Diesen Artikel drucken HTML-Format: https://www.autosieger.de/mit-drei-neuen-nissan-pick-up-zur-rallye-dakar-article4199.html Thema: Motorsport |
Mit drei neuen Nissan Pick-Up zur Rallye DakarDer Pick-Up des Jahrgangs 2005 ist zu 80 Prozent neu; unter anderem wird er von einem auf 4,0 Liter Hubraum vergrößerten V6-Motor angetrieben. Die Rallye Dakar genießt weltweite Aufmerksamkeit und wartet als eine der letzten großen Herausforderungen des Motorsports mit einem großen Medien-Interesse auf. TECHNISCHE EVOLUTION Rein äußerlich unterscheidet sich der Nissan Pick-Up des Jahrgangs 2005 kaum von seinem Vorgänger. Lediglich der Heckspoiler ist verschwunden, während die unter der hinteren Abdeckung verborgenen Reserveräder näher an den Fahrzeugschwerpunkt rückten. Welches Potenzial das neue Einsatzfahrzeug bereits hat, zeigte sich im Oktober, als der neue Pick-Up in Portugal erfolgreich seine Feuertaufe absolvierte. Die Entwicklung des neuen Modells begann sofort nach der Dakar 2004. In einem gründlichen Debriefing kamen noch einmal alle potenziellen Problemzonen des Vorjahres-Modells zur Sprache. Das "Roll-out" des neuen Wagens fand am 30. Juni statt, bereits 15 Tage später lief der erste ernsthafte Test in Tunesien. Im September rückte das Nissan-Team nach Marokko aus, wo ein "Long-run" und die Erprobung einiger neuer Teile auf dem Programm stand. Der erste Test unter echten Wettbewerbsbedingungen lief dann bei der Baja Portalegre, die Colin McRae mit einem tadellosen Sieg beendete. Die wichtigste Modifikation betrifft den Motor: Der V6 wurde im Hubraum von 3,5 auf 4,0 Liter erhöht. Folge sind ein höheres Drehmoment (430 Nm) und ein noch besseres Ansprechverhalten. Die Einbaulage des Motors wurde zugunsten einer weiter erhöhten Wartungsfreundlichkeit und zur Anpassung an das neue, sequenzielle Sechsganggetriebe leicht geändert. Ebenfalls modifiziert zeigt sich die Aufhängungsgeometrie, während die Kraftübertragung mit einem neuen vorderen und hinteren Differenzial auf höhere Zuverlässigkeit getrimmt wurde. So ist der neue Pick-Up trotz der äußerlichen Gemeinsamkeiten mit dem Vorgänger ein technisch nochmals deutlich weiter entwickeltes Modell. DAS NISSAN RALLY RAID TEAM FÜR DIE DAKAR 2005 Nissan hat in der Superproduktionswagen-Klasse drei Teams genannt. Fahrer und Beifahrer aus sechs verschiedenen Nationen machen das diesjährige Aufgebot zu einem wahrhaft internationalen Team Ari VATANEN (FIN) – Tiziano SIVIERO (ITA) Der vierfache Dakar-Sieger Ari Vatanen geht die Rallye zum dritten Mal in Folge auf einem Nissan Pick-Up an. Keiner hat mehr Sonderprüfungen gewonnen als der "Fliegende Finne" – 2003 feierte er zwischen Tanger und Er Rachidia seinen 50. Tagessieg bei der Dakar. Ari ist motiviert wie eh und je und zeigte sich nach den Testfahrten mit seinem neuen Wettbewerbsgerät äußerst zufrieden. Zum ersten Mal als Co-Pilot begleiten wird ihn Tiziano Siviero. Der Italiener war lange Jahre Dauerpartner eines weiteren Ex-Rallye-Weltmeisters – Miki Biasion. Mit ihm gewann er 16 WM-Läufe. Nun steht Tiziano vor seinem dritten Dakar-Einsatz. Colin McRAE (GB) – Tina THORNER (SWE) Nach dem Sieg bei der Baja Portalegre, seinem ersten in einer Cross-Country-Rallye, wagt Colin McRae zum zweiten Mal das Abenteuer Dakar. Der Schotte führte sich bei seinem Debüt im vergangenen Jahr sofort bestens ein und ist fest gewillt, seinen Leistungen – er gewann zwei Sonderprüfungen – nun größere Taten folgen zu lassen. In den letzten Monaten war Colin intensiv an der Entwicklung des neuen Pick-Up beteiligt. Im Oktober bestritt er auf einem Vorjahres-Wagen die UAE Desert Challenge in Dubai, um noch mehr Erfahrungen im Dünengelände zu sammeln. Erneut spannt er mit der immer gut gelaunten Schwedin Tina Thörner zusammen – beide bilden eine sympathische Kombination aus Geschwindigkeit und Charme. Giniel DE VILLIERS (RSA) – Jean-Marie LURQUIN (BEL) Der talentierte und sehr konstant fahrende Südafrikaner gilt als "sichere Bank". In den beiden letzten Jahren kam er jeweils bis ins Ziel der Dakar, beide Male als bester Nissan-Werksfahrer. Darüber hinaus holte Giniel 2004 seinen ersten Etappensieg. Fit gehalten hat er sich in diesem Jahr erneut bei den Rennen zur südafrikanischen Cross Country-Meisterschaft – vor dem Finale am kommenden Wochenende hat er mit seinem Nissan Hardbody noch beste Chancen, zum zweiten Mal den Titel zu gewinnen. Bei der Dakar 2005 weiß Giniel mit dem zweifachen Vizeweltmeister Jean-Marie Lurquin einen alten "Wüstenfuchs" an seiner Seite. Der Belgier sollte ihn fehlerfrei bis an den Strand von Dakar lotsen. Wenn dies tatsächlich gelingt, könnte das Duo durchaus für eine Überraschung gut sein. TEAM-ORGANISATION Anfang des Jahres bezog das Nissan Rallye Raid-Team in Venelles nahe Aix-en-Provence sein neues Hauptquartier. Damit sind alle technischen und logistischen Abteilungen an einem Ort konzentriert, was die Reaktionsschnelligkeit und den Zusammenhalt des Teams fördert. Alle Lastwagen und Servicefahrzeuge stehen nun direkt neben den Werkshallen, was die Vorbereitungen auf die Rallye-Einsätze extrem erleichtert. Am südfranzösischen Teamsitz sind 23 fest angestellte Mitarbeiter zurzeit damit beschäftigt, die drei Pick-Ups mit größter Sorgfalt und Gründlichkeit auf den Start zur Dakar vorzubereiten. Während der Rallye wird sich die Stärke der Nissan-Mannschaft verdoppeln: Dann werden zwei "T4" Lkw, fünf "T5" Lkw und sechs Servicefahrzeuge Nissan Patrol die drei Rennwagen auf ihrem Einsatz begleiten. ARI VATANEN (FIN) - FAHRER
Er hat nicht nur schon an allen wichtigen Rallyes teilgenommen, sondern sie auch alle gewonnen: Ari Vatanen gehört daher nicht umsonst zu den respektiertesten Persönlichkeiten des internationalen Motorsports. Nach seinem Debüt 1976 auf Ford gewann der "große Blonde" 1980 seine erste WM-Rallye (Akropolis) und holte sich schon im Jahr darauf den WM-Titel. 1985 erlitt Vatanens Karriere dann jedoch einen herben Knick: Ein Horror-Unfall bei der Argentinien-Rallye setzte ihn fast zwei Jahre außer Gefecht. 1987 gab er sein Comeback im Peugeot-Team, das mittlerweile in den Rallye-Raid-Sport gewechselt war. Vatanen fand schnell Spaß an dieser für ihn neuen Disziplin und gewann in der Folge unter anderem viermal die legendäre "Paris-Dakar". Nach einem kurzen und erfolgreichen Intermezzo mit Subaru in der Rallye-WM kehrte er (nun mit Citroen) zur Rallye-Raid-Szene zurück – ein Comeback, das er 1997 mit dem Gewinn des Weltcups für Cross-Country-Rallyes krönte. Dank Nissan kehrte Vatanen, der seit 1999 für Finnland als Mitglied im Europäischen Parlament sitzt, 2003 an die Stätte seiner größten Erfolge zurück. Bei der Dakar gewann er vier Wertungsprüfungen und belegte Platz sieben im Gesamtklassement. In diesem Jahr fiel er zwar aus, nicht aber ohne zuvor seinen 50. Sieg in einer Wertungsprüfung errungen zu haben – ein Rekord, der für längere Zeit nicht einzuholen sein wird. Die 2005er-Ausgabe nimmt er nun mit einem neuen Co-Piloten, dem Italiener Tiziano Siviero, in Angriff. |
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