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Thema: Autoratgeber


Kindersicherung im Auto

KindersitzObwohl sich Eltern um die Gesundheit ihrer Kinder sorgen, denken sie oft nicht an die optimale Sicherung der Kleinen - vor allem nicht bei kurzen Autofahrten. Doch das kann fatale Folgen haben: Ungesicherte Fahrzeuginsassen werden schon bei einem Unfall bei 50 km/h mit der gleichen Wucht durch das Auto geschleudert wie bei einem Sturz aus dem vierten Stockwerk eines Hauses, warnt DEKRA. Hinzu kommt: Kindern droht Gefahr vom Erwachsenengurt, wenn sie nur damit gesichert werden. Weil sie kleiner sind als Erwachsene, verläuft ein herkömmlicher Dreipunktgurt zu nah am Hals. Bei einem Unfall provoziert dies böse Schnittverletzungen, im schlimmsten Fall kann er das Kind sogar erwürgen. Zudem gefährdet die ungünstige Lage des Gurtschlosses das Becken von Kindern.

Laut Statistischem Bundesamt verunglücken die meisten Kinder nach wie vor als Mitfahrer im Auto. Im Jahr 2001 wurden dabei mehr als 15.000 Kinder (36 Prozent) verletzt, 93 kamen im Pkw zu Tode. Dies sollten sich vor allem die Eltern kleinerer Kinder zu Herzen nehmen. Denn auf Innerortsstraßen liegt die Benutzung von Kindersitzen bei Kindern ab sechs Jahren bei nur 53 Prozent. Und 40 Prozent werden fälschlicherweise mit Erwachsenengurten gesichert. Bei ausländischen Mitbürgern ist die Anschnallquote der Kinder besonders gering.

Der Gesetzgeber verlangt, Kinder im Auto nie ohne geeignete Sicherung zu transportieren. So brauchen Kinder unter 1,50 Metern bis zum vollendeten 12. Lebensjahr einen altersgerechten Sitz. Beim Kauf dürfen Eltern sich allerdings nicht vom Preis oder der schicken Form verführen lassen. Ergebnisse von Kindersitztests können zwar ein Anhaltspunkt für eine gute Wahl sein - aber auch sie besagen nicht, ob die jeweilige Sitzkonstruktion tatsächlich ins eigene Auto passt.

Vor einer endgültigen Kaufentscheidung ist daher zu überprüfen, ob die Montage des Sitzes im eigenen Wagen funktioniert. Bei dieser Gelegenheit lässt sich auch gleich feststellen, wie man mit der teils recht komplizierten Befestigung des Sitzes zurechtkommt. Von Vorteil sind die genormten Sitzbefestigungen nach dem System Isofix, mit denen viele moderne Autos ausgestattet sind. Auch ist es ratsam, die Kaufentscheidung nicht ohne das Kind zu treffen und es zum Kauf mitzunehmen. Bei einem Sitztest kann man prüfen, ob es wirklich bequem sitzen kann. Zudem fahren die kleinen Passagiere wesentlich entspannter im Auto mit, wenn ihnen ihr persönlicher Sitzplatz wirklich gut gefällt.

Falsch ist die Ansicht, ein Kleinkind müsse zum sicheren Transport im Auto schnellstmöglich von der Babyschale in einen "richtigen“ Kindersitz wechseln. Vielmehr bieten Babyschalen, in denen das Kind rückwärts zur Fahrtrichtung untergebracht ist, beim Unfall einen wichtigen Vorteil: Die anfangs noch sehr schwachen Halswirbel sind bei einem Aufprall in dieser Position besser geschützt. Selbst wenn die Füße des transportierten Kindes bereits an den Rand der Schale stoßen, ist dies kein endgültiger Hinweis für den Wechsel. Erst wenn der Kopf nicht mehr in die Babyschale hineinpasst, ist eine Neuanschaffung notwendig.

Laut DEKRA dürfen rückwärts gerichtete Kindersitze jedoch nicht auf Sitzplätzen verwendet werden, die mit Airbag gesichert sind. Es besteht aber die Möglichkeit, den Beifahrer-Airbag in der Werkstatt deaktivieren zu lassen.

KindersitzTipps zum Kindertransport

  • Selbst bei kurzen Strecken in der Stadt oder bei Zeitnot Kinder im Auto nie ohne geeignete Sicherung befördern.
  • Das Kindersitzkissen muss an der Lehne des Rücksitzes anliegen. Den Gurt straff anlegen, so dass höchstens ein Fingerbreit Platz zwischen Gurt und Brust bleibt.
  • Kinderrückhaltesysteme in Fahrtrichtung müssen unbedingt fest und wackelfrei montiert sein.
  • Der Erwachsenengurt als alleinige Sicherung kann für kleine Kinder bei einem Unfall zu einer ernsten Gefahr werden.
  • Beim Kauf eines Sitzes dürfen Preis und Design allein kein Entscheidungsgrund sein - der Sitz muss passen.
  • Das Kind beim Kauf mitentscheiden lassen - das verringert die Gefahr späteren Quengelns über einen schlecht passenden oder vom Kind als hässlich empfundenen Sitz.
  • Den Sitz vor dem Kauf zur Probe im Auto montieren, um Montageaufwand und Passform zu kontrollieren. Bei Verwendung in mehreren Fahrzeugen, ist dieser Test in jedem der Autos erforderlich.
  • Beim Ein- und besonders beim Aussteigen aus dem Auto muss die von den Kindern genutzte Tür zum Gehweg zeigen, um Gefährdungen durch andere Fahrzeuge auszuschließen.

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