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Jaguar Instinctive All Wheel DriveHeckgetriebene Fahrzeuge sind per se ausbalancierter als Fahrzeuge mit Frontantrieb und verfügen daher über eine bessere Fahrdynamik beziehungsweise erlauben eine insgesamt sportlichere Fahrweise. In Grenzbereichen, beispielsweise bei zügiger Fahrt durch eine Kurve, neigen Hecktriebler allerdings zum Übersteuern - das Fahrzeugheck bricht aus. Um in dieser Situation nicht die Kontrolle zu verlieren, muss der Fahrer blitzschnell gegenlenken, um das Fahrzeug abzufangen. Nur geübten Piloten gelingen solche Fahrmanöver auf Anhieb; der Großteil der Fahrzeugführer ist mit einem übersteuernden Fahrzeug überfordert, ein Unfall oft unausweichlich. In seltenen Fällen ist dieser Effekt allerdings durchaus erwünscht, beispielsweise beim sogenannten Kurvendrift. Glücklicherweise verhindern moderne Fahrassistenzsysteme, wie die dynamische Stabilitätskontrolle (Dynamic Safety Control, DSC), solche gefährlichen Situationen effektiv, indem sie durch Drosselung der Motorleistung und gezielte Bremseingriffe entgegenwirken und das Fahrzeug sicher in der Spur halten. Ein zusätzliches Fahrdynamik-Plus verspricht indes ein Allradantrieb, der früher hauptsächlich bei geländegängigen Fahrzeugen eine Rolle spielte, heutzutage aber auch bei reinen Straßenfahrzeugen immer beliebter wird. Neben der besseren Fahrdynamik profitiert die Fahrsicherheit vom Vierradantrieb. Zudem macht es die steigende Motorleistung heutiger Premium-Fahrzeuge immer schwieriger, das verfügbare Drehmoment über eine einzelne Achse auf die Straße zu bringen, ohne dass die Räder durchdrehen. Mit dem optionalen "Instinctive All Wheel Drive" verfügen die Jaguar-Limousinen XF und XJ über einen stufenlosen und voll variablen Vierradantrieb, der die Traktionsvorteile eines Allradlers mit dem sportlichen Handling eines Hecktrieblers vereint. Möglich macht dies eine variable Kraftverteilung, die das Drehmoment situationsabhängig zwischen Vorder- und Hinterachse zuweist - der Pilot muss nicht eingreifen. Bei trockener Fahrbahn leitet das Allradsystem die gesamte Antriebskraft auf die Hinterachse und verleiht der Limousine die unverfälschte Performance eines heckgetriebenen Fahrzeugs. Bei losem oder rutschigem Untergrund kann das System bis zu 50% der Antriebskraft in Richtung Vorderachse umleiten, sodass die Kraftverteilung ein Verhältnis von bis zu 50:50 zwischen Vorder-und Hinterachse einnimmt. Um stets mit der optimalen Kraftverteilung reagieren zu können, liefern verschiedene Sensoren Daten zu Fahrverhalten und Fahrbahnbeschaffenheit. Dazu zählen Geschwindigkeitssensoren an allen vier Rädern, Bremsdrucksensoren sowie ein Lenkwinkelsensor. Eine Steuerelektronik wertet die Sensordaten anhand von Kontrollalgorithmen aus und erkennt Schlupf, bevor dieser entsteht. Das System kann dadurch proaktiv in das Fahrgeschehen eingreifen und gefährliche Übersteuerungstendenzen durch gezielte Drehmomenteingriffe ausgleichen. Die variable Kraftverteilung übernimmt ein direkt an das Achtgang-Automatikgetriebe angeflanschtes Verteilergetriebe mit integrierter Lamellenkupplung. Über Kardanwellen - eine hintere sowie eine zusätzliche vordere - leitet das Verteilergetriebe die Antriebskraft bedarfsgerecht an die Achsen. Melden die Sensordaten Schlupf an einem der hinteren Antriebsräder, schließt die Lamellenkupplung und stellt einen Kraftschluss zur vorderen Kardanwelle her. Bei Stillstand des Fahrzeugs sowie beim Anfahren bis zu einer Geschwindigkeit von 10 km/h leitet das Verteilergetriebe standardmäßig Drehmoment auf beide Achsen und gewährleistet dadurch eine zügige Beschleunigung bei bester Traktion. Neben der Fahrdynamik profitiert auch die Effizienz von der "Allrad auf Abruf"-Funktionalität, da bei normaler Geradeausfahrt und festem Untergrund nur die hintere Achse angetrieben wird. Drei Fahrprogramme stehen für das Allrad-Setup zur Verfügung. Im Normal- und Dynamik-Modus wird die Antriebskraft nach Möglichkeit vollständig an die Hinterachse geleitet. Die Dynamik-Einstellung adaptiert lediglich das Fahrwerks-Setup sowie das Ansprechverhalten von Gaspedal und Bremse in Richtung Sportlichkeit. Das dritte Fahrprogramm, der Wintermodus, optimiert das Allrad-Setup für schwierige Witterungsbedingungen und verteilt die Antriebskraft standardmäßig im Verhältnis 30:70 zwischen Vorder- und Hinterachse, selbst wenn die Steuerelektronik keinen Schlupf erkennt. Ausgestattet mit permanentem Allradantrieb reagiert das Fahrzeug dann noch schneller auf mögliche Traktionsverluste und sorgt für sicheres Vorankommen auf Eis und Schnee. Dank Jaguars vorausschauend arbeitendem "Instinctive All Wheel Drive"-System verfügen die Limousinen XF und XJ über die bestmögliche Traktion bei jedem Untergrund und bieten gleichzeitig das unverfälschte Handling einer heckgetriebenen Limousine. |
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