkennbarkeit sorgt. Der Mercedes-Benz Schriftzug im Scheinwerfer ist beleuchtet.

Ebenso konnten die erhöhten Anforderungen des passiven und aktiven Fußgängerschutzes in der Gestaltung der Front berücksichtigt werden. Die hierfür zusätzlich erforderlichen Crash-Freiräume wurden in idealer Weise in mehr Präsenz und Dominanz der Fahrzeugfront umgesetzt.

Silhouhette

Mit ihrer langen Motorhaube, der fließenden, kuppelförmig gespannten Dachlinie und dem leicht abfallenden Heck besitzt die neue S-Klasse klassische Limousinen-Proportionen. Gezielt wurde der Größen- und Raumanspruch so umgesetzt, dass die neue S-Klasse repräsentativ wirkt und die schwungvolle Dachlinie auch dem sportlich-coupéhaften Anspruch gerecht wird.

Eine dezent von vorne nach hinten abfallende Charakterlinie – die markentypische "Dropping Line" – strukturiert die Seitenwand auf elegante Weise und schafft bereits im Stand zusätzliche Dynamik. Durch die fein gezeichnete konvex-konkave Bewegung der gesamten Flanke entsteht ein sehr kraftvoller und gestreckter Wagenkörper, der zugleich Spannung und Gelassenheit demonstriert. Durch die ausgeprägte Schulter über dem Hinterrad wird der athletische Charakter des Fahrzeugs besonders betont.

Die Gesamtkomposition wird durch elegant gestaltete Chromzierleisten akzentuiert. Viel Aufmerksamkeit wurde beispielsweise dem Zierstab am Fond-Türrahmen geschenkt, der sich einteilig nach hinten aufweitet. Die untere, ebenfalls dreidimensional ausgeführte Zierleiste wanderte tiefer und wurde optisch mit der Funktionsfuge der Türen verbunden. Dadurch bleibt das Blech unangetastet, und der optische Abschluss nach unten wird betont. Vor Steinschlag ist die Chromleiste unten durch ein Trägerteil aus Kunststoff geschützt.

Heck

Mercedes-Benz S-KlasseDie Flächen und Linien der Seitenwand der neuen S‑Klasse fließen mit spannungsvollem Einzug in das Heck. Die leicht abfallende Form sorgt nicht nur für Eleganz, sondern ist auch aerodynamisch von Vorteil.

Horizontale Linien, vom Heckdeckel bis zum Stoßfänger, betonen die Breite des Fahrzeugs in der Heckansicht. Die typische Handschrift der Mercedes‑Benz Designer findet sich auch in der Heckscheibe, die die C-Säule anschneidet. Die Scheibe ist im oberen Bereich gerundet, wodurch sie einen coupéhaften Charakter bekommt. Eine neue Dimension der Wertigkeit erreicht die dreidimensionale Chromspange am Heckdeckel.

Den Abschluss bilden die neuartigen Heckleuchten: Bei der neuen S-Klasse sind sie komplett vom Wagenkörper eingefasst und runden durch diese solitär integrierte Machart den Gestaltungsanspruch bis ins Detail ab. Ihr liebevoll gezeichnetes Innenleben zeigt den aktuellen Stand der Technik. Mit drei horizontal verlaufenden Lichtleitern lehnt es sich an die Mercedes-typischen Mäander an und reiht sich so lückenlos in die Ahnengalerie der Vorgänger ein. Nicht nur im Nacht- sondern auch im Tagdesign wird hier besonders die Liebe zum Detail mit höchsten technischen Ansprüchen verbunden. Die Nebelschlussleuchte ist im Stoßfänger mittig untergebracht und die Rückstrahler sind seitlich links und rechts formschön integriert.

Interieur

Das Innenraum-Design der neuen S-Klasse verkörpert mit seiner klaren Architektur eine klassische, souveräne und zugleich hochmoderne Limousine. Der Raum erhält seinen Ausdruck durch einen fließenden, eleganten Stil. Dabei schaffen horizontale Elemente und Linien ein Ambiente, das sich durch optische Weite und formale Ruhe auszeichnet. Hochwertigkeit und Eleganz stehen im Einklang mit Klarheit und Funktionalität: Das S-Klasse Interieurkonzept vereint Fahr-, Raum- und Bedienkomfort.

Hinter dem Zwei-Speichen-Lenkrad, einer Reminiszenz an die Heritage der S‑Klasse, erstreckt sich als zentrales Element der horizontalen Ausrichtung das radikal neu gestaltete Display. Es löst das traditionelle Kombiinstrument ab und vereint zahlreiche weitere Funktionen auf optisch und ergonomisch höchst anspruchsvolle Weise. Die ganze Displayeinheit scheint zu schweben, dieser Eindruck wird durch die hinterlegte Ambientebeleuchtung noch unterstützt.

Die Einheit aus mittleren Luftausströmern und Analoguhr wird präzise in dreidimensional geformtes Holz eingesetzt. Erstmals wurde das klassische Holzzierteil besonders tief angeordnet. So entsteht eine zweite, darüber liegende Zierebene, deren Leder-Nähkleid im primären Sichtfeld liegt. Beide Ebenen erstrecken sich elegant über die gesamte Breite der Instrumententafel und der Türen.

Das perfekt abgestimmte Material- und Farbkonzept zeigt einen noblen Innenraum wie aus einem Guss. Holz findet insbesondere in der Instrumententafel und der Mittelkonsole großzügige Verwendung. Ein besonderes Element der Hochwertigkeit sind metallisierte Schalteroberflächen mit Perleffekt-Lacken in 3 Farbtönen passend zur Innenraumfarbe.

Mercedes-Benz S-KlasseInnovative Lichtsysteme in Form einer umlaufenden Lichtleiste unter den Holzzierstäben und dem Zentraldisplay – Ambientebeleuchtung in einer völlig neuen Dimension – sowie formschöne Lichtelemente mit stilvollen Details im Dachhimmel steigern die Behaglichkeit. Die Zahl und Größe der Ablagen im Interieur wurde gegenüber dem Vorgänger deutlich erhöht.

Auch die Fondpassagiere sitzen in der ersten Reihe – Konzeption und Exklusivität der Sitzanlage, der Türbeläge und aller Bedienelemente stehen dem Frontpart in nichts nach. Bei der Ausführung mit Komfort- und Liegesitz (Executive Sitz) im Fond taucht die Lehne erstmals nach hinten in die Hutablage ein, wodurch der Fußraum auch in der Ruhesitzstellung nicht eingeschränkt wird. Eine zusätzliche Individualisierung des Fondraumes bietet die Ausstattung "First-Class Fond". Diese Business-Mittelkonsole verbindet Privatsphäre und Nutzkomfort (Integration von Telefonhörer, weitere Staufächer, Ablagetisch etc.) miteinander. Die Sitzblenden der vorderen Sitze sind formal integriert und bergen praktische Staufächer.

Schon die Serienausstattung erfüllt hohe Ansprüche. Sie umfasst mit Leder bezogene Sitze (langer Radstand), hochwertig behandeltes Holz und Planware mit Ziernähten. Als Sonderausstattung werden verschiedene Lederausführungen angeboten, die sich in ihrer Ausführungsart (zum Beispiel durch platzierte Perforation und manufakturartige Absteppungen), Optik und Haptik sowie im Umfang der Belederungs- und Holzflächen voneinander unterscheiden. Dabei kann der Kunde auf ein Arrangement von 5 Interieurfarben zurückgreifen und wahlweise 5 verschiedene Edelhölzer kombinieren.

Modellprogramm

Zum ersten Mal in der Geschichte der S-Klasse stand die Limousine mit langem Radstand im Fokus der Entwicklung. Anders als früher wurde davon die Version mit normalem Radstand abgeleitet. Denn nicht nur in den großen Übersee-Märkten wie USA, China oder Japan ist die S-Klasse eindeutig als Repräsentationslimousine positioniert. Während in Europa und Nordamerika der Besitzer einer S-Klasse häufig selbst hinter dem Steuer sitzt, ist das Flaggschiff des Mercedes-Benz Pkw-Programms in Asien ganz klar ein Chauffeurfahrzeug.

Zwei Karosserievarianten mit 5.248 und 5.116 mm Länge stehen zur Wahl. Während der Radstand mit 3.165 und 3.035 mm gleich blieb, stieg die Spurweite mit 1.624 (vorne) und 1.637 mm (hinten) um 24 und 31 mm an.

Von der moderat gestiegenen Fahrzeuggröße der neuen S-Klasse profitieren die Passagiere durch in allen Dimensionen verbesserte Innenraummaße: So stehen 12 mm mehr maximaler Kopfraum für den Fahrer, 14 mm mehr Schulterraum und 10 mm mehr Ellbogenbreite vorne zur Verfügung. Durch die größere Kniefreiheit in der zweiten Sitzreihe von 14 mm wird das Reisen ebenso für die Mitfahrer im Fond nochmals angenehmer. Der Schulterraum hinten verbesserte sich um bis zu 9 mm.

Fahrassistenzsysteme

Das Spektrum der Unterstützung reicht von der Entlastung und somit Komfortsteigerung über die optische, akustische und/oder haptische Warnung bis zur Verstärkung der Fahrerreaktion. Einige Systeme können im Notfall auch korrigierend eingreifen, etwa durch autonome Bremsmanöver, um einen Unfall zu vermeiden oder die Unfallschwere zu reduzieren. Hier ein Überblick über die neuen und in ihren Funktionen wesentlich erweiterten Assistenzsysteme:

Die DISTRONIC PLUS mit Lenk-Assistent und Stop&Go Pilot entlastet den Fahrer bei der Spurführung und beherrscht teilautonomes Staufolgefahren.

Der Bremsassistent BAS PLUS mit Kreuzungs-Assistent kann dank der Stereokamera erstmals auch Querverkehr und Fußgänger erkennen und den Bremswunsch des Fahrers verstärken.

Der Aktive Spurhalte-Assistent kann bei Markierung mit unterbrochenen Linien eine belegte Nachbarspur, insbesondere durch Gegenverkehr, erkennen und durch einseitige Bremsung die Gefahr mindern, dass die Spur unbeabsichtigt verlassen wird.

Der Adaptive Fernlicht-Assistent Plus ermöglicht blendfreies Dauerfernlicht durch Ausblenden anderer Fahrzeuge im Fernlichtkegel.

Der Nachtsicht-Assistent Plus wurde weiterentwickelt und um eine Wärmebildkamera ergänzt. Der Nachtsicht-Assistent Plus kann bei Gefahr durch Fußgänger oder Tiere in unbeleuchteter Umgebung vor dem Fahrzeug durch automatische Umschaltung von Tachoanzeige auf ein brillantes Nachtsichtbild und Markierung der Gefahrenquellen warnen.

Erkannte Fußgänger können darüber hinaus mit einer Spotlight Funktion angeblinkt werden. ATTENTION ASSIST kann in einem erweiterten Geschwindigkeitsbereich vor Unaufmerksamkeit und Müdigkeit warnen, den Fahrer über seinen Ermüdungszustand und die Fahrtdauer seit der letzten Pause informieren, bietet eine einstellbare Empfindlichkeit und weist bei Auslösung der Warnung in der COMAND-Navigation auf Raststätten hin.

Sensoren: Vernetzung von Augen und Ohren

Mercedes-Benz S-KlasseEinen großen Schritt macht Mercedes-Benz mit der Einführung der Stereo Multi Purpose Camera (SMPC), kurz Stereokamera. Analog zur bisherigen Multi Purpose Camera (MPC) ist sie hinter der Frontscheibe im Bereich des Innenspiegels platziert. Sie hat einen Öffnungswinkel von 45° und kann die Lage und Bewegung von Objekten, insbesondere Fahrzeugen und Fußgängern, in jeweils drei Dimensionen erkennen. Hierbei kommt erstmals die im letzten Jahr für den Deutschen Forschungspreis nominierte "6D-Vision" Technologie zum Einsatz. Dank zweier "Kameraaugen" kann sie im Bereich bis ca. 50 m vor dem Fahrzeug räumlich sehen und hat insgesamt bis zu einer Entfernung von 500 m das Umfeld vor dem Fahrzeug im Blick. Die neue Kamera liefert damit Daten, die von unterschiedlichen Systemen weiterverarbeitet werden.

Intelligente Algorithmen werten diese Informationen aus und können damit in einem großen Sichtbereich entgegenkommende, vorausfahrende und querende Fahrzeuge, aber auch Fußgänger sowie verschiedene Arten von Verkehrszeichen und Straßenmarkierungen erkennen und räumlich einordnen.

Sind die Objektive der Stereokamera die Augen des Autos, so dienen die Radarsensoren gleichsam als die Ohren und liefern zusätzliche Daten zum Abstand von Objekten. Die Radarsensorik besteht aus zwei Nahbereichsradarsensoren im vorderen Stoßfänger sowie seitlich im hinteren Stoßfänger mit einer Reichweite von 30 m und einem Öffnungswinkel von 80°. Ergänzt wird sie von einem Fernbereichsradar (200 m, 18°) mit Mittelbereichserfassung (60 m, 60°). Außerdem ist der im Serienfahrzeug mit COLLISION PREVENTION ASSIST vorn verbaute Multi-Mode-Radar (80 m, 16° und 30 m, 80°) mittig im Heckstoßfänger verbaut. Die Daten von Kamera und Radar werden in einem Steuergerät fusioniert und liefern so systemrelevante Daten für die entsprechenden Funktionen.

Unterstützung bei der Querführung: DISTRONIC PLUS mit Lenk-Assistent und Stop&Go Pilot

Der Abstandsregeltempomat DISTRONIC PLUS entlastet den Fahrer dabei, das eigene Fahrzeug im gewünschten Abstand zu einem vorausfahrenden Fahrzeug zu halten, wenn dieses langsamer als die gewählte Wunschgeschwindigkeit fährt. Diese radarbasierte Grundfunktion ist nun um den Lenk-Assistenten mit Stop&Go Pilot erweitert, der den Fahrer bei der Querführung des Fahrzeugs unterstützt. Indem er auf gerader Straße und sogar in leichten Kurven ein Lenkmoment erzeugt, hilft er dem Fahrer dabei, in der Mitte der Spur zu bleiben.

Die Stereokamera erkennt Fahrbahnmarkierungen sowie vorausfahrende Fahrzeuge in ihrer räumlichen Position und gibt diese Informationen an die elektrische Lenkunterstützung weiter. Durch gezielte Lenkeingriffe kann das System den Fahrkomfort im Geschwindigkeitsbereich bis 200 km/h steigern und den Fahrer in vielen Verkehrssituationen deutlich entlasten. Bei Geschwindigkeiten bis 60 km/h entscheidet der Stop&Go Pilot dabei intelligent, ob er sich am Vorausfahrzeug oder an den Fahrbahnmarkierungen orientiert, sodass ein teilautonomes Staufolgefahren selbst dann möglich ist, wenn keine oder uneindeutige Fahrbahnmarkierungen sichtbar sind. Das System fusioniert dafür die erfassten Daten der Stereokamera und der Radarsensoren, berechnet notwendige Reaktionen und steuert bedarfsgerecht Motorleistung, Getriebe und Bremse für die Längsregelung sowie die elektrische Lenkung für die Querregelung.

Die DISTRONIC PLUS mit Lenk-Assistent ist im Geschwindigkeitsbereich von 0 - 200 km/h wie bisher über einen Wählhebel am Lenkrad aktivierbar, jetzt auch im Stillstand ohne Vorausfahrzeug. Die Wunschgeschwindigkeit kann dabei zwischen 30 km/h und 200 km/h gewählt werden. Das Fahrzeug startet in diesem Fall durch Ziehen des DISTRONIC PLUS-Hebels oder kurzes Antippen des Fahrpedals.

Über ein grünes Lenkrad-Symbol im Kombiinstrument wird angezeigt, wenn der Lenk-Assistent bei aktivierter DISTRONIC PLUS in Funktion ist. Längsregeleingriffe (Tempomatfunktion) werden wie bisher über Kreissegmente und Tachonadel in der Geschwindigkeitsanzeige dargestellt.

Das System ist so feinfühlig konzipiert, dass die Sensoren erkennen können, ob die Hände des Fahrers am Lenkrad sind. Wird vom System erkannt, dass der Fahrer während der Fahrt die Hände vom Lenkrad nimmt, wird in Abhängigkeit von der Fahrsituation, der erfassten Umgebung und der Geschwindigkeit zunächst optisch im Kombiinstrument gewarnt und danach der Lenk-Assistent mit akustischer Warnmeldung deaktiviert. Dies wird zusätzlich durch Wechsel des Lenkrad-Icons von grün auf weiß signalisiert. Die Längsregelung bleibt davon unberührt und ist weiter verfügbar. Das heißt, das System hat eine intelligente Hands-Off-Erkennung, die den Fahrer dann zurückholt, wenn es nötig ist. Die Nutzung von DISTRONIC PLUS erfordert keine Veränderung des Fahrerverhaltens – wer bisher freihändig im Stau unterwegs war, kann das weiterhin (und zwar deutlich sicherer) tun. So bietet Mercedes-Benz entspanntes Fahren vor allem auf Langstrecken und Autobahnen, insbesondere beim ansonsten lästigen und nervigen (langsamen) Staufolgefahren.

Die Leistungsfähigkeit der Basisfunktion DISTRONIC PLUS wurde erneut gesteigert. So kann das System ohne Eingriff des Fahrers jetzt mit bis zu 5 m/s² bremsen. Bei Betätigung der "S"-Taste für das Fahrprogramm erfolgt eine höhere Beschleunigung. Auch bei erkanntem Überholwunsch, also Betätigung des Blinkers, beschleunigt das Fahrzeug bei freier Nebenspur deutlich dynamischer. Durch die Kombination von Radar und Kamera kann DISTRONIC PLUS jetzt auch einscherende Fahrzeuge, Vorausfahrzeuge und deren Vorausfahrzeuge auf der eigenen und den Nebenspuren erkennen und frühzeitig darauf reagieren. Damit kann zum Beispiel unerlaubtes Rechtsüberholen auf Autobahnen und autobahnähnlichen Bundesstraßen vermieden werden, indem oberhalb von 85 km/h die Geschwindigkeit auf Fahrzeuge auf der linken Fahrspur moderat eingeregelt wird, insbesondere bei sich auflösenden Staus und Kolonnenverkehr. Bei niedrigeren Geschwindigkeiten ist erlaubtes Rechtsüberholen mit einer maximalen Differenzgeschwindigkeit von 20 km/h möglich.

Selbstverständlich kann der Fahrer die DISTRONIC PLUS mit Lenk-Assistent stets überstimmen. Signalisiert er etwa mittels des Blinkers, dass er die Fahrspur wechseln möchte, bleibt die Querunterstützung für die Dauer des Fahrspurwechsels passiv.

Bremsunterstützung auch bei Querverkehr: BAS PLUS mit Kreuzungs-Assistent

Mercedes-Benz S-KlasseKreuzungen in Innenstädten sind der Unfallschwerpunkt Nummer 1. Kollisionen sind hier größtenteils auf Ablenkung oder Fehleinschätzungen der Fahrer zurückzuführen. Während der Mensch oft zu langsam reagiert, kennen Assistenzsysteme keine Schrecksekunde.

Kreuzungsunfälle verursachen häufig nicht nur Sach-, sondern auch schwere Personenschäden. Der neue Bremsassistent BAS PLUS von Mercedes-Benz kann deshalb den Fahrer nicht nur im Längsverkehr darin unterstützen, Auffahrunfälle zu vermeiden oder deren Folgen zu mindern, sondern kann durch die neue Funktion Kreuzungs-Assistent auch bei kritischen Situationen mit dem Querverkehr an Kreuzungen unterstützen.

Erkennt das vorausschauende System solch eine Gefahrensituation, fordert es den Fahrer durch optische und akustische Warnung zur Notbremsung auf. Betätigt der Fahrer die Bremse zu zaghaft, erhöht BAS PLUS automatisch den Bremsdruck für eine wirksame Gefahrenbremsung, notfalls bis zur Vollbremsung. Durch die situationsgerecht dosierte Bremsung wird auch dem Folgeverkehr ein möglichst großer Bremsweg zur Verfügung gestellt.

Die Funktion Kreuzungs-Assistent ist im Geschwindigkeitsbereich bis ca. 72 km/h wirksam. Der BAS PLUS kann im Längsverkehr im gesamten Geschwindigkeitsbereich unterstützen. Der Bremsassistent BAS PLUS mit Kreuzungs-Assistent hat das Potenzial, ca. 27% aller Kreuzungsunfälle mit Personenschaden zu vermeiden oder in ihrer Schwere zu mindern.

Aktiver Spurhalte-Assistent erkennt auch unterbrochene Linien

Der weiterentwickelte Aktive Spurhalte-Assistent kann jetzt auch bei unbeabsichtigtem Überfahren einer unterbrochenen Linie eingreifen, wenn die Nachbarspur belegt ist und dadurch beim Spurwechsel Kollisionsgefahr entstehen kann. Das System erkennt dies anhand der Informationen der Stereokamera und des Radarsystems. Dieses wurde um einen Hecksensor erweitert, der in Kombination mit den weiteren Sensoren im vorderen und hinteren Stoßfänger wirksam ist. Kritische Situationen, die vom Aktiven Spurhalte-Assistenten erkannt werden können, sind z. B. überholende oder zu überholende Fahrzeuge oder Parallelverkehr; das System ist aber auch bei Gegenverkehr wirksam. Bei erkannter belegter Nachbarspur warnt das System den Fahrer beim Überfahren der Fahrbahnmarkierung nicht nur haptisch durch gepulste Lenkradvibrationen, sondern korrigiert jetzt auch beim Überfahren unterbrochener Linien mit einem einseitigen Bremseingriff über ESP® die Spur. Es ergänzt somit den Aktiven Totwinkel-Assistenten und ermöglicht erstmals auch die Vermeidung der oft folgenschweren Kollisionen im Gegenverkehr.

Der Aktive Spurhalte-Assistent ist im Geschwindigkeitsbereich von 60 - 200 km/h aktiv. Wird Fahreraktivität erkannt, z. B. durch aktives Lenken, Bremsen oder Beschleunigen sowie bei betätigtem Blinker, werden die Warnung und der spurkorrigierende Bremseingriff unterdrückt. Das System ist über das Kombiinstrument in zwei Stufen – Standard oder Adaptiv – einstellbar.

Verkehrszeichen-Assistent mit Falschfahr-Warnfunktion erkennt auch Überhol- und Einfahrverbote

Das System erkennt jetzt auch Überholverbote und kann vor Einfahrverboten warnen. Die Kamera an der Innenseite der Frontscheibe erfasst wie bisher ausgeschilderte Geschwindigkeitsbegrenzungen, auch z. B. von Schilderbrücken oder in Baustellen. Ihre Daten werden mit den Informationen des Navigationssystems abgeglichen und können sowohl im Kombiinstrument als auch in der Kartenansicht angezeigt werden. Nimmt die Kamera keine Straßenschilder wahr, die ein Tempolimit vorschreiben, oder wurde ein Tempolimit aufgehoben, werden auf Basis der Navigationsdaten die gesetzlichen Geschwindigkeitsbegrenzungen angezeigt. Dazu zählen zum Beispiel in Deutschland maximal 100 km/h auf der Landstraße oder 50 km/h innerorts. Entsprechende Zusatzschilder werden ebenfalls erkannt und situationsgerecht angezeigt (z. B. "bei Nässe").

Auch Überholverbote und die jeweiligen Aufhebungsschilder werden registriert und angezeigt. Bei Einfahrverboten mit entsprechender Beschilderung erfolgt durch die Falschfahr-Warnfunktion eine optische und akustische Warnung im Kombiinstrument – ein wirksamer Beitrag zur Vermeidung von schweren Unfällen durch "Geisterfahrer".

ATTENTION ASSIST: Müdigkeit sichtbar gemacht

Mercedes-Benz S-KlasseMüdigkeit wird in Deutschland für ein Viertel aller Autobahn-Unfälle verantwortlich gemacht und ist demnach eine der häufigsten Unfallursachen mit meist gravierenden Folgen. Mercedes-Benz präsentierte 2009 den ATTENTION ASSIST, der anhand der Veränderung des Lenkverhaltens sowie einer Vielzahl weiterer Parameter Anzeichen von Unaufmerksamkeit und zunehmender Müdigkeit erkennen kann.

Das System wurde konsequent weiterentwickelt und ist in der neuen Ausprägung in der Lage, Müdigkeit und Unaufmerksamkeit in einem deutlich erweiterten Geschwindigkeitsbereich von 60 - 200 km/h zu erkennen. Außerdem lässt sich die Empfindlichkeit des Systems, z. B. für bereits müde einsteigende Fahrer, einstellen.

Ein neues Menü im Display des Kombiinstruments macht das System erlebbarer und transparenter, indem der aktuelle ATTENTION ASSIST Level und die Fahrtdauer seit der letzten Pause dargestellt werden. Außerdem ist erkennbar, ob das System in der derzeitigen Fahrsituation aktiv ist. Erfolgt eine ATTENTION ASSIST Warnung, die in bewährter Weise zur Pause auffordert, kann in der Navigation ein Hinweis auf nahe Raststätten gegeben werden.

Das System kann über entsprechende Auswahl im Menü des Kombiinstruments deaktiviert werden, ist aber beim Neustart des Fahrzeugs immer automatisch in der letzten gewählten Empfindlichkeitsstufe aktiviert.

Aktiver Park-Assistent mit PARKTRONIC: Automatisches Ein- und Ausparken in Längs- und Querparklücken

Der Aktive Park-Assistent mit PARKTRONIC ermöglicht automatisches Einparken mit aktiven Lenk- und Bremseingriffen in Längs- und Querparklücken. Er ist eine Weiterentwicklung des bisher angebotenen Systems PARKTRONIC mit Parkführung. Darüber hinaus kann das System das Fahrzeug aus Längsparklücken nun auch mit automatischen Lenk- und Bremseingriffen selbstständig ausparken, wenn es zuvor automatisch eingeparkt wurde.

Bei Geschwindigkeiten unterhalb 30 km/h vermessen Ultraschallsensoren mit erweiterter Reichweite in den Seitenwangen der Stoßfänger die rechte Fahrbahnseite und detektieren geeignete Längs- und Querparklücken. Bei Betätigung des linken Blinkers erfolgt dieser Vorgang entsprechend auf der linken Seite des Fahrzeugs. Ein Symbol im Kombiinstrument zeigt an, dass das System misst. Wird eine geeignete Parklücke erkannt, zeigt ein Pfeil neben dem Symbol die Bereitschaft des Systems zum automatischen Parkvorgang an. Legt der Fahrer den Rückwärtsgang ein und bestätigt per OK-Taste am Lenkrad, ist das System aktiv.

Der Aktive Park-Assistent mit PARKTRONIC lenkt und bremst das Fahrzeug automatisch und zeigt im Display jeweils die notwendigen Fahreraktionen, wie Einlegen der richtigen Fahrstufe, an. Die Fahrzeugbeschleunigung übernimmt der Fahrer durch leichtes Gas geben oder Lösen der Bremse.

Antrieb

Mit S 400 HYBRID, S 500, S 350 BlueTEC und S 300 BlueTEC HYBRID stehen im ersten Jahr der neuen S-Klasse zwei Hybride, ein Benziner sowie ein Diesel zur Wahl. Alle Modelle sind in ihren Klassen führend bei der Effizienz – gegenüber dem Vorgänger konnte der Verbrauch um bis zu 20% reduziert werden. Sämtliche Motoren erreichen bereits heute die Grenzwerte der Euro-6-Abgasnorm. S 400 HYBRID und S 350 BlueTEC erfüllen zudem die strengen Kriterien der Effizienzklasse A, der S 300 BlueTEC HYBRID ist sogar in die Klasse A+ eingestuft. Somit umfasst das Modellprogramm der S-Klasse erstmals das komplette Spektrum von Benziner- und Dieselmodellen sowie Benzin-, Diesel- und Plug-In-Hybriden.

ECO Start-Stopp-Funktion und ECO Anzeige

Die exzellenten Verbrauchs- und Emissionswerte sind auch das Verdienst der ECO Start-Stopp-Funktion, die sämtliche S-Klasse Modelle serienmäßig besitzen. Die ECO Start-Stopp-Funktion schaltet den Motor ab, sobald das Fahrzeug – etwa bei einem Ampelstopp – hält und der Fahrer das Bremspedal nach Stillstand des Fahrzeugs weiterhin gedrückt hält. Das Triebwerk springt sofort wieder an, sobald der Fahrer den Fuß vom Bremspedal nimmt.

Eine Unterstützung für den Fahrer ist die ECO Anzeige im Kombiinstrument. Drei Balkendiagramme geben dem Fahrer auf Wunsch Rückmeldungen zur Wirtschaftlichkeit seiner Fahrweise. Die ECO Anzeige bewertet positiv, wenn maßvoll beschleunigt, gleichmäßig und vorausschauend gefahren sowie unnötiges Bremsen vermieden wird. Die drei Balkenwerte erreichen jeweils 100%, wenn in den genannten Kriterien besonders verbrauchsgünstig gefahren wird. Beim Start stehen alle Werte jeweils bei 50%, besonders ungünstige Fahrweise lässt die Werte schrumpfen. So soll der sportliche Ehrgeiz des Fahrers geweckt werden, möglichst 100% zu erreichen.

Zu den weiteren effizienzsteigernden Maßnahmen zählen unter anderem ausgezeichnete Aerodynamik, intelligenter Leichtbau, rollwiderstandsarme Reifen der zweiten Generation, elektronisch geregelter Kältemittelverdichter sowie die neuartige Motorraumkapselung "ECO Thermo Cover" im S 300 BlueTEC HYBRID. Sie reduziert die Kaltstartverluste und besteht aus isolierenden Trennwänden im Motorraum und der im Stand geschlossenen Kühlerjalousie.

Bei der S-Klasse Entwicklung wurde das Tool "Energetisch gläsernes Fahrzeug", eine Eigenentwicklung von Mercedes-Benz, eingesetzt. Diese Methode detektiert Optimierungen bis ins kleinste Bauteil. Durch die exakte und detaillierte Untersuchung der Energieflüsse im gesamten Fahrzeug (Tank-to-Wheel) können die Entwicklungsingenieure alle verbrauchsrelevanten Baugruppen bis hin zu einzelnen Radlagern optimieren.

S 300 BlueTEC HYBRID: Energieeffizienzklasse A+

Mercedes-Benz S-KlasseInnerhalb von 10 Jahren hat Mercedes-Benz den Verbrauch in der 150-kW-Leistungsklasse nahezu halbiert: Der S 300 BlueTEC HYBRID begnügt sich im kombinierten Zyklus mit 4,4 Liter pro 100 km (CO2: 115 g/km) und erfüllt die Kriterien der Energieeffizienzklasse A+.

Beim S 300 BlueTEC HYBRID kombiniert Mercedes-Benz den 2,2-Liter-4-Zylinder-Dieselmotor mit 150 kW (204 PS) Leistung mit einem leistungsstarken Hybridmodul. Sein 20-kW-Elektromotor ist zwischen Verbrennungstriebwerk und 7-Gang-Automatikgetriebe angeordnet. Der Elektromotor unterstützt den Dieselmotor beim Beschleunigen (Boost-Effekt) und wird im Generatorbetrieb zur Bremsenergierückgewinnung (Rekuperation) genutzt, eignet sich aber auch für rein elektrisches Fahren.

S 400 HYBRID: 20% sparsamer als der Vorgänger

Schon in der Vorgängerbaureihe war der S 400 HYBRID lange Zeit die weltweit sparsamste Luxuslimousine mit Ottomotor. Jetzt gelang den Mercedes-Benz Ingenieuren mit dem Hybrid, der einen V6-Benzinmotor mit einem kompakten Hybridmodul kombiniert, ein weiterer Effizienzsprung: Der neue S 400 HYBRID benötigt im NEFZ-Zyklus (kombiniert) lediglich 6,3 Liter pro 100 Kilometer. Gegenüber dem Vorgänger ist das eine Reduzierung um 20%. Der CO2-Ausstoß von 147 g/km bedeutet in diesem Fahrzeugsegment ebenfalls einen neuen Rekord. Diese vorbildlichen Werte sind verbunden mit einem souveränen Leistungspotenzial: Der Benzinmotor erreicht eine Leistung von 225 kW (306 PS) – hinzu kommen noch 20 kW vom Elektromotor. Das maximale Drehmoment beträgt 370 Nm (+250 Nm).

Bei dem kompakten Hybridmodul handelt es sich um einen scheibenförmigen Elektromotor, der auch als Anlasser und Lichtmaschine dient. Das System bietet doppelten Nutzen: Zum einen hilft es, Kraftstoff zu sparen, zum anderen unterstützt der Elektromotor den Verbrennungsmotor durch den so genannten Boost-Effekt in der verbrauchsintensiven Beschleunigungsphase kraftvoll. Der S 400 HYBRID beschleunigt in 6,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h.

Bei der Verzögerung des Fahrzeugs arbeitet der Elektromotor als Generator und kann durch die so genannte Rekuperation Bremsenergie zurückgewinnen. Die gewonnene Energie wird in einer leistungsfähigen, aber kompakten Lithium-Ionen-Batterie gespeichert und bei Bedarf wieder abgerufen.

S 500: Effizientester V8-Benziner in der Luxusklasse

Das V8-Biturbo-Aggregat im S 500 schöpft aus 4.663 cm3 Hubraum 335 kW (455 PS) und hat damit deutlich mehr Leistung als sein 320 kW (435 PS) starker Vorgänger. Das maximale Drehmoment beträgt 700 Nm. Beim NEFZ-Verbrauch (kombiniert) begnügt sich der S 500 mit 8,6 Liter Super/100 km und verbraucht damit 0,7 Liter weniger als sein Vorgänger. Die CO2-Emission beträgt 199 g/km.

Die ausgezeichnete Effizienz geht einher mit überlegenen Fahrleistungen: Der S 500 absolviert den Spurt von 0 auf 100 km/h in beeindruckenden 4,8 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 250 km/h (elektronisch abgeregelt).

S 350 BlueTEC: V6 mit dem Verbrauch eines 4-Zylinders

Der V6-Dieselmotor des S 350 BlueTEC entwickelt aus 2.987 cm3 Hubraum eine Leistung von 190 kW (258 PS) und stellt ein Drehmoment von 620 Nm zur Verfügung. Mit einem kombinierten Verbrauch von 5,5 bzw. 5,6 Liter Dieselkraftstoff pro 100 Kilometer (Angaben für Version mit kurzem/langem Radstand) ist er der sparsamste V6-Diesel weltweit und liegt damit auf dem Niveau des 4-Zylinder-Vorgängermodells S 250 CDI.

Die CO2-Emissionen des S 350 BlueTEC betragen 146 beziehungsweise 148 g(km (Angaben für Version mit kurzem/langem Radstand). Ausgestattet ist er mit dem AdBlue®-Abgasreinigungssystem der 2. Generation.

7G-TRONIC PLUS: Schaltkomfort serienmäßig

Sämtliche Modelle der neuen S-Klasse besitzen serienmäßig das Automatikgetriebe 7G-TRONIC PLUS mit DIRECT SELECT Getriebewählhebel. Zu den Merkmalen der jüngsten Evolutionsstufe zählen ein neuer Wandler mit reduziertem Schlupf, ein ECO-Schaltprogramm mit weiterer Spreizung sowie eine Zusatzölpumpe, die beim automatischen Stopp den Arbeitsdruck aufrechterhält. Reibungsoptimierte Komponenten erlauben in Verbindung mit Leichtlauföl, den Arbeitsdruck zu senken.

Fahrwerk

Als erstes Auto der Welt kann die neue S-Klasse Bodenwellen im Voraus erkennen. Stellt das ROAD SURFACE SCAN derartige Unebenheiten mit Hilfe der Stereokamera fest, stellt MAGIC BODY CONTROL das Fahrwerk schon im Vorfeld auf die Situation ein. Dieses innovative Fahrwerkssystem ist auf Wunsch für die 8-Zylindermodelle erhältlich. Serienmäßig besitzt die neue S-Klasse die weiter entwickelte, volltragende Luftfederung AIRMATIC mit stufenloser Dämpfungsregelung.

An der Vorderradaufhängung kommt eine Vierlenker-Vorderachse zum Einsatz. Deren wesentliches Merkmal sind zwei einzelne Lenker (Zugstrebe und Federlenker) in der unteren Lenkerebene. Der quer zur Fahrtrichtung liegende geschmiedete Federlenker aus Aluminium trägt das Federbein. Der Stabilisator ist direkt am Achsschenkel angebunden. Die schräg nach vorn gerichtete Zugstrebe ist ein Alu-Schmiedeteil.

Weitere Radführungsfunktionen übernimmt ein Dreieckslenker, der hoch über der unteren Lenkerebene angeordnet ist. Auch dieser Lenker ist als Aluschmiedeteil ausgeführt, ebenso der Achsschenkel, der die obere mit der unteren Lenkerebene verbindet. Als vierter Lenker ist die Spurstange als Teil der Zahnstangenlenkung definiert. Das querliegende Lenkgetriebe ist vor der Radmitte angeordnet.

Anordnung und Gestaltung der Radführungselemente führen zu günstigen Kenngrößen für die Achskinematik: Die Spreiz-Nachlaufachse liegt nahe an der Radmitte. Damit ist der Stoßradius klein, wodurch die Empfindlichkeit gegenüber Schwingungen infolge Reifenunwuchten und Bremskraftschwankungen minimiert wird.

Die unteren Vorderachselemente, das Lenkgetriebe und die Motorlager sind mit einem Montageträger verbunden. Dieser Integralträger aus hochfestem Aluminiumblech ist direkt mit der Karosserie verschraubt.

Wegen der Radführungsqualitäten besitzt die S-Klasse hinten eine Raumlenkerhinterachse, die an einem Fahrschemel aufgehängt ist. Durch konsequenten Leichtbau bleibt das Gewicht der ungefederten Massen gering. Vier der fünf radführenden Lenker sind aus geschmiedetem Aluminium, ebenso der Radträger. Der Federlenker, der das Federbein trägt, wurde als einschaliges Aluminiumblechteil ausgeführt. Die Hinterachse verfügt beim Serienfahrwerk mit Luftfederung über einen Drehstabstabilisator, der direkt am Hinterachsträger angebunden ist.

AIRMATIC: Mehr Komfort und Fahrdynamik

Das serienmäßige, volltragende Luftfederungssystem AIRMATIC mit stufenloser Dämpfungsregelung ermöglicht durch kontinuierliche Anpassung des Niveaus eine Beibehaltung der Federwege in jedem Beladungszustand. In Abhängigkeit von der Geschwindigkeit wird das Fahrzeugniveau automatisch reguliert und ab 120 km/h um bis zu 20 mm abgesenkt. Dadurch sinkt der Luftwiderstand und durch den niedrigen Schwerpunkt des Fahrzeugs wird die Fahrstabilität verbessert.

In etlichen Details wurde die AIRMATIC mit stufenloser Dämpfungsregelung gegenüber dem Vorgängermodell modifiziert: Neue Luftfederbälge mit verringertem Losbrechmoment bewirken einen noch besseren Abrollkomfort, da sie sich bei kleinen Amplituden und größeren Frequenzen weniger stark verhärten. Die Federwege an der Hinterachse wurden vergrößert, so dass das Schluckvermögen bei großen Anregungen verbessert wurde. Zur weiteren Reduzierung des Abrollgeräuschs sind die Luftfederbeine an der Hinterachse von der Karosserie abgekoppelt.

Im unteren Bedienfeld der Mittelkonsole kann der Fahrer ein um 30 mm erhöhtes Fahrzeugniveau wählen, beispielsweise bei schlechten Straßen oder einer schwierigen Garageneinfahrt. Ebenso wurde das serienmäßige Adaptive Dämpfungssystem verbessert. Dieses vollautomatisch arbeitende, elektronisch gesteuerte System passt die Dämpfung an jedem Rad dem momentanen Bedarf an. Wie bisher sind die Einrohrdämpfer mit je einem Ventil für Zug- und Druckrichtung ausgerüstet, neu ist die kontinuierliche Verstellung der Dämpfung. So kann auf Basis zahlreicher Informationen wie Beschleunigung, Niveau oder Fahrgeschwindigkeit stets der optimale Betriebspunkt gewählt werden. Über einen Taster in der Mittelkonsole kann der Fahrer alternativ zur komfortablen Grundabstimmung eine sportlichere Einstellung wählen.

Werden bestimmte Geschwindigkeitsschwellen über- bzw. unterschritten, wird das Fahrzeug automatisch wieder auf das normale Niveau gebracht.

MAGIC BODY CONTROL

Mercedes-Benz S-KlasseAls erstes Auto der Welt kann die neue S-Klasse Bodenwellen im Voraus erkennen. Das für die 8-Zylinder-Modelle auf Wunsch erhältliche Fahrwerkssystem MAGIC BODY CONTROL umfasst Active Body Control (ABC) und die neue, innovative Funktion ROAD SURFACE SCAN. Als "Augen" nutzt ROAD SURFACE SCAN eine Stereokamera hinter der Frontscheibe. Diese blickt bis zu 15 m nach vorne und liefert ein präzises Bild von der Kontur der Fahrbahn. Aus den Bildern der Kamera und aus den Informationen über den Fahrzustand errechnet das Steuergerät fortwährend die beste Regelstrategie zur Überwindung von Unebenheiten wie langen Bodenwellen. Somit kann das Fahrzeug schon im Vorfeld und individuell für jedes einzelne Rad die Dämpfung straffer oder weicher stellen und über die aktive Hydraulik das Rad be- oder entlasten. Das Fahrwerk wird innerhalb von Sekundenbruchteilen auf die jeweilige Situation eingestellt und die Aufbaubewegung kann deutlich verringert werden. Die Folge ist ein bis dato unerreichter Fahrkomfort. Da ROAD SURFACE SCAN kamerabasiert ist, funktioniert es tagsüber, bei guten Sichtbedingungen, geeigneter Fahrbahnstruktur sowie bei Geschwindigkeiten bis 130 km/h.

Bei Active Body Control von Mercedes-Benz sind die vier Federbeine mit Hydraulikzylindern (sog. Plunger) ausgestattet, um die Kraft in jedem Federbein individuell einzustellen. Dadurch können Hub-, Wank- und Nickbewegungen der Karosserie fast vollständig kompensiert werden. Das Steuergerät erhält von verschiedenen Beschleunigungssensoren Informationen über die jeweilige Fahrsituation und vergleicht sie mit den Daten der Drucksensoren in den Federbeinen und der Niveausensoren an den Achslenkern. Daraufhin berechnet das System die Steuersignale für die servohydraulischen Ventile an Vorder- und Hinterachse, um die Ölströme geeignet zu dosieren.

Strömt das Öl in die Plungerzylinder, verstellen sie die Fußpunkte der in die Federbeine integrierten Stahlfedern und erzeugen auf diese Weise die notwendigen Kräfte, um den Karosseriebewegungen entgegenzuwirken. Durch den ständig verfügbaren Hydraulikdruck von bis zu 200 bar ist ABC in der Lage, den Aufbau im Bruchteil einer Sekunde zu stabilisieren.

Für die neue S-Klasse wurde das ABC grundlegend überarbeitet: Die Raddämpfung ist nun kontinuierlich verstellbar, das Ansprechverhalten der Federbeine verbessert und der Wirkungsgrad der Pumpe weiter erhöht. Steuergerät und Sensoren sind über eine digitale Schnittstelle verbunden, Steuergerät und Fahrzeugelektronik über den schnellen FlexRay-Bus. Die Rechenleistung wurde gegenüber dem Vorgänger mehr als verdoppelt.

Elektromechanische Direktlenkung und Lenkassistenz

Die neue S-Klasse ist serienmäßig mit einer elektromechanischen Direktlenkung ausgestattet. Neben einem präziseren und gleichzeitig komfortableren Lenkerlebnis leistet die Lenkung einen wichtigen Beitrag zur Gesamteffizienz, da die Lenkunterstützung nur Energie benötigt, wenn tatsächlich gelenkt wird. Bei der neuen Lenkung sind Lenkgetriebe und der unterstützende Servomotor zu einer kompakten Einheit zusammengefasst und auf einem außerordentlich steifen und gewichtsgünstigen Integralträger aus Aluminium vor der Radmittenachse montiert. Das Lenkgetriebe ist als Direktlenkung ausgeführt, das heißt, die Lenkübersetzung wird über dem Lenkwinkel spürbar direkter. Dadurch werden Fahrzeughandling und -agilität maßgeblich gesteigert.

Die Lenkassistenz-Funktion kann die Stabilisierung des Fahrzeuges unterstützen, indem ein fahrzustandsabhängiges Assistenz-Lenkradmoment ermittelt und dieses entsprechend durch die elektrische Lenkunterstützung eingestellt wird.

Die Funktion überstimmt den Fahrer niemals, sondern gibt ihm Hinweise, in welche Richtung er lenken soll, um das Fahrzeug zu stabilisieren. Im Falle eines übersteuernden Fahrzustandes gibt der Lenkassistent dem Fahrer über das Lenkrad einen Hinweis in Richtung Gegenlenken, bis sich das Fahrzeug wieder stabilisiert hat.

Wenn ein Fahrzeug auf einer Fahrbahn mit rechts und links unterschiedlichen Reibwerten (µ-split) gebremst wird, entsteht ein Gierimpuls, der das Fahrzeug in Richtung des hohen Reibwertes dreht. Der Lenkassistent gibt dem Fahrer über das Lenkrad einen Hinweis in die richtige Richtung zu lenken, um den durch die Reibwertdifferenz entstandenen Gierimpuls zu kompensieren.

Große Bremsscheiben, viele Assistenzfunktionen

Groß dimensionierte Bremsscheiben an Vorder- und Hinterachse schaffen die technische Grundlage für eine sichere und zuverlässige Verzögerung durch das elektronische Bremsregelsystem ADAPTIVE BRAKE. Ihr Durchmesser beträgt je nach Motorversion vorne bis zu 370 und hinten bis zu 360 mm. Serienmäßig besitzt die S-Klasse eine elektrische Parkbremse. Dabei kommt an der Hinterachse ein Kombifaustsattel mit elektrischer Parkbremsfunktion zum Einsatz.

Mit ADAPTIVE BRAKE bietet die S-Klasse zahlreiche Assistenzfunktionen. Ein Beispiel dafür ist die praktische HOLD-Funktion: Nachdem bis zum Stillstand abgebremst wurde, genügt es, das Bremspedal kurzzeitig noch etwas weiter zu treten, um diese Funktion zu aktivieren. Das Auto wird dann von der Bremse gehalten – auch wenn der Fahrer den Fuß vom Bremspedal nimmt. Die Haltefunktion schaltet sich beim Anfahren automatisch wieder ab.

Wechselt der Autofahrer vor einer Notbremsung abrupt vom Gas- auf das Bremspedal, erhöht das Bremssystem den Druck in den Bremsleitungen und legt so die Beläge an die Bremsscheiben an, die dann beim Tritt aufs Bremspedal sofort mit voller Kraft zupacken können. Durch dieses sogenannte Vorfüllen unterstützt das System den serienmäßigen Bremsassistenten.

Ein weiteres Sicherheitsplus bietet ADAPTIVE BRAKE bei Nässe: Durch regelmäßige kurze Brems-Impulse wird der Wasserfilm auf den Bremsscheiben abgestreift, sodass die Bremse mit vollem Wirkungsgrad arbeiten kann. Die fein dosierten Brems-Impulse nimmt der Fahrer nicht wahr. Diese automatische Trockenbremsfunktion wird immer dann aktiviert, wenn der Scheibenwischer eine bestimmte Zeit lang läuft.

Schließlich unterstützt ADAPTIVE BRAKE den Autofahrer beim Anfahren am Berg. Erkennt die Sensorik, dass die Limousine an einer Steigung hält, schaltet sich automatisch eine Berganfahrhilfe ein und hält den Bremsdruck für kurze Zeit konstant, sodass der Wagen nicht zurückrollt. Mehr Sicherheit im Kurvengrenzbereich bietet der ESP® Kurvendynamik-Assistent. Registrieren die ESP® Sensoren die Tendenz zum Untersteuern, erzeugt das Stabilitäts-Programm einen gezielten Bremseingriff am kurveninneren Hinterrad. Dadurch entsteht eine sanfte Drehbewegung des Fahrzeugs um die Hochachse.

Seitenwind-Assistent: Böen verlieren ihren Schrecken

Der Seitenwind-Assistent unterstützt den Fahrer, indem es die Störungen auf das Geradeausfahrverhalten des Fahrzeugs, die durch starke Seitenwindböen verursacht werden, deutlich abschwächen kann.

In Fahrzeugen ohne ABC wird die Seitenwindstörung durch einen vom ESP® in der ADAPTIVE BRAKE aktivierten einseitigen Bremseneingriff kompensiert, der bereits vom Aktiven Spurhalte-/Totwinkel-Assistenten genutzt wird. In Fahrzeugen mit ABC Fahrwerk wird die Seitenwindstabilisierung über gezielte Radlastveränderung durch eine Verstellung der ABC-Dämpfer realisiert.


 

Mercedes-Benz S-Klasse (2013) - Technische Daten

 
Fahrzeugklasse:Oberklasse
Leistung:190 kW / 258 PS
Hubraum:2987 cm3
0-100 km/h:6,8 s
Höchstgeschwindigkeit:250 km/h
Drehmoment:620 Nm
Verbrauch:5,5 Liter
Schadstoffklasse:Euro 6
Abmessungen (LxBxH):5116 x 2130 x 1496 mm
Leergewicht:1955 kg
Basispreis:Ab 79.789,50 Euro
 Für das technische Datenblatt wurde, soweit möglich, die Basisausführung zugrunde gelegt.


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