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Thema: Motorsport


McLaren Mercedes - GP Japan - Vorschau

Beim Grand Prix von Brasilien vor zehn Tagen erzielten Juan Pablo Montoya und Kimi Räikkönen den 14. Doppelsieg für McLaren-Mercedes und den 40. in der Formel-1-Geschichte von McLaren. Damit übernahm das Team erstmals seit dem 01. Juni 2003 (Monaco) wieder die Führung in der Konstrukteurs-WM. In den letzten beiden Rennen in Japan und eine Woche später in China kann ein Team maximal noch 36 Punkte holen.

McLaren-Mercedes könnte den Konstrukteurstitel schon in Japan gewinnen, falls das Team einen Doppelsieg erzielt und Renault nicht mehr als einen Punkt holt. Eine Entscheidung zugunsten von Renault ist nicht möglich, da McLaren-Mercedes mit zwei Punkten in Führung liegt.

Mit Juan Pablos Sieg in Brasilien hat McLaren-Mercedes neun der letzten zwölf Grand-Prix-Rennen gewonnen. Das Team lag 586 der bisher in dieser Saison gefahrenen 1.071 Runden in Führung, entsprechend 2.830 von 5.166 Kilometern (54,8 Prozent). Kimi hat 369 Runden sowie 1.688 Kilometer (32.7 Prozent) geführt, Juan Pablo kommt auf 217 Führungsrunden und 1.143 Kilometer (22.1 Prozent). Fernando Alonso hat 281 und 1.395 Kilometer (27,0 Prozent) geführt.

Obwohl die Motorsport-Tradition Japans in der Formel 1 und im Motorradsport in den frühen 60er-Jahren ihren Anfang nahm, gibt es erst seit 1976 einen Formel-1-Grand Prix im Land.

Mario Andretti gewann die Erstauflage im Lotus-Ford, und James Hunt im McLaren-Ford sicherte sich mit Platz drei die Fahrer-Weltmeisterschaft. Er bezwang Niki Lauda um einen Punkt, da der Österreicher nach zwei Runden in strömendem Regen aus Sicherheitsgründen aufgegeben hatte.

Ein Jahr später siegte James Hunt im McLaren-Ford, in der WM-Wertung wurde er Zweiter hinter Niki Lauda. Nach diesen zwei Rennen auf dem 4,359 Kilometer langen Kurs am Mount Fuji kehrte die Formel 1 erst zehn Jahre später nach Japan und nach Suzuka zurück.

Seit 1987 ist Suzuka fester Bestandteil des Kalenders, in diesem Jahr wird der Grand Prix von Japan zum 21. Mal ausgetragen. Die Strecke in Suzuka wurde 1962 gebaut. Heute steht hier nicht nur eine Rennstrecke, sondern eine große Anlage, zu der verschiedene Hotels und Restaurants sowie ein beliebter Freizeitpark gehören. Das dortige Riesenrad ist auf vielen Fotos, die vom GP in Suzuka veröffentlicht werden, als Wahrzeichen zu sehen.

In Suzuka gewann Team McLaren Mercedes 1998 und 1999 mit Mika Häkkinen die Fahrerweltmeisterschaft. 1998 sicherte sich das Team hier auch den Konstrukteurstitel.

KIMI RÄIKKÖNEN

"Wir werden alles geben, um in Japan und China zu gut wie möglich abzuschneiden und die Konstrukteurs-WM zu gewinnen. Unser technisches Paket ist so stark, dass wir dieses Ziel erreichen können. Der Zweikampf mit Juan Pablo in Brasilien hat Spaß gemacht und ich freue mich auf eine Fortsetzung an diesem Wochenende. Der Fahrertitel ist vergeben und wir werden uns ganz auf die Konstrukteursmeisterschaft konzentrieren. Suzuka ist fahrerisch eine tolle Strecke, hier kannst du wirklich an deine Grenzen gehen. Die Kurve 130R wurde vor dem letztjährigen Rennen geändert, aber sie ist immer noch eine Herausforderung. Überholen ist allerdings schwierig. Suzuka ist eine Mischung aus engen Haarnadelkurven, schnellen Kurven und langen Geraden. Bei der Abstimmung müssen wir das alles berücksichtigen, wobei wir den Schwerpunkt aber auf den langsameren Teil mit den S-Kurven legen. Nur wer hier schnell ist, erzielt auch eine gute Rundenzeit. Der Belag bietet wenig Grip, deshalb müssen wir versuchen, das durch mehr Abtrieb auszugleichen."

JUAN PABLO MONTOYA

"In den zwei noch ausstehenden Rennen wollen Kimi und ich so viele Punkte wie möglich holen, um die Konstrukteurs-WM zu gewinnen. Wir waren in Brasilien sehr schnell unterwegs, und in den letzten beiden Rennen sollten wir noch besser werden. Wir bekommen ein paar Neuerungen, die sich in den letzten Tests bewährt haben. Die unterschiedlichen Sektoren in Suzuka haben alle ganz besondere Eigenarten. In den S-Kurven braucht man eine gute Balance und Speed, vor der Schikane sind gute Traktion und Stabilität beim Bremsen gefragt, und in den Kurven Spoon und 130R benötigt man viel Abtrieb. Die Abstimmung wird also ein Kompromiss mit mittlerem Abtrieb. Ähnlich wie in Brasilien sind die Fans in Japan verrückt nach der Formel 1 und sehr begeistert, das freut auch uns Fahrer."

PEDRO DE LA ROSA

"Suzuka ist mit Abstand meine Lieblingsstrecke und für mich fast wie ein zweites Heimrennen, denn vor meiner Formel-1-Zeit bin ich drei Jahre in Japan gefahren. Die Strecke ist lang und schnell, und hier gibt es viele verschiedene Kurven. Das ist anstrengend für die Fahrer und beansprucht die Reifen. Unser technisches Paket sollte auf dieser Strecke stark sein. Ich werde mich am Freitag gemeinsam mit Michelin mit der Auswahl der Reifenmischung beschäftigen."

MARTIN WHITMARSH, CEO FORMULA o­nE, TEAM McLAREN MERCEDES

"In Japan und China bringen wir ein paar Neuentwicklungen zum Einsatz. Wir haben ein schnelles Auto, ein starkes Team, und entsprechend unserer derzeitigen Leistungsstärke wollen wir die Saison mit dem Titelgewinn abschließen. Nach dem im letzten Jahr angekündigten Taifun hoffen wir diesmal auf weniger turbulentes Wetter. Suzuka ist eine technische Strecke, auf der es ähnlich wie in Spa einige Höhenunterschiede gibt. Der Reifenverschleiß ist hier sehr hoch. Von Michelin stehen uns dafür mittelharte Mischungen zur Verfügung, aus denen wir wählen können."

NORBERT HAUG, MERCEDES-BENZ MOTORSPORTCHEF

"Nach Spa-Francorchamps ist Suzuka die zweitlängste Strecke im Kalender. Der erste Sektor mit der schnellen Bergauf-Kurvenkombination ist besonders anspruchsvoll und auch der weitere Streckenverlauf erfordert Können vom Fahrer und ein gutes Handling des Autos. Die Stärken und Schwächen einer Fahrer-Auto-Kombination treten in Suzuka so deutlich hervor wie kaum auf einer anderen Rennstrecke. In den zehn Jahren unserer Zusammenarbeit mit McLaren haben wir hier elf Podiumsplätze erzielt. Alle im Team arbeiten hart, um unseren Trend der letzten Rennen in Japan fortzusetzen."


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