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GP Ungarn 2008: Renault F1 - VorschauAn den 4,381 km langen Hungaroring vor den Toren Budapests hat Fernando Alonso die besten Erinnerungen. Mit Renault gewann der Spanier auf dieser Strecke 2003 seinen 1. Grand Prix und ging damit als jüngster Formel 1-Sieger aller Zeiten in die Geschichte ein. Ein besonderes Rennen ist es aber auch für Nelson Piquet jr.: Als der Große Preis von Ungarn 1986 erstmals ausgetragen wurde und die Formel 1 damit den Eisernen Vorhang durchbrach, war es sein Vater Nelson Piquet, der als Sieger gefeiert wurde. Taktische Meisterleistung Mit seinem 2. Platz in Hockenheim, dem bisher besten Ergebnis für Renault F1 in der Saison 2008, machte Nelson Piquet jr. seinem großen Namen alle Ehre – mit einem fehlerfreien Rennen und dank einer taktischen Meisterleistung seines Teams: Die Strategen an der Boxenmauer wechselten kurzfristig auf eine Einstopptaktik und holten den Brasilianer exakt in jenem Moment zum Tanken an die Box, als nach dem Unfall von Timo Glock das Safety Car ausrückte. Als die anderen Fahrer unter Gelb ihren zweiten Boxenstopp absolvierten, war Nelson Piquet jr. längst wieder auf der Strecke und verbesserte sich Platz um Platz. "Das war eine großartige Entscheidung meines Teams", strahlte er im Ziel. "Danach musste ich mich konzentrieren, um weiterhin schnelle Rundenzeiten zu fahren und meine Reifen so gut es ging zu schonen." Bis kurz vor Schluss lag er in Führung, musste dann aber noch Lewis Hamilton vorbeilassen. "Mir war klar, dass er wesentlich schneller fahren konnte als ich, deshalb bin ich bei seinem Überholmanöver auch kein unnötiges Risiko eingegangen. Dieser Podestplatz ist eine tolle Belohnung für die gute Arbeit des gesamten Teams." Verbesserte Aerodynamik Mit dem starken Auftritt von Nelson Piquet jr. startete die Equipe Jaune erfolgreich in die 2. Saisonhälfte. Im Kampf um den angestrebten 4. Platz in der Konstrukteurswertung liegt man jetzt nur noch 2 Punkte zurück. Das setzt neue Energien frei. "Für Ungarn haben wir aerodynamische Verbesserungen, für Monza ein ganzes Paket und für Singapur kommt noch ein neuer Frontflügel dazu", erklärt Renault F1-Chefingenieur Pat Symonds. "Das bedeutet, wir geben immer noch Gas." Der Hungaroring ist ein kurvenreicher Kurs, auf dem es vor allem auf Abtrieb ankommt. Die Teams packen also so viele Flügel wie möglich auf die Autos und stellen Frontwings und Heckflügel so steil ein wie sonst nur auf dem Stadtkurs von Monaco. "Das Überholen ist auf dieser Strecke sehr schwierig", sagt Bob Bell, Technischer Direktor von Renault F1. "Außerdem wird es sehr wichtig sein, die Reifen zu schonen, um gut über die Runden zu kommen." Neues Selbstvertrauen Mit dem Rückenwind seines Hockenheim-Auftritts will Nelson Piquet jr. auch in Budapest für eine Überraschung sorgen. Sein Motoren-ingenieur Ricardo Penteado, der sich als Brasilianer besonders gut in seine Gemütslage versetzen kann, traut ihm das durchaus zu. "Dieses Ergebnis wird sein Selbstvertrauen steigern und etwas Druck von seinen Schultern nehmen", ist er überzeugt. "Der bloße Glaube an dich selbst kann im Qualifying schon den Unterschied ausmachen. Und genau da hatte er bisher immer die größten Schwierigkeiten." Vor dieser Saison vom Testfahrer zum Stammpiloten neben dem 2-fachen Weltmeister Fernando Alonso aufgestiegen, hatte er keinen leichten Start. "Er verließ sich anfangs sehr stark auf sein natürliches Talent und seine angeborenen Fähigkeiten", so Ricardo Penteado. "Dann hat er verstanden, dass das nicht reicht und sich intensiv in die Arbeit gestürzt. Inzwischen bringt er sich viel stärker ein." Das Rennen auf einen Blick:
Flashback 2007:
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