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Mercedes-Benz richtet Pkw-Produktionsorganisation neu ausNeben dem Ausbau der internationalen Aktivitäten stärkt Mercedes-Benz die deutschen Werke in diesem Jahr mit Investitionen von mehr als 3 Milliarden Euro. So werden im Werk Sindelfingen über eine Milliarde Euro vor allem für zukünftige Fahrzeuge investiert. Eine weitere Milliarde fließt in das Stammwerk Untertürkheim, unter anderem für die Erweiterung der Motorenproduktion. Mit rund 750 Millionen Euro wird die Kapazität des Werks Bremen ausgebaut. Weitere Mittel fließen auch in das Kompaktwagenwerk Rastatt, wo die vollelektrische B-Klasse Electric Drive ohne Änderung der Taktzeiten in die Serienfertigung integriert ist. Bei diesen Produktarchitekturen handelt es sich um die Heckantriebs-Architektur (MRA), die Frontantriebs-Architektur (MFA), die Architekturen für SUV (MHA) und Sportwagen (MSA) sowie die Powertrain-Architektur (MPA). Das MRA-Produktionsnetzwerk (S-, E-, C-Klasse) verantwortet Andreas Kellermann, bisher Werkleiter in Bremen. Für die weltweite Kompaktwagen-Produktion (A-, B-, CLA, GLA-Klasse sowie zukünftig CLA Shooting Brake) ist Michael Göbel zuständig, der zuvor die Roadster-Produktion im Werk Bremen leitete. Die Produktion der SUVs (M-, R-, GL- sowie G-Klasse) sowie der Sportwagen (SL-, SLK-Klasse) verantwortet Jason Hoff, zusätzlich zu seiner bisherigen Aufgabe als President und CEO des Mercedes-Benz Werks Tuscaloosa (MBUSI). Peter Schabert, der seit 2010 die globale Powertrain-Produktion verantwortet, behält diese Funktion unverändert. Jede Fahrzeug- oder Powertrain-Architektur greift auf einen Baukasten für Module und Komponenten zurück. Die neue C-Klasse ist das erste Fahrzeug, das in vollem Umfang nach diesem Prinzip produziert wird. Die volumenstärkste Baureihe von Mercedes-Benz ist in diesem Jahr innerhalb von nur sechs Monaten auf vier Kontinenten angelaufen. Den Anfang machte im Februar das Werk Bremen in Deutschland, es folgte im Mai das Werk East London (Südafrika), im Juni der US-Standort Tuscaloosa sowie im Juli das BBAC-Werk in Peking (China). Markus Schäfer: "Unsere deutschen Pkw- und Powertrain-Werke bilden das Rückgrat unseres weltweiten Produktionsnetzwerks. Mit dem Anlauf der C-Klasse an vier Standorten in einem so kurzen Zeitraum hat unsere Mannschaft in allen vier Werken eine herausragende Leistung erbracht, die weltweit ihresgleichen sucht." Die Absicherung der anerkannt hohen Qualität "Made by Mercedes-Benz" unabhängig vom jeweiligen Produktionsstandort ist nur ein Aspekt des neu definierten Qualitätsmanagements. Ein weiterer Schlüsselfaktor in der neuen Organisation ist die zentrale Steuerung der Logistik (Supply Chain Management): Vom Lieferanten bis zum Endkunden müssen alle Teile der Lieferkette reibungslos ineinandergreifen. "Hier haben wir noch große Herausforderungen vor uns, gleichzeitig aber auch enorme Potenziale zur Kosteneinsparung und Steigerung der Effizienz", so Schäfer. Durch globale Produktionsnetzwerke rückt Mercedes-Benz näher an die jeweiligen Märkte und Kunden heran und kann auf Nachfrageänderungen schneller reagieren, indem die Fertigung in den einzelnen Werken angepasst wird. Gleichzeitig werden durch die Fertigung in einem anderen Währungsraum Schwankungen der Wechselkurse ausgeglichen. "Bei einer wachsenden Modellpalette, stetig steigenden Stückzahlen und einer nie da gewesenen Komplexität müssen wir die Flexibilität deutlich erhöhen", betonte Schäfer. Eine wichtige Rolle in der Wachstumsstrategie von Mercedes-Benz 2020 ist der Ausbau von Kooperationen, die Gründung von Produktions-Joint Ventures sowie die Nutzung von Kapazitäten bei Auftragsherstellern. Ende Juni hat Daimler die Gründung eines Produktions-Joint Ventures mit der Renault-Nissan-Allianz angekündigt und damit die bestehende Kooperation erweitert. Die Partner werden in einem neuen Werk im mexikanischen Aquascalientes die neue Kompaktwagengeneration produzieren. Die Gesamtkapazität beläuft sich auf 300.000 Einheiten pro Jahr. Sowohl in der unternehmensübergreifenden als auch in der eigenen Organisation setzt Schäfer auf Transparenz und eine kooperative Zusammenarbeit über alle Hierarchien:"Eine Hochleistungs-Organisation lebt von der Motivation aller Mitarbeiter. Der Faktor Mensch macht den Unterschied." Zu den Perspektiven für die deutschen Werke erklärte Schäfer: "Wir investieren weiter in Deutschland und sichern so die Beschäftigung. Gleichzeitig muss jeder Standort für sich international wettbewerbsfähig sein." Jüngstes Beispiel ist das Mercedes-Benz Werk Sindelfingen, wo die Unternehmensleitung Ende Juli gemeinsam mit dem Betriebsrat ein Investitionspaket über 1,5 Milliarden Euro mit notwendigen Kostenoptimierungen vereinbart hat, das den Standort zukunftsfähig macht. |
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