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Thema: Motorsport


Japanische Super GT-Meisterschaft 2007: Nissan feiert Doppelsieg

Erster Erfolg des Nissan 350Z in der japanischen Super GT-Meisterschaft 2007. Nach je einem Sieg für Lexus und Honda feierte Nissan am Freitag auf dem neuen Grand Prix-Kurs von Fuji einen so nicht erwarteten Doppelsieg. Denn nach einem verkorksten Training waren die Sieger Satoshi Motoyoma/Richard Lyons nur von Platz elf, die zweitplatzierte Paarung Michael Krumm/Tsugio Matsuda sogar nur von Position 13 ins Rennen gegangen. Dort kämpften sich die beiden Wagen des NISMO-Teams dann bravourös durchs Feld und lagen – auch begünstigt durch einige Ausfälle – schon kurz vor dem zweiten Pflichtboxenstop auf Siegkurs. Nach diesem ersten Doppelpack seit sechs Jahren eroberte NISMO vor dem vierten Lauf am 23. Juni in Sepang (Malaysia) nun auch die Doppel-Führung in der Meisterschaft.

Satoshi Motoyama war nach dem Sieg überglücklich: "Ich kann noch gar nicht glauben, dass uns das heute geglückt ist. Wir wussten zwar, dass unser 350Z in der Rennabstimmung voll bei der Musik sein würde. Doch rechneten wir maximal mit einem Platz auf dem Treppchen."

Michael Krumm äußerte sich ähnlich: "Im Training lief leider gar nichts nach Plan. Aber uns war klar, dass in einem solch langen Rennen viel passieren kann. Es ging nur darum, den Wagen im Warm-up optimal abzustimmen. Beim ersten Boxenstop war ich bereits auf Platz 4, beim zweiten übergab ich als Spitzenreiter mit 6 Sekunden Vorsprung an Tsugio (Matsuda). Leider dauerte dann unser Tankstopp etwas länger, so dass mein Partner erst als Zweiter wieder zurück konnte. Beim Versuch, die Spitze erneut zu erobern, wurde er dann von unserem Schwesterauto aufs Gras gedrückt, eine haarige Szene, die gottlob glimpflich abging."

Für das nächste Rennen in Malaysia dämpft Krumm die Erwartungen: "Dort müssen wir uns wohl etwas zurückhalten, um nicht wieder zu früh im Jahr zu viel Strafgewicht aufgeladen zu bekommen." Bereits das nach Fuji verhängte 50-Kilo-Handkap werde ihn in den nächsten ein, zwei Rennen deutlich bremsen, befürchtet er.

Schon in der Einführungrunde bleibt der erste Honda stehen Neben der eigenen Schnelligkeit und Zuverlässigkeit profitierte Nissan am Fuße des heiligen Berges Mount Fuji auch von den Rückschlägen der Konkurrenz: Schon in der Einführungsrunde war der zweitschnellste des Trainings, der Lexus von André Lotterer, ausgerollt – ein Gegner weniger für Nissan. In der Anfangsphase machte der aus der Pole-position gestartete Honda mit Takashi Kogure am Steuer die Pace. Doch schon nach zehn Runden tauchte überraschend der Nissan 350 Z von Benoit Treluyer an zweiter Stelle auf, gefolgt vom Lexus mit Yuji Tachikawa. Aufregung dann in der 14. Runde: Der Nissan von Seiji Ara kollidierte mit einem GT300-Auto, drehte sich ins Aus und riss dabei auch noch den Honda von Kaneishi mit ins Verderben. Für beide war das Rennen damit vorzeitig beendet.

Beim ersten Boxenstopp taucht Krumm schon auf Platz 4auf

Ab etwa der 20. Runde kämpfte der vom fünften Startplatz losgefahrene Treluyer mit Bremsproblemen. Kampflos musste der bis dahin beste Nissan-Pilot Tachikawa vorbei lassen. Im weiteren Verlauf des Rennens fiel er mit einem Reifenschaden vorne links sogar noch bis auf Platz 10 zurück. Von diesen Ereignissen unbeeindruckt behauptete Kogure (Honda) weiter die Spitze, nun gejagt von Tachikawa (Lexus) und dem Honda des Franzosen Loic Duval. Dieses Trio blieb auch nach dem ersten von zwei Pflichtstopps in Führung. Doch schon dahinter lauerte nach toller Aufholjagd Michael Krumm im besten Nissan. In Runde 43 ging der gebürtige Reutlinger zuerst an Duval, in Runde 48 dann auch an Tachikawa vorbei – Platz 2. Nach dem Rückfall auf Platz 4 krachte Duval kurz darauf spektakulär mit einem überrundeten Fahrzeug zusammen. Beide Fahrer blieben unverletzt, doch zwang ein großes Feuer die Rennleitung per Roter Flagge zur Unterbrechung der wilden Hatz.

Nach dem Re-Start fiel zunächst der Tachikawa/Takagi-Lexus nach einem monumentalen Dreher weit zurück. Dank einer Zeitstrafe für den Lexus von Peter Dumbreck rückte zugleich der 350 Z von Motoyama/Lyons auf Platz 3 (hinter Krumm/Matsuda) vor.

In der 67. Runde wird der führende Honda plötzlich langsamer

Trotz des Verlusts einer stolzen 20-Sekunden-Führung als Folge der Roten Flagge behauptete der Michigami-Honda zunächst weiter den Platz an der Sonne. In der 67. Runde wurden seine Rundenzeiten dann plötzlich deutlich langsamer. Probleme in der Kraftübertragung zwangen das Team zu einem Boxenstopp, bei dem in gut zwölf Minuten die defekten Teile gewechselt wurden. Trotz der schnellen Arbeit der Boxencrew bedeutete das elf Runden Rückstand – und der Sturz auf den letzten Platz.

Der Nissan-interne Kampf um den Sieg entscheidet sich an der Box

So lagen noch vor der zweiten Runde der Boxenstopp zwei Nissan vorn. Der Ausgang des Rennens entschied sich dann an den Boxen: Motoyama, der eine Runde später herein gekommen war, gelang es, kurz vor Matsuda auf die Strecke zurückzukehren. Zunächst drohte den beiden 350Z noch Gefahr vom Lexus mit Kataoka/Wirdheim, doch konnten sie ihn in den verbleibenden Runden erfolgreich abschütteln. Am Ende holte Nissan nach über drei Stunden bester Rennaction den ersten Doppelsieg seit dem 4. Lauf der Saison 2001, damals ebenfalls ausgetragen in Fuji. Abgerundet wurde der Nissan-Triumph durch den 4. Platz des knallgelben 350Z von Sebastien Philippe/ Masataka Yanagida – noch vor dem besten Vertreter der favorisierten Honda.

ERGEBNIS

  • 500 km von Fuji Distanz: 109 Runden à 4,563 km = 497,367 km
  • Wetter: trocken, starker Wind.
  • Temperatur: 27 Grad (Luft), 39 Grad (Strecke)
  • Zuschauer: 54.800

1.Motoyama/LyonsNissan 350Z3h19.52,613
2.Krumm/MatsudaNissan 350Z3,427 Sek. zur.
3.Kataoka/WirdheimLexus SC 43014,900 Sek. zur.
4.Philippe/YanagidaNissan 350Z1.14,591 Sek. zur.
5.Schwager/HosokawaHonda NSX1.27,642 Sek. zur.
6.Tachigawa/TakagiLexus SC 4301 Rd. zur.
7.Hattori/DumbreckLexus SC 4301 Rd. zur.
8.Couto/HiranakaLexus SC 4301 Rd. zur.
9.Ito/FirmanHonda NSX1 Rd. zur.
10.Treluyer/HoshinoNissan 350Z7 Rd. zur.
11.Michigami/KogureHonda NSX11 Rd. zur.

MEISTERSCHAFTSSTAND (nach 3 von 9 Läufen):

...
1.Motoyama/LyonsNissan 350Z36 Punkte
2.Krumm/MatsudaNissan 350Z- 4 Punkte
3.Ito/FirmanHonda NSX- 6 Punkte
4.Tachigawa/TakagiLexus SC 430- 11 Punkte
5.Schwager/HosokawaHonda NSX- 14 Punkte
6.Duval/CarboneHonda NSX- 14 Punkte
7.Kataoka/WirdheimLexus SC 430- 17 Punkte
8.Wakisaka/LottererLexus SC 430- 22 Punkte
9.Michigami/KogureHonda NSX- 23 Punkte
10.Hattori/DumbreckLexus SC 430- 26 Punkte
11.Philippe/YanagidaNissan 350Z- 27 Punkte
14.Treluyer/HoshinoNissan 350Z- 32 Punkte


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