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Thema: Motorsport


GP Italien: Renault F1 - Vorschau

Im Königlichen Park von Monza geht der Kampf um die Krone der Formel 1 in die nächste Runde. Als Spitzenreiter steuert Fernando Alonso immer noch auf Titelkurs und will seinen Vorsprung beim Großen Preis von Italien weiter ausbauen. "Das Heimrennen von Ferrari zu gewinnen", sagt der Renault F1-Pilot, "ist eine der größten Herausforderungen in unserem Sport. Und für jeden Fahrer eine ganz besondere Motivation."

Die Aufregung um das Verbot der Schwingungstilger im Renault R26 hat sich gelegt, nach den Diskussionen am grünen Tisch wird der Titelkampf in der Formel 1 wieder auf der Rennstrecke ausgetragen. Mit seinem hart erkämpften zweiten Platz in der Türkei, wo er sich mit 0,081 Sekunden Vorsprung gegen seinen Titelrivalen Michael Schumacher durchsetzte, sicherte sich Fernando Alonso eine glänzende Ausgangsposition für das letzte Europa-Rennen dieser Saison.

Volles Vertrauen

"Das war sehr wichtig. Wir brauchen mehr zweite Plätze und Siege, um Weltmeister zu werden, und daran arbeiten wir", sagte der Spanier, der sich in der Türkei nach Punkten wieder ein Stück weit von seinem Verfolger absetzen konnte. Auch für den Rest der Saison ohne Schwingungstilger auskommen zu müssen, bereitet ihm kein Kopfzerbrechen: "Das Team hat hart gearbeitet, um ein paar neue Teile zu entwickeln, das Verbot wird also keine Auswirkungen haben. Ich habe volles Vertrauen in das Team, in das Auto und in die Reifen. Und natürlich auch in mich selbst."

Nachdem das sommerliche Testverbot in der Formel 1 mit dem Rennen in der Türkei abgelaufen war, machten sich die Renault F1-Techniker im britischen Enstone und im französischen Viry-Chatillon sofort an die Arbeit. "Wir haben eine Menge neuer Ideen, die wir ausprobieren wollen", meinte Renault F1-Chefingenieur Pat Symonds. "Nun müssen wir bei den Tests alles geben, um in Monza an der Spitze mitfahren zu können, und ich bin sicher, dass uns das auch gelingen wird."

Schneller Klassiker

Das Autodromo Nazionale in Monza ist eine der letzten echten Hochgeschwindigkeitskurse in der Formel 1. Die Autos werden kompromisslos auf Speed abgestimmt. "Wir fahren mit so wenig Abtrieb, dass man glaubt, man könnte fliegen, wenn man am Ende der Geraden ankommt", schildert Fernando Alonso seine Eindrücke. Neben seinem Heimsieg in Barcelona waren seine Erfolge auf den traditionsreichen Kursen von Monaco und Silverstone seine ganz persönlichen Höhepunkte dieser Saison. Da ist es nur zu verständlich, dass er jetzt auch gerne den Klassiker in Monza gewinnen würde.

Sein Teamkollege Giancarlo Fisichella kann das nur zu gut verstehen. Als Italiener träumt logischerweise auch er von einem Sieg in Monza. "Dieses Rennen ist für mich etwas ganz Besonderes", sagt der Lokalmatador, der auf dieser Strecke immerhin schon einmal ein Formel-3-Rennen gewinnen konnte. In der Formel 1 ist ihm das bisher noch nicht gelungen. Letztes Jahr wurde er Dritter und war der erste Italiener, der – 17 Jahre nach Michele Alboreto – wieder den Sprung aufs Siegerpodest schaffte. Als Fahrer sieht er die größte Herausforderung dieser Strecke darin, sein Auto in der ersten Schikane von 350 auf 60 Stundenkilometer herunterzubremsen: "Wir fahren mit so wenig Abtrieb, dass das nicht ganz einfach werden wird."

Spannendes Finale

Vor seinem Heimrennen hat Giancarlo Fisichella nach wie vor den dritten Platz in der Fahrerweltmeisterschaft im Visier. Zur Zeit ist er Vierter, hat aber nur zehn Punkte Rückstand auf den drittplatzierten Felipe Massa. An der Spitze rangiert immer noch Fernando Alonso. Der Titelverteidiger hat 108 Punkte auf seinem Konto und damit zwölf mehr als sein großer Titelrivale Michael Schumacher. Bei den Konstrukteuren wird das Duell zwischen Renault und Ferrari immer spannender: Vier Rennen vor Saisonende führt die Equipe Jaune mit zwei Punkten vor Ferrari. McLaren-Mercedes ist als Dritter mit 71 Punkten Rückstand weit abgeschlagen.

Nach Ansicht von Flavio Briatore wird das Titelrennen erst beim Saisonfinale in Brasilien entschieden. "Zwischen uns und Ferrari herrscht jetzt eine technische Ausgeglichenheit, da entscheiden kleine Details", ist der Renault F1-Teamchef überzeugt. "Wir werden jedenfalls weiter hart arbeiten, um auch am Ende der Saison noch ganz vorne zu stehen."

Das Rennen auf einen Blick:

  • Großer Preis von Italien, 10. September 2006, Monza, 15. von 18 Rennen zur Formel-1-Weltmeisterschaft, 53 Runden à 5,793 km = 306,720 km.
  • Rundenrekord: Rubens Barrichello (Ferrari/2004) 1:21,046 Min. (257,320 km/h).
  • Der Große Preis von Italien wird seit 1950 in Monza (einzige Ausnahme: 1980 in Imola) ausgetragen.
  • Erster Sieger: Giuseppe (Nino) Farina am 03. September 1950 auf Alfa Romeo.
  • Die meisten Siege: Michael Schumacher (1996, 1998, 2000 und 2003 auf Ferrari) und Nelson Piquet (1980 auf Brabham-Ford, 1983 auf Brabham-BMW Turbo sowie 1986 und 1987 auf Wiliams Honda Turbo) mit je 4 Siegen.
  • Erfolgreichstes Auto: Ferrari mit 16 Siegen.

Flashback 2005:

  • Sieger: Juan Pablo Montoya, McLaren-Mercedes.
  • Pole Position: Juan Pablo Montoya, McLaren-Mercedes.
  • Schnellste Rennrunde: Kimi Räikkönen, McLaren-Mercedes.
  • Platzierungen Renault F1: Fernando Alonso – 2. Platz, Giancarlo Fisichella – 3. Platz.

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