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Thema: Motorsport


GP China: BMW Sauber F1 Team - Vorschau

Nur wenige Tage und die Entfernung von gut drei Flugstunden liegen zwischen dem soeben beendeten Großen Preis von Japan und dem vorletzten WM-Lauf der Saison, der am kommenden Sonntag in Shanghai ausgetragen wird. Von der Idylle am Fuße des Mount Fuji reist die Formel 1 jetzt in eine boomende Metropole.

Nick Heidfeld:

"Die Kurven 1, 2 und 3 gehören zu meinen Lieblingspassagen des Rennkalenders. Man kommt mit hohem Tempo an der ersten Kurve an, der Eingang geht auch noch mit Vollgas, aber dann macht der Bogen immer weiter zu. Man muss bis in den zweiten Gang runterschalten. Da ordentlich hinauszukommen, wird im kommenden Jahr noch interessanter, wenn wir wieder ohne Traktionskontrolle fahren. Der Kurs gefällt mir insgesamt recht gut. Obwohl er so neu ist, wirkt die Streckenführung natürlich und hat Charakter. Das Fahrerlager und die Tribünen sind auch unverwechselbar und in ihren Ausmaßen einfach gigantisch.

Für einige Bauten in der Innenstadt Shanghais gilt das genauso, aber die hypermodernen Wolkenkratzer, die Hotels und die Restaurants am Bund sind nur ein Teil des Bildes. In vielen Vierteln und im Umland gibt es bittere Armut. In diesem Jahr begleitet mich meine Familie auf der Asien-Reise, und ich hoffe, dass wir ein wenig Zeit finden, um uns gemeinsam die schönen Seiten der Stadt anzusehen."

Robert Kubica:

"Wir reisen von Fuji direkt nach Shanghai. Der Große Preis von China war für mich im vergangenen Jahr ein ziemlich interessantes Rennen - das Qualifying war auf nasser Strecke, und dann hatte ich kurz nach dem Start eine Kollision mit Robert Doornbos. Ich habe viele Plätze wieder gutmachen können, aber als die Strecke begann abzutrocknen, haben wir zu früh auf Trockenreifen gewechselt. Der Kurs ist recht schön und hat eine lange Gerade. Überholen könnte am Ende der langen Gegengeraden möglich sein. Die ist wirklich lang, aber die Sache ist trotzdem nicht ganz einfach, weil direkt davor eine richtig schnelle Rechtskurve ist, in der es schwierig ist, sehr dicht hinter jemandem herzufahren."

Mario Theissen, BMW Motorsport Direktor:

"Nach dem Rennen in Fuji geht es sofort weiter mit dem Großen Preis von China in Shanghai. Ein Doppelpack ist für alle im Team immer eine besondere Belastung - das gilt umso mehr, wenn beide Rennen hintereinander in Asien stattfinden. Vor allem die Logistiker sind gefordert. Wir freuen uns auf das vorletzte Saisonrennen.

Die Dimensionen der Anlage in Shanghai sind unübertroffen, und die Streckenführung ist anspruchsvoll. Aus Sicht von BMW als Automobilhersteller und all unserer Partner ist der Große Preis von China kommerziell von größtem Interesse. Dieser Markt hat enormes Wachstumspotenzial. 2006 hat BMW über 40 Prozent Zuwachs gegenüber dem Vorjahr verzeichnet. BMW verfügt in China auch über eine eigene Produktionsstätte, in der BMW 3er und BMW 5er Modelle hergestellt werden."

Willy Rampf, Technischer Direktor:

"Die Strecke von Shanghai hat einen interessanten und anspruchsvollen Verlauf. Sie bietet die Möglichkeit zum Überholen und hat sichere Auslaufzonen. Der Kurs ist geprägt von einigen sehr langen Kurven im langsamen und mittelschnellen Bereich, was eine erhöhte Beanspruchung für die Reifen bedeutet. Um im Rennen schnell zu sein, ist die richtige mechanische Abstimmung wichtig, damit die Reifen auch auf die Distanz optimal genutzt werden können. Ein weiterer wichtiger Faktor ist eine hohe aerodynamische Effizienz aufgrund der langen Geraden in Kombination mit dem Infield."

Durch den Ausschluss des Teams Vodafone McLaren Mercedes aus der Konstrukteurs-WM liegt das BMW Sauber F1 Team nach 15 von 17 WM-Läufen mit 92 Punkten auf Rang 2 der Teamwertung.

Historie und Hintergrund:

Shanghai liegt in dem gewaltigen Delta, das der Jangtse bei seiner Mündung ins Ostchinesische Meer bildet. Die wichtigste Industriemetropole Chinas besticht gleichermaßen durch Größe und Enge. Rund 18,7 Millionen Einwohner leben im Verwaltungsgebiet Shanghai. 9,4 Millionen von ihnen wohnen im Stadtgebiet. 6.340,5 Quadratkilometer groß ist das Verwaltungsgebiet, nur 550 Quadratkilometer davon entfallen auf das Stadtgebiet. Gemessen am Gesamtumschlag war der Hafen im Jahr 2006 mit 537 Millionen Tonnen Waren der größte der Welt.

Die Fahrzeit vom Zentrum der boomenden Metropole zur Rennstrecke ist schwer kalkulierbar. Je nach Verkehrs- und Hotellage variiert sie zwischen 30 Minuten und 2 Stunden.

Die Anlage des Shanghai International Circuit reflektiert die Maßlosigkeit der Stadt. Das Fahrerlager übertrifft alle anderen Formel-1-Rennstrecken und führt zu weiten Fußwegen auf dem Gelände.

Der 2004 eingeweihte Kurs entstand unter der Regie von Hermann Tilke binnen 18 Monaten auf 5,3 Quadratkilometern Sumpflandschaft. 40 bis 80 Meter lange Pfähle wurden in den Untergrund geschlagen, mit meterdickem Styropor und schließlich Erde belegt.

Die Streckenführung besteht aus 7 Rechts- und 7 Linkskurven. Die längste Gerade ist nicht bei Start und Ziel, sondern liegt zwischen den Kurven 13 und 14. Diese Vollgaspassage misst gut 1,3 Kilometer.

Das Layout greift das chinesische Schriftzeichen "Shang" auf, das übersetzt etwa "hoch" bzw. "über" bedeutet. In die Architektur der futuristischen Boxengebäude und Tribünen wurden traditionelle chinesische Stilelemente integriert.

LAUNCH-TERMIN 2008:

Das BMW Sauber F1 Team wird den BMW Sauber F1.08 am 14./15. Januar präsentieren.


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