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GP Ungarn: McLaren Mercedes - VorschauWie kann man den Hungaroring beschreiben? Die Strecke ist die mit der zweitniedrigsten Durchschnittsgeschwindigkeit im Formel-1-Kalender nach Monte Carlo, aber dennoch eine der technisch anspruchsvollsten. Hier gibt es zahlreiche enge und schwierige Kurven und kaum Überholmöglichkeiten. Am besten geht das Überholen vor Kurve eins, die anderen sind zu uneben, fallen nach außen ab oder sind zu eng. Ein Beispiel dafür ist Kurve vier, eine scharfe Rechtskurve, die bergauf führt und in der man beim Einlenken den Ausgang nicht sehen kann. Auch ohne Überholmanöver müssen die Fahrer hier ihr ganzes Können aufbieten. Worauf kommt es bei der Abstimmung an? Viel Abtrieb ist wichtig beim Set-up, denn damit kommt man am schnellsten durch die vielen Kurven, die den größten Teil der Strecke ausmachen. Das ist auf dem Hungaroring wichtiger als hoher Topspeed. Warum ist das Qualifying so wichtig? Da man auf dem Hungaroring außer in Kurve eins so gut wie nicht überholen kann, ist es sehr wichtig, sich im Qualifying eine gute Startposition zu sichern. Wie haben die Fahrer in den letzten Jahren auf dem Hungaroring abgeschnitten? Fernando Alonso hat hier 2003 seinen ersten Grand-Prix-Sieg erzielt; er war damals der jüngste Grand-Prix-Sieger, weniger als einen Monat nachdem er 22 Jahre alt geworden war. Lewis kennt die Strecke lediglich aus der GP2-Serie von vor einem Jahr. Er belegte im Samstagsrennen Platz zehn, nachdem er ohne gezeitete Runde im Qualifying vom 26. und letzten Platz gestartet war. Am Sonntag wurde er im Regen Zweiter. Auch die McLaren Mercedes Fahrer Mika Häkkinen (1999 und 2000) und Kimi Räikkönen (2005) haben in Ungarn bereits gewonnen. Fernando Alonso "Über meinen Sieg auf dem Nürburgring habe ich mich sehr gefreut und ich möchte dieses Ergebnis in Budapest wiederholen. An Ungarn habe ich gute Erinnerungen, wie an meinen ersten Grand-Prix-Sieg 2003, aber auch weniger gute, wie an letztes Jahr. Nach einer Zeitstrafe im Qualifying startete ich als 15., verbesserte mich bis auf Platz eins und fiel dann durch technischen Defekt aus. Dennoch wird der Hungaroring für mich immer eine besondere Strecke bleiben und ich freue mich schon auf meinen Start dort mit Vodafone McLaren Mercedes. Die Durchschnittsgeschwindigkeit ist auf dem Hungaroring recht niedrig, doch aufgrund der meist hohen Außentemperaturen ist das Rennen ziemlich anstrengend. Durch die vielen Kurven hat man viel Arbeit am Lenkrad. Am Kurvenausgang brauchen wir Traktion für eine gute Rundenzeit. Wichtig ist zudem Stabilität an der Vorderachse, so dass man in den langsamen und lang gezogenen Kurven präzise Einlenken und dann attackieren kann. Der MP4-22 war auf ähnlichen Strecken in diesem Jahr bereits sehr stark, ich bin deshalb optimistisch für Budapest." Lewis Hamilton "Unser Test in der letzten Woche in Jerez verlief sehr gut. Für einen Tag saß ich selbst im Auto und konzentrierte mich bei Hitze und staubiger Strecke auf die Abstimmung für das Rennen in Ungarn, wo es wohl ähnlich aussehen wird. Im letzten Jahr lief es dort nicht so gut für mich. Nach einem Fehler auf meiner ersten Runde im Qualifying startete ich beim ersten GP2-Rennen von ganz hinten. Doch meine Aufholjagd war eine gute Erfahrung und außerdem lernte ich dabei de Strecke kennen. Jetzt weiß ich, wo man hier überholen kann, auch wenn es sehr schwierig ist. Dennoch gefällt mir der Hungaroring, gemessen an den engen Kurven fährt man hier noch recht flott. Das Rennen ist ein Klassiker. Es geht bergauf und bergab, es gibt langsame und schnelle Kurven und eine schöne Schikane kurz vor Start und Ziel. Im hinteren Teil der Strecke gibt es eine Bodenwelle, die einen leicht die Kontrolle verlieren lassen kann. Genau das ist mir im letzten Jahr im Qualifying passiert. Unser Auto ist sehr gut und ich bereite mich auf das Rennen vor wie sonst auch. Der Sieg ist möglich." Martin Whitmarsh, CEO Formula 1, Vodafone McLaren Mercedes "Unser Testteam hat in der vergangenen Woche unseren letzten Test bis Ende August absolviert. Aufgrund dieser langen Pause und wegen des spannenden Kampfes um beide Weltmeistertitel haben alle intensiv gearbeitet, um zahlreiche Komponenten für die Grand-Prix-Rennen in Ungarn und der Türkei zu erproben. Die Hitze in Jerez war ähnlich wie die, die wir für den Hungaroring erwarten. Hier kommt es vor allem auf Abtrieb an, die Aerodynamik spielt auf dieser langsamen, engen Strecke keine große Rolle. Die Charakteristik des Hungarorings ähnelt der von Monte Carlo, das heißt, dass wir hier, wo es keine langen Geraden gibt, auch die Motorkühlung beachten müssen. Mit größeren Kühlern und größeren Kühllufteinlässen werden wir den thermischen Anforderungen gerecht. In den vergangenen Jahren spielte auch der Reifenverschleiß eine entscheidende Rolle am Rennwochenende. Der heiße, staubige Belag und die hohen und andauernden Kurvenkräfte belasteten die Reifen stärker als auf anderen Strecken." Norbert Haug, Mercedes-Benz Motorsportchef "Die Strecke in Budapest hat eine ganz andere Charakteristik als jene des vorangegangenen Grand Prix auf dem Nürburgring. Mit einer Rundendurchschnittsgeschwindigkeit von knapp 200 km/h ist der Kurs nach Monaco der zweitlangsamste. Traktion und präzises Einlenkverhalten sind gefragt, extrem schnelle Kurven gibt es hier keine. Beim Rennen kann hier auch wegen des starken Reifengummiabriebs in der Regel nur auf einer Linie gefahren werden, was ein Top-Qualifying-Ergebnis noch wichtiger macht. Bei Regen ist der Kurs allerdings für Überraschungen gut, das Rennen im letzten August war ein Highlight der Saison. Unser Ziel für Ungarn ist klar: Wir wollen unsere Führung in beiden WM-Wertungen möglichst ausbauen." |
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