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Michelin: Vorschau Rallye Griechenland, 6. Lauf zur Rallye-WMHärtetest, Teil zwei: Bei der Suche nach der materialmordensten Rallye der Saison liefert sich die Rallye Griechenland traditionell ein Kopf-an-Kopf-Duell mit dem WM-Lauf auf Zypern. Den Vorhersagen entsprechend, müssen die Piloten am ersten Juni-Wochenende mit Außentemperaturen von rund 30 Grad Celsius rechnen. Die Innenräume der World Rallye Cars jedoch heizen sich auf bis zu 70 Grad Celsius auf – eine Tortur für Fahrer und Beifahrer. Doch auch die Technik der Boliden leidet unter dieser Hitze. Zwar erreichen die Turbo-Allradler bei der "Akropolis" höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten als auf Zypern, bei knapp über 90 km/h darf dennoch kaum mit Kühlung durch den Fahrwind gerechnet werden. "Die Zuverlässigkeit ist in Griechenland wie immer einer der entscheidenden Faktoren", beschreibt Ford-Pilot Markko Märtin. "Die in diesem Jahr eingeführten zusätzlichen Service-Zonen verschärfen diese Problematik noch." Diese erlauben den Veranstaltern mehr Freiheiten bei der Streckenführung, da sich die Wertungsprüfungen weiter vom Rallye-Zentrum entfernen können. Innerhalb von zehn Minuten dürfen nebem dem Pilot und seinem Beifahrer lediglich zwei Mechaniker an dem Fahrzeug arbeiten und dabei nur Ersatzteile verwenden, die zuvor im Auto mitgeführt wurden. "Bei der Akropolis wird es zwar nur eine dieser zusätzlichen Service-Zonen geben", so Märtin. "Vor und nach dieser Reparatur-Möglichkeit stehen zwischen den regulären Wartungspunkten allerdings fast 90 WP-Kilometer auf dem Programm." Die Rallye aus der Sicht von Michelin Aufgrund der ähnlichen Charakteristika der beiden Veranstaltungen stellt Michelin seinen Partner für Griechenland auch weitestgehend das gleiche Reifenmaterial wie auf Zypern zur Verfügung. Dabei können die Fahrer zwischen Pneus der GW- und der Z-Serie wählen. Die GW-Reifen ("Gradual Wear") überzeugen unter anderem durch ihren geringen Verschleiß. Ihr spezielles Profil reduziert die auf die einzelnen Profilblöcke wirkenden Kräfte durch ihre besondere Verteilung entlang der Reifenschulter. Der Michelin Z verfügt dagegen über besonders steife Profilblöcke, dank derer sich die Reifen förmlich durch die obere lockere Staubschicht schneiden, um auf der festeren unteren Schicht besseren Halt zu finden. Besonders knifflig gestaltet sich für Fahrer und Ingenieure auch die Wahl der jeweils optimalen Gummimischung: Die Regel, dass eine härtere Mischung zwar den Grip verringert, im Gegenzug aber über bessere Verschleißeigenschaften verfügt, gilt auf Griechenlands Schotterpisten nicht unbedingt. Denn aufgrund der geringeren Haftung neigen die härteren Reifen schneller zum Durchdrehen. Dieser so genannte "Wheel Spin" erhöht wiederum den Verschleiß. Um dieses Problem zu minimieren, kommt es neben einer gelungen Fahrwerksabstimmung auch darauf an, wie schonend der Pilot mit seinen Reifen umgeht, um aus jedem Satz über einen möglichst langen Zeitraum das Optimale herauszuholen. Das erwarten die Michelin-Partnerteams Als Tabellenführer der Markenwertung reist Ford gen Griechenland: Dort sieht die Mannschaft um Teamchef Malcolm Wilson gute Chancen, die exzellente WM-Position weiter auszubauen. Immerhin steuerte Markko Märtin bei der "Akropolis" vor zwölf Monaten den Ford Focus RS WRC zu seinem ersten Sieg in der Rallye-Weltmeisterschaft. Auch am kommenden Wochenende muss mit dem schnellen Esten wieder gerechnet werden. Sein Teamkollege François Duval absolvierte vor wenigen Tagen ausführliche Testfahrten in Griechenland. Als Spitzenreiter in der Fahrerwertung geht Citroën-Pilot Sébastien Loeb an den Start: Der Franzose wurde nachträglich zum Sieger der Zypern-Rallye ernannt. Auch am kommenden Wochenende zählt der ehemalige Kunstturner zum erweiterten Favoritenkreis. Der dreimalige Griechenland-Sieger Carlos Sainz glaubt am Steuer des zweiten Citroën Xsara WRC ebenfalls an ein gutes Resultat: "Das Zypern-Ergebnis mit Sébastien als Sieger und mir auf Rang drei zeigt, dass wir mit diesen Bedingungen bestens zurechtkommen." Gar nicht gerne denkt Peugeot an die Zypern-Rallye zurück: Aufgrund einer nach FIA-Meinung nicht regelkonformen Wasserpumpe an Bord des Peugeot 307 CC WRC wurde Marcus Grönholm sein erster Platz aberkannt. "Ich will diese Angelegenheit vergessen", so der Finne, der die Herausforderung in Griechenland gemeinsam mit seinem Teamkollegen Harri Rovanperä in Angriff nimmt. "Die Leistungsfähigkeit unseres Autos haben wir auf Zypern eindrucksvoll unter Beweis gestellt", fährt der zweimalige Weltmeister fort. "Am kommenden Wochenende erwarte ich unser Team sogar noch stärker." Bei Mitsubishi erfährt Gilles Panizzi in Griechenland erstmals die Unterstützung des Super 1600-Weltmeisters von 2002, Daniel Solà: "Auf mein Debüt im Lancer WRC freue ich mich riesig", bekennt der junge Spanier. Nach zuletzt eher enttäuschenden Auftritten, sieht der erfahrene Panizzi einen deutlichen Aufwärtstrend der "Three Diamonds": "Unser Ausfall in Zypern stand in keinem Zusammenhang mit Problemen am Auto. In Griechenland geht es für uns zunächst darum, das Ziel zu erreichen. Wenn wir das schaffen, haben wir sehr gute Chancen, auch WM-Punkte zu erzielen." Eine ähnliche Strategie verfolgt die Skoda-Werksmannschaft bei ihrem ersten Auftritt in der laufenden Saison: "Wir wollen mit beiden Fabia WRC fehlerfrei ins Ziel kommen", so Teamchef Dr. Martin Mühlmeier. Die Ergebnisse der zahlreichen Testkilometer, die Armin Schwarz und Toni Gardemeister in den vergangenen Monaten absolvierten, lassen Mühlmeier auf ein gutes Comeback der tschechischen Marke hoffen: "Der Fabia ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich schneller und zuverlässiger geworden." Statistisches Rallye Griechenland, 6. Lauf zur Rallye-WM 2004 (3. bis 6. Juni 2004); Gesamtlänge: 1.438,48 Kilometer, davon 22 Wertungsprüfungen über 377,13 Kilometer; längste WP: 32,55 Kilometer (WP 3/13 Elatia – Zeli); größte WP-Distanz von Service-Punkt zu Service-Punkt: 57,50 Kilometer (WP 4 bis 6); Anzahl der möglichen Reifenwechsel: 9. Start und Ziel in Lamia. |
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