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Thema: Info & News


Notbremsassistenzsysteme - verpflichtende Ausstattung soll Unfälle reduzieren

Aus mangelndem Sicherheitsabstand resultierende Auffahrunfälle passieren immer noch viel zu häufig auf unseren Straßen. Im Jahr 2015 waren 14% der mehr als 300.000 registrierten Unfälle mit verletzten oder getöteten Menschen auf mangelnden Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zurückzuführen. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) empfiehlt daher, alle neuen Pkw und leichte Lkw serienmäßig mit Notbremsassistenten auszustatten.

Bei einer drohenden Kollision warnen Notbremsassistenzsysteme zunächst. Reagiert der Fahrer nicht, bremst das System selbstständig. Dadurch können Unfallfolgen gemindert und im Idealfall Unfälle verhindert werden. "Notbremsassistenzsysteme senken die Anzahl schwerer Unfälle und die damit verbundene Zahl Verletzter und Getöteter. Sie retten damit Leben", sagt DVR-Präsident Dr. Walter Eichendorf.

Nach Schätzungen des DVR können die modernen unsichtbaren Helfer bei flächendeckender Ausstattung je nach Funktionsumfang 20 bis 40 Prozent der Unfälle, bei denen ein Fahrzeug auf ein anderes auffährt und Personen zu Schaden kommen, positiv beeinflussen oder verhindern. Der DVR unterstützt daher die Pläne der Europäischen Kommission, im Rahmen der "General Safety Regulation" Notbremsassistenzsysteme zukünftig verpflichtend für Neufahrzeuge in der Europäischen Union vorzuschreiben.

Für schwere Lkw und Busse gibt es schon seit November 2015 die Einbauplicht für Notbremsassistenten. Die Erfahrungen sind sehr positiv. Allerdings reichen die Regelungen für die schweren Lkw und Busse nach Ansicht des DVR nicht aus. Die nach den jetzigen Regelungen noch akzeptierte Kollisionsgeschwindigkeit von 60 bis 70 km/h auf zum Beispiel einen stehenden Pkw am Stauende ist zu hoch. "Da heute schon viele Lkw-Hersteller bessere Systeme anbieten, soll die zugelassene Auffahrgeschwindigkeit wesentlich stärker reduziert werden. Außerdem ist es wichtig, dass die Notbremssysteme ständig eingeschaltet sind", fordert Dr. Eichendorf.

Weitere Forderungen des DVR: Notbremsassistenzsysteme sollten nicht nur Fahrzeuge, sondern in Zukunft auch Fußgänger, Rad- und Motorradfahrer erkennen. Die Warnung vor einer Kollision sollte um eine zeitlich vorgelagerte Information über den aktuellen Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug ergänzt werden.

Berufskraftfahrer müssen darüber aufgeklärt werden, wie Notbremsassistenzsysteme funktionieren und wie durch deren Einsatz zahlreiche Unfälle vermieden und die eigene Sicherheit erhöht werden kann. "Wir fordern daher auch eine Überarbeitung der Richtlinien für die Berufskraftfahrer-Weiterbildung, die sich an technischen Neuerungen wie Fahrerassistenzsystemen und speziell dem Notbremsassistenzsystem orientiert", ergänzt der DVR-Präsident.


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