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Thema: Motorsport


Mercedes-Benz Rennwagen heißt ab GP Spanien "F1 W05 Hybrid"

Die technische Revolution in der Saison 2014 lässt sich mit einem Satz zusammenfassen: Der Motor ist Geschichte, lang lebe die Power Unit! Die veränderte Bezeichnung betont, dass der neue Antriebsstrang aus mehr als nur einem Verbrennungsmotor besteht. Schon der V8-Vorgänger nutzte ein KERS Hybrid-System, das jedoch eher auf eine bereits bestehende Motorkonfiguration "aufgesetzt" wurde. Bei der Entwicklung der Mercedes-Benz PU106A Hybrid wurden die Hybrid-Systeme von Beginn an als integrale Bestandteile eingeplant. Um die Bedeutung dieser neuen Philosophie für die Formel 1 und Mercedes-Benz hervorzuheben, wird der Rennwagen des Teams ab dem Großen Preis von Spanien 2014 in "F1 W05 Hybrid" umgetauft. Außerdem werden auf der Motorabdeckung des Autos die aus der Serienproduktion von Mercedes-Benz bekannten Hybrid-Logos prominent zu sehen sein.

"Mercedes-Benz liegt seit der Erfindung des ersten Automobils durch Karl Benz an der Spitze der automobilen Innovationsfront", sagt Mercedes-Benz Motorsportchef Toto Wolff. "Zu diesem Stammbaum gehört auch mehr als ein Jahrhundert des Motorsport-Engagements, das als Versuchsfeld für einige der bedeutendsten Durchbrüche in der Geschichte der Marke diente." "In der Formel 1 suchen wir heute nach der nächsten Generation an Innovationen, die den Weg von der Rennstrecke auf die Straße finden sollen. Mercedes-Benz gibt die Richtung vor und unterstützt den positiven Weg, den unser Sport eingeschlagen hat."

Das Konzept eines Motors als einziger Antriebsquelle wurde in der Formel 1 schon vor einigen Jahren mit der Einführung von KERS Hybrid Power in der Saison 2009 sowie von 2011 bis 2013 aufgegeben. Die neuen Hybridsysteme, die für das Jahr 2014 eingeführt wurden, sind noch viel weitreichender. Für Mercedes-Benz reicht die Verbindung zwischen Hybridtechnik und Motorsport sogar noch viel weiter zurück – genau genommen mehr als ein Jahrhundert.

Die ersten Experimente von Daimler-Chefingenieur Wilhelm Maybach konzentrierten sich in den frühen 1900er Jahren darauf, einen Ottomotor mit alternativen Antriebstechnologien zu verknüpfen. Der erste echte Hybrid der Firmengeschichte war der Mercedes Mixte. Das Fahrzeug verwendete einen seriellen Hybridantrieb samt Benzinmotor und einen Dynamo, der die Energie des Motors in elektrische Energie umwandelte und auf diese Weise die beiden Radnabenmotoren an der Hinterachse mit Leistung versorgte.

Um seine Performance zu demonstrieren, wurde noch vor Jahresende 1907 ein Mixte Rennwagen mit einem 30 / 55 PS Motor entwickelt, der wiederum den Generator und die Radnabenmotoren antrieb, welche die elektrische Energie auf die Straße brachten. 102 Jahre später erzielte Lewis Hamilton beim Großen Preis von Ungarn 2009 mit dem Mercedes-Benz KERS Hybrid-System den ersten Hybrid-Sieg in der Geschichte der Formel 1.

In der ersten KERS-Entwicklungsphase im Jahr 2007 wog das System mehr als 100 kg und arbeitete mit einem Wärmewirkungsgrad von 39%. Am Ende der Saison 2012 wogen die Einheiten nur noch 24 kg und besaßen einen thermischen Wirkungsgrad von 80%. Mit anderen Worten: Die Weiterentwicklung in der Formel 1 sorgte für eine zwölffache Steigerung der Leistungsdichte bei den KER-Systemen: Dieser Einfluss wirkte sich auf Hybrid-Systeme im Alltag eines jeden Autofahrers aus.

Das Paradebeispiel ist der Mercedes-Benz SLS AMG Coupé Electric Drive. Im Rahmen dieses Projekts flossen die Lehren aus der Entwicklung des F1 KERS Hybrid mit hoher Leistungsdichte direkt in die Technologie im Herzen dieses bahnbrechenden Fahrzeugs. Die Batterielösung für den komplett elektrischen Supersportwagen wurde gemeinsam mit Mercedes AMG High Performance Powertrains (HPP) in Brixworth entwickelt. Sie liefert 740 PS, ein unglaubliches Drehmoment von 1.000 Nm und setzte eine neue Messlatte für Energiedichte. All das gipfelte in einem neuen Rundenrekord von 7:56 Minuten auf der Nürburgring Nordschleife! Diese Entwicklungsgeschwindigkeit war traditionell eine Art Nebenprodukt der ultimativen Jagd nach schnelleren Rundenzeiten. In der Saison 2014 hat sich dies jedoch grundlegend geändert.

"Die Formel 1 ist die Königsklasse der automobilen Innovation. Als solche ist es ihre Pflicht, die Grenzen der Technologien auszuloten", erklärt Toto. "Das neue Reglement treibt diese Innovationen nicht nur voran, sondern führt den Sport auch in die Richtung, in die sich die Automobilindustrie entwickelt. Als Werksteam befinden wir uns in einer hervorragenden Situation, um unser Motorsport-Engagement mit den zukünftigen Technologie-Wegen der Serienproduktion in Einklang zu bringen und die Früchte dieser Arbeit zu ernten. In der Formel 1 ging es stets ums pure Racing – das ist auch heute noch so. Gleichzeitig befinden wir uns nun wieder an der Spitze des Technologiebaumes und leisten mit neuen Lösungen Pionierarbeit. Das ist ein riesiger Fortschritt für unseren Sport."


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