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Thema: Motorsport


Mitsubishi Lancer WRC05 debütiert plangemäß in Monte Carlo

Mitsubishi Lancer WRC05Mit ihrer bis ins Jahr 1911 zurückreichenden Geschichte ist sie nicht nur eine der ältesten Rallyes der Welt. Traditionell bildet die Rallye Monte Carlo auch den Auftakt zu einer neuen Saison in der Weltmeisterschaft. In diesem Jahr lockt die "große alte Dame des Rallyesports" die besten Rallyepiloten der Welt vom 20. bis 23. Januar 2005 in das Fürstentum an der Mittelmeerküste.

Mitsubishi Motors Motor Sports (MMSP) schickt zwei neu entwickelte Mitsubishi Lancer WRC05 mit den Besatzungen Harri Rovanperä/Risto Pietilainen (Finnland) und Gilles Panizzi/Hervé Panizzi (Frankreich) ins Rennen. Rovanperä/Pietilainen sind für alle 16 WM-Läufe des Jahres 2005 nominiert. Als Teamkollegen unterstützen sie neben Panizzi/Panizzi auch das italienische Duo Gigi Galli/Guido d’Amore.

"Wir haben uns mit umfangreichen Testfahrten auf die Rallye Monte Carlo vorbereitet und setzen große Hoffnungen bereits in die erste Jahreshälfte", blickt Isao Torii, Präsident von Mitsubishi Motors Motor Sports, voraus auf bevorstehende WM-Saison. "Der Mitsubishi Lancer WRC05 hat eine breitere Karosserie, außerdem verwenden wir jetzt ausschließlich die von uns entwickelten Stoßdämpfer. Der Motor wurde in den Bereichen Elektronik und Turbolader gründlich überarbeitet. Zum ersten Mal setzen wir ein halbautomatisches Getriebe im Wettbewerb ein. Bei einer der nächsten WM-Rallyes werden wir außerdem den neuen Antriebsstrang mit Computer-gesteuerten Differenzialen nachrüsten. In den ersten sechs Monaten wird sich unsere Arbeit auf Weiterentwicklung und Optimierung der Haltbarkeit konzentrieren. Ich hoffe, in der zweiten Jahreshälfte können wir um Platzierungen auf dem Podium kämpfen."

Bei der Rallye Monte Carlo ist kaum etwas so wichtigl wie Erfahrung. Harri Rovanperä startete hier zum ersten Mal im Januar 1997, als er auf Anhieb den dritten Rang in der Zweiliter-Kategorie belegte. Er wiederholte diesen Erfolg ein Jahr später, bevor er 1999 in die Klasse der World Rally Cars (WRC) aufstieg und bei der "Monte" den neunten Gesamtrang erzielte. Zum letzten Mal waren Rovanperä und Beifahrer Risto Pietilainen im Jahr 2002 auf den Wertungsprüfungen in den Seealpen am Start, mussten nach einem Unfall allerdings vorzeitig aufgeben.

"Der WM-Lauf in Monte Carlo ist eine der anspruchvollsten Rallyes", sagt Rovanperä. "Für mich wird es dieses Mal besonders schwer, weil ich mich auf ein neuen Auto und auf die für mich neuen Pirelli-Reifen einstellen muss. Aber nach den ersten Testfahrten habe ich einen sehr positiven Eindruck vom Mitsubishi Lancer WRC05 und vom Team. Weil ich zum letzten Mal im Herbst 2002 eine Asphalt-Rallye gefahren bin, habe ich für die Monte auf möglichst viel Schnee und Eis gehofft. Da die Rallyestrecken in diesem Jahr allerdings nur selten in den höheren Bergregionen liegen, dürfte der Asphaltanteil überwiegen. Doch auch ohne Wetterwechsel hängt ein optimales Ergebnis von unglaublich vielen Faktoren ab. Typisch Rallye Monte Carlo eben."

Teamkollege Gilles Panizzi gilt seit Jahren als einer der schnellsten Piloten der Welt bei Asphalt-Rallyes, alle seine bisher sieben WM-Siege holte er auf festem Untergrund. Ein Gesamtsieg bei der Rallye Monte Carlo fehlt ihm allerdings noch in seiner Sammlung, immerhin gewann er hier 1998 die Zweiliter-Kategorie. Die Rallye in der Nachbarschaft seines Geburtsortes Roquebrune kennt der Franzose als Aktiver seit 1990, als er mit Bruder Hervé auf dem Beifahrersitz beim ersten Einsatz auf WM-Ebene Vierter in der seriennahen Gruppe N wurde. Im letzten Jahr belegten die beiden im Mitsubishi Lancer WRC04 den sechsten Gesamtrang.

"Wir haben seit letztem Januar riesige Fortschritte mit dem Auto gemacht", sagt Panizzi, der in der zurück liegenden Saison einen Großteil der Testarbeit im Team MMSP erledigte. "Trotzdem ist es vor dem Start unmöglich vorher zu sagen, welches Resultat dieses Mal für uns drin ist. Speziell bei der Rallye Monte Carlo hängt sehr viel auch vom Glück ab. Ich bin gespannt auf die Pirelli-Reifen, die wir hier zum ersten Mal einsetzen werden."

Insgesamt nur 34 Teilnehmer werden am 20. Januar über die Startrampe vor dem Casino von Paris rollen - ein Ergebnis der vom Veranstalter selbst auferlegten Zulassungsbeschränkung. Nur World Rally Cars und die Super-1600-Fahrzeuge der Junioren-Weltmeisterschaft sind erlaubt. Trotz der in diesem Jahr auf insgesamt rund 355 Kilometer verkürzten Wertungsprüfungen ist die Rallye Monte Carlo für die meisten Fahrer eine der größten Herausforderungen im WM-Kalender. Auf sie warten, je nach Wetterlage, trockener Asphalt, nasse oder vereiste Straßen, Schneematsch und gelegentlich sogar eine geschlossene Schneedecke. Das alles oft im Wechsel innerhalb weniger Kilometer auf einer einzigen Wertungsprüfung. "Mit möglichst genauen Wetterinformationen versuchen wir, die optimalen Reifen für diese wechselhaften Bedingungen auszusuchen", beschreibt Mitsubishi Werkspilot Harri Rovanperä. Hilfe erhält der Finne, ebenso wie seine Konkurrenten, von den so genannten Eisspionen, die etwa drei Stunden vor dem Start einer Wertungsprüfung die Strecke zu einem letzten Check noch einmal abfahren dürfen.

"Harri und Gilles haben sich mit einem dreitägigen Test auf die Rallye Monte Carlo vorbereitet", erläutert Mario Fornaris, der Technische Direktor von MMSP. "Wir haben uns dabei auf die Fahrwerksabstimmung und das Kennenlernen der für uns neuen Pirelli-Reifen konzentriert. Wir sind sehr zufrieden mit dem Angebot unseres neuen Partners." Aber nicht nur die Reifen sind neu bei Mitsubishi. Einige Änderungen im Vergleich zur letzten Saison sind durch das überarbeitete Reglement bedingt. "Wir müssen uns vor dem Start der Rallye für drei Reifentypen entscheiden", beschreibt Fornaris. "Alle müssen auf 18-Zoll-Felgen passen. Spezielle Schneereifen, wie wir sie in der Vergangenheit benutzt haben, sind dadurch nicht mehr möglich."

Um die Kosten zu reduzieren, verlangt die FIA von den Werksteams, dass sie Motoren bei mindestens zwei WM-Rallyes ohne zwischenzeitlichen Neuaufbau verwenden. Die bei der Rallye Monte Carlo genutzten Triebwerke müssen noch den zweiten WM-Lauf in Schweden überstehen. "Kein Problem für uns", ist Fornaris zuversichtlich. "Wir haben schon im letzten Jahr die Motoren bei einer Rallye und danach für tagelange Testfahrten eingesetzt. Wir wissen also, dass wir eine hohe Laufleistung erreichen können."

Die Rallye Monte Carlo beginnt mit dem speziell für die Bewohner des Fürstentums organisierten, so genannten zeremoniellen Start vor dem Casino am Donnerstag, dem 20. Januar. Die eigentliche Zeitenjagd beginnt erst am Freitagmorgen in den Seealpen im Hinterland der Côte d’Azur. Während der ersten Etappe (21. Januar) stehen vier Wertungsprüfungen mit einer Gesamtlänge von 108,52 km - darunter die mit 32,71 km längste zwischen Lantosque und dem Col de Braus - auf dem Programm. Am Samstag (22. Januar) warten fünf Wertungsprüfungen über 128,48 km auf die Teilnehmer. Die Abschlussetappe am Sonntag (23. Januar) beinhaltet sechs Wertungsprüfungen, darunter zwei Übergänge über den legendären Col de Turini. Der zentrale Serviceplatz ist im Yachthafen von Monte Carlo aufgebaut. Die Teams entfernen sich deshalb nie weiter als 50 km von Monte Carlo - kompakter war diese Rallye noch nie.


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