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Thema: Umwelt & Natur


Förderung von Biokraftstoffen muss reformiert werden

Um in Zeiten knapper Kassen auch ein Maximum an Umwelt- und Klimaschutz zu erreichen, müssen Biokraftstoffe effizienter gefördert werden. Maßstab für eine Unterstützung sollte sein, in welchem Umfang der jeweilige Biokraftstoff zur Minderung von Kohlendioxid-Emissionen (CO2) beiträgt. Biokraftstoffe der zweiten Generation beispielsweise, die aus Pflanzenresten gewonnen werden und nahezu CO2-frei sind, sollten stärker unterstützt werden als konventionelle Biokraftstoffe, deren CO2-Bilanz um ein Vielfaches schlechter ist. Das ist eine der zentralen Erkenntnisse der Studie des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) mit dem Titel "Biokraftstoffe – Option für die Zukunft? Ziele, Konzepte, Erfahrungen", die im Auftrag von Shell Deutschland angefertigt wurde. Wie der Hauptautor der Studie, PD Dr. Michael Bräuninger, anlässlich der Präsentation der Studie feststellte, muss eine rationale Förderpolitik die gesamte CO2-Bilanz berücksichtigen, also alle Emissionen vom "Acker bis zum Auspuff".

Für die Entwicklung ihres Vorschlages haben die Experten des HWWI nicht nur theoretische Überlegungen angestellt. Es wurden erstmals auch praktische Erfahrungen in anderen Regionen und Ländern untersucht – so zum Beispiel in Brasilien oder Nordamerika, wo Einsatz und Nutzung von Biokraftstoffen traditionell schon seit längerem und mit Erfolg gefördert werden.

Das HWWI schlägt ein System vor, das Biokraftstoffe grundsätzlich in drei "Nachhaltigkeitsklassen" einteilt. Ein Biokraftstoff, der eine CO2-Einsparung vonmindestens 75 Prozent bringt und für den nicht ein Teil des Regenwaldes in Brasilien abgeholzt wird, erhält die maximale Unterstützung. Biokraftstoffe hingegen, deren Herstellung reichlich fossile Energien erfordern, werden auf eine Stufe mir herkömmlichen Mineralöl-Kraftstoffen gestellt.

Ferner sollte nach den Vorstellungen des HWWI jeder Kraftstoffanbieter eine bestimmte Nachhaltigkeitsquote erfüllen, etwa fünf Prozent. Um dieses Ziel zu erreichen, kann er beispielsweise einen geringen Anteil von Biokraftstoffen mit sehr hohem CO2-Reduktionspotential und deshalb hohem Nachhaltigkeitsfaktor oder einen größeren Anteil mit geringerem Reduktionspotential beimischen.

"Wenn die Marktteilnehmer darüber hinaus ihre Bio-Quoten untereinander handeln könnten", so der Steuerexperte Bräuninger weiter, "würde dies zur Kosteneffizienz des Systems führen. Die viel versprechendsten Biokraftstoffe werden dann von denjenigen bereitgestellt, die dies am kostengünstigsten können."


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