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Mazda Furai auf der NAIAS 2008 in DetroitEin Fahrzeug wie der Furai (Japanisch für "Der Klang des Windes") konnte nur von einem Unternehmen wie Mazda entwickelt werden, das allen seinen Produkten immer auch eine sportliche Seele einhaucht. Durch die Verwendung eines neuen 100%-igen Zellulose-Ethanol-Kraftstoffs, der gemeinsam mit BP entwickelt wurde, ist der Furai ebenso dynamisch wie umweltverträglich und steht damit für Zoom-Zoom in Perfektion. Die Zusammenarbeit mit BP umfasst die Forschung nach regenerativen Treibstoffen und Treibstoffgemischen wie E85 oder E10. Das Markenleitbild, das alle neuen Mazda Modelle kennzeichnet, besteht aber aus mehr als Fahrdynamik und Performance; Zoom-Zoom hat auch viel mit Design zu tun. Am besten lässt sich dies an den jüngsten Konzeptfahrzeugen erkennen, mit denen Mazda die Designsprache "Nagare" (Japanisch für "Fluss") eingeführt und weiterentwickelt hat: Dem 2006 in Los Angeles präsentierten Mazda Nagare, dem im vergangenen Jahr in Detroit enthüllten Mazda Ryuga, dem auf dem Genfer Salon 2007 vorgestellten Mazda Hakaze und dem Star der Tokio Motor Show 2007, dem Mazda Taiki. Mit der Formensprache beschreibt Mazda, wie Modelle der Zukunft den Geist des Zoom-Zoom und ihren Drang zur Bewegung verkörpern. Die Konzeptfahrzeuge sind keine reinen Fingerübungen der Designer; statt dessen zeigen sie neue Wege auf, wie sich Form und Funktion vereinen lassen. Franz von Holzhausen, Design-Direktor von Mazda Nordamerika, verdeutlicht das Konzept hinter der Studie: "Wir suchten nach einer Möglichkeit, eine Brücke zwischen dem Motorsport und den Serienfahrzeugen von Mazda zu schlagen. Bisher klaffte eine deutliche Lücke zwischen den ausschließlich für die Rennstrecke zugelassenen Fahrzeugen und den verkehrstauglichen sogenannten ‚Supercars’, die jedoch den wirklichen Rennautos lediglich nacheifern können." Der Furai soll diese Lücke schließen. Mazda nutzte die Gelegenheit, bei der Gestaltung des Furai völlig frei von den Restriktionen eines Serienfahrzeugs zu sein, um das Nagare Designthema in Richtung Realität weiterzuentwickeln. Die Basis für den Furai lieferte ein Courage C65 Chassis, das sich seine Lorbeeren bei LMP-2 Langstreckenrennen in der American Le Mans Serie (ALMS) verdient hat. In den Serien 2005 und 2006 erreichte das von Mazdaspeed Motorsports entwickelte Fahrzeug in 15 Rennen einen Sieg und neun Podiumsplatzierungen und beendete die Saison jeweils auf dem dritten Platz. "In Erwartung künftiger Regeländerungen in der ALMS haben wir ein neues geschlossenes Cockpit konstruiert, das besser zu einem zukünftigen Produktionsfahrzeug passen würde", sagt von Holzhausen. "Die wichtigste Komponente, die wir nicht geändert haben, ist der 450 PS starke Kreiskolbenmotor (R20B) mit 3 Rotoren. Für uns wird der ultimative Mazda immer von einem Wankelmotor angetrieben. Wenn Menschen die besten Sportautos der Welt aufzählen, ist der Mazda RX-7 mit Wankelmotor immer auf der Liste." Der Furai markiert einen Wendepunkt im Nagare Entwicklungsprozess. Die vier Vorgänger erforschten verschiedene Möglichkeiten, die entstehende Mazda Design-Philosophie auszudrücken und eine Ästhetik zu entwickeln; beim Furai hingegen dreht sich alles um Funktion. Jede Struktur und jedes Detail erfüllt einen praktischen Zweck. Vor allem im Hinblick auf Aerodynamik: Der gesamte kreative Prozess lief darauf hinaus, die Luft auf besonders sinnvolle Weise über und durch den Karosseriekörper zu leiten. Dies macht den Furai zu einem 290 km/h schnellen Aerodynamik-Labor. "Die Grundproportionen eines zeitgenössischen Rennwagens sind der Traum eines jeden Designers", schwärmt von Holzhausen. "Der Furai ist kaum einen Meter hoch, aber fast 2 m breit." Diese Maße verleihen dem Fahrzeug eine starke Präsenz auf der Straße. Die wahre Schönheit des Projekts hingegen strömt aus den Details, die von Holzhausen und sein Team eingearbeitet haben:
Für die Verfeinerung der aerodynamischen Charakteristik haben die Mazda Designer und Ingenieure eng mit dem Motorsport-Spezialisten Swift Engineering zusammengearbeitet. Luftwiderstand, Anpressdruck, Auftrieb und Ästhetik: Vieles wurde am Computer in aufwendigen Software-Prozessen entwickelt und getestet. Der Furai, soviel ist sicher, klebt auch bei hohen Geschwindigkeiten auf dem Asphalt. Direkt von der Rennstrecke kommt das Kohlefaser-Chassis des Courage unter dem neuen Blechkleid des Furai. Im Gegensatz zum sachlich-kühlen Interieur eines puristischen Rennwagens fällt das Cockpit des Konzeptfahrzeugs komfortabler und dennoch höchst funktional aus. In das Lenkrad integriert wurden ein elektronisches Display und Schaltwippen. Die Fahrgastzelle ist breiter als das Original, um 2 Passagieren genügend Kopf- und Schulterfreiheit sowie eine gute Rundumsicht zu gewähren. Die Schmetterlingstüren erlauben einen besonders bequemen Einstieg. "Die für die Verbrennung notwendige Luft wird durch ein Bauteil zum Motor geleitet, das Swift Engineering vor 10 Jahren für Fahrzeuge der Indy Car Serie entwickelt hat", erzählt von Holzhausen. "Es erhebt sich leicht über die Dachoberfläche, um saubere Luft anzusaugen. Die Lösung funktioniert technisch wie optisch so gut, dass wir dafür zusammen mit Swift ein Patent angemeldet haben." Die neuen Karosserie-Panels aus Verbundwerkstoff stammen von der kalifornischen Aria Group. Der dunkle Anstrich mit roten und orangefarbenen Akzenten geht auf den legendären Mazda 787B-Wankel-Rennwagen zurück, der im Jahr 1991 die 24 Stunden von Le Mans gewann – bis heute der einzige japanische Sieg beim Langstrecken-Klassiker. Nicht nur optisch, auch in Fragen des Antriebs übernimmt der Furai eine Vorreiterrolle. In Übereinstimmung mit dem Mazda Konzept des "Nachhaltigen Zoom-Zoom" und als ein Schritt weg vom herkömmlichen Benzin als Treibstoff ist der Kreiskolbenmotor auf den Betrieb mit 100%-igem Ethanol (E100) ausgelegt. Der überwiegend aus Pflanzenresten, Mais oder Weizen gewonnene Kraftstoff beseitigt die Abhängig vom Öl und bringt das Abgasverhalten des Furai auf ein Niveau, das für ein Fahrzeug mit dieser Performance bislang kaum erreichbar erschien. Entwickelt wurde der Kraftstoff zusammen mit BP, einem der wichtigsten Partner der Motorsport-Aktivitäten von Mazda und Vorreiter sowie Investor im Bereich regenerativer Kraftstoffe und Bioscience. "In der Indy Racing League sind regenerative Treibstoffe bereits vorgeschrieben", erläutert Mazda Motorsport-Manager John Doonan. "Mit der Verwendung des neuen Kraftstoffs können wir Erfahrungen sammeln und unser ökologisches Profil schärfen. Unser Kreiskolbenmotor hat schon mehrfach unter Beweis gestellt, dass er für alternative Treibstoffe und sogar den Betrieb mit Wasserstoff geeignet ist. Im Furai kann er nun erstmals mit E100 betrieben werden." Die Entwicklung des Konzeptfahrzeugs hat darüber hinaus die Wichtigkeit von Teamarbeit und Schlüsselpartnern gezeigt:
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