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Porsche Cayman (2006)


Porsche Cayman 2006Mit dem Cayman erweitert Porsche sein Sportwagen-Programm um ein attraktives Modell. Im neuen Cayman kommt der weiterentwickelte 2,7-Liter-Boxermotor zum Einsatz. Der Sechszylindermotor, der hier erstmals mit VarioCam Plus ausgestattet ist, leistet 245 PS (180 kW) und beschleunigt den Zweisitzer mit serienmäßigem Fünfgangschaltgetriebe in 6,1 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 258 Kilometer pro Stunde. Im vorletzten Gang spurtet der Cayman in 6,9 Sekunden von 80 auf 120 km/h. Die Werte gehen zum einen auf das sehr gute Leistungsgewicht von 7,2 Kilogramm je Kilowatt zurück. Zum anderen auf das Konto der aerodynamischen Eigenschaften: Mit einem cW-Wert von 0,29 liegt die Porsche-typische Coupé-Form des Cayman an der Spitze des Wettbewerbs.

Trotz der sportlichen Leistungsdaten zeigt sich der Cayman auf der anderen Seite auch wirtschaftlich: Der Durchschnittsverbrauch liegt bei 9,3 Liter pro 100 Kilometer. In seinem Auftritt unterscheidet sich der Cayman von dem leistungsstärkeren S-Modell vor allem durch andere Räder. Die Felgen mit fünf Doppelspeichen und einem Durchmesser von 17 Zoll tragen Reifen der Dimension 205/55 vorn und 235/50 hinten. Zwischen den Speichen sind die schwarz eloxierten Bremssättel zu erkennen, und auch die Lippe des Frontspoilers ist schwarz eingefärbt. Die Heckpartie des Cayman unterscheidet sich vom Cayman S durch einen titanfarbenen Modellschriftzug sowie das ovale Abgas-Endrohr.

Wie das S-Modell zeichnet sich auch die neue Version durch ihr neutrales Handling und die hohe Karosseriesteifigkeit aus. Beides zusammen ermöglicht eine ebenso sportliche wie präzise Fahrweise innerhalb weiter Grenzbereiche. Gleichzeitig bietet das Coupé mit der charakteristischen Heckklappe hohen Freizeitnutzen: Die beiden Kofferräume – je einer unter der Front- und der Heckklappe – haben zusammen 410 Liter Volumen.

Motor und Getriebe

Porsche CaymanHerzstück des neuen Cayman ist der 2,7 Liter große, weiterentwickelte Boxermotor vor der Hinterachse. Ziel der Überarbeitung und teilweisen Neukonstruktion des Sechszylinders war der Einsatz der VarioCam Plus-Ventilsteuerung. Das innovative Regelsystem stammt aus den 911-Modellen sowie dem Cayman S und verbessert sowohl Drehmoment und Leistung als auch Verbrauch und Abgas-Emissionen. In Zahlen ausgedrückt: Maximales Drehmoment von 273 Newtonmeter zwischen 4.600/min und 6.000/min sowie 245 PS (180 kW) Nennleistung bei 6.500 Kurbelwellenumdrehungen pro Minute. Damit erreicht der 2,7-Liter eine spezifische Leistung von 91,2 PS pro Liter Hubraum (66,9 kW/l).

Optimierter Gaswechsel durch VarioCam Plus

Der 2,7 Liter große Boxermotor entspricht in den äußeren Dimensionen dem 3,4-Liter-Triebwerk des Cayman S, die bewegten Teile wurden dagegen überwiegend neu konstruiert. Der Hubraumunterschied beruht auf einer anderen Bohrung der Zylinder: Die Gusskolben des neuen Basismodells haben einen auf 85,5 Millimeter verkleinerten Durchmesser. Jeder Kolben wird von einem Kolbenring-Paket umschlossen, das auf geringen Ölverbrauch optimiert ist.

Die mit dem kleineren Hubraum verbundene Minderbelastung des Kurbeltriebes ermöglicht darüber hinaus eine Reihe von Gewichtserleichterungen, die noch mehr Drehfreudigkeit und geringere innere Reibung bedeuten. So konnte die Bohrung der hohlen Kolbenbolzen vergrößert und somit jeweils sechs Gramm eingespart werden. Der Hub blieb mit 78 Millimetern unverändert, die Pleuel stützen sich jedoch auf einer neu konstruierten, leichteren Kurbelwelle ab. Sie läuft in Gleitlagern mit kleineren Durchmessern, wodurch auch hier weniger Reibungswiderstand besteht.

Porsche CaymanErstmals erhält auch der 2,7-Liter-Boxermotor von Porsche die Ventilsteuerung VarioCam Plus. Damit verfügen jetzt alle Sportwagen über Motoren mit diesem präzisen Steuersystem. Bei VarioCam Plus handelt es sich um eine Kombination aus Steuerzeitenverstellung der Einlassnockenwelle (VarioCam) und einem Ventilhub-Umschaltsystem (Plus). Im einzelnen dient dazu ein Flügelzellenversteller zwischen Steuerkettenrad und Nockenwelle mit einem Verstellbereich von 40 Grad. Um den Hub der Einlassventile zu variieren, verfügt die für den 2,7-Liter-Motor individuell entwickelte Nockenwelle pro Ventil über jeweils zwei Nockenprofile mit Umschaltmöglichkeit durch Schalttassen. Die Tassenstößel bestehen aus zwei ineinander liegenden Stößeln, die mit Hilfe eines Bolzens hydraulisch gegeneinander verriegelt werden können. Der innere Stößel sorgt dabei mit dem kleinen Nocken für 3,6 Millimeter Ventilhub, der äußere Stößel für 9,35 Millimeter Ventilhub. Im Stößel ist ein hydraulisches Ausgleichselement für das Ventilspiel integriert. Durch die intelligente Steuerung der beiden Systeme lassen sich je nach Betriebsbedingungen sowohl ein maximales Leistungs- und Drehmomentverhalten als auch günstige Verbrauchs- und Abgaswerte erreichen.

Hohe Verdichtung für niedrigen Verbrauch

Die Detailarbeit der Porsche-Ingenieure bei der Entwicklung des Zylinderkopfes zeigt sich darüber hinaus beispielhaft in der Kühlwasserführung. So reduziert eine nach dem Gießprozess eingebrachte Injektorbohrung zwischen den beiden Auslassventilen die thermische Belastung an dieser besonders heißen Stelle. Dadurch wird die Gefahr einer unkontrollierten Verbrennung – des so genannten Klopfens – reduziert. Dies wiederum ermöglicht die Erhöhung der Verdichtung; sie liegt gegenüber dem Cayman S-Motor um zwei Zehntel höher bei 11,3:1. Das Resultat sind mehr Drehmoment und mehr Leistung bei geringerem Verbrauch.

Porsche CaymanDie geometrisch identischen äußeren Abmessungen der Triebwerke erlaubte es, die Sauganlage des 3,4-Liter-Motors für den neuen 2,7-Liter zu übernehmen. Diese Konstruktion besteht aus der Resonanzklappe und dem zweiflutigen Verteilrohr mit anschließender Verteilrohrklappe. Die drehzahlabhängige Ansteuerung von Verteilrohr- (Resonanzlänge) und Resonanzklappe (Resonanzquerschnitt) sorgt für hohe Drehmomente über den gesamten Drehzahlbereich. Sind beide Klappen geschlossen, saugen die beiden Zylinderbänke die Verbrennungsluft getrennt voneinander an, so dass der Motor wie ein doppelter Dreizylinder arbeitet. Im unteren Drehzahlbereich erhöht dieser Effekt signifikant das Drehmoment. Die Schaltschwellen beider Klappen sind dem hubraumkleineren Motor angepasst.

Integrierte Trockensumpfschmierung mit drei Ölpumpen

Der neue Cayman ist als Mittelmotor-Sportwagen für eine dynamische Fahrweise mit hohen Querbeschleunigungen geradezu prädestiniert. Die wichtigste Grundvoraussetzung dafür ist eine sichere Ölversorgung des Motors. Diese Aufgabe übernimmt die integrierte Trockensumpfschmierung, bei der zwei Rückförderpumpen das Öl aus den Zylinderköpfen saugen und in die Ölwanne leiten. Eine Druckpumpe leitet das Öl von hier aus zu den Schmierstellen im Motor. Der Schmierstoff wird in einem kompakten Öl-/ Wasser-Wärmetauscher gekühlt. Typischer Porsche-Sound und vorbildliche Abgaswerte Die Abgasanlage wurde speziell auf das neue Sportcoupé ausgelegt. Sie verfügt über große Querschnitte und damit über geringen Abgasgegendruck, was sich positiv auf die Motorleistung auswirkt. Selbstverständlich haben in diesem Bereich nicht nur die Motor-Entwickler, sondern auch die Sound-Ingenieure ihr Wissen und ihre jahrzehntelange Erfahrung eingebracht. Das geringe Standgeräusch haben sie mit dem typisch-kernigen Boxer-Sound kombiniert. Das neue Coupé unterschreitet gleichfalls die Grenzwerte sowohl nach EU4 als auch nach ULEV II in den USA.

Drei Getriebe zur Auswahl

Porsche CaymanDer neue Cayman ist serienmäßig mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe ausgestattet. Optional steht als Bestandteil des Sportpakets ein Sechsgang-Schaltgetriebe oder die Tiptronic S mit fünf Fahrstufen zur Wahl. Die sechsgängige Schaltbox ist in den unteren beiden Gängen kürzer übersetzt als das verwandte Getriebe des Cayman S und wird wie im Topmodell mit der 3,88er-Achse kombiniert. Damit ist von 0 auf 100 km/h der mit 6,1 Sekunden identische Beschleunigungswert wie mit dem Seriengetriebe möglich. Der größte Gang ist dagegen etwas länger übersetzt als der fünfte Gang des Seriengetriebes, dadurch ergibt sich eine leicht höhere Endgeschwindigkeit von 260 km/h. Mit der Tiptronic S spurtet der neue Cayman in sieben Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 253 km/h.

Fahrwerk und Bremsen – Rundum sportlich

Wie sein leistungsstärkerer Bruder hat auch der neue Cayman ein sportlich ausgelegtes Fahrwerk, das selbst auf langen Etappen genügend Fahrkomfort bietet. Mit der sehr verwindungs- und biegesteifen Karosserie als Rückgrat überzeugt der Cayman durch ein äußerst neutrales und präzises Fahrverhalten mit hohen Sicherheitsreserven. Verantwortlich dafür sind neben der steifen Radführung die straff ausgelegten Federn, Dämpfer und Stabilisatoren. Die vordere Radführung wird von einer Federbeinachse mit aufgelöster Anordnung von Längs- und Querlenkern gebildet. Dies sorgt für agiles Fahrverhalten mit hohem Abrollkomfort. Eine zusätzliche Zug-Anschlagfeder im Dämpferbein reduziert den Wankwinkel und die dynamischen Aufbaubewegungen in Wechselkurven, so dass das Sportcoupé auch bei hoher Querbeschleunigung stabil reagiert. Auch die Konstruktion der Hinterachse basiert auf der von Porsche für den Einsatz im Sportcoupé optimierten Federbeinachse. In seinen Komponenten unterscheidet sich das Fahrwerk des neuen Cayman von dem des Cayman S durch geänderte Stabilisatoren und Tragfedern mit einer anderen Federrate sowie eine andere Dämpferkennung. Diese Änderungen berücksichtigen die Differenzen von Radgröße, Fahrzeuggewicht und Motorleistung.

PASM: Komfort oder Sportlichkeit auf Knopfdruck

Porsche CaymanAuf Wunsch steht für den Cayman das Porsche Active Suspension Management (PASM) zur Verfügung. Das elektronisch geregelte Dämpfungssystem verbindet ein sportlich-komfortables Fahrwerk für die Langstrecke und ein betont sportliches für die Rundstrecke. Mit dem PASM-Fahrwerk liegt die Karosserie im Vergleich zur Serie um zehn Millimeter tiefer.

Das PASM-System besteht aus adaptiven Dämpfern mit kontinuierlich verstellbarer Dämpferkraft, zwei Beschleunigungssensoren zur Ermittlung der Karosserievertikalbewegungen und dem PASM-Steuergerät. Das Steuergerät setzt die Signale der beiden Beschleunigungssensoren, die an die Dämpferdome vorn rechts und hinten links montiert sind, in Relation zu Querbeschleunigung, Lenkwinkel, Fahrgeschwindigkeit, Bremsdruck und Motormoment. Aus diesen Werten, die über den CAN-Bus zur Verfügung stehen, bestimmt das System die optimale Dämpferkennlinie und steuert getrennt für jedes einzelne Rad die entsprechende Dämpferhärte an.

Beim Porsche Active Suspension Management kann der Fahrer über eine Taste in der Mittelkonsole zwischen zwei Fahrwerkprogrammen wählen. Das Display des Kombi-Instruments zeigt die gewählte Kennung der Dämpfer an. Die Normal-Einstellung bietet eine komfortable Grundabstimmung der Dämpfer, die bei dynamischer Fahrweise in einen sportlicheren Modus wechseln. Insbesondere bei langen Reisen auf der Autobahn macht sich dies in einem spürbaren Komfortgewinn bemerkbar. In der Sport-Einstellung wird dagegen eine härtere Dämpferkennlinie angesteuert, die eine sehr agile Fahrweise unterstützt und mit den Eigenschaften eines Sportfahrwerkes konkurrieren kann.

Zahnstangenlenkung mit variabler Übersetzung optimiert Lenkgefühl

Porsche CaymanUm das dynamische Potenzial des Fahrwerkes voll nutzen zu können, verfügt der Cayman über die bei Porsche übliche Zahnstangen-Servolenkung mit variabler Übersetzung. Sie bietet eine hohe Lenkpräzision und gibt dem Fahrer eindeutige Rückmeldung über den Fahrbahnzustand.

Durch die variable Übersetzung ermöglicht sie außerdem eine hervorragende Agilität auf kurvenreicher Strecke, gleichzeitig aber auch ausgezeichnete Fahrstabilität bei sehr hohen Geschwindigkeiten.

Leistungsfähige Bremsen

Wie alle Porsche-Fahrzeuge besitzt der Cayman eine äußerst leistungsstarke Bremsanlage. An allen vier Rädern nehmen hier schwarz eloxierte Monobloc-Festsattelbremsen mit jeweils vier Kolben die gelochten und innenbelüfteten Scheiben in die Zange. Der Scheiben-Durchmesser beträgt 298 Millimeter an der Vorderachse und 299 Millimeter an der Hinterachse. Die Scheibenstärke beträgt vorn 24 Millimeter und hinten 20 Millimeter. Zur optimalen Kühlung dienen große Bremsluftspoiler, die den Fahrtwind gezielt auf die thermisch hochbelasteten Teile leiten.

Um unter allen Fahrbedingungen eine sehr gute Bremskraftverstärkung zu gewährleisten, erzeugt beim Cayman eine Flügelzellenpumpe den Servo-Unterdruck. Diese Pumpe wird in Verbindung mit der Ölabsaugpumpe in Tandem-Bauweise von der Auslassnockenwelle der rechten Zylinderbank angetrieben. Diese Bauart ermöglicht hohe und konstante Unterdruckversorgung und damit Bremskraftunterstützung selbst unter ungünstigen Bedingungen wie beispielsweise geringem Außenluftdruck in großer Höhe oder bei hochdynamischen Einsätzen auf Rundstrecken mit hohem Volllastanteil.

Sportlich fahren mit PSM

Das aktive Sicherheitspaket des Cayman umfasst serienmäßig das Porsche Stability Management (PSM). Das PSM beinhaltet die Funktionen Antiblockiersystem (ABS), Antriebsschlupfregelung (ASR), Motorschleppmomentregelung (MSR) und Automatisches Bremsendifferential (ABD). PSM verbindet sehr hohe aktive Fahrsicherheit mit Porsche-typischer Agilität, indem es erst nahe dem Grenzbereich durch selektive Bremseneingriffe stabilisierend eingreift. Der Fahrer kann das PSM bei Rundstreckenbetrieb auch ausschalten, so dass es nur beim Bremsen wieder aktiv wird. Die Aktivierung des Systems erfolgt, wenn beim Verzögern an mindestens einem Vorderrad die ABS-Regelschwelle erreicht wird. Der sportliche Fahrer genießt damit weiten Spielraum, da bei schwachen Bremsungen noch keine PSM-Eingriffe erfolgen und das Fahrzeug neutraler in die Kurve eingebremst werden kann.

Sport-Chrono-Paket – später schalten, schneller beschleunigen

Porsche CaymanEine für sportlich orientierte Fahrer besonders reizvolle Option bietet das Sport-Chrono-Paket. Darin haben die Porsche-Entwickler eine steilere Gaspedalkennlinie, härtere Drehzahlabsteller und höhere Eingriffschwellen für das Porsche Stability Management verpackt. Je nach Ausstattung ergänzen eine härtere Abstimmung des Porsche Active Suspension Management (PASM) sowie ein verändertes Schaltverhalten der Tiptronic S den Sportmodus.

Der Fahrer spürt die aktive Sport-Chrono-Funktion unmittelbar am Ansprechverhalten des Gaspedals. Die Motronic stellt dazu eine kürzere Übersetzung zwischen Gaspedal und Drosselklappenwinkel her, das heißt, bei gleichem Gaspedalweg wird die Drosselklappe weiter geöffnet. Außerdem werden die Übergänge zwischen Zug und Schub sportlicher. Beim Annähern an den Drehzahlgrenzbereich schließt das Motormanagement die Drosselklappe nicht mehr kontinuierlich, sondern bietet ein zusätzliches Beschleunigungspotenzial durch einen harten Drehzahlbegrenzer mittels Ausblenden von Einspritzung und Zündung einzelner Zylinder erst kurz vor der Drehzahlgrenze. Diese Funktion ist nur bei den Schalt-getrieben aktiv.

Auch die Arbeitsweise des Porsche Stability Management (PSM) wird per Druck auf die Sporttaste verändert und in Richtung Agilität und Fahrdynamik verschoben. So entwickelt das Fahrzeug beim Herausbeschleunigen aus Kurven durch Anheben der Auslöseschwellen des ASR mehr Längsdynamik, da an den Antriebsrädern beim Gasgeben mehr Schlupf zuge-lassen wird. Dieses Verhalten wird bewusst akzeptiert, ohne damit die Fahrsicherheit zu gefährden. Auch die übrigen Schwellen für die PSM-Eingriffe sind angehoben: Die Abweichung zwischen Ist- und Sollbewegungsrichtung des Fahrzeugs darf größer werden, bevor das PSM einschreitet. Das Fahrzeug bietet dadurch noch mehr Agilität. Durch Anhebung der ABS-Eingriffsgrenzen ist ein neutraleres Einbremsen in Kurven möglich. Zusätzlich lässt das PSM beim Gaswegnehmen mehr Schleppmoment des Motors zu. Dadurch ergibt sich ein ausgeprägterer Lastwechsel, so dass das Fahrzeug in Kurven leichter angestellt und dynamischer eingelenkt werden kann. Für sportlich ambitionierte Fahrer lässt sich die Fahrzeugagilität nochmals steigern, wenn bei aktiviertem Sportmodus das PSM ausgeschaltet wird.

Mehr Sport-Chrono-Funktionen mit PCM

Porsche CaymanDas Sport-Chrono-Programm ermöglicht es dem Fahrer außerdem, die fahrdynamischen Vorteile bis auf die Hundertstelsekunde genau zu kontrollieren: Erkennungszeichen des Sport-Chrono-Pakets sind die Aktivierungs-Taste in der Mittelkonsole und eine Analog-/ Digital-Stoppuhr auf der Instrumententafel, die über den Lenkstockhebel gesteuert wird und mit der sich beispielsweise Rundenzeiten stoppen lassen. In Verbindung mit dem optionalen Porsche Communication Management (PCM) kann das Sport-Chrono-Paket um zusätzliche Funktionen erweitert werden, so dass es dem "Sport-Chrono-Paket-Plus" im 911 Carrera entspricht. In Zusammenarbeit mit dem PCM können beispielsweise die gestoppten, addierten oder gespeicherten Rundenzeiten anschließend aufgerufen und am Monitor grafisch ausgewertet werden.

Neue Räder mit individuellem Design

Der Cayman wird mit Leichtmetallrädern ausgestattet, die ein völlig eigenständiges Raddesign bieten und sich durch fünf markante Doppelspeichen auszeichnen. Der Durchmesser beträgt 17 Zoll, die Breite 6 1/2 Zoll vorne und 8 Zoll hinten. Optional bietet Porsche für den Cayman sowohl 18- als auch 19-Zoll-Räder an. Mit den breiteren Rädern lassen sich die Sportlichkeit und die Agilität dank des besseren Handlings und kürzerer Bremswege weiter steigern.

Mobilitätsset statt Reserverad

Unabhängig von der gewählten Bereifung ist der Cayman mit einem Mobilitätsset ausgerüstet, das ein Reifendichtmittel und einen elektrischen Kompressor umfasst. Neben der komfortableren Handhabung spart das Reifendichtmittel durch den Verzicht auf Notrad und Wagenheber zehn Kilogramm Gewicht. Zusätzlich ist als Option das Reifendruckkontrollsystem RDK lieferbar. Dieses System bietet durch die permanente Überwachung des Luftdrucks jedes einzelnen Reifens einen weiteren Sicherheitsgewinn. Registriert das RDK an einem Reifen einen Minderdruck zwischen 0,3 und 0,5 bar, wird der Fahrer über die Display-Anzeige informiert. Bei einem schnellen Druckverlust von mehr als 0,2 bar pro Minute wird auf einen schnelleren Mess-Modus umgeschaltet. Übersteigt der Minderdruck 0,5 bar, leuchtet im Display ein rotes Warnsignal auf, und der Fahrer wird zusätzlich über einen Gongton alarmiert.

Sicherheit und Ausstattung

Die Karosserie des Cayman bietet eine herausragende Steifigkeit und Sicherheit. Die Struktur basiert auf dem Boxster-Chassis, das als offener Sportwagen konstruiert wurde und daher auch ohne Dach eine hohe Stabilität aufweist. Durch die Integration des Coupé-Dachs entstand eine extrem verwindungs- und biegesteife Karosserie, die im Segment der Sportcoupés ihresgleichen sucht. Für den Fahrer bedeutet dies, dass er auch auf schlechten Fahrbahnen ein sehr präzise reagierendes, ruhiges Fahrzeug mit stabilem Fahrverhalten dirigiert. Und im Ausnahmefall bietet eine steife Karosserie auch hohe passive Sicherheit. So erfüllt der Cayman alle derzeit gültigen Vorschriften in den für Porsche relevanten Märkten, indem er die vom Gesetzgeber geforderten Grenzwerte für Frontal-, Schräg-, Seiten- und Heckaufprall sowie Überschlag unterschreitet.

Sechs Airbags schützen serienmäßig

Der Cayman bietet die gleichen Sicherheitssysteme wie das S-Modell. Neben Dreipunkt-Automatikgurten mit Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer gehören ein zweistufiger Fullsize-Airbag auf der Fahrer- und Beifahrer-Seite sowie das Seitenaufprallschutzsystem Porsche Side Impact Protection System (POSIP) zur Serienausstattung.

Zur Erkennung von Unfallrichtung und Unfallschwere sind zusätzlich zu dem im Airbag-Steuergerät integrierten Crash-Sensor auf dem Mitteltunnel zwei Sensoren im Bereich der Scheinwerfer montiert. Damit lässt sich ein Crash sehr früh und vor allem die Aufprallart, wie zum Beispiel ein Offset-Crash, sehr genau sensieren. Das bietet den Vorteil, dass die Insassen-Belastung bei Unfällen reduziert werden kann. Zum Schutz des Oberkörpers ist beim POSIP jeweils ein speziell abgestimmter Thorax-Airbag in der Fahrer- und Beifahrersitzlehne integriert. Bei einem Crash wird der Luftsack mit einem Volumen von rund acht Litern über einen Gasgenerator mit Hybridtechnologie befüllt. Zusätzlich zum Thorax-Airbag sitzt in der Tür ein separater Kopf-Airbag, der sich von unten aus dem Türscheibenschacht entfaltet.

Ausstattung mit hochwertiger Anmutung

Im Innenraum bietet der neue Cayman eine sportlich-funktionale, aber dennoch gehobene Ausstattung, die sich nur marginal vom S-Modell unterscheidet: So ist auf der Einstiegsleiste der Schriftzug "Cayman" zu lesen, Türen und Deckel der Mittelkonsole sind mit einer hochwertigen Folie überzogen. Die Rundinstrumente sind mit schwarzen Zifferblättern hinterlegt, passend dazu schimmern die Zierleisten in mattem Vulkan-Grau.

Gemeinsamkeiten mit dem Cayman S gibt es dagegen beispielsweise bei den Sitzen. Die Mittelbahn von Sitzkissen und -lehnen sind mit hochwertigem Alcantara bezogen. Die Schalthebel-Manschette, der Handbremshebelgriff, die Türgriffe und der Kranz des längs- und höhenverstellbaren Lenkrades sind dagegen mit Leder überzogen. Als Option sind Teilledersitze erhältlich, bei denen die gesamte Sitz- und Lehnenfläche aus genarbtem Leder besteht. Darüber hinaus bietet Porsche für den Cayman eine Ausstattung in Glattleder an, die nicht nur die Sitze, sondern einen umfangreichen Teil der Innenausstattung, wie beispielsweise Kombiinstrument, Schalttafel und Türverkleidungen umfasst. Serienmäßig verfügt der neue Cayman über eine Klimaanlage mit kombiniertem Innenraumluftfilter (Aktivkohle- und Pollenfilter), eine Klimaautomatik kann optional geordert werden.

Zahlreiche Ablagemöglichkeiten und zwei Kofferräume

Porsche CaymanDer Cayman ist nicht nur besonders sportlich, sondern auch besonders praktisch:

Zahlreiche Ablagemöglichkeiten bieten Stauraum für allerlei Reise-Utensilien. Besonders geräumig ist das rund 6,5 Liter große Handschuhfach auf der Beifahrerseite. Hinter den B-Säulen sind im Cayman darüber hinaus zwei jeweils rund 4,5 Liter große Ablagefächer mit Deckel untergebracht. Für großes Gepäck stehen dank des Mittelmotorkonzepts sowohl im Bug als auch im Heck des Sportcoupés zwei Kofferräume mit zusammen 410 Liter Volumen zur Verfügung. Die 116 mal 90 Zentimeter große Heckklappe schwingt weit nach oben – die Abschlusskante ist 1,95 Meter hoch – und bietet so einen großzügigen Zugang zum hinteren Kofferraum, der ein Fassungsvermögen von maximal 260 Litern hat. Dieser ist mit Teppich ausgestattet und teilt sich in zwei Ebenen, die durch eine Edelstahlblende optisch voneinander getrennt sind. Über jeweils vier Metallösen in beiden Ebenen können die Gepäckstücke mit Gitternetzen gegen Verrutschen gesichert werden. Die hintere, etwas tiefere Ebene kann bei geschlossener Klappe durch einen Sichtschutz abgedeckt werden. Der vordere Kofferraum fasst 150 Liter. Hinter einer Verkleidung sind Reifendichtmittel mit Reifenkompressor sowie die Werkzeugtasche untergebracht.

Sportlicher Halt – die Sitze im neuen Cayman

Bereits die serienmäßigen Sitze lassen sich in sechs Wegen einstellen. Die Anpassung der Lehnenneigung erfolgt elektrisch, die Längs- sowie Höheneinstellung mechanisch. Als Optionen sind weitere Sitze entwickelt worden, die praktisch alle Fahrerwünsche abdecken können: Bei den komplett elektromotorisch verstellbaren Sitzen können alle Einstellungen über Bedienelemente an der Schwellerseite des Sitzkissens vorgenommen werden. Zusätzlich zu den Verstellmöglichkeiten der Seriensitze kann hier auch die Sitzkissenneigung eingestellt werden. Die vollelektrischen Sitze sind außerdem mit einer pneumatischen Vier-Wege-Lordosenstütze ausgerüstet.

Die mit Leder bezogenen Sportsitze bauen auf den Seriensitzen auf und bieten eine verstärkte Seitenführung. Dazu verfügen sie über erhöhte Seitenwangen in Sitzkissen und Lehne sowie über eine erweiterte Abstützung im Schulterbereich. Weitere Attribute der Sportsitze sind eine straffere Polsterung und ein sportlicheres Design. Die auf Wunsch lieferbaren adaptiven Sportsitze stellen die High-End-Varianten dar. Diese vereinen die Vorzüge der vollelektrischen Zwölf-Wege-Sitzstruktur mit verstärkter Seitenführung und dem Design der Sportsitze. Zusätzlich bieten sie dem Fahrer und Beifahrer eine vierfache Seitenwangeneinstellung. Damit können Sitzkissen und Lehne voneinander unabhängig enger oder weiter eingestellt werden. So werden per Knopfdruck innerhalb weniger Sekunden individuelle Platzverhältnisse geschaffen.

Wunschprogramm: Vom PCM bis zum BOSE-Audiosystem

Serienmäßig verfügt der Cayman über ein CD-Radio, zwei Hochtonlautsprecher und je einen Tieftonlautsprecher in den Türen. Auf Wunsch ist das Porsche Communication Management (PCM) einschließlich Navigation mit DVD-Laufwerk lieferbar, das auch CDs mit MP3-Titeln abspielt und durch weitere optional erhältliche Module wie zum Beispiel ein Telefon ergänzt werden kann. Für eine noch höhere Musikqualität ist auf Wunsch das Porsche Sound Package Plus mit Radio, CD-Player und neun Lautsprechern oder das BOSE-Surround-Sound-System mit zehn Lautsprechern und Sieben-Kanal-Digitalverstärker mit fahrzeugspezifischer Abstimmung lieferbar. Zu den weiteren Optionen gehören außerdem ein Dachtransportsystem, automatisch abblendende Rückspiegel, ein ParkAssistent, der per Ultraschall den Abstand zu nahen Hindernissen misst und den Fahrer gegebenenfalls vor einer Kollision warnt, sowie das programmierbare HomeLink System. HomeLink ist ein integrierter Garagentoröffner, der bis zu drei Handsender – auch für Beleuchtungs- oder Alarmanlagen – ersetzen kann.


 

Porsche Cayman (2006) - Technische Daten

 
Fahrzeugklasse:Oberklasse
Leistung:180 kW / 245 PS
Hubraum:2687 cm3
0-100 km/h:6,1 s
Höchstgeschwindigkeit:258 km/h
Drehmoment:273 Nm
Verbrauch:9,3 Liter
Schadstoffklasse:Euro 4
Abmessungen (LxBxH):4341 x 1801 x 1305 mm
Leergewicht:1300 kg
Basispreis:Ab 47.647 Euro
 Für das technische Datenblatt wurde, soweit möglich, die Basisausführung zugrunde gelegt.


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