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GP Singapur 2009: Renault F1 - VorschauNach einem strategisch klugen Rennen und Platz 5 für Fernando Alonso beim Großen Preis von Italien endete die Europa-Saison für das ING Renault F1 Team mit einem Erfolgserlebnis. "Mit dem Ausgang des Rennens und Platz 5 bin ich sehr zufrieden", resümierte der 2-fache Weltmeister in Diensten von Renault. "Während des Grand Prix konnte ich ein hohes Tempo halten. Mein Renault R29 funktionierte perfekt und zuverlässig, auch unsere Strategie hat sich bezahlt gemacht." Vor allem nahm Fernando Alonso aus dem Königlichen Park von Monza viel Zuversicht für die restlichen 4 Saisonrennen mit: "Unser Ziel für den Rest der Saison bleibt weiterhin ein Platz auf dem Podium oder sogar ein Sieg", lautet seine Ansage. Sorgen um das beschränkte Motorenkontingent müssen sich weder der Spanier noch sein französischer Teamkollege Romain Grosjean machen. "Wir werden in Singapur vermutlich jene RS27-8-Zylinder einsetzen, die in den Rennen in Spa-Francorchamps und Monza zuverlässig liefen", erklärt Remi Taffin, Leitender Motoreningenieur des ING Renault F1 Teams. "Wir rechnen beim Motorenkontingent bis zum Ende der Saison nicht mit Problemen und streben es weiterhin an, das Jahr auf einem Hoch zu beenden – zum Beispiel auf einem Podestplatz." Der Große Preis von Singapur aus Sicht von ING Renault F1 Ganz ähnlich wie in Monaco herrscht auf dem Straßenkurs des kleinsten Landes Südostasiens ein sehr geringes Grip-Level. Je mehr Gummi-Abrieb im Verlauf des Wochenendes den Asphalt bedeckt, desto mehr Haftung liefert die Strecke. Das ING Renault F1 Team reist mit jenem "High-Downforce"-Aerdynamik-Paket für den Renault R29 in den Insel- und Stadtstaat, das auch beim Grand Prix von Monte Carlo zum Einsatz kam. Es soll dem Auto neben einer guten Bremsstabilität vor allem in den schnelleren Kurven eine optimierte Straßenlage sowie maximale Traktion beim Herausbeschleunigen ermöglichen. Der Singapur-Grand Prix stellt vor allem die Bremsen auf eine harte Probe. Dabei liegt es weniger an der Härte der Verzögerung, die für die größte Belastung sorgt – vielmehr ist es die permanente Beanspruchung, die den Bremsen kaum Zeit zum Erholen und Abkühlen gewährt. Eine effiziente Belüftung der Anlage ist einer der Schlüssel zum Erfolg. In puncto Fahrwerk setzen die Ingenieure des ING Renault F1 Teams wegen der vielen eher langsamen Kurven auf ein hohes Niveau an mechanischem Grip, was ein vergleichsweise weiches Set-up erfordert. Dies spricht zudem sensibler auf die Unebenheiten des Asphalts an und erlaubt es den Fahrern, die erhöhten Randsteine – Kerbs genannt – radikaler in die Ideallinie mit einzubeziehen. Für die V8-Motoren der Formel 1-Rennwagen stellen Stadtkurse wie Singapur eine eher geringe Herausforderung dar: Der Vollgasanteil pro Runde ist vergleichsweise niedrig. Dafür belasten die vielen Beschleunigungs-Phasen aus geringem Tempo heraus die Kraftübertragung stärker. Das Getriebe wird mit besonders kurzen Übersetzungen den Bedingungen angepasst. Fernando Alonso: "Ich glaube, wir können in Singapur konkurrenzfähig sein" Fernando, du hattest ein starkes Wochenende in Monza. Wie lief das Rennen aus deiner Sicht? Fernando Alonso: Angesichts meines 8. Startplatzes bin ich mit Rang 5 sehr zufrieden. Das Ergebnis ist besser, als wir vorhergesagt haben. Wir sind in Monza mit KERS gefahren, ich konnte den Vorteil am Start aber nicht voll ausspielen und habe bis zur 1. Kurve etwas Boden verloren. Die Fahrzeugbalance während des gesamten Rennens war gut und unsere Ein-Stopp-Strategie zahlte sich aus, so dass wir wichtige Punkte sammeln konnten. Jetzt geht es nach Singapur. Was hältst du von der Strecke? FA: Ich mag den Kurs, denn er ist ziemlich anspruchsvoll. Das Layout beinhaltet einige interessante Ecken wie die Hochgeschwindigkeits-Schikane an Turn 10 und 11. Dort musst du aggressiv über die Kerbs fahren, um viel Geschwindigkeit mitzunehmen. Überholen ist in Singapur nicht einfach, aber es gibt einige Möglichkeiten. Was erwartest du vom Renault R29 am kommenden Wochenende? FA: Der Wagen funktioniert auf der Mehrzahl der Kurse sehr gut. Deshalb glaube ich, dass wir auch dieses Mal konkurrenzfähig sein werden und um die Podestplätze kämpfen können. So lautet mein Ziel für den Großen Preis von Singapur. Wie bereitest du dich auf den ungewöhnlichen Zeitplan eines Nachtrennens vor? FA: Im vergangenen Jahr habe ich versucht, mich einfach weiter an der europäischen Uhr zu orientieren, statt mich auf die Zeitverschiebung einzustellen. Das werde ich auch in diesem Jahr machen, weil ich so meinen Biorhythmus am besten im Griff habe. Romain Grosjean: "Ich freue mich sehr auf das Nachtrennen" Romain, dein Rennwochenende in Monza verlief durchwachsen. Erzähle uns, was passiert ist. Romain Grosjean: Aus meiner Sicht war der Große Preis von Italien eine einzige Enttäuschung. Ich befand mich nie in einer Position, in der ich das wahre Potenzial meines Renault R29 aufzeigen konnte. Schon beim Start büßte ich viele Plätze ein und kollidierte in der ersten Schikane mit einigen anderen Teilnehmern. Hinzu kommt, dass auch der Funkkontakt zur Box abbrach, das machte meine Situation nicht einfacher. Das einzig Positive: Ich konnte zum 2. Mal einen Grand Prix beenden und Erfahrungen sammeln. Dennoch hätte ich mir ein besseres Resultat gewünscht. Freust du dich auf das bevorstehende Rennen in Singapur? RG: Absolut. Ich mag Straßenkurse, und das Strecken-Layout sieht vielversprechend aus. Den Vorjahres-Grand Prix von Singapur habe ich im Fernsehen verfolgt und war begeistert, wie toll die Autos unter Flutlicht aussehen. Es ist das 1. Mal, dass ich ein Nachtrennen bestreite – und ich freue mich schon sehr darauf… Wie bereitest du dich auf den für dich neuen Kurs vor? RG: Gemeinsam mit meinen Ingenieuren habe ich die Strecke eingehend analysiert und mir intensiv Onboard-Aufnahmen angeschaut, um bereits vor der ersten Ausfahrt bestens informiert zu sein. Die Abfolge der Kurven ist dabei nicht das Problem. Es geht vielmehr um den Blickwinkel des Fahrers in diesem Betonkanal und die unterschiedlichen Haftwerte des Asphalts, um den Kurs zu "verstehen". Was hast du dir vorgenommen? RG: Ich möchte mich ganz generell steigern – in den Freien Trainings, im Qualifying und natürlich auch im Grand Prix. Mein Ziel ist es, so nah wie möglich an meine persönliche Messlatte Fernando Alonso heranzukommen und im besten Falle meine ersten WM-Punkte einzufahren. Bob Bell (Technischer Direktor ING Renault F1): "In Monza konnten wir die Leistungsfähigkeit des Renault R29 aufblitzen lassen" Bob, Fernando Alonso hat vor 10 Tagen in Monza als Fünftplatzierter 4 WM-Punkte errungen. Wie bewerten Sie seine Leistung aus heutiger Sicht? Bob Bell: Ich denke, dieses Resultat spiegelt die aktuelle Leistungsfähigkeit unseres Renault R29 sehr gut wider. Fernando Alonso gelang es, dieses Potenzial zu 100 Prozent auszuschöpfen. Zwar machten wir ein paar Plätze mit etwas Glück gut, dennoch ist Rang 5 in etwa das, was wir aus eigener Kraft erreichen können. Damit eroberten wir jene 4 Punkte, die wir auch in den Rennen davor hätten gewinnen können. Romain Grosjean hat jetzt drei Grands Prix bestritten. Wie groß sind seine Fortschritte? BB: Er hat sich sehr gut ins Team eingefügt und die Ingenieure, die mit ihm arbeiten, klar von sich überzeugt. Er ist ganz ohne Zweifel sehr schnell. Im Verlauf des Monza-Wochenendes trennten ihn kaum mehr als 2 oder 3 Zehntelsekunden von Fernando Alonso, genau dies haben wir von ihm erwartet. Leider ist es ihm bislang noch nicht gelungen, ein problemfreies Rennen zu erwischen. Deswegen konnte er sein immenses Talent noch nicht umsetzen. Nach Monza, wo ein aerodynamisches Set-up mit minimalem Abtrieb gefragt ist, kommt es in Singapur auf möglichst steil gestellte Flügel und Spoiler an. Wie gut können Sie den Renault R29 darauf abstimmen? BB: Wie ich immer wieder betont habe: Der Renault R29 besitzt eigentlich keine speziellen Schwachstellen und zeichnet sich mit und ohne aerodynamischen Abtrieb durch ein hohes Performance-Niveau aus. Sein größtes Manko liegt in erster Linie bei jenem Grip, der durch Abtrieb und das Fahrwerk selbst erzeugt wird. In Singapur setzen wir im Prinzip dasselbe Flügelpaket ein wie in Monaco – dazu kommen einige aerodynamische Verbesserungen. Welche Herausforderungen hält der für ein Grand Prix-Wochenende unübliche Zeitplan für das ING Renault F1 Team bereit? BB: Ausgehend von den Erfahrungen, die wir diesbezüglich im vergangenen Jahr gesammelt haben, darf ich sagen: Das stellt für uns kein großes Problem dar. Die Boxenanlagen und die Ausleuchtung der Strecke erwiesen sich als exzellent. Zwar mussten wir in Singapur Nachtschichten einlegen, aber da das gesamte Team einfach im britischen Zeit-Rhythmus weiterarbeitete, fiel dies gar nicht groß auf. Wie lautet Ihre Zielsetzung für die letzten vier Grands Prix dieser Saison? BB: Wir haben immer noch Neuentwicklungen in der Pipeline, die in den bevorstehenden Rennen zum Einsatz kommen werden. Nichts grundsätzlich Neues, aber feine Evolutionen im Detail, die sich bereits in der Produktion befinden. Parallel dazu gilt unser Hauptaugenmerk natürlich dem Renault R30 für die Saison 2010. Der Große Preis von Singapur 2009:
Ergebnis 2008:
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