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Nissan: System erkennt Übermüdung und alkoholisierte FahrerDas Herzstück der so genannten Anti-Drunk-Driving-Technology gegen beschwipste Autofahrer ist ein hochempfindlicher Ethanolsensor. Dieser misst jedoch nicht, wie sonst bei Polizeikontrollen üblich, den Alkoholgehalt in der Atemluft. Vielmehr analysieren Sensoren die Ausdünstungen der Haut. Der Alkoholdetektiv arbeitet daher unauffällig im Verborgenen. Im Nissan-Prototyp befindet sich ein Messfühler im Schalthebel, der kontinuierlich die Handfläche überprüft und auf Ethanolkonzentrationen reagiert. Überschreitet der gemessene Alkoholgehalt einen definierten Grenzwert, wird das Getriebe automatisch blockiert und ein Losfahren verhindert. Eine elektronische Stimme verkündet dem alkoholisierten Fahrer zudem den Grund für die Sperre. Um Manipulationen am System zum Beispiel durch Abdecken des Schaltknüppels mit einer Plastiktüte oder Benutzung von Gummihandschuhen zu vermeiden, setzen die Nissan-Sicherheitstechniker auf zusätzliche im Auto verteilte Alkoholsensoren. So lassen sich auch Ausdünstungen über andere Stellen der Körperhaut kontrollieren. Weitere Messfühler prüfen den Ethanolgehalt in der gesamten Innenraumluft des Autos. Sind hier die Werte bedenklich, gibt das System Warnmeldungen über Display und Lautsprecher aus und appelliert an die Vernunft der Fahrzeuginsassen. Die neuartigen Sensoren reagieren zehnmal empfindlicher auf Alkohol als eine Hundenase. So sollen Messfehler vermieden werden, die zum Beispiel durch den Kontakt mit alkoholhaltigen Stoffen wie Handcremes, Rasierwasser oder Parfüme auftreten könnten. Auch übermüdete Fahrer verursachen häufig Unfälle im Straßenverkehr. Um einen bevorstehenden Sekundenschlaf des Fahrers rechtzeitig zu erkennen, nutzen die Nissan-Forscher bei ihrem System Erkenntnisse aus Medizin und Psychologie. Nehmen Reaktionsfähigkeit und Aufmerksamkeit ab, reduziert sich die Schlagzahl des Augenlids und der Kopf tendiert zu einer gesenkten Haltung: sichere Zeichen für Müdigkeit. Das Nissan-System setzt hier auf Video-Technik. Eine Kamera filmt die beiden am stärksten glänzenden Punkte im Gesichtsfeld des Fahrers, die Augen, und beobachtet sie kontinuierlich. Ein elektronisches Bildauswertungsprogramm zählt die Lidschläge und reagiert, sobald ein sicherheitsrelevanter Wert unterschritten wird. Um den schläfrigen Fahrer wirkungsvoll zu warnen, gibt das System jedoch nicht nur Hinweise über das Display, sondern lässt auch einen Weckruf über die Lautsprecher ertönen und zieht den Sicherheitsgurt spürbar an. Versuche mit Probanden haben ergeben, dass gerade diese Kombination aus optischen, akustischen sowie haptischen Reizen besonders wirkungsvoll ist und für eine lang anhaltende Wachphase sorgt. Eine dritte Sicherheitseinrichtung im Nissan-Concept-Car besteht aus einem Datenrechner, der alle dynamischen Informationen der Fahrwerks- und Lenk-Sensorik aufzeichnet und auswertet. Zum Beispiel prüft der Bordcomputer, ob der Fahrer die Spur hält und Lenkkorrekturen im Vergleich zu Vorgaben einer digitalen Navigations-Karte richtig erfolgen. Kontrolliert wird zudem, ob der Lenkeinschlag zum Kurvenradius passt oder ob scharfe Lenkradbewegungen auf hektische Korrekturen hinweisen. Solche Abweichungen vom "normalen" Autofahren deuten auf eine Unaufmerksamkeit oder Ablenkung des Fahrers hin. Treten diese ungewöhnlichen Verhaltensweisen gehäuft auf, dann fordert eine elektronische Stimme aus dem Rechner zur Pause auf – ganz so, wie es auch ein besorgter Beifahrer tun würde. Das neue System mit den drei Sicherheitstechniken ist eine weitere Maßnahme auf dem Weg zu dem Ziel, bis zum Jahr 2015 verglichen mit dem Wert von 1995 eine Halbierung von schweren Verkehrsunfällen mit Nissan-Fahrzeugen zu erreichen. |
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