Diesen Artikel drucken HTML-Format: https://www.autosieger.de/nissan-auf-der-tokyo-motor-show-2009-article18725.html Thema: Messen |
Nissan auf der Tokyo Motor Show 2009Zusätzlich feiert auf dem Gelände der Makuhari Messe im Tokioer Stadtteil Chiba der Nissan LEAF seine weltweite Publikumspremiere. Mit der zur Kompaktklasse zählenden Schräghecklimousine leitet Nissan ab dem nächsten Jahr eine neue Ära emissionsarmer Mobilität ein. Das auf den Transport von bis zu 5 Erwachsenen ausgelegte Auto ist das weltweit erste rein elektrisch betriebene mittelgroße Serienfahrzeug. Lithium-Ionen-Batterien ermöglichen eine Reichweite von über 160 km. Ende 2010 kommt der als Weltauto konzipierte LEAF (englisch für: "Blatt") in den USA, Japan und Europa auf den Markt. Ihre Japan-Premiere gibt die erstmals auf dem Genfer Salon gezeigte Studie Qazana. Mit diesem im europäischen Nissan-Designcenter in London gezeichneten Crossover erfindet Nissan die Gattung des kompakten 5-Türers neu. Bei der Formfindung des allradgetriebenen Modells ließen sich die Designer von so unterschiedlichen Vorbildern wie Motorrädern und Strandbuggies inspirieren. Als kleiner Bruder des ebenso unkonventionell konzipierten QASHQAI läuft die Serienversion des Qazana ab 2010 im britischen Nissan-Werk Sunderland vom Band. Weitere – jedoch nur für den japanischen Markt bestimmte – Nissan-Neuheiten in Tokio sind der zur Klasse der einheimischen "K"-cars zählende Kleinwagen ROOX und eine Taxiversion des Transporters NV200 Vanette. Der 3,40 m lange ROOX stellt mit einer Innenraumlänge von 2,08 m und einer nutzbaren Breite von 1,37 m eine extrem effiziente Raumaufteilung unter Beweis. 2 Schiebetüren erleichtern den Ein- und Ausstieg in den Fond. Die Taxi-Ausführung des Transporters NV200 Vanette bietet großzügigen Raum für maximal 5 Personen; zusätzlich ist sie vom japanischen Ministerium für Land, Infrastruktur und Transport als behindertengerechtes Transportmittel eingestuft. Um diesen Status zu erlangen, muss die Mitnahme eines Rollstuhlfahrers möglich sein. Abgerundet werden die Nissan-News mit der jüngsten Generation stufenloser CVT-Getriebe. Das zusammen mit dem Nissan-Tochterunternehmen JATCO entwickelte XTRONIC CVT baut dank der Kombination mit einem Zusatzgetriebe 10% kürzer und 13% leichter als eine konventionelle CVT-Box. Dank einer von 6,0:1 auf 7,3:1 erweiterten Spreizung des nutzbaren Übersetzungsverhältnisses eröffnet es im Vergleich zu anderen stufenlos variablen Getrieben ein deutlich besseres Ansprechverhalten beim Anfahren und Beschleunigen. Konzeptstudie Land Glider: Das Beste aus Auto und Motorrad Auf der Suche nach einer neuen Form der Zero-Emission-Mobilität kombinierten die Nissan Designer Elemente eines Motorrads mit denen eines Kleinwagens. Herausgekommen ist die erstmals auf der Tokyo Motor Show präsentierte Studie Land Glider – ein auf 2 hintereinander sitzende Passagiere zugeschnittener Stadtwagen mit vier Rädern und aktiver Neigetechnik. Da schon bald rund die Hälfte der Weltbevölkerung in großen Städten leben wird, nahmen die geistigen Väter des Land Gilders die Wendigkeit und das Freiheitsgefühl eines Motorrads als Grundlage ihres Konzepts. Daraus ergab sich fast automatisch eine Tandem-Sitzanordnung sowie eine sehr schlanke Karosserie, welche die Insassen wie ein Kokon umhüllt. Bei Kurvenfahrt kann sich der Land Glider dank aktiver Sturzverstellung um bis zu 17 Grad zur Seite neigen – eine Fähigkeit, die sowohl 2- wie 4-Radfans begeistern dürfte. Sensoren für die Geschwindigkeit, den Lenkwinkel und die Gierrate ermitteln blitzschnell den jeweils günstigsten Neigungswinkel. Vorteil dieser Technik ist neben dem Zugewinn an Fahrspaß eine auf 1,10 m limitierte Fahrzeugbreite. Zusammen mit den ebenfalls schmalen Reifen ergibt sich so ein luftwiderstandsarmer und ultramoderner Karosseriekörper, dessen Dach wie die Kanzel eines Segelflugzeugs wirkt. Die von Lithium-Ionen-Batterien versorgten Elektromotoren sind nahe der Hinterachse angeordnet. Über ein induktives, sprich kontaktloses Aufladesystem können die Speicher überall dort nachgeladen werden, wo eine entsprechende Infrastruktur existiert. Wie zum Beispiel im Bereich großer Supermärkte oder Autobahnraststätten. Zum Schutze der Insassen hat Nissan den Land Glider mit einem Kollisionsvermeidungssystem ausgestattet. Die außen an der Karosserie platzierten Sensoren reagieren nach dem gleichen Prinzip, nach dem Fische in einem dichten Schwarm Kontakte mit Artgenossen vermeiden. Zwar ist der Land Glider zunächst nur eine Konzeptstudie für die Tokyo Motor Show. Doch sieht das Unternehmen in der spannenden Kombination aus Auto und Motorrad mehr als nur eine Fingerübung seiner Designer. Im Gegenteil könnte ein künftiger Nissan-Kleinwagen für überfüllte Megacities einmal so oder ganz ähnlich aussehen. Daten:
Nissan LEAF: Das weltweit erste mittelgroße Elektro-Serienfahrzeug Der ab Ende 2010 in Deutschland zunächst für Flottenkunden und ab 2012 auch hier für eine Massenvermarktung vorgesehene Nissan LEAF wurde von Beginn an als ausschließlich elektrisch angetriebenes Auto konzipiert. Daher ähnelt er auch äußerlich keinem aktuellen Modell der Marke Nissan. Der LEAF ist wie kein anderes Produkt Symbol für die Nissan-Vision einer ganzheitlichen und letztendlich CO2-freien Mobilität. In Tokio wird er erstmals einem breiteren Publikum gezeigt. Das unter dem Motto "smart fluidity" gestellte Design des LEAF sollte nicht nur unverwechselbar sein, sondern "seinen Besitzer als Teilhaber an einer neuen Ära emissionsarmer Mobilität ausweisen", betont Chefdesigner Masato Inoue. Der Name – LEAF steht im englischen für "Blatt" – ist dabei Programm: So wie ein Blatt in der Natur hilft, die Luft zu reinigen, so hilft auch der Nissan LEAF dem Individualverkehr, sich vom Stigma des Umweltverschmutzers zu befreien. Die Frontpartie des technologischen Vorreiters wird durch ein aufrechtes, V-förmiges Design und große LED-Scheinwerfer geprägt. Die Leuchten sind so geformt, dass sie den Fahrtwind von den Außenspiegeln fernhalten und so die Windgeräusche reduzieren. Seine Energie erhält der fünfsitzige und fünftürige Familienwagen von kompakten, weil laminierten Lithium-Ionen-Batterien. Der E-Motor leistet 80 kW und schickt aus dem Stand 280 Nm auf die Vorderräder. Fahrspaß ist garantiert, zumal dank eines extrem niedrigen Fahrzeugschwerpunkts auch Kurvenfahrten betont agil und ohne spürbare Seitenneigung vonstatten gehen. Die Kombination aus einem regenerativen Bremssystem (Rekuperation) und dem innovativen Batteriepaket gestattet eine Reichweite von über 160 km (im US LA4-Zyklus). Absolut ausreichend für das Gros der Weltbevölkerung, führen doch 80% aller täglich zurückgelegten Fahrten über Distanzen von unter 100, in Japan und großen Teilen Europas sogar von unter 50 km. Mit einem Schnellladesystem (Quick charge) kann 80% der Speicherkapazität in weniger als einer halben Stunde nachgeladen werden. Schon 10 Minuten an der Steckdose bedeuten 50 km zusätzliche Elektrofahrt. Die komplette Ladung an der heimischen 220-Volt-Steckdose nimmt rund 8 h in Anspruch – etwa so lange, wie der Besitzer des LEAF für seine eigene Regeneration benötigt. Über ein besonders fortschrittliches IT-System ist das LEAF-Cockpit mit einem globalen Datencenter verbunden, das ihm Information und Unterhaltung bietet. Ein Display im Armaturenbrett informiert nicht nur über den Ladezustand der Batterien, sondern auch über die Entfernung bis zur nächsten Ladestation. Weiterhin ist es möglich, per Mobiltelefon auch bei ausgeschaltetem Auto die Klimaanlage vor Fahrtantritt zu aktivieren. Über eine Fernbedienung ist das Aufladen der Batterien vorprogrammierbar – eine intelligente Möglichkeit, günstige Nachtstromtarife zu nutzen. Zugleich kann sich der LEAF-Besitzer via SMS vom Abschluss eines Ladevorgangs informieren lassen. Nissan plant, den LEAF zum Preis eines gut ausgestatteten Fahrzeugs des C-Segments (Kompaktklasse) anzubieten. Gebaut wird das erste Nissan-Elektrofahrzeug im japanischen Werk Oppama. Daten:
Qazana: Die Crossover-Revolution Der Qazana ist ein intelligentes Crossover-Fahrzeug mit vollelektronischem ALL MODE-Allradantrieb. Zugleich maskulin, agil und sparsam ist er wie geschaffen für den Stadtverkehr. Das Londoner Design-Team von Nissan entwarf das Exterieur als eine Kombination aus SUV, kompaktem Sportwagen und Strand-Buggy. Die Abmessungen des knapp über 4 m langen Qazana liefern ein passendes Format für Fahrten in Ballungsräumen. Doch sein energiegeladenes Design und viele technische Details zeigen, dass sein Einsatzspektrum über die Grenzen der Stadtmauern hinausreicht. Der satte Stand auf der Straße, das knackige Heck sowie die kurzen Karosserieübergänge unterstreichen Robustheit und Stärke. Zugleich betonen die flache Dachlinie, die selbstbewusste seitliche Fenstergraphik und die breiten Schultern eine sonst bei Allradmodellen fehlende sportliche Komponente. Gleichzeitig bewirken abgerundete Elemente – speziell im Bereich der Motorhaube und der Radkästen – eine freundliche Anmutung. Die nach hinten ansteigende Fensterlinie ist bereits vom Murano und QASHQAI bekannt, die Rückleuchten in Bumerang-Form erinnern an den 370Z. Auch wenn der Qazana auf den ersten Blick ein 2-türiges Coupé zu sein scheint, besitzt er ein zweites Paar Türen. Um den Einstieg nach hinten leicht zu machen, öffnen sie gegenläufig. Das Spannungsfeld zwischen Sportlichkeit und Geländetauglichkeit signalisieren der wie ein Diffusor geformte hintere Unterfahrschutz, die erhöhte Bodenfreiheit und weiche Gummiaufsätze. Das "Gesicht" wird von 4 Scheinwerfern bestimmt. 2 runde Leuchten sind im Stoßfänger montiert, darüber finden sich 2 streifenförmige Tagfahreinheiten. Die Kühlermaske ist eine Variation des aktuell gültigen Nissan-Designs. Als einteiliges Formteil aus Acryl lässt sie jedoch keine Kühlluft in Richtung Motorraum hindurch. Das übernehmen stattdessen mehrere große Öffnungen im unteren Stoßfängerbereich. Durchsichtige Acryl-Einsätze kommen auch an den Außenrückspiegeln zum Einsatz. Das Interieur entwarfen die Nissan-Designer als Fortsetzung des Exterieurs. Um das technische Ambiente zu betonen, standen bei der Gestaltung der Mittelkonsole und der Armlehne der Tank und der Sitz eines Motorrads Pate. Zugleich spielten die Designer mit transparenten Oberflächen. Statt zum Beispiel alles komplett in Leder zu hüllen, sind Elemente der aus Kohlefaser gefertigten Sitzstruktur sichtbar – als seien sie durch die Verkleidung hindurch gebrochen. Auch die Metallstreben der Mittelkonsole scheinen einen Weg durch die Lederhaut gefunden zu haben. ROOX: Neues Citycar Der Nissan ROOX gehört zur Klasse der japanischen K-Cars – Minifahrzeuge mit einer maximalen Länge von 3,40 m. Für sie gewährt der Gesetzgeber eine Reihe von Privilegien – zum Beispiel muss für sie in Innenstadtzonen kein Parkplatz nachgewiesen werden. Der in Japan ab Dezember erhältliche Kleinwagen verblüfft durch eine extrem gute Raumausnutzung. Mit einer Innenbreite von 1.365 mm und einer nutzbaren Länge von 2.085 mm ist der 4-Sitzer einer der geräumigsten seiner Gattung. Hintere Schiebetüren machen zudem den Einstieg in den Fond besonders bequem – ergibt sich doch dann eine 580 mm breite und 1.230 mm hohe Öffnung. Neben insgesamt 4 Airbags bietet der ROOX unter anderem einen Getränkekühler im oberen Abteil des Handschuhfachs sowie eine Verstaubox unter dem Beifahrersitz zur Unterbringung von Spielsachen, Schuhen und anderen Gegenständen. Daten:
NV 200 Vanette Taxi: Der universell einsetzbare Personentransporter Erstmals stellt Nissan in Tokio eine Taxi-Version des in Japan bereits seit Mai erhältlichen Transporters NV 200 Vanette vor. Sie bietet viel Bewegungsraum für bis zu 5 Passagiere sowie die Möglichkeit zur Mitnahme eines Rollstuhlfahrers. Damit erhält das neue Taxi das vom japanischen Ministerium für Land, Infrastruktur und Transport vergebene Prädikat eines universell einsetzbaren Taxi-Konzepts. Die niedrige Gürtellinie und die hohe Sitzposition des üppig verglasten Großraumtaxis verstärken das offene, luftige Ambiente und spenden allen Mitreisenden eine gute Sicht nach außen. Spezielle Haltestangen und ein niedriger Türschweller erleichtern das Ein- und Aussteigen. Daten:
Neues XTRONIC CVT: Kraftstoff sparen Gemeinsam mit der Tochtergesellschaft JATCO Ltd. hat Nissan eine neue Generation kompakter und leichter stufenloser CVT-Getriebe (Continuously Variable Transmission) entwickelt. Das auf der Tokyo Motor Show erstmals ausgestellte XTRONIC CVT kombiniert das bewährte CVT-Prinzip mit Schubgliederbändern aus Stahl mit einem Zusatzgetriebe. Folge ist eine im Vergleich zur Vorgängergeneration um 10% kürzere und 13% leichtere Konstruktion. Zugleich profitiert die Neukonstruktion von einem breiter nutzbaren Übersetzungsverhältnis. Dank vergrößerter Spreizung (7,3:1 statt 6,0:1) ergibt sich beim Anfahren und Beschleunigen ein deutlich verbessertes Ansprechverhalten. Die neue Getriebe-Generation besitzt darüber hinaus eine Adaptive Schaltsteuerung (ASC – Adaptive Shift Control), die immer das günstigste Übersetzungsverhältnis wählt – egal ob beim Anfahren, Beschleunigen oder an Steigungen und Gefällen. "Wir glauben, dass CVT-Getriebe noch ein großes technisches Potenzial bergen, um die Verbrauchseffizienz von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor weiter zu steigern", sagt Shuichi Nishimura, Nissan Corporate Vice President für Antriebsstrangentwicklung. Im Zuge des Umweltschutzprogramms "Nissan Green Program 2010" spielt der Einsatz von CVT eine große Rolle. Denn im Vergleich zu Fahrzeugen mit Wandlerautomatik emittieren Modelle mit stufenloser Kraftübertragung bis zu 10% weniger CO2. Da Nissan und JATCO jährlich bis zu 1 Million CVT-Einheiten absetzen, ergeben sich gewaltige Einspareffekte. Aktuell hält JATCO einen Anteil von 43% an der weltweiten Produktion von CVT-Getrieben. Als führender Hersteller bietet das Unternehmen ein komplettes Sortiment für den Einsatz vom Kleinstwagen bis zu Fahrzeugen mit 3,5-Liter-V6-Motoren an. Das jetzt in Tokio zu besichtigende neue XTRONIC CVT soll schon in naher Zukunft in Nissan-Kompaktmodellen weltweit erhältlich sein. |
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