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Mitsubishi gewinnt Rallye Dakar 2004Bereits auf der dritten Etappe setzte sich ein entschlossen agierender Stéphane Peterhansel an die Spitze des zu Beginn 142 Fahrzeuge starken Starterfelds der Auto-Kategorie. Als die auf 61 Autos geschrumpfte PS-Karawane im Ziel am Lac Rosé in Dakar ankam, führte der rot-silberne Mitsubishi Pajero Evolution des Franzosen immer noch die Zeitentabelle an. Peterhansel ist erst der zweite Teilnehmer, der die Dakar sowohl mit dem Motorrad als auch mit dem Auto gewonnen hat. Bislang war Hubert Auriol der einzige Pilot, dem das gelang. Der Franzose sicherte sich nach zwei Motorrad-Triumphen im Jahr 1992 am Steuer eines Mitsubishi Pajero auch den ersten Platz auf vier Rädern. Nachfolger Peterhansel hat die Dakar sechsmal mit dem Motorrad für sich entschieden. Mit jetzt insgesamt sieben Erfolgen ist er der beste Dakar-Pilot aller Zeiten. "Auf den ersten Sieg mit dem Motorrad musste ich vier Jahre warten, auf den ersten mit dem Auto sechs. Aber letztlich kann man beides nicht miteinander vergleichen", erklärte Peterhansel, der bereits im Vorjahr einem Sieg zum Greifen nah war, aber auf der vorletzten Etappe vom Pech eingeholt wurde und auf Platz drei zurückfiel. "Das war eine harte Rallye. Es gab unwahrscheinlich viele Stellen, an denen man Fehler machen konnte. Aber wir haben es geschafft. Einen großen Dank an meinen Beifahrer Jean-Paul Cottret, der perfekt gearbeitet hat. Ich gratuliere ihm zu seinem ersten Dakar-Sieg. Im letzten Jahr mussten wir einige Rückschläge einstecken. Aber jetzt ist alles vergessen." Bis auf Getriebeprobleme auf einer Verbindungsetappe und Reifenschäden vermeldeten Peterhansel und sein Beifahrer Jean-Paul Cottret so gut wie nie Schwierigkeiten. Nur zweimal musste Peterhansel die Führung unterwegs abgeben: Teamkollege Hiroshi Masuoka setzte sich auf den Etappen sechs und sieben an die Spitze. Die sehr sandige achte Prüfung musste der 43 Jahre alte Japaner aber fast komplett ohne ersten Gang bewältigen und büßte so rund 90 Minuten ein. Bis ins Ziel reduzierte der Gesamtsieger der beiden vergangenen Jahre den Abstand auf Peterhansel unter anderem mit vier Etappensiegen auf 49.24 Minuten und wurde Zweiter. "Ich gratuliere Stéphane und Mitsubishi zum Sieg. Dieses Jahr war die Dakar wirklich nicht leicht. Besonders die Prüfungen in der Wüste Mauretaniens waren sehr schwierig", berichtete Hiroshi Masuoka. Im nächsten Jahr will er auf jeden Fall zurückkehren und bei seinem dann 14. Dakar-Start den dritten Sieg einfahren. Vom neunten Tag an behaupteten die beiden Mitsubishi Pajero Evolution ununterbrochen eine souveräne Doppelführung und bauten den Abstand zu den Verfolgern stetig aus. In der Endabrechnung lag Jean-Louis Schlesser (Schlesser-Ford) als Gesamtdritter deutliche drei Stunden hinter Sieger Peterhansel. Nicht nur Schlesser, selbst zweifacher Dakar-Sieger, zeigte sich von der Leistung der Mitsubishi-Werksmannschaft beeindruckt. "Die Außerirdischen" nannte der Franzose die 270 PS starken Hightech-Allradler von Mitsubishi respektvoll. Die langjährige Motorrad-Pilotin Andrea Mayer jubelte nach der Zielankunft über ihren fünften Gesamtplatz. "Das ist mein bestes Dakar-Ergebnis überhaupt. Ein perfekter Einstand als Werksfahrerin. Damit haben Andy (Schulz) und ich nicht gerechnet. Zum einen, weil wir als Rückendeckung für die Evos eingesetzt waren und wir entsprechend vorsichtig agieren mussten, zum anderen, weil das Starterfeld so stark besetzt war wie lange nicht." Andrea Mayer und ihr Beifahrer, der zweifache Dakar-Sieger Andreas Schulz, hielten von Beginn an mit guten Zeiten Kontakt zur Spitzengruppe. Am siebten Tag, auf der mit 1055 Kilometern längsten Etappe, die für viele Teams zum Stolperstein wurde, verbesserte sich das deutsche Duo vom zehnten auf den sechsten Platz. "Unser Pajero lief extrem zuverlässig. Wir hatten während der ganzen Rallye, die sicherlich zu den härtesten der Dakar-Geschichte zählte, nur ein echtes Problem. Am achten Tag fuhren wir in ein verstecktes Schlagloch. Dabei riss das Federbein aus seiner Verankerung. Leider stand ausgerechnet dann eine Marathon-Etappe ohne abendlichen Service an. So mussten wir auch tags darauf mit diesem Problem leben. Ansonsten war das Auto ein zuverlässiger Partner. Das gilt aber auch für Andy und das ganze Team", lobte die Deutsche, die am 2. Januar 36 Jahre alt wurde. Mitsubishi Motors Motor Sports (MMSP) Team-Direktor Dominique Serieys erwiderte das Kompliment: "Andrea hat ihre Aufgabe als Helferin für ihre Teamkollegen bestens erfüllt. Sie hat sich nie beklagt. Im Gegenteil: Wann immer man sie getroffen hat, lachte sie einen an." Sven Quandt, Leiter von MMSP, gratulierte seiner Mannschaft zum erfolgreichen Abschneiden: "Das ist ein großartiger Sieg für das ganze Team. Ich glaube, dass es nur fair ist, dass Stéphane die Rallye nach seinen Problemen im Vorjahr gewonnen hat. Er kann sehr stolz auf sich sein. Andrea hat ein besseres Resultat erzielt als wir erwartet haben. Sie ist sehr professionell gefahren. Das war eine der anspruchvollsten Dakar-Rallyes, die ich je erlebt habe. Für Mitsubishi war das sicher ein Vorteil, so haben wir bewiesen, dass wir die härteste aller Rallyes gewinnen konnten." Zu den Gewinnern der Rallye Dakar 2004 gehört auch die Mitsubishi-Kundensportabteilung Ralliart, die mit sieben Allradlern der Typen Pajero und L200 am Start war. Bei einer Ausfallquote von 57 Prozent des Startfeldes sahen immerhin sechs Ralliart-Teams das Ziel. Gleich fünf fuhren unter die besten 20. Nur der Spanier Jose Luis Monterde musste nach der siebten Etappe aufgeben. Bester Ralliart-Pilot war Nasser Saleh Al Attiyan aus Katar im Mitsubishi Pajero, der in der Gesamtwertung Platz zehn erkämpfte. Der Brasilianer Klever Kolberg, der eine Diesel-Variante des Allradlers steuerte, belegte als Gesamtelfter den vierten Platz in der Kategorie der Selbstzünder. Dominique Housieaux (F) und Lukasz Komornicki (PL) fuhren auf die Plätze 13 und 14. Ein starkes Dakar-Debüt erlebte Siriwattanakum Pornsawan: Der Thailänder eroberte in einem Mitsubishi L200 Pick-Up den 15. Platz und war damit fünftbester Diesel-Pilot. Ein weiterer Dakar-Debütant unter den Ralliart-Teams freute sich über sein Abschneiden: Lou Ding wurde 47. "Ich wollte ins Ziel kommen und das habe ich geschafft", freute sich der Chinese. Vorläufiger Endstand Dakar 2004 nach 17 Etappen (4627/ca. 11.000 km WP/Ges.)
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