GP San Marino: Alonso sicherte sich 3. Sieg in Folge

Das Mild Seven Renault F1-Team feierte beim Großen Preis von San Marino den vierten Sieg beim vierten Saisonlauf. Von der zweiten Startposition aus errang Fernando Alonso den dritten Grand Prix-Erfolg hintereinander. Der 23 Jahre junge Spanier ließ sich dabei auch vom amtierenden Weltmeister Michael Schumacher nicht beirren, der den Renault F1-Piloten in der Schlussphase des Rennens massiv unter Druck setzte. Alonso konnte damit seine Führung in der Fahrer-Wertung mit 36 WM-Punkten auf 18 Zähler ausbauen. Sein Teamkollege Giancarlo Fisichella drehte sich nach nur fünf Runden aufgrund eines bislang nicht näher bekannten technischen Problems von der Strecke und musste aufgeben.

Der RS25-Zehnzylinder im Renault R25 von Fernando Alonso geht mit diesem Erfolg als erster Motor in die moderne Geschichte des Formel 1-Sports ein, der zwei aufeinanderfolgende WM-Läufe für sich entscheiden konnte. Renault freut sich zugleich über den 101. F1-Sieg als Motorenhersteller und den 21. Erfolg für ein Grand Prix-Chassis des "Créateur d'Automobiles".

Fernando Alonso (Sieger):

"Das ist definitiv der größte Erfolg, den ich in der Formel 1 bis heute erringen konnte, denn dieser Sieg hebt sich markant von den bisherigen ab. Ich hatte praktisch nie genügend Vorsprung, um mein Material durch eine etwas konservativere Fahrweise zu schonen. Ich wusste stets, dass Michael Schumacher von hinten immer näher kam, und musste fortwährend angreifen und attackieren. Auch wenn es am Ende sehr eng zuging: Ich war mir absolut sicher, dass Schumacher mich auf dieser Strecke nicht würde überholen können. Mein Renault R25 hinterließ immer einen konkurrenzfähigen Eindruck. Allerdings habe ich an diesem Wochenende erst während des Rennens drei schnelle Runden hintereinander gedreht, da wir meinen RS25-V10 – mit dem ich bereits in Bahrain gewonnen habe – unbedingt schonen wollten. Obwohl ich aus diesem Grunde nur wenig Fahrpraxis auf dieser Strecke hatte, waren wir sehr erfreut, wie positiv sich das Auto anfühlte. Erst gegen Ende des Grand Prix büßte ich etwas Grip ein, aber es hat noch immer zum Sieg gereicht. Drei Rennen hintereinander zu gewinnen, das ist ein wirklich fantastisches Gefühl. Jetzt freue ich mich bereits auf den WM-Lauf in Spanien, meiner Heimat. Das wird eine prächtige Party, denn ich bin sicher, dass wir erneut den Sprung aufs Podium schaffen können."

Giancarlo Fisichella (Ausfall in Runde 5):

"Ich habe absolut keine Ahnung, was an diesem Nachmittag passiert ist. Ich erwischte einen guten Start und konnte deutlich schneller fahren als Nick Heidfeld vor mir. Dennoch wollte ich warten, bis er zu seinem ersten Boxenstopp abbiegt. In Kurve zwei verlor ich jedoch plötzlich das Auto aus der Kontrolle und drehte mich in die Reifenstapel. Für mich ist das eine Riesenenttäuschung, denn erneut waren wir konkurrenzfähig genug, um WM-Punkte zu holen."

Flavio Briatore (Geschäftsführender Direktor des Mild Seven Renault F1-Team):

"Ich freue mich sehr für das Renault F1-Team und Fernando Alonso. Er lieferte heute eine wirklich fantastische Vorstellung ab. Die Art und Weise, wie er Michael Schumacher in Schach gehalten hat, verdient höchsten Respekt. Aber ich möchte auch Ferrari für die heutige Leistung gratulieren. Wir haben ein wirklich grandioses Formel 1-Rennen erlebt: Dies ist nicht nur für Renault und Fernando Alonso ein großartiger Tag, sondern auch für diesen Sport. Mein ganz besonderer Dank aber gilt Louis Schweitzer: Dieser Sieg wird der letzte sein, den er in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender dieses Konzern erlebt – ihm dieses Abschiedsgeschenk zu bereiten, hat uns besonders motiviert."

Pat Symonds (Direktor Fahrzeugentwicklung):

"Fantastisch, zwei so begnadete Formel 1-Piloten wie Fernando Alonso und Michael Schumacher bis zur letzten Kurve so energisch und fair um den Sieg kämpfen sehen zu dürfen. Die Performance des Ferrari war heute nachmittag wirklich atemberaubend, die Scuderia hat sich mit Nachdruck zurückgemeldet. Doch Fernando hat dem immensen Druck standgehalten, er konnte das Rennen auch unter schwierigen Umständen bis ins Ziel dominieren und kontrollieren. Damit hat er einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er das Zeug zum Weltmeister besitzt. Sehr schade hingegen, was Giancarlo Fisichella widerfahren ist. Derzeit wissen wir noch nicht, was seinen Unfall verursachte. Es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass es an seinem Auto lag. Wir werden dies genauestens analysieren. Mein Dank gilt aber auch Michelin, denn unsere Rennreifen wiesen im Qualifying wie auch während des Rennens eine perfekte Balance auf. Michelin liefert seit Saisonbeginn trotz der starken Konkurrenz eine hervorragende Arbeit ab. Ich freue mich schon auf das Rennen in Barcelona, das erneut viel Spannung verspricht."