Autosieger.de
Artikel drucken

HTML-Format: https://www.autosieger.de/jaguar-xk-und-xkr-Autokatalog704.html

Alle Autoberichte Autokatalog und alle Testberichte


Jaguar XK und XKR (2007)


Jaguar XK und XKR 2007Der Jaguar XKR reiht sich in die Serie der luxuriös schönen und gleichzeitig technisch fortschrittlichen Sportwägen der britischen Traditionsmarke nahtlos ein. Als Coupé und Cabrio folgt dieser Traum – für viele im wahrsten Sinne des Wortes – den bereits Ende 2005 in den Markt eingeführten Jaguar XK.

Der XKR steht dem XK mit allen seinen Tugenden in nichts nach. So besteht auch seine Karosserie aus der in der Automobilbranche einzigartigen Monocoque-Chassis aus niet-verklebtem Aluminium. In 2 Motor-Ausführungen ist der XKR zu haben: Mit einem 219 kW (298 PS) starken Saugmotor oder einem Kompressor-Aggregat mit 306 kW (416 PS).

Sieht man das geschlossene Coupé neben dem offenen Cabrio stehen, so fällt die klassisch weiche Formgebung sofort ins Auge, die so typisch für Jaguar ist. Doch unter dem anmutig Äußeren steckt ordentlich Power, die den XKR zu einem Auto macht, das bei jeder Geschwindigkeit zu Höchstleistungen fähig ist. Die sportliche Intention verleiht ihm der "R"-Frontstoßfänger, der Aluminium-Grill und Kühlluftschlitze in der Motorhaube. Die vierflutige Auspuffanlage flößt dem fahrenden Hintermann gebührenden Respekt ein. Schon bei niedriger Drehzahl geht der XKR mächtig ab. Mit einer neuen Servolenkung und strafferem Fahrwerk wird der elegante Grand Tourer zum spitzen Sportwagen.

Design XK und XKR ist einer Raubkatze gleich

Elegant und gleichzeitig athletisch wirkt das Äußere der XK-Modelle. Die klassischen Proportionen eines Coupés geben ihm die lange Motorhaube, betonte Radhäuser mit großen Rädern und mit den minimalen Überhängen. Der ausgeprägte ovale Lufteinlass im Kühlergrill, die kraftvoll betonte Wölbung der Motorhaube und die praktische Heckklappe erinnert an den klassischen Jaguar E-TYPE. Dafür sorgen Details, wie die geschwungenen vorderen und hinteren Leuchteneinheiten sowie die dynamisch-muskulöse Formensprache der Karosserie für das eindeutige Jaguar-Sportwagendesign des 21. Jahrhunderts.

Jaguar XKRDie Jaguar-Linienführung ist kühn, schön und muskulös zugleich. Einer Raubkatze gleich bestimmen die Proportionen den Gesamteindruck. Der XK hat einen 16 cm längeren Radstand als das Vorgängermodell, aber gleichzeitig deutlich kürzere Überhänge. Insgesamt ist die Neuentwicklung mit 4,79 m nur 3 cm länger geworden als der Vorgänger. Wie als wenn der Jaguar zum Sprung geduckt, sich an den Boden schmiegt, wirken die kraftvoll hohe Gürtellinie und die schlanken Hüften. Mit seiner dynamisch gezeichneten Motorhaube und der eleganten Linienführung des Dachs strahlt er auch im Stand Kraft und Agilität aus.

Im XKR verstärkten die Designer den athletischen Eindruck weiter, wobei sie eher subtile Details einsetzten. "Das unterschwellig vorhandene Gefühl großer Kraft haben wir durch einige geschickte Designzitate noch erhöht", erklärt Ian Callum. "Dazu zählen die Lüftungsschlitze in der Haube – die den Kompressor erahnen lassen – und eigenständige Felgen. Im serienmäßigen 19- oder optionalem 20-Zoll-Format füllen sie die Radhäuser satt aus und verhelfen dem XKR zu einem wirklich respektablen Auftritt."

Weitere dem XKR vorbehaltene Designfeatures sind der "R"-Frontstoßfänger mit eigenständigen Gehäusen für die Nebelscheinwerfer, seitliche Lüftungschlitze in Aluminiumoptik, ein silbernes Finish für den oberen und unteren Maschendrahtgrill, ausgewählte Chromelemente an der Karosserie, schwarz getönte Bremssättel mit "R"-Logo, ein vierflutiges Auspuffsystem samt eigenständigem unteren Heckstoßfängerteil und ein "R"-Emblem am Heck.

Platz für Golfbags

Jaguar XKRDer XK und der XKR bieten einen für Sportwagenstandards großzügigen Gepäckraum. Trotz des um 122 mm kürzeren hinteren Überhangs bewegt sich das Kofferraumvolumen des Coupés mit 300 Liter auf dem Niveau des Vorgängermodells – bei der Wahl der optionalen 19 Zoll-"Runflat"-Reifen lässt es sich sogar noch um 30 Liter erhöhen. In jedem Fall reicht dieser Raum für die Mitnahme von 2 großen Golftaschen. Auch der Stauraum des Cabriolets – 200 Liter bei offenem, 283 Liter bei geschlossenem Dach – schluckt 2 mittelgroße Golfbags. Die große und weit aufschwingende Heckklappe erleichtert im Coupé die Ladevorgänge ganz besonders.

Cabrio-Dach öffnet in 18 Sekunden

Das Cabriolet hat ein klassisches Softtop anstelle eines faltbaren Stahldachs. Diese elegante Lösung gestattete das gleiche 2+2-Sitz-Layout wie in der Coupéversion und forderte daher weder beim Design noch beim Package irgendwelche Kompromisse.

Das 3-lagige Verdeck ist hervorragend gegen Wind- und Fahrgeräusche gedämmt und lässt sich per Knopfdruck elektrohydraulisch öffnen und schließen , auch bei einer Fahrgeschwindigkeit von bis zu 16 km/h. Bei gleichzeitigem Hochfahren aller Fenster schließt sich das Verdeck in etwa 18 Sekunden.

Fein genähtes Leder und Hightech-Elemente

Beide Jaguar-Modelle XK und XKR sind im Innenraum äußerst kontraststark: So bilden traditionelle Handwerkskunst und zeitgenössische Luxusmaterialien, wie fein genähtes Leder einen starken Gegensatz zu dekorativen Hightech-Elementen in Aluminium-Optik. Der Innenraum ist fahrerorientiert und sportlich ausgelegt, mit hoher Ergonomie und körperbetonten Sitzen, die bewusst tief angeordnet sind. So hat der Fahrer ein echtes Cockpit-Gefühl. Mit einem Radstand von 2,75 m, einer großen Spurweite und hoher Dachlinie bietet der XK und der XKR sehr viel Platz für Fahrer und Beifahrer.

Jaguar XKRDas große Raumangebot ist üppig und bietet 59 mm mehr Sitzverstellweg, 54 mm mehr Beinfreiheit und 20 mm mehr Kopffreiheit vorn sowie 32 mm mehr Schulterfreiheit als das Vorgängermodell. Außerdem sind zusätzliche Ablagemöglichkeiten gewonnen, da die neue elektronische Parkbremse den sperrigen Handbremshebel überflüssig machte. Die Passagiere im Fond profitieren besonders von der insgesamt größeren Kabine, dem längeren Sitzverstellweg und den großen Türen.

Das Interieur zeigt im Allgemeinem klare Linien und verzichtet auf verspielte Details. Die Linien des Armaturenbretts fließen weich von der A-Säule zur Mittelkonsole, in der der 7-Zoll-Touchscreen alle wichtigen Funktionen steuert. Dadurch konnte Jaguar die Zahl der Schalter auf ein Minimum reduzieren. Die Instrumententafel beherbergt 2 klassische Rundanzeigen und ein dazwischen angeordnetes, horizontal geteiltes Multifunktions-Display mit Anzeigen zum aktuell eingelegten Gang, der Uhrzeit, dem Tankinhalt oder des Reifendrucks. Die Einfassung des Infocenters ändert je nach Dringlichkeit eines Problems ihre Farbe von Weiß über Gelb auf Rot.

Menügestütztes Info- und Steuersystem

Der 7 Zoll große Touchscreen in der Mittelkonsole dient als menügestütztes Info- und Steuersystem, das dem Fahrer in jedem Menü nur fünf Funktionen zur Verfügung stellt, um so eine unnötige Ablenkung vom Verkehr zu vermeiden. So lassen sich beispielsweise über das Hauptmenü Klimaanlage, Audiosystem, Navigation, Telefon oder die allgemeinen Fahrzeugeinstellungen konfigurieren.

Auch das serienmäßige DVD-Navigationssystem wird über den Touchscreen gesteuert. Erstmals ist im XK UND XKR eine Zieleingabe über Postleitzahlen möglich.

Jaguar XKDer XK und XKR verfügen serienmäßig über eine 2-Zonen-Klimaautomatik, die auch über die konventionellen Regler gesteuert werden kann. Eine beheizbare Frontscheibe ist ebenso optional im Angebot wie ein beheiztes Leder/Holz-Lenkrad und ein Holz-Wählhebelknauf.

Schon das serienmäßige Audiosystem ist mit sechs Lautsprechern und einem 6-fach-CD-Wechsler bestückt, der neben konventionellen Audio-CDs auch Discs mit WMA- und MP3-Dateien abspielen kann. Das optionale Premium-Surround-Soundsystem verfügt über 8 Lautsprecher, einen 6-Kanalverstärker, 525 Watt Ausgangsleitung und "Dolby Pro Logic II"-Surround-Sound.

Außerdem gibt es ab Werk eine Bluetooth-Schnittstelle für den Betrieb von Mobiltelefonen. Das System besitzt im Lenkrad Tasten zur Gesprächsaufnahme und Lautstärkeregelung sowie einen "Bitte nicht stören"-Modus. Die Wähltastatur ist in den Touchscreen integriert und kann über das Telefonmenü ausgewählt werden. Der Touchscreen zeigt zudem Telefonbucheinträge und Informationen zu eingehenden Gesprächen an.

Exklusives Material

Konzeption des Innenraums, Auswahl der Materialien und ergonomische Formgebung war dem Hersteller wichtig. Bei der Ausstattung stehen zwei Lederoptionen, darunter das luxuriöse "Soft Grain" zur Wahl. Auf Wunsch können dabei auch Instrumententafel, Türen, Seitenpaneele und Mittelkonsole einbezogen werden. Für das Interieur stehen verschiedene Trimfarben zur Verfügung, wie Slate Blue, Caramel und Warm Charcoal; für die Sitze Warm Charcoal, Ivory und Caramel.

Paneele stehen in 3 verschiedenen Ausführungen zur Wahl: neben dem serienmäßigen Walnusswurzelholz gibt es Applikationen in Aluminium und "Poplar"-Holz. Die traditionellen Holzfurniere werden von Jaguar-Spezialisten in Handarbeit gefertigt.

Buchstabe "R" im Interieur

Jaguar XKDie Kopfstützen des XKR tragen das "R"-Embleme. Auch im Tacho, auf der Lenkradnabe und im Getriebeschalthebel taucht der Buchstabe "R" wieder auf. Serienmäßig sind im XKR-Innenraum neben Sportpedalen in Alu-Optik mit Gumminoppen Aluminium-Paneele in ausdrucksvoller Flechtoptik, die Jaguar schon ganz ähnlich in der Konzeptstudie "Advanced Lightweight Coupé" Anfang 2005 vorstellte. Alternativ ist aber auch hier eine "wärmere" Auskleidung mit poliertem Walnusswurzelholz im Angebot.

Karosserie

Der Jaguar XK-Baureihe verfügt über die in der Automobilindustrie einzigartige Monocoque-Karosserie aus geklebtem und genietetem Aluminium, die zum ersten Mal in der aktuellen XJ-Baureihe zur Anwendung kam. Damit schuf Jaguar eine extrem robuste und leichte Struktur, für deren Verbindungsstellen sowohl Nieten als auch Epoxidharzkleber verwendet wird.

Die von Jaguar verfolgte Leichtbaustrategie unterscheidet sich erheblich von einem Aluminium-Gitterrohrrahmen mit separaten Aluminiumblechen. Das Konzept stammt aus der Luft- und Raumfahrt, wo Festigkeit Grundvoraussetzung ist, um die hohen Temperaturunterschiede und die enormen Belastungen bei Start und Landung zu kompensieren. Beim XK UND XKR gingen die Ingenieure im Vergleich zum XJ noch einen Schritt weiter und integrierten vermehrt leichte Gussteile und Pressbleche aus Aluminium.

Die Karosserie des XK Coupé weist lediglich eine einzige Schweißnaht am Dach auf. Alle anderen Nahtstellen des XK-Chassis entstanden dagegen unter Verwendung der Klebe- und Niettechnik. An den Stellen, an denen extreme Steifigkeit gefordert ist, verwendete Jaguar eine Kombination aus Epoxidharz und Nieten.

Die Voll-Aluminium-Bauweise macht die Karosserie der Coupé- und Cabriolet-Versionen wesentlich leichter und steifer (Coupé: 31%; Cabriolet: 48%) als das Stahlchassis der Vorgängertypen. Das Cabrio kommt ganz ohne zusätzliche Verstärkungen aus – es ist sogar so verwindungsarm wie das Coupé der Vorgängergeneration. Zugleich bringt die 287 kg leichte Karosserie des offenen XK UND XKR 19 Prozent weniger Gewicht auf die Waage. Allein die Türen sind 6 kg leichter als vergleichbare Stahltüren. Folge des Diätprogramms ist ein 10 Prozent besseres Leistungsgewicht, das sich direkt in einer besseren Beschleunigung und einem optimierten Handling äußert.

Jaguar XKVorteile ergeben sich auch bei der Sicherheit. Aluminium kann bei Deformationen erheblich mehr Energie pro Kilo Materialgewicht absorbieren als Stahl. Weniger Verbundstellen bedeuten zudem eine höhere Festigkeit und Stabilität. Die Fahrzeugfront wird durch "Knautschzonen" geschützt, die bei einem Aufprall bei bis zu 15 km/h einen Großteil der Energie absorbieren.

Antriebsstrang

Der 4,2-Liter-V8-Saugmotor des Jaguar XK generiert 219 kW (298 PS) und ein maximales Drehmoment von 411 Nm bei 4.100/min. 85 Prozent des Drehmoments liegen dabei konstant zwischen 2.000 und 6.000 Umdrehungen an. Das XK Coupé beschleunigt in nur 6,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h (Cabrio: 6,3) und erreicht eine – elektronisch begrenzte – Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Ungeachtet des hohen Leistungsvermögens zeigt sich der Motor mit einem Verbrauch von 11,3 Liter/100 km (Euro-Mix) erstaunlich sparsam.

Der kompakte AJ-Motor besteht aus einer sehr steifen, aber leichtgewichtigen Vollaluminiumkonstruktion. Die wassergekühlten Zylinder sind in einem Winkel von 90 Grad angeordnet; die Kurbelwelle läuft in 5 Hauptlagern und in jedem der beiden Zylinderköpfe bedienen 2 oben liegende, hohle Nockenwellen 4 Ventile pro Zylinder. Die kontinuierlich variable Verstellung der Einlassnockenwellen (Variable Cam Phasing, VCP) bewirkt eine spontane Leistungsabgabe des Triebwerks. Das vom Motormanagementsystem kontrollierte Steuerungssytem erhält über Sensoren exakte Informationen zu Drehzahl, Gaspedalposition und Öltemperatur. Durch permanenten Abgleich der Daten mit einem digitalen dreidimensionalen Kennfeld bestimmt das Rechnerhirn die jeweils optimale Ventilstellung.

Die rasche Reaktion auf Gaspedalbewegungen wird auch durch die vollelektronische "Drive-by-wire"-Technik bestärkt, bei der es keine mechanische Verbindung zwischen Gaspedal und Drosselklappe mehr gibt.

Das über einen mechanischen Eaton-Kompressor ("Supercharger") aufgeladene V8-Triebwerk des Jaguar XKR stellt einen nochmaligen Leistungsschub auf 306 kW (416 PS) bei 6.250 U/min bereit. Das maximale Drehmoment von 560 Nm bei 4.000 U/min liegt mit einem Plus von 36 Prozent ebenfalls deutlich über dem des XK; im Gegenzug nahm aber das Gesamtgewicht nur um rund 50 kg zu. Als Folge verbesserte sich das Leistungsgewicht gegenüber dem XK 4,2 mit Saugmotor um stolze 34 Prozent. Mit diesem Kraftpaket unter der Haube katapultiert sich der XKR in nur 5,2 Sekunden (Cabrio: 5,3) von 0 auf 100 km/h. Auch hier wird der Vortrieb – mit Elektronik-Hilfe – bei 250 km/h eingebremst.

Auch die akustischen Qualitäten des Jaguar V8-Motors können überzeugen. Ein semiaktives Abgassystem variiert den Abgasstrom durch den Hauptschalldämpfer je nach Systemdruck. Das heißt: Bei normalen Geschwindigkeiten bleiben die Geräuschemissionen im Niederfrequenzbereich; erst bei forscherer Gangart dominieren mechanischere, hochfrequente Tonlagen. Das heißt: XK und XKR halten sich bei normalen Drehzahlen dezent zurück und sprechen erst beim Beschleunigen eine deutliche Sprache.

Ein Unterbodenschalldämpfer mit 2 Kammern – eine für jede Zylinderreihe – gleicht zusätzlich den Sound der beiden Reihen aus. Und damit das für einen Kompressor typische Wimmergeräusch den Soundteppich nicht überlagert, haben die Jaguar-Akustikexperten das Geräusch des Laders im Vergleich zum Vorgänger-Aggregat um 5 dB(A) gesenkt.

Geschaltet wird im Jaguar XK und XKR über eine 6-Stufen-Automatik mit am Lenkrad montierten Schaltwippen. Diese "Sequential Shift"-Funktion vereint auf angenehmste Weise die Schnelligkeit und Direktheit eines sequentiellen Schaltgetriebes mit dem Komfort und der Bequemlichkeit einer Wandlerautomatik. Das System besteht aus direkt am Lenkrad angebrachten "paddles" und einem konventionellen Wählhebel auf dem Mitteltunnel.

L-förmige Schaltkulisse löst klassisches J-Gate ab

Jaguar XKAnstelle des traditionellen "J-Gates" hat Jaguar im XK UND XKR erstmals eine L-förmige Schaltkulisse eingeführt, in der zwischen den Modi P, R, N, D und Sport zu wählen ist. Im "D"-Menü (für Drive) arbeitet der Selbstschalter wie eine konventionelle Wandlerautomatik – sinnvoll zum Beispiel im städtischen Stop-and-go-Verkehr. Im "Sport"-Programm sorgt die selbst lernende Getriebesoftware dafür, dass die Gänge höher ausgedreht werden und erkennt auch, ob der Jaguar eine Kurve durchfährt – und hält dann den Gang entsprechend bei. Genauso registriert sie auch Bergauf- und Bergabfahrten und optimiert die passenden Schaltpunkte entsprechend. Und beim schnellen Herunterschalten passt die Software durch kurzes Zwischengasgeben die Motordrehzahl präzise der Geschwindigkeit an.

Der manuelle oder "Sequential shift"-Modus wird automatisch durch einmaliges Drücken der Schaltwippen am Lenkrad aktiviert. Nun wechselt die Automatik die Gänge im Formel-1-Stil und ähnlich wie bei einem modernen manuellen Getriebe. In den Modi "Drive" oder "Sport Manual" lassen sich mit Hilfe dieser O­ne-Touch-Wippen beim Herunterschalten Gangwechsel in weniger als 600 Millisekunden realisieren. Damit ist die Automatik in puncto Schaltgeschwindigkeit und Schaltkomfort das Nonplusultra in ihrer Klasse und trägt mit dazu bei, dass die Jaguar-spezifische Mischung aus Leistung und Dynamik im XK und XKR neue Höhepunkte erreicht.

Chassis und Fahrdynamik

Die ebenso leichte wie extrem steife Aluminium-Monocoque-Karosserie des XK bietet eine solide Grundlage für das Fahrwerk. Das geringe Gewicht des Chassis ermöglicht eine ideale Anordnung aller Komponenten und damit eine optimale Gewichtsverteilung. Zusammen mit der guten Lastverteilung eröffnen sich so allerbeste Möglichkeiten, höchsten Anforderungen im Hinblick auf Handling, Straßenlage und Fahrkomfort gerecht zu werden.

Für ein natürliches, direktes Feedback tragen doppelte, unterschiedlich lange Dreiecksquerlenker an Vorder- und Hinterachse sowie Schraubenfedern und Teleskopdämpfer Rechnung. Diese Lösung vermittelt dem Piloten ein natürliches, direktes Feedback: Exakt so, wie es bei einem Sportwagen sein sollte.

Die jüngste Entwicklungsstufe der adaptiven Fahrwerksregelung CATS (Computer Active Technology Suspension) sichert eine optimale Balance zwischen Fahrkomfort und Handling. Wankneigung und Giermoment werden von Beschleunigungssensoren gemessen und diese Daten zusammen mit jenen für Lenkwinkel und Bremsdruck vom Steuermodul verarbeitet. Elektronisch gesteuerte Hydraulikventile sorgen für eine permanente Regelung der Dämpfereinstellung. Während sich dieser Vorgang beim Vorgängermodell noch paarweise für die vorderen und hinteren Dämpfer vollzog, werden beim XK UND XKR alle Dämpfer separat geregelt.

Während beim XK ab Werk 18-Zoll-Leichtmetallfelgen montiert sind, steht der XKR serienmäßig auf 19-Zoll-Rädern. In allen Varianten sind die hinteren Reifen breiter als die vorderen und haben zusätzlich auch einen niedrigeren Querschnitt. Die 19-Zoll-Räder sind optional als "Runflat Tyres" zu haben. Damit kann der Jaguar auch mit einem beschädigten Reifen noch weiterfahren - selbst bei völligem Luftdruckverlust erreicht er mit bis zu 80 km/h sein bis zu 100 km entferntes Ziel. Das optionale Reifen-Luftdrucksystem TPMS (Serie in Verbindung mit Runflat-Reifen) überwacht mit Hilfe von Sensoren jeden Reifen einzeln.

Jaguar XKDank der Stärke und Steifigkeit des XK-Chassis übernimmt das Cabriolet das gleiche dynamisch-sportliche Fahrwerks-Set up wie das Coupé. Einzige Modifikation im Vergleich zu den XK Coupé- und Cabrio-Versionen ist beim XKR-Duo eine zusätzliche Strebe zwischen den Stoßdämpferdomen der Hinterachse. Sie kompensiert die deutlich strafferen Federraten. Zusätzlich hat Jaguar auch das CATS-Programm und die Stabilitätskontrolle DSC mit Blick auf die zusätzlichen PS des Kompressor-Motors neu abgestimmt.

Zum Bremsen-Paket aller XK UND XKR-Modelle gehören ein Vierkanal-ABS, eine elektronische Bremskraftverteilung (EBD) und ein hydraulisch geregelter Bremsassistent zur Bereitstellung der maximalen Verzögerungskraft bei einer Notbremsung. Darüber hinaus kommen beim XKR größere Bremsscheiben an der Vorderachse zum Einsatz. Der Durchmesser der innenbelüfteten Scheiben nahm von 326 auf 355 mm, die Dicke von 30 auf 32 mm zu.

Sicherheit

Bei seiner Vorstellung 2005 war das pyrotechnische Fußgänger-Schutzsystem PDBS (Pedestrian Deployable Bonnet System) eine Weltneuheit. Durch die serienmäßige Integration erfüllte Jaguar als einer der ersten Autohersteller die Anforderungen der neuen europäischen Sicherheitsnormen zum Fußgängerschutz.

Hoch entwickelte Sensoren im Frontstoßfänger erkennen, ob der XK mit einem Fußgänger oder einem Gegenstand zusammenprallt. Sollte es zum Kontakt mit einem Fußgänger kommen, sorgt PDBS dafür, dass die Motorhaube des XK UND XKR um 10 bis 15 cm nach oben schwenkt – und so eine Art Polster zwischen der Haube und den darunter liegenden harten Elementen im Motorraum schafft. Eines der eindrucksvollsten Merkmale der aktiven Motorhaube ist die Tatsache, dass sie mithilfe von Pyrotechnik die immerhin 18 kg schwere Motorhaube in rund 30 Millisekunden nach oben schwenkt.

Das Pedestrian Deployable Bonnet System kam aber auch den Jaguar-Designern zugute. "Schon im Rahmen der ersten Konzeptüberlegungen zum XK haben wir die Idee einer aufklappenden Motorhaube favorisiert. Denn so konnten Haube und Dach etwa 65 mm flacher ausfallen, was die typische Sportwagensilhouette erst ermöglichte", erläutert Chefdesigner Ian Callum.

Zum passiven Sicherheitspaket zählt des weiteren das adaptive Rückhaltesystem A.R.T.S. (Adaptive Restraint Technology System) für die Vordersitze. Das Insassenerkennungssystem arbeitet mit Ultraschallsensorik und löst die Airbags jeweils nur mit der Energie aus, die der Schwere des Aufpralls angemessen ist. Es misst den Abstand des Piloten vom Lenkrad und das Gewicht des Beifahrers und erkennt auch, ob die Sicherheitsgurte überhaupt angelegt sind. Unter weiterer Berücksichtigung der ebenfalls blitzschnell errechneten Aufprallheftigkeit erfolgt dann die Auslösung der Airbags. Der Beifahrerairbag wird selbstverständlich nur dann aktiviert, wenn auch tatsächlich jemand auf dem Beifahrersitz Platz genommen hat.

Weiterhin an Bord befinden sich zwei kombinierte Kopf-Brust-Seitenairbags, vordere Gurtstraffer, aktive Kopfstützen zum Schutz vor einem Schleudertrauma bei Auffahrunfällen und ISOFIX-Befestigungen für Kindersitze auf beiden Fondplätzen.

XK und XKR Cabriolet halten zusätzlich einen soliden Überrollschutz bereit. Er besteht aus 2 Aluminiumbügeln, die automatisch ausfahren, sobald die Fahrzeugsensoren einen Überschlag feststellen. Das patentierte System arbeitet mit fortschrittlichen Kreiselsensoren, die dafür sorgen, dass die Bügel bei einem Überschlag mit geschlossenem Dach durch die Heckscheibe ausfahren. Auf diese Weise konnte die formschöne Linienführung des XK Cabriolet beibehalten und gleichzeitig den Passagieren ein effizientes Sicherheitssystem angeboten werden.

Eine große Zahl elektronischer Sicherheitssysteme und Fahrhilfen runden das Sicherheitspaket ab. Die elektronische Traktionskontrolle unterstützt das Anfahren oder die Fortbewegung auf glattem Untergrund, indem sie ein durchdrehendes Rad entsprechend bremst und mehr Drehmoment zum anderen Rad leitet. Die dynamische Stabilitätskontrolle (DSC) verhindert durch gezieltes Abbremsen einzelner Räder und durch die Steuerung des Motordrehmoments ein Über- bzw. Untersteuern, eine zu hohe Querbeschleunigung oder ein Blockieren der Räder bei extremer Motorbremsfunktion.

Kurvenfahren auf Wunsch

"Trac DSC" heißt die 2. DSC-Stufe. Sie bietet die volle Traktionskontrolle samt ABS- und EBD-Funktionen, dank eines verzögerten DSC-Einsatzes aber auch ein gewisses Maß an seitlichem Drift. Damit kann der routinierte und sportlich ambitionierte Fahrer das Kurvenverhalten seines XK ganz nach Wunsch beeinflussen. Damit die "Trac DSC"-Funktion nicht versehentlich aktiviert wird, muss er den entsprechenden Knopf mindestens drei Sekunden lang gedrückt halten.

Um dem XK den gewünschten sportlichen und fahraktiven Charakter zu geben, hat Jaguar zusätzlich die in der XJ-Limousine erstmals eingesetzte "Servotronic 2"-Servolenkung von Bosch umfassend weiter entwickelt. Für den XKR erhielt sie nochmals eine eigene, besonders sportliche Abstimmung.

Neben der serienmäßigen Geschwindigkeitsregelung lassen sich der XK und der XKR optional auch mit dem adaptiven ACC-System ausrüsten. ACC verwendet Mikrowellenradartechnologie zur Überwachung der Straße und reduziert die Geschwindigkeit je nach Verkehrssituation automatisch. Dies geschieht üblicherweise durch Verringerung der Motorleistung. Sollte aber ein anderes Auto knapp einscheren, erfolgt automatisch und zusätzlich ein gezielter Bremseneingriff.

Teil des ACC-Systems ist die Vorausfahr-Warnfunktion "Forward Alert", die den Fahrer mithilfe der Daten der vorderen Sensoren vor einer potentiellen Kollision warnt. Verringert sich der Abstand unter einen zuvor eingegebenen Sicherheitswert, wird ein akustisches Warnsignal ausgegeben.

Elektronische Parkwächter in Form von vier Ultraschallsensoren im Heckstoßfänger erkennen Hindernisse bis zu einer Entfernung von 1,8 m. Neben einem akustischen Warnsignal wird auf dem Touchscreen jene Fahrzeugpartie angezeigt, die am nächsten zum Objekt liegt. Eine vordere Einparkhilfe ist optional erhältlich.

Die serienmäßigen Bi-Xenon-Scheinwerfer des XK UND XKR verfügen über eine Waschanlage und Leuchtweitenregulierung. Bei niedrigem Tempo oder eingeschaltetem Blinker werden Zusatzleuchten aktiviert, um den Bereich seitlich vom Fahrzeug zu beleuchten und das Manövrieren zu erleichtern. Sind die Scheibenwischer länger als 20 Sekunden aktiv, werden die Scheinwerfer automatisch eingeschaltet. Beim optionalen aktiven Kurvenlicht AFL (Active Front Lighting) folgen die Lampen dem Lenkwinkel – ein großes Sicherheitsplus bei Nacht.

Zu den benutzerfreundlichen Technologien zählt ein so genannter "Keyless Start", mit dem sich das Auto ohne Schlüssel auf Knopfdruck starten lässt. Und mit dem optionalen "Keyless Entry"-System kann der sportlichste Jaguar der aktuellen Modellpalette sogar geöffnet werden, ohne den Schlüssel aus der Jackentasche nehmen zu müssen.

Jaguar XK und XKR im Überblick
  • Lieferbar als Coupé und Cabriolet, jeweils in 2+2-Sitzer-Konfiguration und mit großer Heckklappe. Top-Version XKR mit V8-Kompressor-Motor
  • Monocoque-Chassis in Voll-Aluminium-Bauweise mit Niet-/Klebetechnik für geringeres Gewicht und höhere Steifigkeit
  • XK Cabrio ist genauso verwindungssteif wie das XK Coupé der Vorgängergeneration
  • Rohkarosserie bringt 19 Prozent weniger Gewicht auf die Waage
  • Vollautomatisches Stoffverdeck der Cabrioversion verschwindet in weniger als 18 Sekunden unter einer Aluminium-Abdeckung
  • Passagierkabine mit betonter Orientierung auf den Fahrer
  • Ausstattung in hochwertigem Leder sowie mit wahlweise Holz- oder Aluminiumapplikationen
  • 300 Liter großer Kofferraum (Coupé) fasst 2 Golftaschen
  • 4,2-Liter-Jaguar-AJ-V8-Motoren in zwei Ausführungen: Saugmotor mit 219 kW (298 PS) und Kompressor-Aggregat mit 306 kW (416 PS)
  • Antrieb auf die Hinterräder
  • Sechsstufen-Wandlerautomatik mit Schaltwippen am Lenkrad für ultraschnelle, manuelle Gangwechsel im Millisekunden-Bereich
    Beschleunigung von
  • 0 auf 100 km/h in 6,2 Sekunden (XKR: 5,2 Sekunden)
  • Höchstgeschwindigkeit bei allen Versionen elektronisch auf 250 km/h begrenzt
  • Fahrwerk mit adaptivem Dämpfersystem (CATS) und elektronischer Stabilitätskontrolle (DSC). Fahrerorientierte Technologien wie aktives Kurvenlicht, automatische Reifenluftdruckkontrolle (TPMS) und adaptive Geschwindigkeitsregelung (ACC)
  • 18 Zoll- (XK) und 19 Zoll-Räder (XKR). Optionale 20-Zoll-Felgen
  • PDBS (Pedestrian Deployable Bonnet System) als Weltneuheit in Sachen Fußgängerschutz
  • Automatisches Überschlagschutzsystem beim Cabrio
  • Preise von 83.600 Euro für das XK Coupé bis 105.900 Euro für das XKR Cabrio
  • Produktion im Jaguar-Werk Castle Bromwich (bei Birmingham)
Preise

ModellMotorLeistung kw (PS)Euro
inkl. 19% MwSt.
Jaguar XK 4.2 Liter V8 Coupé4,2l V8219 (298)83.600
Jaguar XK 4.2 Liter V8 Cabrio4,2l V8219 (298)91.900
Jaguar XKR 4.2 Liter V8 Kompressor Coupé4,2l V8 Kompressor306 (416)97.500
Jaguar XKR 4.2 Liter V8 Kompressor Cabrio4,2l V8 Kompressor306 (416)105.700


 

Jaguar XK und XKR (2007) - Technische Daten

 
Fahrzeugklasse:Cabriolet
Leistung:306 kW / 416 PS
Hubraum:4196 cm3
0-100 km/h:5,2 s
Höchstgeschwindigkeit:250 km/h
Drehmoment:560 Nm
Verbrauch:12,3 Liter
Schadstoffklasse:Euro 4
Abmessungen (LxBxH):4791 x 1893 x 1322 mm
Leergewicht:1770 kg
Basispreis:Ab 97.500 Euro
 Für das technische Datenblatt wurde, soweit möglich, die Basisausführung zugrunde gelegt.


Autosieger.de - Das Automagazin | https://www.autosieger.de/

URL für diesen Artikel: https://www.autosieger.de/jaguar-xk-und-xkr-Autokatalog704.html