Das Mild Seven Renault F1 Team verteidigt bei Saisonhalbzeit den zweiten Rang in der Konstrukteurswertung der Formel 1 - auch dank des vierten Platzes von Jarno Trulli beim heutigen Großen Preis der USA in Indianapolis. Der Italiener war nach technischen Problemen im Qualifying als Letzter gestartet, hatte sich aber durch zwei Safety Car-Phasen und eine Zweistopp-Strategie auf den vierten Platz vorgearbeitet.
Sein Teamgefährte Fernando Alonso hatte nach einem grandiosen Start vom neunten Startplatz aus bis zur ersten Kurve fünf Autos überholt und sich auf Rang drei etabliert, da der eigentlich vor ihm startende Juan Pablo Montoya aus der Boxengasse losfahren musste. Allerdings endete das viel versprechende Rennen des Spaniers in Runden neun mit einem heftigen Unfall beim Anbremsen von Turn 1. Das Team geht zu diesem Zeitpunkt davon aus, dass ein Reifendefekt - verursacht durch scharfkantige Trümmerteile aus einem Erstrunden-Crash - den Unfall auslöste.
Jarno Trulli, Platz 4
"Ich habe heute alles gegeben, um vom letzten Startplatz nach vorn zu kommen. Schon mein Start brachte mir einige Positionsverbesserungen. Dann legten wir meinen ersten Boxenstopp in die zweite Safety Car-Phase, ein Schachzug, der sich später voll auszahlte. Ich attackierte fortwährend, aber Takuma Sato überholte mich in meinem letzten Stint. Ich fuhr wirklich am Limit, und in der Runde, bevor er mich schnappte, war ich neben der Strecke. Dann sah ich die Flaggen wegen des Öls in der Zielkurve. Ich ging vom Gas, und er zog am Ende der Geraden vorbei. Ich bin natürlich etwas enttäuscht, so knapp das Podium verpasst zu haben, aber angesichts meiner Startposition ist dies immer noch ein sehr gutes Resultat."
Fernando Alonso, Ausfall
"Mir gelang ein fantastischer Start. Dann bremste ich sehr spät für die erste Kurve, denn ich wusste, dass dies bis auf Weiteres die letzte Chance zum Überholen sein würde. Mein Unfall ist schwer zu erklären, weil alles so schnell passierte, doch ich denke, es handelte sich um einen Reifenschaden. Heute habe ich einen möglichen Podestplatz verloren."
Flavio Briatore, Geschäftsführender Direktor
"Wir hatten hier ein schwieriges Wochenende, aber Jarnos vierter Platz entschädigt für einiges. Er fuhr ein starkes Rennen, aber ist naturgemäß enttäuscht, das Podium verpasst zu haben. Fernando hatte Riesenpech, gerade als es so aussah, als könnte es sein Tag werden. Wir sind glücklich, unsere Platzierung in der WM verteidigt zu haben, hoffen aber, dass wir unsere Performance auf der Strecke bis Magny-Cours wieder verbessern können."
Pat Symonds, Leiter der Fahrzeugentwicklung
"Wir haben heute ein ziemlich dramatisches Rennen gesehen. Obwohl ein vierter Platz als Ausbeute auf dem Papier etwas enttäuschend erscheint, denke ich, dass wir uns über unsere Verbesserung während der drei Tage freuen sollten. Als Neunter und Zwanzigster in der Startaufstellung haben wir kein einfaches Rennen erwartet, doch beide Piloten legten exzellente Starts hin und machten in der ersten Runde viele Positionen gut. Fernando hatte heute großes Pech. Wir schätzen, dass ein Reifenplatzer seinen Unfall auslöste. Die zweite Safety Car-Phase haben wir taktisch gut ausgenutzt, um Jarnos ersten Boxenstopp vorzuziehen. Damit diese Strategie aufging, musste er danach einen hohen Rhythmus fahren, was auch gelang. Im letzten Stint schien er jedoch nicht mehr so schnell fahren zu können und wurde noch von Takuma Sato geschnappt. Auf jeden Fall haben wir unsere Position in der Weltmeisterschaft heute erneut verteidigt und können uns optimistisch auf unseren bevorstehenden Heim-Grand Prix vorbereiten."