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Intercontinental GT Challenge, 12h von Bathurst: Erfolg für PorscheFür den 911 GT3 R endete nach den 24-Stunden-Klassikern in Dubai und Daytona damit auch das dritte große Langstreckenrennen des Jahres mit einem Erfolg. In Dubai hatte Herberth Motorsport einen sensationellen Gesamtsieg gefeiert, in Daytona gewann Alegra Motorsports die Klasse GTD. Ein Saisonauftakt nach Maß für den über 500 PS starken Kundensportrenner mit dem neuen hochmodernen Vierliter-Sechszylinder-Boxermotor mit Direkteinspritzung. Es war 5:45 Uhr am Sonntagmorgen und noch dunkel, als auf dem 6,213 Kilometer langen Traditionskurs im Bundesstaat New South Wales 52 Autos zum Auftaktrennen der Intercontinental GT Challenge starteten. Der frühe Rennbeginn ist ebenso typisch für Bathurst wie der außergewöhnliche Mix aus insgesamt 23 schnellen und langsamen Kurven, mit dem die landschaftlich reizvoll in den Ausläufern der Blue Mountains gelegene Berg-und-Tal-Bahn höchste Anforderungen an die Piloten stellt. Der australische Porsche-Junior Matt Campbell kennt die selektive Strecke gut. Mit dem 911 GT3 R von Competition Motorsports fuhr er einen problemlosen ersten Stint. Auch als er nach einem unglücklich gelegten Boxenstopp während einer der insgesamt 16 Safety-Car-Phasen auf den 18. Platz zurückfiel, ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen. Mit einer starken Leistung machte er neun Positionen gut, bevor er die Startnummer 12 an David Calvert-Jones übergab. Nach dessen Stint wechselten sich dann Marc Lieb, der Le-Mans-Gesamtsieger und amtierende Langstrecken-Weltmeister, sowie Patrick Long am Lenkrad ab. Sie schlossen nicht nur zur Spitze auf, sondern führten auch über weite Strecken das Feld an. Den letzten Stint übernahm dann wieder Matt Campbell, der trotz einer Durchfahrtstrafe das Rennen souverän zu Ende fuhr und seinem Team den zweiten Gesamtplatz sowie den Klassensieg sicherte. Für den vom Kundenteam Walkinshaw GT3 mit Unterstützung von Porsche Motorsport eingesetzten 911 GT3 R war das Rennen dagegen schon nach zwei Stunden zu Ende. Dabei sah es zunächst äußerst vielversprechend aus für die Startnummer 911. Als Neuling im Werksfahrerkader von Porsche übernahm Laurens Vanthoor (Belgien) traditionell den Start, hielt sich im Dunkeln auf der schwierigen Strecke aus allen Rangeleien heraus und kämpfte sich danach Runde um Runde weiter nach vorne. Nach einer Stunde lag er bereits auf dem 2. Platz. Sein Teamkollegen Earl Bamber (Neuseeland) setzte die Aufholjagd fort und übernahm die Führung. Doch sein Versuch, einen langsameren Konkurrenten zu überrunden, führte zu einer Kollision, bei der die Lenkung des 911 RSR beschädigt wurde. Eine Reparatur hätte zu lange gedauert – für den Le-Mans-Gesamtsieger von 2015 und seine Teamkollegen war der Traum vom Bathurst-Sieg geplatzt. Der dritte Fahrer Kévin Estre (Frankreich) kam dadurch nicht zum Einsatz. Sebastian Golz, Projektleiter GT Kundenmotorsport: "Das war ein grandioses Rennwochenende mit Höhen und Tiefen. Wir konnten den 911 GT3 R über die Trainings und das Qualifying immer besser an diese anspruchsvolle Strecke anpassen, so dass wir im Rennen von Anfang an konkurrenzfähig waren. Die Nummer 911 konnte in Führung gehen, schied dann aber leider nach einer Kollision aus. Dafür sprang die Nummer 12 in die Bresche und erkämpfte sich mit einem tollen Schlussspurt den 2. Platz und den Klassensieg. Unser Glückwunsch geht an alle unsere Kundenteams, die sich – egal in welcher Klasse – erfolgreich der großen Herausforderung dieses Rennens gestellt haben." Mark Webber, Porsche-Markenbotschafter: "Es war ein sensationelles Erlebnis für mich, nach 22 Jahren wieder mal nach Bathurst zu kommen und dieses unglaubliche Rennen zu verfolgen. Für die Fahrer und Teams war es ein sehr langer Tag, und alle hatten irgendwann mal eine Schrecksekunde. Das ist ganz normal auf so einer selektiven Strecke. Ich freue mich über den hart erkämpften 2. Platz der Startnummer 12, aber auch über das gute Abschneiden der anderen Porsche-Kundenteams. Sie alle haben eine großartige Leistung gezeigt." Marc Lieb (911 GT3 R #12): "Dieser 2. Platz und der Sieg in der Klasse fühlen sich sehr gut an. Wir hatten viele kleine Rückschläge zu verdauen, vermutlich mehr als jedes andere Team. Nicht zuletzt deshalb ist das ein super Ergebnis." Patrick Long (911 GT3 R #12): "Meine Stints waren gut. Im zweiten hatte ich leider Kontakt mit dem führenden Mercedes. Ich wollte ihn überholen, um selbst an die Spitze zu gehen, doch er gab nicht nach und ich wollte nichts riskieren. Deshalb entschied ich mich, zurückzustecken und meine Position zu halten. Doch ich war auf der schmutzigen Seite der Piste und konnte die Berührung nicht vermeiden. Zum Glück ist nichts weiter passiert." Matt Campbell (911 GT3 R #12): "Ich bin sehr glücklich über dieses Ergebnis. In meinem letzten Stint habe ich einen großen Fehler gemacht, als ich vom Bremspedal abgerutscht bin und einen Konkurrenten getroffen habe. Doch ich hatte Glück. Es war mein erstes Rennen mit dem 911 GT3 R und mit diesem Team. Alle haben mich toll unterstützt, und von so großartigen Rennfahrern wie Marc und Pastrick konnte ich viel lernen." David Calvert-Jones (911 GT3 R #12): "Was für ein Rennen. Ich bin nun schon zum vierten Mal in Bathurst gefahren, aber so aufregend war es noch nie. Es ist schön, dass die viele Arbeit, die wir in das Team gesteckt haben, mit so einem Ergebnis belohnt wurde. Alle haben heute perfekt zusammengarbeitet. Das war der Schlüssel zum Erfolg." Earl Bamber (911 GT3 R #911): "Ich lag in Führung und wollte ein langsameres Auto überrunden. Der Fahrer hat mich offensichtlich nicht gesehen, hat eingelenkt und mich getroffen. Dabei wurde meine Lenkung so stark beschädigt, dass wir aufgeben mussten. Es war klar mein Fehler. Ich war einfach zu ungeduldig, hätte besser noch eine Weile gewartet. Es tut mir leid für das Team. Schade, bis dahin lief es wirklich gut für uns." Laurens Vanthoor (911 GT3 R #911): "In den ersten Runden meines Stints habe ich vesucht, jedes Risiko zu vermeiden. Obwohl ich schneller war als die Autos vor mir, habe ich nicht angegriffen. Erst als sich das Feld schon etwas sortiert hatte, habe ich die Pace erhöht. Alles lief gut, das war ein guter Start in dieses schwierige Rennen. Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir es nicht zu Ende fahren konnten. Mit unserem Team haben wir in den Tagen zuvor perfekt gearbeitet und hatten alle Chancen, sehr weit vorne zu landen." Kévin Estre (911 GT3 R #911): "Bathurst ist eines der härtesten Rennen des Jahres. Bei so vielen Autos auf der Strecke ist es wichtig, gut durch die ersten Stunden zu kommen. Das haben wir heute nicht geschafft. Ich hoffe, dass wir in einem Jahr eine neue Chance erhalten." |
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