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Thema: Motorsport


Monocoque bald im Renault F1-Design

Monocoque im Renault F1-DesignBislang erstrahlte der Monoposto für die neue Saison in der matt-schwarzen Farbe seines Werkstoffs Kohlefaser. Bald wird die Neuentwicklung dank der gelb-blauen Lackierung eindeutig als Einsatzfahrzeug der "Equipe Jaune" zu erkennen sein.

Der letzte Schliff: In der kommenden Woche verlassen die Chassis des Renault R24 erstmals den Workshop in Enstone. Wenn sie wenige Tage später zurückkehren, haben sie ihre unauffällige Kohlefaser-Optik bereits gegen das unverkennbare Design des Renault F1-Teams eingetauscht.

Höchste Geheimhaltung: Die Chassis werden nicht in Enstone, sondern bei einem 50 Kilometer entfernten Spezialisten lackiert. "Bevor unserer Partner die einzelnen Monocoque abholen, wiegen wir sie noch einmal auf das Gramm genau", erklärt Keith Dunsby, stellvertretender Leiter im Bereich Werkstoffe. "Nach zwei Tagen erhalten wir die Chassis zurück." Lediglich fünf langjährige Mitarbeiter des Lackierbetriebs werden an dem Auto arbeiten. "Die lassen das Auto nicht aus den Augen“, fährt Dunsby fort. „Dies ergibt sich jedcoh praktisch wie von selbst, denn unserer Partner werden buchstäblich Tag und Nacht arbeiten, um uns die Chassis so schnell wie möglich zurückzugeben."

Präzises Arbeiten: Gerade bei der Lackierung des ersten Monocoques kommt es auf äußerste Genauigkeit an. Jon Woods – als Chef-Grafiker für das Erscheinungsbild der Formel 1-Boliden verantwortlich – bestimmt daran, wie die einzelnen Anbauteile lackiert werden müssen. Oberstes Ziel: keinerlei Abweichung zwischen den einzelnen Komponenten. Zum gleichen Zeitpunkt nimmt das Team auch die Maße, die später bei der Lackierung der weiteren Chassis gelten. "Besonders interessant wird die Aufgabe durch die Tatsache, dass wir so wenig wie möglich Farbe benutzen", erläutert Woods. "Grundierung und Deckschicht sollten nicht mehr als 500 Gramm ausmachen. Sobald das Auto aus der Lackiererei zurückkommt, wiegen wir es deshalb erneut. In der Formel 1 zählt jedes Gramm." Anschließend trocknet der Lack in einem Ofen bei 60 Grad Celsius vollständig aus, bevor er intensiv poliert wird.

Der Teufel steckt im Detail: "Vor allem an den Stellen, an denen ein Farbwechsel stattfindet, muss die Oberfläche absolut glatt sein", so Dunsby. "Schon die kleinste Unebenheit kann die Aerodynamik des Autos beeinflussen." Pro Saison baut das Renault F1-Team sieben Chassis. Mit Karosserieteilen, Flügeln oder Weiterentwicklungen müssen somit insgesamt mehrere hundert Komponenten lackiert werden. Vor diesem Hintergrund verursachen Kratzer bei Woods wahre Albträume. "Einige Kurse sind für den Lack sehr hart", lächelt der Engländer. "Es bricht mir jedes Mal das Herz, wenn ich diese kleinen Steine am Rand der Strecke sehe, die so hässliche Macken auf unseren Autos hinterlassen."


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