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Großer Preis von Russland: Hamilton fuhr 70. Sieg einLewis Hamilton fuhr den 70. Sieg in seiner Formel 1-Karriere ein - seinen achten in dieser Saison und den dritten auf dem „Sochi Autodrom“. Valtteri Bottas beendete das Rennen auf Platz zwei und erzielte damit seinen 20. Podestplatz mit Mercedes-AMG Petronas Motorsport. Es war der fünfte Sieg in Folge für Mercedes-AMG Petronas Motorsport in Russland – damit ist es gemeinsam mit den Rennen in Großbritannien und Italien die längste Siegesserie. Lewis Hamilton (306 Punkte) führt die Fahrer-Weltmeisterschaft mit 50 Zählern Vorsprung auf Sebastian Vettel (256 Punkte) an, Valtteri (189 Punkte) belegt Platz drei. Mercedes-AMG Petronas Motorsport (495 Punkte) führt die Konstrukteurs-Wertung mit 53 Zählern Vorsprung auf Ferrari (442 Punkte) an. Lewis HamiltonValtteri war heute ein fantastischer Gentleman. Ehrlich gesagt war das heute der seltsamste Tag, an den ich mich in meiner Formel 1-Karriere erinnern kann. Ich weiß, dass wir diese Situation und Diskussion schon einmal erlebt haben. Es hat sich schon immer unheimlich unangenehm angefühlt. Ich habe immer gesagt: „Ich möchte auf die richtige Art und Weise gewinnen.“ So war es schon immer für mich. Ich sagte: „Als Rennfahrer wollen wir immer gewinnen und wenn man uns sagt, dass wir nicht gewinnen dürfen, nimmt man uns die Luft zum Atmen.“ So ist das. Das würde ich niemandem wünschen und ich würde es niemals verlangen. Nie. Ich habe in unserem Meeting klargestellt: „Damit Du es weißt, ich bin nie zu Toto und den Jungs gegangen, so möchte ich nicht gewinnen.“ Das Team hat diese Entscheidung getroffen, als sie gesehen haben, dass meine Reifen Blasen geworfen haben und Vettel von hinten näherkam. Es gibt starke Stimmen im Team, die sagen: „Wir müssen gewinnen, nur darum geht es. Wir müssen beide Weltmeisterschaften gewinnen, egal wer vorne liegt.“ Schlussendlich glaube ich, dass es in diesem Moment vor allem wichtig ist, zuerst Valtteris Leistung anzuerkennen, weil er, wie ich schon gesagt habe, ein absoluter Gentleman ist. Es ist sehr seltsam, sich schlecht zu fühlen, aber wir müssen auch den Jungs in der Fabrik dankbar sein. Viele Leute arbeiten mit Volldampf, um sicherzustellen, dass wir so einen Doppelsieg einfahren können. Das Team hat an diesem Wochenende fantastische Arbeit abgeliefert. Wir müssen auch diesen Moment genießen, aber es ist definitiv einer der Siege auf meinem Konto, auf den ich am wenigsten stolz bin. Valtteri BottasDas war ein harter Tag. Wir haben als Team ein gutes Ergebnis mit der maximalen Punktzahl eingefahren, aber für mich persönlich war es ein schwieriges Rennen. Obwohl ich die Situation schon verstehe. Wenn man sich in die Situation der Teamleitung versetzt, spielt es keine Rolle, ob Lewis oder ich gewinne – so lange wir mit einem Doppelsieg die maximale Punktzahl holen. Für den Rest des Jahres kämpft nur noch Lewis um die Weltmeisterschaft und nicht ich. Somit ist es für das Team immer besser, wenn Lewis gewinnt – so ist das nun einmal. Das ist für mich als Sportler und Mensch nicht optimal, aber es ist ein Fakt. Wir sind ein Team und ich bin bereit, mich für das Team einzusetzen. Heute habe ich das getan und das würde ich auch morgen wieder machen. So läuft es nun einmal, aber ich freue mich auch auf das nächste Jahr und eine neue Saison. Ich weiß, dass ich heute hätte gewinnen sollen und ich bei gleichen Voraussetzungen auch gewinnen hätte können. Für mich selbst weiß ich, dass ich an diesem Wochenende der Sieger war. Ich habe keinen Siegerpokal, aber das spielt keine Rolle. Abgehakt und weiter geht’s . Toto WolffWir sind alle mit vollem Herzen Racer und wir wollen echtes Racing sehen, bei dem der Schnellste gewinnt. Aber wir sind auch vernünftige Leute. Wir besprechen Dinge am Vormittag und dann kommt es im Rennen alles ganz anders. Genau das ist heute passiert. Wir sollten nach einem Doppelsieg überglücklich sein und grundsätzlich sind wir das auch. Aber wir haben auch das Gefühl, dass es gegen Valtteri gelaufen ist. Er hätte heute gewinnen sollen und wir haben das geändert. Valtteri ist ein unheimlicher Teamplayer, aber heute war schlecht für ihn und schlecht für das Team. Wir haben darüber gesprochen, wer zuerst an die Box kommen sollte und haben dann zuerst Valtteri hereingeholt, weil das seinen Sieg absichern sollte. Bei Lewis war es eine Runde zu spät und wir haben die Position an Sebastian verloren. Das war der Auslöser für diese Situation, weil Lewis hinter Sebastian herauskam und ihn dann angreifen musste. Das rief die Blasen an seinen Reifen hervor und wir mussten ihn schützen, als Sebastian Lewis auf seinen beschädigten Reifen angriff. Lewis lag weit dahinter, aber als wir Valtteri gebeten haben, dass er in Kurve 13 die Positionen tauschen soll, hat er es sofort gemacht. So jemanden willst du im Team haben, weil du dich auf diese Jungs genauso verlassen musst wie sie sich auf uns verlassen. Das lässt es umso schlimmer erscheinen. Aber die harte Realität ist, dass man an solch einem Tag den Vorsprung in einer harten und teilweise sehr schwierigen Weltmeisterschaft um viel mehr Punkte ausbauen kann. Manchmal muss man diese Entscheidung treffen und genau das haben wir heute getan. Wir haben einen Doppelsieg eingefahren und jetzt 50 Punkte Vorsprung – das fühlt sich an einem ansonsten sehr schwierigen Tag gut an. James AllisonAngesichts des gestrigen Abstands im Qualifying war das heute ein wahnsinnig hartes Rennen. Die Pace von Ferrari hat uns den gesamten ersten Stint über unter Druck gesetzt. In der Folge haben wir beim ersten Boxenstopp den Platz an Sebastian verloren. Lewis ersparte uns die Schamesröte durch sein wundervolles Überholmanöver und brachte damit alles wieder auf Kurs. Aber kurz darauf bekamen wir erneut Schwierigkeiten, als Lewis recht nah hinter Valtteri hergefahren ist und sich dabei seine Hinterreifen beschädigt hat. Zu diesem Zeitpunkt fürchteten wir, dass wir einen Platz an den heraneilenden Vettel verlieren könnten. Valtteri lag in Führung und seine Reifen funktionierten gut. Entsprechend trafen wir die sehr schwierige Entscheidung, Lewis an ihm vorbeigehen zu lassen, damit wir ein Auto mit guten Reifen hatten, um den Doppelsieg abzusichern. Diesen konnten wir einfahren, wenn wir bis ins Ziel gut auf unsere Reifen achteten. Genauso ist es am Ende auch eingetreten. Wir haben einen Doppelsieg erzielt, aber es war ein wahnsinnig schwieriger Tag für Valtteri. Er hat diese Enttäuschung wie ein Kämpfer weggesteckt, aber als ich neben ihm auf dem Podium gestanden habe, konnte ich in seinen Augen erkennen, dass es ihn sehr schmerzte. Valtteri ist ein fantastischer Teamkollege und ein echter Racer, der heute die Pace hatte, um das Rennen zu gewinnen und der noch viel bessere Tage erleben wird – und darauf freuen wir uns! |
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