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MAN und Scania: Prinzipien für gemeinsame Entwicklungsarbeit festgelegtAndreas Renschler, CEO von Volkswagen Truck & Bus und für Nutzfahrzeuge zuständiges Vorstandsmitglied der Volkswagen AG, sagt: "Mit dem Konzept des Lead Engineering haben wir die Zusammenarbeit im F&E-Bereich zwischen MAN und Scania für die Zukunft klar geregelt. Beide entwickeln unsere Komponentenplattformen gemeinsam und bringen dabei ihre individuellen Stärken ein. Die Kulturen und Geschäftsmodelle der Marken bleiben damit gewahrt. Gleichzeitig erwirtschaften wir aber Synergien zum Vorteil aller. Das gibt uns die nötigen finanziellen Spielräume, um neue Geschäftsfelder zu erschließen, Innovationen für unsere Kunden zu entwickeln und in weitere Märkte vorzustoßen. So werden MAN und Scania auch in Zukunft führende Marktpositionen einnehmen. Denn nur mit starken Marken werden wir im nächsten Jahrzehnt zum Global Champion der Nutzfahrzeugindustrie." Prinzipien und Zuständigkeiten eindeutig geregeltIn der frühen Entwicklungsphase legen MAN und Scania gemeinsam die marken- und kundenspezifischen Anforderungen an die Komponenten fest. Auch die Bedürfnisse von Volkswagen Caminhões e Ônibus und Navistar fließen in dieser Phase ein. Ein einheitlicher Planungsprozess sorgt dafür, dass die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von MAN und Scania harmonieren. Dies spiegelt sich auch in der Matrixorganisation von Volkswagen Truck & Bus wider. Die Querschnittsfunktion Forschung & Entwicklung steuert den markenübergreifenden Planungsprozess. Scania wird die Entwicklungsleitung für die gemeinsame Motorenplattform mit 13 Litern Hubraum übernehmen, MAN wird für die Motorplattformen mit einem Hubraum zwischen fünf und neun Litern verantwortlich sein. Analog dazu übernimmt Scania die Verantwortung für die großen Abgasnachbehandlungssysteme, MAN für mittlere und leichte. Eine ähnliche Aufteilung gilt auch für die Getriebe. Scania übernimmt den Lead bei schweren Getrieben, MAN ist für die mittleren und leichten Getriebe zuständig. Bei angetriebenen wie auch bei nicht angetriebenen Achsen liegt die Führungsverantwortung zukünftig bei MAN, Scania übernimmt dafür die Führung bei der Motorsteuerung. Anders Nielsen, CTO von Volkswagen Truck & Bus, erläutert: "Diese Aufteilung resultiert unter anderem aus der Produktpalette der beiden Hersteller. Während Scania nur im schweren Lkw-Segment vertreten ist, bietet MAN darüber hinaus mit dem TGM, TGL und zukünftig dem TGE auch Fahrzeuge bis zu einer Untergrenze von drei Tonnen an. Jeder bringt seine Stärken optimal ein und trägt damit zum Teamerfolg bei." Alle Produktionsstandorte bleiben bestehen und werden zum Teil ausgebautAuf die Produktionsstandorte hat das Konzept des Lead-Engineering wenig Einfluss, eine Verlagerung von Produktion ist ausgeschlossen. Es gilt der Grundsatz, wonach Scania Umfänge für Scania fertigt, MAN für MAN. Ausnahmen sind Getriebe und nicht-angetriebene Achsen. Scania wird auch weiterhin schwere Getriebe produzieren und seine Kapazitäten für die Gruppe in Södertälje erweitern. MAN baut im Gegenzug die Produktion nicht-angetriebener Achsen in Salzgitter aus und wird diese an Scania liefern. Die Verteilung der Entwicklungs-Leads wird bei beiden Marken dazu führen, dass in einigen Bereichen ein Beschäftigungsaufbau stattfindet, während in anderen perspektivisch Umstrukturierungen vorgenommen werden müssen. Die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite haben jedoch für alle Mitarbeiter der betroffenen Bereiche Beschäftigungssicherung vereinbart. Mitarbeiter erhalten außerdem die Möglichkeit, für zwei bis vier Jahre im Rahmen eines Auslandseinsatzes zur jeweils anderen Marke zu wechseln. Damit soll gegenseitiges Verständnis gefördert und die engere Zusammenarbeit der Marken von Volkswagen Truck & Bus erleichtert werden. Alternativ werden den Mitarbeitern andere Tätigkeiten an ihrem aktuellen Standort angeboten – ohne finanzielle Nachteile. "Wir machen mit der Entscheidung, die Lead-Funktionen für die Entwicklung von Motoren und angetriebenen Achsen zwischen MAN und Scania aufzuteilen, den nächsten großen Schritt um Synergien zwischen unseren Nutzfahrzeugmarken zu heben. Den hieraus entstehenden finanziellen Vorteil werden wir im Sinne der Kunden von MAN und Scania in noch effizientere Produkte investieren. Gleichzeitig bleibt die Beschäftigung sicher. Bei den Produktionsstandorten bleibt alles wie es ist: Scania fertigt für Scania, MAN für MAN", betonte Bernd Osterloh, Vorsitzender des Konzernbetriebsrats der Volkswagen AG. |
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