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Thema: Motorsport


GP Bahrain: McLaren Mercedes - Vorschau

Mit dem zum dritten Mal ausgetragenen Grand Prix von Bahrain fällt der Startschuss zu einer erwartungsgemäß spannenden und hart umkämpften Saison. 18 Rennen auf vier Kontinenten stehen den Teams bis zum Saisonfinale im Oktober in Brasilien bevor.

Das technische wie das sportliche Reglement für die Formel 1 wurde für 2006 in zahlreichen Punkten geändert. Die wichtigste Neuerung ist der Wechsel von V10- auf V8-Motoren. Das hat auch die Konstruktion des MP4-21 am stärksten beeinflusst. Das Auto wurde um den neuen Mercedes-Benz Motor FO 108S von Grund auf neu gebaut, sein Konzept basiert allerdings auf dem Vorjahresfahrzeug. Entsprechend den neuen Aerodynamik-Bestimmungen wurde der vordere Deflektor um 50 Millimeter angehoben. Die neue Vorschrift für Crashtests verlangt um 50 Prozent höhere Aufprallkräfte für die Heckstruktur. Der MP4-21 wurde am 23. Januar erstmals auf der Rennstrecke getestet und hat in einem 28-tägigen intensiven Testprogramm rund 8.700 Kilometer absolviert.

Das geänderte sportliche Reglement erlaubt jetzt wieder Reifenwechsel während des Rennens. Außerdem wurde das Einzelzeitfahren im Qualifying ersetzt: Ab 2006 ist der Kampf um Pole Position und Startplätze ein dreiteiliger Ausscheidungswettbewerb. Die ersten beiden Teile dauern jeweils 15 Minuten. Am Ende jedes Abschnitts scheiden die jeweils sechs langsamsten Fahrzeuge aus. Sie nehmen die Startplätze 17 bis 22, beziehungsweise elf bis 16 ein. Die verbleibenden zehn kämpfen im dritten und letzten Teil in 20 Minuten um die Pole Position sowie die Startplätze zwei bis zehn.

KIMI RÄIKKONEN

"Endlich geht es wieder los. Wir hatten den Winter über viel zu tun und jeder im Team hat hart gearbeitet. Seitdem ich am 26. Januar erstmals mit dem MP4-21 gefahren bin, habe ich über 3.200 Kilometer mit dem neuen Auto absolviert. Das Fahrverhalten ist gut und unser technisches Paket ist immer schneller geworden, so dass wir unsere Rundenzeiten während der Tests um drei Sekunden verbessert haben. Ich möchte natürlich an unsere gute Leistung aus dem Vorjahr anknüpfen, aber für eine Prognose ist es noch zu früh. Wir werden erst nach dem Qualifying am Samstag in Bahrain wissen, wo wir im Vergleich zu den anderen Teams stehen. Da die Reifen jetzt wieder gewechselt werden dürfen und nicht mehr das ganze Rennen halten müssen, können wir sicher etwas aggressiver fahren. Das dürfte die Rennen noch interessanter machen. Ich mag die Strecke in Bahrain. Die bisherigen Rennen hier waren recht abwechslungsreich und ich hoffe, das ist beim Start in die neue Saison wieder so."

JUAN PABLO MONTOYA

"Vor dem ersten Saisonrennen 2006 ist die Spannung noch größer als in den letzten Jahren, denn es gab viele Änderungen im technischen wie im sportlichen Reglement. Nach einem Jahr bei McLaren Mercedes kenne ich das Team jetzt sehr gut und auch beim Testprogramm mit dem neuen Auto war ich von Anfang an dabei. Ich bin mit dem MP4-21 am 24. Januar erstmals gefahren und habe an zwölf Testtagen über 3500 Kilometer zurückgelegt. Darüber hinaus habe ich acht Tage mit den Ingenieuren im McLaren Technology Centre an Rennsimulationen gearbeitet. Ich bin also auf die lange Saison bestens vorbereitet. Dennoch gibt es immer noch viel zu tun. Da ich vor einem Jahr verletzt war, bin ich bisher erst einmal in Bahrain gefahren. Mein Qualifying 2004 lief gut; ich mag die Rennstrecken, die von Hermann Tilke gebaut wurden. Der Kurs in Manama hat eine gute Mischung aus verschiedenartigen Kurven. Am besten gefällt mir Kurve zwölf, sie erinnert mich etwas an die legendäre Eau Rouge in Spa. Du musst die ganze Kurve hindurch attackieren und dabei geht es leicht bergauf. Die Bremsen werden in Bahrain stark beansprucht, es gibt hier lange Geraden und langsame Kurven, so dass wir immer wieder sehr stark verzögern und die Bremsen können dabei kaum abkühlen."

MARTIN WHITMARSH, CEO FORMULA o­nE, TEAM McLAREN MERCEDES

"Das Ziel von Team McLaren Mercedes ist es wie vor jeder Saison, Rennen und Titel zu gewinnen. Von der Einführung der V8-Motoren bis hin zum neuen Qualifyingformat und den wieder erlaubten Reifenwechseln im Rennen haben zahlreiche Regeländerungen die Saisonvorbereitungen geprägt. Team McLaren Mercedes hat sich intensiv mit den neuen Vorgaben beschäftigt und wir wollen die Chancen, die sich daraus ergeben, bestmöglich nutzen. Dazu wurde gemeinsam mit Michelin viel gearbeitet, um die Reifen der jetzt wieder kürzeren Nutzungsdauer anzupassen. Die Arbeit am MP4-21 hat im August 2004 begonnen und wir haben rund 8.700 Testkilometer mit dem neuen Auto absolviert. Doch wir werden erst nach ein paar Rennen sehen, wo wir im Vergleich mit den anderen wirklich stehen. Ich erwarte in diesem Jahr mehrere Teams, die um die Titel kämpfen. Im Team McLaren Mercedes freuen wir uns mit Kimi und Juan Pablo und mit unseren Partnern auf die neue Saison."

NORBERT HAUG, MERCEDES-BENZ MOTORSPORTCHEF

"Die Herausforderungen der Saison 2006 sind für alle Teams noch größer als jene im letzten Jahr. Ein von Grund auf neues Motorenreglement schreibt Achtzylindermotoren mit 2,4 Litern Hubraum statt Zehnzylinder mit drei Litern vor. Vom Reglement geforderte Beschneidungen der Aerodynamik und der kürzer bauende Motor haben auch die Chassis-Verantwortlichen vor umfangreiche Aufgaben gestellt - viele kleine Änderungen, die enormen Aufwand und viel Geld gekostet haben. Unser Start mit dem neuen MP4-21 am 23. Januar in Barcelona, sieben Wochen vor Saisonbeginn, verlief nicht ohne Probleme und wir waren zunächst keineswegs da, wo wir sein wollten. Was in unserer Mannschaft steckt - sowohl auf der Chassis- wie auf der Motorenseite - wurde in den folgenden fünfeinhalb Wochen oder rund 40 Tagen bis zum Abschluss unserer Tests am 01. März in Valencia offensichtlich. An 28 Testtagen fuhren Kimi, Juan Pablo und Pedro insgesamt 8.692 Kilometer; im Durchschnitt pro Testtag jeweils eine Grand-Prix-Distanz - 28 Grand Prix zur Vorbereitung auf die ersten Grand Prix also. Unsere Rundenzeiten wurden im Laufe der Tests immer besser und unsere Longruns sahen im Vergleich der Schnellsten ansprechend aus. Unser neuer V8-Motor absolvierte mehrfach die Belastungen von zwei Rennwochenenden und bis zu 50 Prozent mehr, sowohl auf den Rennstrecken in Barcelona und Valencia wie auf den Prüfständen in Brixworth und Stuttgart. Bevor die Saison am nächsten Wochenende beginnt, möchte ich mich bei allen Teammitgliedern für ihren enormen Einsatz bedanken - die Lichter gingen selten aus in den letzten sechs Wochen, weder auf der Rennstrecke noch in Woking, Brixworth oder Stuttgart. Ich weiß, was die schönste Belohnung für alle, die so hart gearbeitet haben, ist, und ich hoffe, wir holen sie uns bei den achtzehn Rennen der Saison 2006 so oft wie möglich."


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