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Nissan e-NV200 auf dem Genfer Automobilsalon 2014Das neue Modell verbindet die besten Eigenschaften zweier mehrfach preisgekrönter Fahrzeuge: den leistungsfähigen Elektroantrieb des Nissan Leaf (World Car of the Year), des meistverkauften Elektroautos der Welt, und das großzügige Ladevolumen des konventionell angetriebenen NV200 (International Van of the Year). Diese Mischung macht den e-NV200 zu einem praktischen und vielseitigen Fahrzeug, das seine Stärken als Lieferwagen und Personentransporter ausspielt und dabei weder Schadstoffemissionen noch Lärm produziert. Zum Verkaufsstart im Juli ist der e-NV200 als Transporter sowie als 5-sitzige Pkw-Variante (Kombi oder Evalia) verfügbar. Obwohl sich der e-NV200 vorwiegend an Gewerbetreibende richtet, ist er auch für Privatkunden mit großer Familie eine Alternative. Die Reichweite des e-NV200 pro Batterieladung liegt bei 170 Kilometern und übertrifft damit die tägliche Fahrdistanz (circa 100 Kilometer) von mehr als der Hälfte der Flotten, die Fahrzeuge dieser Klasse einsetzen. Nutzlast und Ladevolumen sind identisch mit dem konventionellen NV200. Die Batterie kann über Nacht mit einem Einphasen-Stecker (16 Ampere, 3,3 kW) aufgeladen werden; an einer 32 Ampere/6,6 kW Steckdose lässt sich die Ladezeit auf 4 Stunden reduzieren. Noch schneller geht es an einer CHAdeMO Schnellladestation (50 kW): Dort lässt sich die Batterie in nur 30 Minuten von null auf 80% laden. Mehr als 1.000 dieser Schnellladesäulen wurden bereits in Europa errichtet, zusätzlich haben viele Unternehmen Schnellladestationen an ihren Standorten installiert. Obwohl der e-NV200 auf einem existierenden Fahrzeug basiert, hat er ein komplettes Entwicklungsprogramm durchlaufen. Der Antrieb wurde in mehreren Bereichen modifiziert und auf die besonderen Einsatzbereiche eines Kleintransporters zugeschnitten. Durch Änderungen an der Karosserie gelang es zudem, das vollständige Laderaumangebot des NV200 zu bewahren. So verfügt die leichte Nutzfahrzeugversion weiterhin über 4,2 m3 Ladevolumen und bietet Platz für zwei Europaletten, während die Schiebetüren an beiden Fahrzeugseiten und die weit öffnenden Hecktüren ein leichtes Be- und Entladen sicherstellen. Vor dem Serienstart absolvierte der e-NV200 in Japan und Europa ein umfangreiches Testprogramm unter alltäglichen Bedingungen. Vorserienfahrzeuge wurden in normalen Fahrzeugflotten von international bekannten Unternehmen wie FedEx, Coca-Cola, DHL, Ikea, British Gas und der japanischen Post eingesetzt. Die dort gesammelten Erfahrungen von Fahrern und Flottenmanagern flossen in die Feinabstimmung des Fahrzeugs ein, bevor die Serienproduktion im Nutzfahrzeugwerk von Nissan in Barcelona begann. Der Nissan e-NV200 im DetailObwohl der Nissan e-NV200 auf wesentlichen Komponenten existierender Fahrzeuge basiert, ist er ein eigenständiges Fahrzeug mit mehr als 30 Prozent neuen Teilen. Die Unterschiede zwischen dem Elektro-Van und dem konventionellen NV200 betreffen sichtbare optische Veränderungen, ein modifiziertes Fahrwerk, Veränderungen im Innenraum, ein neues Batteriepaket, ein leistungsfähigeres regeneratives Bremssystem und weitere Modifikationen, mit denen Nissan sicherstellt, dass der e-NV200 seine Rolle als vornehmlich in der Stadt eingesetzter Transporter für Waren und Menschen bestens erfüllen kann. Das Ergebnis ist ein nahezu lautloses, emissionsfreies und zukunftssicheres Elektroauto, das sowohl Fahrern, Flottenbetreibern und Passagieren als auch Fußgängern und Stadtbewohnern wesentliche Vorteile verspricht. Der auffälligste optische Unterschied zwischen dem e-NV200 und seinem konventionell angetriebenen Modellbruder betrifft das typische Nissan EV Frontgesicht, das bereits vom Nissan Leaf bekannt ist. Die mittige Klappe des Ladeanschlusses und bläuliche LED-Scheinwerfer verleihen der Frontpartie einen modernen Look, der sich klar vom normalen NV200 abhebt. Auch die pfeilartigen Positionsleuchten in den sichelförmigen Scheinwerfereinheiten sind blau akzentuiert. LEDs kommen bei allen Modellen an den Rückleuchten zum Einsatz, in den Pkw-Modellen zusätzlich auch an den Frontscheinwerfern. Das "elektrische" blaue Farbthema kennzeichnet auch die Modelllogos an der Karosserie. Im Innenraum verfügt der e-NV200 über eine neue Instrumententafel mit digitalen, leicht ablesbaren Anzeigen für Geschwindigkeit, Ladezustand, aktuelle Reichweite sowie Motorleistung und Rekuperation. Der Getriebewählhebel ist konventioneller ausgeführt als der computer-artige Joystick im Leaf – dies erleichtert Fahrern, die häufiger zwischen einem konventionellen Fahrzeug und dem e-NV200 wechseln, die Umgewöhnung. Die vordere Einzelradaufhängung mit MacPherson Federbeinen stammt ebenso vom Nissan Leaf wie der Antriebsstrang mit dem 80 kW/ 109 PS starken Wechselstrom-Synchronmotor der zweiten Generation. Der Motor ist nun gemeinsam mit dem Inverter in einer kompakten Einheit untergebracht. Geändert wurde im Vergleich zum Leaf die Bauform der Lithium-Ionen-Batterie, um sie ohne Beeinträchtigung des Laderaums unter dem Fahrzeugboden des e-NV200 unterbringen zu können. Trotz des veränderten Packagings besteht das Batteriepaket, das im Nissan Werk Sunderland produziert und in Barcelona montiert wird, wie im Leaf aus 48 Modulen und weist die gleiche Kapazität von 24 kWh auf. Die Batterieeinheit ist unter dem Fahrzeugboden unterhalb des Laderaums in einem zusätzlich verstärkten Bereich untergebracht. Dadurch stieg die Verwindungs- und Quersteifigkeit der Karosserie gegenüber dem NV200 um 20 bzw. 35%. Dank des tiefen Fahrzeugschwerpunkts bietet der e-NV200 außergewöhnliche Komfort- und Handling-Eigenschaften und beschleunigt aufgrund des sofort freigesetzten Drehmoments des Elektromotors sogar schneller als sein konventioneller Modellbruder: Den Sprint von 0 auf 100 km/h absolviert der e-NV200 schneller als der NV200 mit 1.5-dCi-Dieselmotor. Eine weitere Änderung beim Antriebsstrang im Vergleich zum Leaf ist das neue Bremssystem mit leistungsfähigerer Rekuperation. Damit reagiert Nissan auf die zu erwartenden hohen Einsatzzeiten des e-NV200 im Stadtverkehr mit häufigen Starts und Stopps. Zusätzlichen Komfort bringt der serienmäßige Berganfahrassistent: Er hält den Bremsdruck nach Lösen des Bremspedals noch für zwei Sekunden aufrecht und verhindert damit ein Zurückrollen beim Anfahren. |
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