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Thema: Motorsport


GP Türkei: Massa holt 1. Sieg, Alonso knapp vor Schumacher auf Platz 2

Platz 2 erobert, Titelchancen verbessert: Die schnelle, flüssige Strecke von Istanbul Park sah heute ein dramatisches Kopf-an-Kopf-Duell der beiden WM-Aspiranten Fernando Alonso und Michael Schumacher. Allein die letzten 15 Runden mit erbitterten Angriffen des Rekordweltmeisters auf den Renault F1 Piloten sorgten für Höchstspannung pur. Der amtierende Champion behielt schließlich die Oberhand – und baute seinen Vorsprung in der Fahrerwertung bei vier noch ausstehenden Rennen auf zwölf Punkte aus.

Das Rennen des Renault F1 Teams wurde von zwei Schlüsselszenen bestimmt: das Einfädeln in die erste Kurve nach dem Start und eine Safety-Car-Phase in Runde 13. Der Zwischenfall in Kurve 1 brachte Giancarlo Fisichella um alle Chancen auf ein besseres Ergebnis. Der Italiener drehte sich, als er mit einem harten Bremsmanöver seinem Teamkollegen Fernando Alonso auswich. Nach einem Wechsel der Fahrzeugnase und der Umstellung auf eine Einstopp-Strategie arbeitete sich der Römer vehement durch das Feld und kämpfte sich bis auf Platz sechs nach vorn.

Fernando Alonso fuhr in der Anfangsphase des Rennens an Position drei hinter den beiden Ferrari. Als Tonio Liuzzis Toro Rosso nach einem Dreher ungünstig auf der Fahrbahn zu stehen kam, sammelte das Safety Car das Feld ein. Beide Ferrari bogen zeitgleich an die Box ab, wodurch der in jenem Moment zweitplatzierte Schumacher Boden auf seinen zuerst abgefertigten Teamkollegen Felipe Massa und auf Alonso verlor. Fernando konnte sich nach diesem Stopp vor dem Deutschen behaupten und baute sogar ein Neun-Sekunden-Polster auf – allerdings begünstigt durch einen Fahrfehler Schumachers. So blieb er auch nach dem zweiten Tankstopp vor seinem Titelkontrahenten. Diese Positionen änderten sich trotz heftiger Angriffe Schumachers bis zur Zielflagge nicht mehr.

Das Renault F1 Team verteidigt damit die Spitze in beiden WM-Tabellen. Vier Rennen vor Saisonschluss führt Fernando Alonso in der Fahrerwertung mit zwölf Punkten. Das Renault F1 Team geht mit einem hauchdünnen Vorsprung von zwei Zählern in die finalen Grands Prix. Zur Vorbereitung auf den Großen Preis von Italien wird das Werksteam in dieser Woche noch Testfahrten in Monza absolvieren.

Fernando Alonso (Platz 2):

„Am Freitag und auch im Qualifying lagen wir noch weit hinter Ferrari zurück, doch wir blieben zuversichtlich. Der Grand Prix belegt, dass dieser Optimismus begründet war. Ich fuhr ein ganz normales Rennen: zwar am Limit, aber bis zum zweiten Boxenstopp ging es nur um die Position, nicht um Rundenzeiten. Ich wusste, dass Michael zwei Überholmöglichkeiten hat – in den Kurven 12 und 14. Darum nutzte ich das volle Potenzial meines Renault RS26-Motor aus, um meinen Platz zu behaupten: Auf den Geraden vor diesen Kurven ging ich Runde für Runde bis zur Höchstdrehzahl und konnte so den Abstand zu Michael jedesmal vergrößern. Das reichte, um den zweiten Platz zu verteidigen. Dieses Rennen zeigte auch, dass wir uns weiter verbessern müssen, wenn wir gegen Ferrari um Siege kämpfen wollen. Aber ich bin optimistisch für die letzten vier Grand Prix dieser Saison. Angesichts der Charakteristik der Ferrari wird es in Monza für uns besonders schwierig werden. Aber jeder bei Renault sowie bei unseren Partnern Michelin und Elf ist voll konzentriert auf diese vier WM-Läufe. Und ich glaube daran, dass wir den Speed finden werden, um wieder zu gewinnen. Das heutige Rennen bedeutete für meine Titelchancen einen großen Schritt nach vorn, und wir erwarten noch mehr erfolgreiche Tage bis zum Ende der Saison."

Giancarlo Fisichella (Platz 6):

„Rückblickend muss ich von einem guten Rennen sprechen. Ich habe gezeigt, wie schnell ich fahren kann, und auch das Auto funktionierte glänzend. Mein Start gelang sehr gut, ich war direkt hinter den Führenden. Michael wechselte seine Linie ziemlich heftig, so dass andere Fahrer ihm ausweichen mussten. Ich habe spät gebremst, doch als auf einmal Fernando vor mir war und die Gefahr einer Kollision bestand, bremste ich noch härter, blockierte die Hinterräder und drehte mich. Nach dem Boxenstopp zum Austausch der Fahrzeugnase ging es darum, anzugreifen und so viele Plätze wie möglich gutzumachen. Die Safety-Car-Phase kam mir dabei zugute, aber ich habe heute auch ziemlich viele Gegner überholt. Durch die Einstopp-Strategie mussten die Reifen zwei ziemlich lange Turns durchhalten, doch das erledigten sie wirklich ausgezeichnet. Wir waren von den Rundenzeiten heute viel näher an Ferrari dran als noch im Qualifying. Ich denke, dass wir für die kommenden Rennen einigermaßen zuversichtlich sein dürfen. Als nächstes steht Monza auf dem Kalender – mein Heimrennen auf dem Höhepunkt unseres Duells mit Ferrari. Wir führen immer noch in beiden WM-Wertungen, aber wir müssen den Vorsprung in den nächsten Wochen wieder vergrößern."

Flavio Briatore (Geschäftsführender Direktor des Renault F1 Teams):

„Ein fantastischer Tag für das Team. Wir besaßen zwar nicht die Performance, um Ferrari im offenen Kampf zu schlagen, doch die Ereignisse im Rennen spielten uns in die Karten. Wir haben jede dieser Gelegenheiten ausgenutzt und keine Fehler begangen. Fernando fuhr wie ein echter Champion, absorbierte den großen Druck und vergrößerte seinen Vorsprung in der Weltmeisterschaft. Giancarlo zeigte nach dem schwierigen Auftakt eine sehr starke Leistung und fuhr wichtige Punkte ein. Insgesamt war das ein guter Tag für Renault. Wir führen weiterhin in beiden WM-Tabellen. Jetzt müssen wir bei den Testfahrten in dieser Woche hart arbeiten und in Monza das Rennen von der Spitze bestimmen."

Pat Symonds (Leitender Renningenieur des Renault F1 Teams):

"Was für ein sagenhaftes Rennen. Fernandos Resultat hing am ersten Boxenstopp während der Safety-Car-Phase und am Verhalten der Reifen im zweiten Turn. Bei beiden Faktoren haben wir uns einen Vorteil erarbeitet. Wir sahen, dass Fernando seinen Vorsprung auf Michael bis zum letzten Boxenstopp würde halten können – aber auch, dass uns ab diesem Zeitpunkt noch ein harter Kampf erwarten würde. Er leistete die fehlerlose Arbeit, die wir von ihm gewohnt sind. Der zweite Platz heute fühlt sich an wie ein Sieg. Wir dürfen nicht vergessen, Giancarlo zu einem fantastischen Grand Prix zu gratulieren. Er drehte sich in Kurve eins, um eine Kollision mit Fernando zu vermeiden. Danach war es ein Genuss, seine Aufholjagd zu verfolgen. Dieses Rennen auf einem so anspruchsvollen Kurs und bei Asphalttemperaturen bis zu 50 Grad forderte die Reifen sehr hart. Unsere Michelin-Pneus hielten den Belastungen sehr gut stand. Sie erlaubten es Fernando, Michael in Schach zu halten, und halfen Fisichella, erfolgreich auf einer Einstopp-Strategie nach vorn zu fahren. Für uns ist die Testpause jetzt zuende, und wir haben bereits viele Ideen, die wir in Monza nächste Woche ausprobieren werden – sowohl in Sachen Reifen, als auch für das Auto selbst. Ich erwarte, dass der Titelkampf sich bis zum Saisonfinale erstreckt. Wir werden alles geben, um als Sieger daraus hervorzugehen."


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