Klimaanlagen: Ab 2011 nur noch umweltfreundliche Kältemittel

Klimaanlagen mit CO₂ als Kältemittel kühlen gut und arbeiten heute im Testbetrieb schon effizient. Dies hat der ADAC in seinem Technik-Zentrum in Landsberg bei München nachgewiesen. Bei Messungen an dem umgebauten VW Touran konnten Funktion und Kraftstoffverbrauch gemessen werden. Bei typischen mitteleuropäischen Sommerbedingungen von bis zu 28 °C ist der zusätzliche Kraftstoffverbrauch, der durch den Betrieb der CO₂-Klimaanlage verursacht wird, rund 30% geringer als mit der herkömmlichen Technik. Der Wirkungsgrad verringert sich allerdings bei sehr hohen Außentemperaturen. Bei 35°C steigt der Verbrauch der CO₂-Vorserienanlage gegenwärtig um 8 Prozent gegenüber der Serienanlage mit R134a. Ein Punkt, an dem der ADAC weitere Verbrauchsoptimierungen beim Einsatz der CO₂-Anlagen fordert.

Ein weiterer Pluspunkt für die Zukunft: Der Kreisprozess der CO₂-Klimaanlagen kann umgekehrt werden und in den Wintermonaten auch als Wärmepumpe eingesetzt werden – beispielsweise bei Elektro- und Hybridfahrzeugen mit technisch bedingt schwacher Heizung.

Neben der CO₂-Lösung sind derzeit auch noch andere neuartige Kältemittel in der Diskussion. Sie erfüllen die gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich klimaschädlicher Einflüsse, sind aber in ihrem Umwelt- und Langzeitverhalten noch nicht endgültig erforscht. Für welche Technik sich die Automobilindustrie letztlich entscheiden wird, steht noch nicht fest. Dennoch: Wären in Deutschland bereits heute in allen Fahrzeugen Klimaanlagen mit neuer Technologie verbaut, ergäben sich geschätzte Einsparungen von rund 3 Millionen Tonnen CO₂. Das ist die Menge Kohlendioxid, die 1,7 Millionen Kleinwagen pro Jahr bei einer Fahrleistung von 15.000 km erzeugen.