![]() ![]() HTML-Format: https://www.autosieger.de/nissan-rallye-raid-team-auf-dakar-2004-article983.html Thema: Motorsport |
Nissan-Rallye-Raid-Team auf Dakar 2004![]() Mit dem Start von vier Pick-Up bei der legendären Dakar hat 2003 der auf vier Jahre terminierte Werkseinsatz im Rallye-Raid-Sport begonnen. Der transafrikanische Marathon ist für Nissan ein geradezu ideales Terrain, um die über 50jährige Erfahrung des Unternehmens im Bau geländegängiger Fahrzeuge weltweit unter Beweis zu stellen. Denn die Veranstaltung genießt nicht nur in Europa, sondern auch in Japan, dem Nahen Osten, Asien, Afrika und Lateinamerika hohe Aufmerksamkeit – ausnahmslos Märkte, in denen Nissan stark vertreten ist.
Bereits im ersten Jahr als Werksteam konnte Nissan bei der Dakar 2003 fünf Wertungsprüfungen für sich entscheiden. Der schnellste Pick-Up belegte am Ende Platz fünf des Gesamtklassements. Damit stellte das Nissan Rallye-Raid-Team auf Anhieb sein Potenzial als ernsthafter neuer Wettbewerber unter Beweis.
Im Verlauf der Saison nahm Nissan an weiteren Läufen zum Weltcup für Cross-Country-Fahrzeuge teil, um noch mehr Erfahrung im Umgang mit dem Pick-Up zu sammeln. Die Aktivitäten gipfelten im Gesamtsieg der Paarung Giniel de Villiers/Tina Thörner bei der Rallye Marokko. Sie brachten im Juni 2003 den ersten Welt-Cup-Erfolg eines Nissan unter Dach und Fach.
Die Erfahrungen der abgelaufenen Saison hat Nissan in den neuen Jahrgang des Pick-Up einfließen lassen. Die jüngste Generation wird wie das Vorgängermodell von der Rennversion des 3,5 Liter großen Sechszylinders aus dem Sportwagen 350Z angetrieben. Die auffälligsten Änderungen betreffen jedoch nicht das nunmehr 272 PS starke Aggregat, sondern die Außenhaut: Aus aerodynamischen Gründen wurde die Heckpartie großzügig verkleidet, was sowohl einen Anstieg der Höchstgeschwindigkeit als auch eine größere Richtungsstabilität einbringt. Darüber hinaus genießen die Piloten dank eines geräumigeren Cockpits eine bessere Rundumsicht und mehr Komfort als früher. Aufgrund des deutlich verkürzten vorderen Überhangs, des optimierten Unterbodenschutzes und der höheren Bodenfreiheit können die Teams felsige Passagen und Sanddünen nun noch couragierter angehen.
Mit dem in zahlreichen Details modifizierten Pick-Up, vier hochkarätigen Fahrerpaarungen und einem professionellen Team im Rücken ist Nissan zuversichtlich, dem zweiten Werkseinsatz bei der Dakar mit einem Top-Resultat beenden zu können. Soll heißen: mit einem Platz auf dem Podium. Mit der Teilnahme an der 26. Auflage der legendären Wüstenrallye will das Unternehmen nicht nur eine Demonstration seiner technologischen Kompetenz abliefern, sondern auch Interesse und Begeisterung unter seiner weltweiten Kunden- und Anhängerschaft wecken.
DIE NISSAN-EINSATZTEAMS
EINE GROSSE TRUPPE...
DIE TECHNISCHE ENTWICKLUNG DES PICK-UP
Anfang 2002 war es soweit: Das private Team Nissan France Dessoude betrat mit dem ersten Einsatz eines Nissan Pick-Up beim transafrikanischen Marathon Neuland. Angesichts des Anforderungs-Sprungs zwischen den relativ kurzen südafrikanischen Rennen und der drei Wochen dauernden und über 11.000 Kilometer führenden Dakar ein mutiges Unterfangen. Doch die Resultate waren durchaus sehenswert: Der Pick-Up gewann eine Reihe von Wertungsprüfungen und schaffte es bis ins Ziel.
Im September 2002 gab Nissan seinen offiziellen Einstieg in den Rallye-Raid-Sport bekannt. Dank ihrer Erfahrung beim Aufbau und Einsatz des Pick-Up erhielt die Rennabteilung von Nissan Südafrika den Auftrag zur Vorbereitung der Einsatzwagen für die Dakar 2003. Erneut bewies das Fahrzeug dort seine Zuverlässigkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Ari Vatanen gewann vier Wertungsprüfungen, während de Villiers Rang fünf im Gesamtklassement errang. Nach Einsätzen bei der Tunesien-Rallye und der Baja Portugal machten de Villiers/Thörner mit dem Sieg in Marokko den ersten Nissan-Triumph perfekt.
Der Pick-Up des Jahrgangs 2004 ist eine in vielen Details überarbeitete Weiterentwicklung des Vorjahres-Modells. Damit ist das Fahrzeug nun noch besser auf das Anforderungsprofil der Dakar ausgelegt. Der neue, etwas gedrungener wirkende Superproduktions-Renner (der Radstand reduzierte sich um 150 Millimeter) wird wie gehabt von einem 3,5-Liter-Sechszylindermotor der VQ-Reihe angetrieben. Das aus dem Sportwagen 350Z bekannte Aggregat leistet in der Renn-Version 200 kW/272 PS, das maximale Drehmoment von 360 Nm liegt bei 4.000 Umdrehungen an. Brachte der erste Pick-Up noch 60 Kilo Übergewicht mit auf die Waage, so liegt die Neuauflage mit 1.750 Kilo nun am Gewichtslimit der T2-Kategorie.
Während sich der Spaceframe-Rahmen und die Aufhängungen samt Achsen am bisherigen Modell orientieren, wurde die Aerodynamik stark verbessert. Die im Windkanal entwickelte Form steigert die Höchstgeschwindigkeit auf 190 km/h und sorgt dank einer stärker abfallenden Motorhaube für eine bessere Sicht der Piloten. Diese können sich zusätzlich über ein geräumigeres Cockpit und eine weiter nach vorn gerückte Sitzposition freuen. Der kürzere vordere Überhang, ein verbesserter Unterfahrschutz und die erhöhte Bodenfreiheit sollen es ihnen zusammen mit dem freieren Blick durch die Fenster gestatten, felsige Passagen und Sanddünen noch aggressiver und mit noch mehr Vertrauen als bislang anzugehen.
Der jetzt komplett verkleidete Heckbereich des Pick-Up unterdrückt Turbulenzen und schützt Ersatzteile wie die drei nebeneinander stehenden Reservereifen vor Beschädigungen von außen. Ein großer Heckspoiler sorgt bei hohen Geschwindigkeiten für genügend Anpressdruck auf der Hinterachse. Eine weitere wichtige Modifikation betrifft den 500 Liter großen Tank. Er wurde nach vorn bis unter den Kabinenboden verlängert. Effekt: Die Gewichtsverteilung verbessert sich und auch bei leerer werdendem Tank verändert sich das Handling nicht negativ.
Das sequenzielle Sechsganggetriebe sowie die vorderen und hinteren Differenziale blieben unverändert. Auch das Kühlsystem entspricht weitgehend dem des Vorjahresautos - mit dem Unterschied, dass die austretende heiße Luft bei schneller Fahrt zur Erzeugung zusätzlichen Abtriebs genutzt wird. Um der höheren Endgeschwindigkeit gerecht zu werden, entschied sich Nissan für innenbelüftete Bremsscheiben mit einem auf 320 Millimeter vergrößerten Durchmesser und Vierkolben-Bremssättel von AP. Die 16 Zoll großen Magnesium-Felgen sind mit Reifen der Marke BF Goodrich bezogen.
TECHNISCHE DATEN NISSAN PICK-UP DAKAR 2004
ARI VATANEN (FIN) FAHRER
Er hat nicht nur schon an allen wichtigen Rallyes teilgenommen, sondern sie auch alle gewonnen: Ari Vatanen gehört daher nicht umsonst zu den respektiertesten Persönlichkeiten des internationalen Motorsports. Nach seinem Debüt 1976 auf Ford gewann der "große Blonde" 1980 seine erste WM-Rallye (Akropolis) und holte sich schon im Jahr darauf den WM-Titel. 1985 erlitt Vatanens Karriere dann jedoch einen herben Knick: Ein Horror-Unfall bei der Argentinien-Rallye setzte ihn fast zwei Jahre außer Gefecht. 1987 gab er sein Comeback im Team Peugeot Talbot Sport, das mittlerweile in den Rallye-Raid-Sport gewechselt war. Vatanen fan schnell Spaß an dieser für ihn neuen Disziplin und gewann in der Folge unter anderem viermal die legendäre "Paris-Dakar". Nach einem kurzen und erfolgreichen Intermezzo mit Subaru in der Rallye-WM kehrte er (nun mit Citroen) zur Rallye-Raid-Szene zurück – ein Comeback, das er 1997 mit dem Gewinn des Weltcups für Cross-Country-Rallyes krönte. Dank Nissan kehrte Vatanen, der seit 1999 für Finnland als Mitglied im Europäischen Parlament sitzt, im letzten Jahr an die Stätte seiner größten Erfolge zurück. Bei der Dakar 2003 gewann er vier Wertungsprüfungen und belegte Platz sieben im Gesamtklassement.
KARRIERESTECKBRIEF
JUHA REPO (FIN) BEIFAHRER
Juha Repo begann seine Motorsportlaufbahn 1975 bei den Motorrädern, mit denen er einige Siege in der Trial-Klasse errang. Seine Karriere als Rallye-Beifahrer nahm 1982 ihren Anfang und steuerte 1989 auf einen ersten Höhepunkt zu: Sieg in der finnischen Meisterschaft als Co-Pilot von Mikael Sundström. Repo gilt mit inzwischen 75 absolvierten Rallye-WM-Einsätzen als sehr erfahrener Beifahrer. Davon beendete er viele auf Podiumplätzen und stand 1999 zusammen mit Juha Kankkunen zweimal (in Argentinien und Finnland) ganz oben auf dem Treppchen. Juha kann für sich in Anspruch nehmen, schon für vier Rallye-Weltmeister tätig gewesen zu sein: Marcus Grönholm, Tommi Mäkinen, Juha Kankkunen und nun also Ari Vatanen. Der lebensfrohe Finne zählt Angeln und Snowmobil-Fahren zu seinen Hobbys – beide sind in seiner Heimat auch denkbar leicht und intensiv auszuleben. Aber er begeistert sich auch für Kunst. Die Rallye Raid-Rennen sind eine neue Herausforderung für Juha. Er wird all seine Erfahrung und Professionalität einbringen, um den in allen Wüstenfragen sehr versierten Ari Vatanen optimal zu unterstützen.
KARRIERESTECKBRIEF
GINIEL DE VILLIERS (RSA) FAHRER
Nach einer extrem erfolgreichen Karriere im Rundstreckensport – er gewann zwischen 1997 und 2000 auf einem Nissan Primera viermal in Folge die südafrikanische Tourenwagen-Meisterschaft – lenkte Giniel de Villiers in der Saison 2003 seine Laufbahn in eine neue Richtung. Obwohl er zuvor noch nie an einer "Dakar" teilgenommen hatte, kannte er schon vor seinem Debüt-Einsatz (Platz fünf im letzten Jahr) den Nissan Pick-Up in- und auswendig. Denn in den drei Jahren zuvor bestritt er damit die nationale Off-Road-Meisterschaft (Meister 2001) und entwickelte das Fahrzeug in dieser Zeit kontinuierlich weiter. 2003 holte er mit dem Sieg in Marokko den ersten Nissan-Sieg im Weltcup für Cross-Country-Rallyes. Der 31-jährige Allroundsportler ist nebenbei auch ein begeisterter Off-Road-Biker und Golfer.
KARRIERESTECKBRIEF
FRANCOIS JORDAAN (RSA) BEIFAHRER
Francois Jordaan startete seine Rallye-Karriere als Fahrer 1978 in Swaziland. Ab 1980 trat er regelmäßig bei Wettbewerben an, abwechselnd als Fahrer oder Beifahrer. Jordaan war aber auch ein eifriger Organisator und Rennleiter vieler populärer Rallyes. 1986 beendete ein schwerer Unfall seine Karriere als Fahrer. Nach seiner Genesung kehrte er als Beifahrer in den Rallyesport zurück. 1989 fuhr er mit Roelof Fekken in einem Werks-Toyota – der Beginn einer dreijährigen, sehr erfolgreichen Partnerschaft. Danach tat er sich mit seinem guten Freund Leon Botha zusammen. Sie siegten mit einem VW Golf und später einem Nissan Sentra 4x4 regelmäßig in den Klassen C und B. Im Jahr 2000 ergriff Francois die Gelegenheit, als Partner von Enzo Kuun die nationale Off-Road-Serie zu bestreiten. In ihrem ersten Jahr landeten beide auf dem dritten Platz der Klasse D. Im Folgejahr navigierte Jordaan dann bereits für seinen diesjährigen Dakar-Partner Giniel de Villiers. Gegen harte Konkurrenz errangen sie in einem Nissan Hardbody der Klasse T nicht nur drei Gesamtsiege, sondern brachten im November zusätzlich den Meistertitel unter Dach und Fach. 2002 wurde das Duo des öfteren von technischen Problemen gebremst – dennoch reichte es am Ende zu vier Gesamtsiegen und Rang vier in der Klasse T. Im Jahr 2003 fuhren Jordaan und de Villiers zweimal auf Position zwei und gewannen die Veranstaltung in Tarkastad. Anlässlich der Dubai Desert Challenge sah man die alten Kampfgefährten erstmals vereint im Nissan Pick-Up. Die Dakar 2004 wird der zweite Nissan-Einsatz der beiden Südafrikaner sein.
Francois ist ein ehrgeiziger Golfer mit einstelligem Handikap und geht auch gern zum Tiefseefischen. Er und seine Frau sind eifrige Motorradfahrer, sind aber auch gerne zu Fuß unterwegs und beobachten als "birdwatcher" bevorzugt seltene Vögel.
KARRIERESTECKBRIEF
COLIN McRAE (GB) FAHRER
Colin McRae gehört ohne Zweifel zu den herausragenden Vertretern der aktuellen Rallyefah-rer-Generation. Als Sohn des fünffachen britischen Rallyemeisters Jimmy McRae erblich sozusagen vorbelastet, gewann Klein-Colin auch ohne gültigen Führerschein schon motorsportliche Wettbewerbe: mit 13 die schottischen Schulmeisterschaften im Motorcross und Trial, mit 16 die westschottische Slalom-Meisterschaft. Mittlerweile mit Führerschein ausgestattet, begann der Schotte 1986 mit dem Rallyesport und bestritt schon 1987 für das britische Junior-Rallye-Team den WM-Lauf in Schweden.
1989 kehrte Colin dorthin zurück und belegte mit einem Ford Sierra XR 4x4 Platz 15 im Gesamtklassement. Noch im gleichen Jahr ließ er mit einem heckgetriebenen Sierra Cosworth einen fünften Rang in Neuseeland folgen. 1990 führte seine Erfolgsspur weiter nach oben: Mit einem allrad getriebenen Sierra Cosworth wurde er hinter David Llewellin britischer Vize-Meister und belegte bei der RAC Rang sechs. 1991 eröffnete sich für McRae eine neue Welt, als ihn das Prodrive Subaru-Team als Werksfahrer für die britische Meisterschaft verpflichtete. Das Debütjahr brachte vier Siege, ehe McRae 1992 durchstartete: Er entschied alle sechs Wertungsläufe souverän für sich und führte alle Veranstaltungen von der ersten bis zur letzten Sonderprüfung an – eine makellose Weste. Plötzlich schien Großbritannien einen potenziellen Rallye-Weltmeister zu haben. Und der Wunsch der Fans ging 1993 in Erfüllung, als der Schotte als erster Fahrer des Vereinigten Königreichs seit Roger Clark (RAC 1976) in Neuseeland wieder einen WM-Lauf gewann. 1994 legte er zweimal nach, ehe er 1995 auf Subaru sogar die Rallye-Weltmeisterschaft errang. Am Ende ließ der zweite Triumph in Folge bei der heimischen RAC den Traum in Erfüllung gehen. Die Königin dankte es ihm prompt: 1996 verlieh sie dem Champion eine der höchsten Auszeichnungen des Landes, den Orden "Member of the British Empire" (MBE). Ende 1998 verließ Colin dann nach acht Jahren Subaru in Richtung Ford. Mit Siegen in Kenia und Portugal führte er sich gleich gut ein.
2000 gewann er in Spanien und Griechenland, doch ein schwerer Unfall in Korsika verhinderte einen erneuten Griff nach der WM-Krone. Die Saison 2001 begann zunächst enttäuschend, doch drei Siege in Folge brachten ihn wieder in die Spitzenränge. 2002 landete McRae unter anderem einen lupenreinen Hattrick bei der Akropolis, und in Kenia holte er seinen 25. Rallye-WM-Gesamtsieg – eine historische Bestmarke, die vor ihm noch kein anderer Fahrer erreicht hatte. 2003 wechselte Colin zu Citroen, kam aber im Xsara WRC am Jahresende nicht über Platz sieben hinaus. Mit Nissan hofft der erfolgreichste Rallye-Fahrer aller Zeiten nun wieder auf bessere Zeiten. Auf dem für ihn neuen Terrain kann er alle seine Talente einsetzen, um für einige Überraschungen zu sorgen. Als Co-Pilotin steht ihm die in Wüstenrallyes erfahrene Tina Thörner zur Seite, die 2003 mit Ari Vatanen die Dakar als Siebte beendete.
KARRIERESTECKBRIEF
TINA THÖRNER (SWE) BEIFAHRERIN
Die Schwedin trat dem Nissan Rallye Raid Team im letzten Jahr bei, um als Copilotin von Ari Vatanen die Dakar-Rallye 2003 zu bestreiten. Die 37jährige hatte die Veranstaltung zuvor bereits zweimal (1999 und 2000) bestritten - jeweils neben Jutta Kleinschmidt. Nun freut sie sich auf den zweiten Einsatz für Nissan. Tina ist eine der ganz wenigen Frauen im weltweiten Top-Motorsport. 2002 bestritt sie zusammen mit ihrem Landsmann Kenneth Eriksson auf einem Skoda Octavia WRC die Rallye-Weltmeisterschaft. Obwohl die Tochter eines schwedischen Landwirts in ihrer Jugend Fliegerin werden wollte, gab sie schon 1986 ihr Debüt bei einem Rallye-WM-Lauf. Nachdem sie ihr Wirtschaftsstudium abgeschlossen hatte, erhielt sie 1989 das Angebot, als Beifahrerin der Britin Louise Aitken-Walker tätig zu werden. Von da ab ging es mit ihrer Karriere stetig bergauf, sowohl in der Rallye-WM als auch bei den Rallye-Raids. Auch wenn sie sich der Opfer wohl bewusst ist, die man/frau erbringen muss, um bis an die Spitze zu kommen, liebt sie Rallyes über alles: "Die ultimative Herausforderung im Motorsport."
KARRIERESTECKBRIEF
YVES LOUBET (FRA) FAHRER
Mit fünf nationalen französischen Meisterschaften, drei Vize- und einem Europameisterschafts-Titel kann Yves Loubet mit Stolz auf seine bisherige Karriere zurückblicken. Nach den Anfängen im Jahre 1977 machte er 1983 durch den Sieg in der Gruppe A-Wertung der Rallye Monte Carlo erstmals auch international auf sich aufmerksam. Sein Talent blieb auch Lancia-Rennleiter Cesare Fiorio nicht verborgen, und so setzte der Franzose seine Karriere auf der anderen Seite der Alpen in einem Werks-Delta Integrale fort. Nach einer langen und erfolgreichen Zeit auf Asphalt- und Schotter-Rallyes wechselte Loubet 2002 in die Rallye Raid-Klasse. Auch wenn er bislang erst bei insgesamt sechs Veranstaltungen antrat, hat er seinem Konto bereits zwei Siege in der Produktionswagen-Kategorie und einen Gesamtsieg – auf einem Nissan Pathfinder bei der Pharaonen-Rallye – gut geschrieben. Der begeisterte Sportler fährt gerne Renn- und Motorräder und gewann 1996 die Tour de Corse-Rundfahrt für Jet-Ski-Fahrer! Manchmal bevorzugt er aber auch ruhigere Aktivitäten. Als Einwohner Korsikas zieht es ihn so oft wie möglich ans Meer – wo er die Tiefen der See erkundet.
KARRIERESTECKBRIEF
PASCAL MAIMON (FRA) BEIFAHRER
Pascal Maimon hat eine ganze Menge afrikanischer Erfahrung angesammelt. Er kennt nicht nur die verschiedenen Pisten und Pfade, sondern weiß auch, worauf es auf der technischen Seite ankommt. Nach einer Reihe von Jahren mit Citroën und Peugeot Talbot Sport nahm dieser vielseitige Beifahrer und Mechaniker am Entwicklungsprogramm der legendären Peugeot 205 und 405 T16 Grand Raid-Autos teil. Eine dreijährige Zusammenarbeit mit TSO, dem damaligen Veranstalter der Dakar, gestattete es ihm anschließend, sein Wissen über Afrika und die dort wartenden Fallgruben zu perfektionieren. 2001 sah sein sportlich bislang bestes Ergebnis – Platz zwei im Gesamtklassement der Dakar auf einem Mitsubishi. 2002 setzte er dann noch einen drauf – Gesamtsieger mit Hiroshi Masuoka. Im letzten Jahr ging Pascal erstmals mit Nissan an den Start und lotste Giniel de Villiers auf Rang fünf ins Ziel. Während der letzten Tunesien-Rallye begleitete er den Spanier Marc Blazquez bei dessen Afrika-Debüt am Steuer eines privaten Nissan Patrol. Für die Baja Portugal und Baja Spanien spannte das Duo erneut zusammen. Diesmal wird Maimon bei der Dakar zusammen mit Yves Loubet antreten. Er wird dem Korsen, der die Veranstaltung zum ersten Mal mit einem Werkswagen der Superproduktionskategorie angeht, manch wertvollen Tip geben können.
KARRIERESTECKBRIEF
DIE 26. AUSGABE DER DAKAR
Der afrikanische Teil beginnt mit den wunderschönen und selektiven Pisten Marokkos. Hier können die Teilnehmer ihren Rhythmus finden, sich langsam an ihre und die Grenzen des Autos herantasten. Die ersten wirklichen Schwierigkeiten warten dann in Mauretanien – mit einer Reihe sehr langer und unbekannter Prüfungen. Die Kunst wird darin bestehen, beim Passieren von Wanderdünen oder Durchfahren des felsigen Adrar-Plateaus nicht vom richti-gen Kurs abzuweichen. Als nächste Herausforderung wartet dann die Sahel-Wüste mit ihren zahlreichen parallel laufenden, schmalen Wegen. Auch hier kann man sich sehr schnell einmal verfahren. Ist auch diese Passage geschafft, werden viele einen Tag Pause herbeisehnen. Zumal mit Bobo-Dioulasso, der Perle Burkina-Fasos, eine Oase des Friedens inmitten üppiger Natur auf die erschöpften Wüstenfahrer wartet.
Vom Südrand der Sahara geht es am 13. Januar dann weiter Richtung Nord-Westen. Nach weiteren Wüstenprüfungen wird die senegalesische Savanne erreicht, ehe die Rallye an den Ufern des rosafarbenen Lac Rose eintrifft. Von dort sind es dann nur noch 35 Kilometer bis zum Ziel in Dakar. Im Vergleich zu 2003 wartet die 26. Auflage der Härtetour mit noch längeren Sonderprüfungen, vielen Wüsten- und Gebirgs-Durchquerungen und schwierigen Navigationsetappen auf. Wer durchkommen will, muss vor allem eines beweisen: Ausdauer.
DIE ECKDATEN:
LOGISTIK Die Dakar gleicht einer reisenden Kleinstadt. Um sie Abend für Abend mitten in der Einöde wieder neu aufzubauen, sind eine Unzahl von Menschen und Material im Einsatz. Im Einzelnen sind dies:
Nahrung & Getränke
Fast 1.500 Menschen folgen der Rallye
TELEFONICA DAKAR 2004: DIE ROUTE 30./31. Dezember 2003: Technische Abnahme in der Grande Halle d’Auvergne (bei Clermont-Ferrand)
Donnerstag, 1. Januar 2004 REGION AUVERGNE - NARBONNE: 396,5 km Prolog : 1,5 km in der Grande Halle d’Auvergne (auf zwei pa-rallelen Pisten (12-17 Uhr) – Verbindungsetappe: 395 km
Freitag, 2. Januar NARBONNE - CASTELLON: 531 km Verbindungsetappe: 6 km – Sonderprüfung rund um Narbonne: 25 km – Verbindungsetappe: 500 km
Samstag, 3. Januar CASTELLON - TANGER: 831km Verbindungsetappe: 2 km – Sonderprüfung: 9 km (bei Castellon) – Verbindungsetappe: 820 km, Fährüberfahrt Algeciras – Tanger (Marokko)
Sonntag, 4. Januar TANGER – ER RACHIDIA: 752 km – Verbindungsetappe: 233 km – Sonderprüfung: 75 km – Verbindungsetappe: 444 km – Strecke für Servicefahrzeuge: 750 km
Montag, 5. Januar ER RACHIDIA - OUARZAZATE: 575 km – Verbindungsetappe: 56 km – Sonderprüfung: 337 km – Verbindungsetappe : 182 km – Strecke für Servicefahrzeuge: 310 km
Dienstag, 6. Januar OUARZAZATE – TAN TAN: 803 km – Verbindungsetappe: 176 km – Sonderprüfung: 351 km – Verbindungsetappe: 276 km Strecke für Servicefahrzeuge: 740 km
Mittwoch, 7. Januar TAN TAN – ATAR: 1.055 km – Verbindungsetappe: 345 km – Sonderprüfung: 701 km – Verbindungsetappe: 9 km – Strecke für Servicefahrzeuge: 1.040 km, davon 100 km gemeinsam mit den Rennfahrzeugen
Donnerstag, 8. Januar ATAR – TIDJIKA : 389 km – Verbindungsetappe: 34 km – Sonderprüfung: 355 km, Strecke für Servicefahrzeuge direkt nach Nema: 1.535 km
Freitag, 9. Januar TIDIJKA - NEMA: 739 km – Verbindungsetappe: 3 km – Sonderprüfung: 736 km
Samstag, 10. Januar NEMA – MOPTI: 910 km – Verbindungsetappe: 4 km – Sonderprüfung: 345 km – Verbindungsetappe: 561 km, Strecke für Servicefahrzeuge: 1.275 km, davon 450 km auf Piste
Sonntag, 11. Januar MOPTI – BOBO-DIOULASSO: 751 km – Verbindungsetappe: 64 km – Sonderprüfung: 458 km – Verbindungsetappe: 229 km, Strecke für Servicefahrzeuge: 467 km
Montag, 12. Januar Ruhetag in BOBO-DIOULASSO
Dienstag, 13. Januar BOBO-DIOULASSO – BAMAKO: 666 km – Verbindungsetappe: 88 km – Sonderprüfung: 213 km – Verbindungsetappe: 365 km, Strecke für Servicefahrzeuge: 541 km
Mittwoch, 14. Januar BAMAKO – AYOUN EL ATROUS: 733 km – Verbindungsetappe: 230 km – Sonderprüfung: 478 km – Verbindungsetappe: 25 km, Strecke für Servicefahrzeuge: 730 km, davon 450 km auf Piste
Donnerstag, 15. Januar AYOUN EL ATROUS – TIDJIKA : 513 km, Sonderprüfung: 510 km – Verbindungsetappe: 3 km, Strecke für Servicefahrzeuge: 830 km direkt nach Nouakchott
Freitag, 16. Januar TIDIJKA – NOUAKCHOTT: 630 km – Verbindungsetappe: 3 km – Sonderprüfung: 590 km – Verbindungsetappe: 37 km
Samstag, 17. Januar NOUAKCHOTT - DAKAR: 665 km – Verbindungsetappe: 60 km – Sonderprüfung: 210 km – Verbindungsetappe: 395 km, Strecke für Servicefahrzeuge: 580 km
Sonntag, 18. Januar DAKAR – DAKAR: 113 km – Verbindungsetappe: 45 km – Sonderprüfung: 30 km – Verbindungsetappe: 38 km
DETAILS DES RENNENS
Gesamtdistanz: 11.052,5 km, davon 5.424,5 km auf Sonderprüfungen und 5.628 km auf Verbindungsetappen
in Afrika:
|
Autosieger.de - Das Automagazin |
https://www.autosieger.de
|